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Top 10: Die besten PC-Lautsprecher ohne Subwoofer im Test – guter Sound ab 70 €


Creative Pebble Nova im Test: PC-Lautsprecher mit App, klarem Sound & top Bass

Die PC-Lautsprecher Creative Pebble Nova liefern einen guten Bass und eine App, mit der man den Sound anpasst. Ob sie rundum überzeugen, verraten wir im Test.

VORTEILE

  • vielseitig einsetzbar
  • guter Bass
  • Lautsprecher in der Lage, viele Details abzubilden
  • viele Einstellungsmöglichkeiten

NACHTEILE

  • teuer
  • teils unsaubere Verarbeitung
  • manche Funktionen wirken unausgereift

Die PC-Lautsprecher Creative Pebble Nova liefern einen guten Bass und eine App, mit der man den Sound anpasst. Ob sie rundum überzeugen, verraten wir im Test.

Kugelrund statt eckig: Das 2.0-Lautsprechersystem Creative Pebble Nova hat zwar keinen dedizierten Subwoofer, schafft es aber trotzdem, mit einem starken Bass für ein runderes Klangbild zu sorgen. Dafür muss man allerdings tief in die Tasche greifen. Das Feinjustieren des Sounds ist dank kostenloser App möglich und macht die Lautsprecher so ziemlich flexibel.

Es stellt sich am Ende jedoch die Frage, ob Design, Funktionen und Soundqualität den Preis rechtfertigen oder man für die Audiowiedergabe am Rechner besser zu günstigeren Alternativen greift.

Lieferumfang

Zur aktiven und passiven Lautsprecher-Sphäre gibt es zwei USB-C-Verbindungskabel, ein 3,5-Millimeter-AUX-auf-AUX-Kabel sowie ein Netzteil. Eines der USB-C-Kabel verbindet dabei die beiden Lautsprecher miteinander, während das zweite Kabel den aktiven Lautsprecher mit dem Netzteil verbindet und für die Stromzufuhr sorgt. Zum Netzteil gibt es vier verschiedene Steckeraufsätze. Neben dem für EU-Steckdosen ist ein Drei-Zinken-Stecker für Regionen wie das Vereinigte Königreich oder Hongkong, ein Zwei-Zinken-Stecker für Korea sowie ein Zwei-Zinken-Stecker für China enthalten. Diese schiebt man ganz unkompliziert in die Schiene am Netzteil, bis sie einrasten.

Für den Halt der beiden Lautsprecher sorgen zwei beschwerte Füße aus Metall. Die benötigten Schrauben, um den Aufsatz mit dem Fuß zu befestigen, sind inkludiert. Man braucht jedoch einen Schraubendreher, denn dieser ist nicht im Lieferumfang enthalten. Anschließend steckt man die Sphären auf den nun aus dem Fuß hervorragenden Aufsatz. Zwei Verlängerungsarme, die man zwischen Fuß und Lautsprecher schrauben kann, gibt es ebenfalls.

Design & Ausstattung

Anders als die meisten Lautsprecher, die in eckiger Form daherkommen, sind die Creative Pebble Nova sphärenförmig. Farblich wählt man zwischen einer weißen und einer schwarzen Variante. Unser Testsample ist weiß, mit kupferfarbenen Akzenten, die die Öffnung der Lautsprecher auskleiden. An der Unterseite befinden sich LEDs, mit denen die Speaker fröhlich vor sich her leuchten. Stört einen die Festbeleuchtung, schaltet man die Lichter am Gerät oder mittels der App aus.

Die Lautsprecher verbinden sich entweder per AUX-Kabel, per USB-C-Kabel oder kabellos per Bluetooth 5.3 und Bluetooth Low Energy mit dem Endgerät. Audio-Anschlüsse gibt es in Form von 3,5-Millimeter-AUX-In, 3,5-Millimeter-Mic-In und 3,5-Millimeter-Kopfhörer.

Physische Buttons hat die Pebble Nova keine und auch eine Fernbedienung fehlt. Stattdessen setzt man auf touchbasierte Steuerung. Diese ist unserer Meinung nach aber alles andere als intuitiv, denn die Touch-Felder befinden sich auf der Rückseite des Hauptlautsprechers. Kuhlen sollen die Finger an die richtige Stelle führen. Das Ganze fühlt sich aber einfach nicht rund an, da man mehr oder weniger blind herumtastet, bis man an der richtigen Stelle ist.

