Digital Business & Startups
Cerpro sammelt 2 Millionen ein – Autonomyo erhält 1,4 Millionen
#DealMonitor
+++ #DealMonitor +++ Cerpro sammelt 2 Millionen ein +++ Autonomyo erhält 1,4 Millionen +++ D11Z. Ventures investiert in eventpage.ai +++ Finanzspritze für Caidera +++ Venture Kick investiert in YQuantum +++

Im #DealMonitor für den 12. November werfen wir einen Blick auf die wichtigsten, spannendsten und interessantesten Investments und Exits des Tages in der DACH-Region. Alle Deals der Vortage gibt es im großen und übersichtlichen #DealMonitor-Archiv.
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INVESTMENTS
Cerpro
+++ Der Berliner Frühphasen-Investor seed + speed Ventures, D11Z.Ventures, EIT Manufacturing und Techstars investieren knapp 2 Millionen Euro in Cerpro. Das Startup aus Berlin, 2023 von Frederik Frei, Sascha Müller und Henrik Pitz gegründet, entwickelt “eine intelligente Plattform, die Fertigungsunternehmen bei der Automatisierung und Standardisierung ihrer Qualitätsprozesse unterstützen”. Das frische Kapital soll nun in “Produktentwicklung, Vertrieb und die Expansion in weitere europäische Märkte” fließen. Mehr über Cerpro
Autonomyo
+++ “Private und öffentliche Investoren” investieren 1,4 Millionen Euro in Autonomyo. Das MedTech aus Lausanne, von Fabian Bischof, Amalric Ortlieb und René Trost gegründet, setzt auf Heimrehabilitation nach einem Schlaganfall. “In Kombination mit dem tragbaren Exoskelett und der digitalen Rehabilitationsplattform von Autonomyo können Patient:innen täglich, sicher und kostengünstig trainieren – egal, wo sie sich befinden”, teilt das Team mit.
eventpage.ai
+++ Venture Studio und D11Z.Ventures investieren 320.000 Euro in eventpage.ai. Das Münchner KI-Startup, 2024 von Lasse Schmitt und Julian Wendorf gegründet, möchte die Organisation von Events vereinfachen. Die Plattform der Jungfirma vereint dabei “Funktionen von bekannten Tools wie ChatGPT, Canva oder Mailchimp”. Das frische Kapital soll in die “Skalierung des Geschäftsmodells” fließen.
Caidera
+++ Business Angels wie Alexander Birke, Rüdiger Zarnekow, Richard Gerstenberg, Benedikt Rechmann und Kai Stubbe investieren 300.000 Euro in Caidera. Das Berliner Startup, 2024 von Max Sieg und Daniel Fernau gegründet, automatisiert Marketing-Kampagnen. Zielgruppe sind dabei “hochregulierte Branchen wie Pharma und MedTech”. Die Plattform der Jungfirma setzt dabei “auf KI-Agenten, die nicht nur Inhalte prüfen, sondern aktiv erstellen, unter Berücksichtigung branchenspezifischer Regularien und Gesetze”.
YQuantum
+++ Venture Kick investiert 160.000 Euro in YQuantum. Das Startup aus Villigen in der Schweiz, von Christian Jünger, Johannes Herrmann und Christian Schönenberger gegründet, entwickelt miniaturisierte Hardwarekomponenten für die nächste Generation von Quantencomputern.
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Foto (oben): azrael74
Digital Business & Startups
Palantir-Chef: „Ich will nicht in einer Welt leben, in der Deutschland schwach ist“
Palantir-Chef Alex Karp rechnet mit der deutschen Tech-Szene ab – und erklärt, warum sein Unternehmen unverzichtbar sei.
Palantir-Chef Alex Karp fühlt sich hierzulande missverstanden. Deutschland schade sich selbst, ignoriere Palantirs Rolle bei Terrorabwehr und Ukraine-Verteidigung und habe eine miserable Tech-Szene, sagt er dem Handelsblatt. Der Chef des Analysesoftware-Anbieters rechnet im Interview mit Deutschlands Tech-Branche ab.
Palantir gilt als eines der wertvollsten Softwareunternehmen der Welt. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 430 Milliarden Dollar ist der Konzern inzwischen mehr wert als SAP. Palantir entwickelt Plattformen, die große, komplexe Datenmengen aus unterschiedlichen Quellen zusammenführen und analysieren.