Der Aufbau der Lautsprecher geht schnell und unkompliziert von der Hand und auch das Verbinden mit dem PC ist schnell erledigt. Allerdings lassen die Verarbeitung der Verlängerungsarme und der Aufsätze für die Standfüße zu wünschen übrig. Setzt man die Lautsprecher auf diese, zeigen sich unschöne Spalten zwischen Standfuß und Lautsprecher. Noch schlimmer ist es mit dem Verlängerungsarm. Beim Hauptlautsprecher haben wir sogar Schwierigkeiten, ihn ohne Kraftaufwand wieder von Arm zu lösen, weil er sich mit dem Speaker verkeilt.

Standardmäßig gehen die Pebble Nova nach 15 Minuten Inaktivität in den Standby-Modus, um Strom zu sparen. Laut Betriebsanleitung sollen die Lautsprecher dann, sobald ein Audiosignal gesendet wird, die Wiedergabe starten. Das funktioniert aber praktisch nie. Egal, ob wir ein Youtube-Video oder Spiel starten, Musik über Tidal abspielen oder einem Discord-Sprachchat beitreten – die Lautsprecher verweigern den Dienst aus dem Standby-Modus heraus. Der Wechsel zu einem anderen Wiedergabe-Gerät und wieder zurück zu den Pebble Nova weckt sie dann auf. Alternativ kann man auch auf den Power-Button drücken, um sie aus dem Standby-Modus zu holen. Es empfiehlt sich daher, den Standby-Modus zu deaktivieren, um Frustration zu vermeiden.

Software

Für den vollen Funktionsumfang der Pebble Nova benötigt man die Creative-App. Diese gibt es sowohl für das Smartphone als auch für den PC. Die Smartphone-Version hat jedoch deutlich weniger Einstellungsmöglichkeiten als die PC-App.

Die Creative-App am PC bietet einige Möglichkeiten, um das Soundbild der Lautsprecher zu konfigurieren. Allen voran der sogenannte Sound-Mode. Hier wählt man entweder aus einem bereits vorhandenen Profil oder erstellt sein eigenes. Vorgefertigte Profile reichen von generischen Bezeichnungen wie Movies, Gaming oder Music bis hin zu eigens für bestimmte Spiele erstellte Profile wie etwa Baldur’s Gate 3 oder Cyberpunk 2077. Über die sogenannte Acoustic Engine schaltet man jetzt verschiedene Funktionen wie Surround-Sound, Bass und mehr hinzu und verändert sie den eigenen Anforderungen entsprechend. Mittels des Equalizers passt man zudem noch Bass und Treble an.

Für die Beleuchtung der Lautsprecher gibt es ebenfalls ein eigenes Menü. Je nach Beleuchtungsmodus variieren hier Einstellungsmöglichkeiten, beschränken sich aber auf Farbauswahl, Helligkeit, Geschwindigkeit und Richtung des Farbverlaufs.

Praktisch: Über das Playback-Menü richtet man den linken und rechten Lautsprecher unabhängig von deren physischer Position auf dem Schreibtisch ein. In unserem Fall mussten wir den Hauptlautsprecher auf die linke Seite stellen, weil sonst die Kabel nicht bis hin zur Steckerleiste gereicht hätten. Dieser ist standardmäßig jedoch der rechte Lautsprecher. Dank der Software weisen wir ihm unkompliziert mit einem Klick die linke Position zu.

Klang

In den Creative Pebble Nova sind ein 2,54-Zentimeter-Kalottenlautsprecher (Tweeter) und ein 7,62-Zentimeter-Tieftonlautsprecher (Woofer) verbaut, um einen Frequenzbereich von 55 Hz bis 20.000 Hz abzudecken. Das gelingt den Lautsprechern auch ziemlich gut – mit ein paar Ausnahmen.

Überrascht hat uns, wie gut die Lautsprecher Feinheiten und Details in Liedern wiedergeben, die sonst gerne mal verschluckt werden. So fiel uns etwa bei einem Lied zum ersten Mal ein Reverb-Effekt (Hall) auf, der auf einen leise im Hintergrund spielenden Synthesizer gelegt wurde. Der Bass kommt kräftig, übermannt aber nicht den restlichen Sound. Die besten Ergebnisse erzielen die Lautsprecher im mittleren Frequenzbereich, wobei auch Höhen und Tiefen häufig zufriedenstellend wiedergegeben werden. Ruhige Chamber-Pop-Lieder meistern die Lautsprecher anstandslos und bilden Gesang und Instrumente klar ab. Auch bei schnelleren Liedern aus den Genres Americana, Indie-Rock und Pop-Punk machen die Creative Pebble Nova eine gute Figur.