Kunden sind Unternehmen ebenso wie staatliche Organisationen – insbesondere im Bereich Sicherheit und Verteidigung. Geheimdienste, Militärs und Polizeibehörden weltweit nutzen die Software.
Während Palantir in den USA stark wächst, stößt das Unternehmen in Deutschland seit Jahren auf Kritik. Datenschützer und Bürgerrechtsorganisationen warnen vor mangelnder Transparenz, vor Eingriffen in Grundrechte und vor einer strategischen Abhängigkeit von US-Technologie. Immer wieder gibt es Proteste gegen den Einsatz der Software.
Wo bleibt der Dank? Das fragt sich Karp
Karp fühlt sich nicht verstanden – und fordert mehr Anerkennung für Palantirs Arbeit. Das Unternehmen sei das „Rückgrat“ der ukrainischen Verteidigung. „Bedankt sich da irgendjemand bei uns? Wird es in den Medienberichten in Deutschland erwähnt? Nein.“ Stattdessen werde Palantir kritisiert, verfassungswidrig zu handeln, was „völliger Schwachsinn“ sei, so Karp.
„Jeder, der Zugang zu Geheimakten in Deutschland hat, weiß, dass wir mehrere große Terroranschläge verhindert haben, in der Größenordnung von 9/11.“ Ob diese Behauptung zutrifft, lässt sich nicht überprüfen – Geheimhaltung gehört zur (Marketing-)Strategie des Unternehmens.
Besonders empört zeigt sich Karp über die Kritik an seiner Person und an Palantir-Mitgründer Peter Thiel, der im Verwaltungsrat des Unternehmens sitzt. „Kann es sich Deutschland leisten, mit Peter Thiel und mir so ins Gericht zu gehen?“, fragt er. In der öffentlichen Wahrnehmung sei er für viele „eine Mischung aus Darth Vader und dem Lord der Sith“. Deutschlands Verhalten bezeichnet er als „idiotisch und strategisch falsch“.
Gleichzeitig bleibt Palantir umstritten. Das Unternehmen arbeitet unter anderem mit der US-Einwanderungsbehörde ICE zusammen, die zuletzt wegen ihren harten Migrationsdurchsetzung in Kritik geraten ist. Karp betont, Palantir ziehe klare ethische Grenzen. Anfragen zu rassistischem Profiling lehne man ab. So habe man sich geweigert, eine Datenbank über Muslime aufzubauen.
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Auch ein Zigarettenhersteller, der Menthol-Zigaretten gezielt an Schwarze Konsumenten verkaufen wollte, sei abgewiesen worden. „Unsere Software sollte Schwarze Kunden finden. Wir haben uns geweigert.“ Gleichzeitig verteidigt Karp Partnerschaften mit autoritären Regimen im Nahen Osten und bezeichnet dortige Monarchien als stabiler und menschenrechtsfreundlicher als manche Demokratien.
Karp rechnet mit Deutschlands Tech-Szene ab
Im Interview greift er auch die deutsche Tech-Szene frontal an. Sie zähle „zu den schlechtesten der Welt“, sagt er. Deutschland spiele technologisch und geopolitisch kaum noch eine Rolle. „Niemand redet mehr über Deutschland. Nicht im Nahen Osten, nicht in Asien, nicht in den USA.“ Ein Land, das über Jahrzehnte für seine Ingenieurskunst bewundert worden sei, habe den Anschluss verloren.
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Dabei, so Karp, müsste Deutschland aufgrund seiner Geschichte eigentlich eine zentrale Rolle in der Welt spielen. „Aber faktisch tut es das nicht.“ Seine Lösung: Ex-Palantir-Mitarbeiter. „Eigentlich hoffe ich, dass unsere heutigen Mitarbeiter für immer bei uns bleiben. Aber wenn sie schon gehen, dann sollen sie bitte ihre Verantwortung ernst nehmen und Deutschland bei ihrer Rückkehr zeigen, was sie gelernt haben.“
Deutschland bedeute ihm persönlich viel, sagt Karp. Er hat hier gelebt, studiert, beherrscht die Sprache und sagt: „Ich will nicht in einer Welt leben, in der Deutschland schwach und politisch unwichtig ist.“
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