Schwierigkeiten haben die Lautsprecher bei der Wiedergabe härterer Musik. Wir testen Metalcore-, Deathcore- und Post-Hardcore-Lieder. Hier fällt uns auf, dass die Lautsprecher Probleme haben, sowohl die Höhen als auch die Tiefen der härteren Gesangsart differenziert wiederzugeben. Der Gesang versumpft dann häufig in den Instrumenten, wodurch das Lied sehr verwaschen klingt. Auf anderen Geräten wie den Pixel Buds von Google, unseren Edifier-Lautsprechern oder unserem Logitech-Headset haben wir dieses Problem nicht.

Während die Lautsprecher mittlere Tonhöhen wie etwa Shouts noch einigermaßen verständlich wiedergeben, haben wir teilweise Schwierigkeiten, schrille Screams und tiefe gutturale Gesänge überhaupt noch zu verstehen. Auch der schnelle Wechsel zwischen hohem hartem Gesang und tiefem hartem Gesang bringt die Lautsprecher ins Schwitzen. Selbst durch Anpassungen im Equalizer kommen wir zu keinem für uns zufriedenstellenden Ergebnis. Einzig die Dialog+-Funktion in der Akustik-Engine isoliert den Gesang so weit, dass er für uns wieder hervorsticht. Sie unterdrückt dabei allerdings die Instrumente. Hier muss man zudem aufpassen: Dreht man die Dialog+-Funktion zu sehr auf, glättet der Filter die Instrumente so stark, dass sämtliche Feinheiten und Details verloren gehen und sie dann sehr blechern klingen.

Beim Zocken überzeugen die Pebble Nova jedoch auf ganzer Linie. Die Lautsprecher sind in der Lage, die Geräuschkulisse zufriedenstellend wiederzugeben. Regen, etwa, plätschert atmosphärisch und klar, während Dialoge zwischen Charakteren nicht von der Hintergrundmusik übertönt werden und verständlich bleiben. Der Bass weiß auch hier zu überzeugen.

Youtube-Videos stellen ebenfalls keine Herausforderung für die Pebble Nova dar. Gesprochene Inhalte rücken die Lautsprecher gekonnt in den Fokus, während Hintergrundmusik und Soundeffekte nicht verloren gehen.

Preis

Die Creative Pebble Nova kosten 280 Euro beim Hersteller.

Fazit

Mit 280 Euro sind die 2.0-Lautsprecher Creative Pebble Nova alles andere als günstig, bekommt man PC-Lautsprecher doch bereits für wenige Euro. Neben einem schicken Design bekommt man für den hohen Eintrittspreis allerdings auch eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten, um den Sound nach eigenen Vorlieben zu konfigurieren. Während die Lautsprecher mit einigen Situationen gut zurechtkommen, zeigen sie ihre Stärken vor allem im mittleren Frequenzbereich. Hier decken sie eine Vielzahl an Medien ab und schaffen es, ein klares Klangbild zu erzeugen, ohne dass man dabei auf Detailtiefe verzichten muss. Besonders hohe und tiefe Töne machen den Lautsprechern jedoch zu schaffen. In unserem Test geht der Gesang härterer Genres wie Metalcore und Deathcore komplett unter.

Auch die Verarbeitung ist für den hohen Preis nicht optimal. Hinzu kommen unausgereift wirkende Elemente wie die Touchbedienung auf der Rückseite des Lautsprechers und der unzuverlässige Standby-Modus, die die User-Experience negativ beeinflussen.

Alles in allem sind die Creative Pebble Nova kompetente 2.0-Lautsprecher, die aufgrund ihres hohen Preises aber nicht jedem zusagen dürften. Während sie in der Lage sind, eine Vielzahl an Medien zufriedenstellend wiederzugeben, gibt es günstigere Alternativen, die das ähnlich gut meistern. Wenn einen der hohe Preis nicht abschreckt, bekommt man ein Gesamtpaket aus schickem Design, gutem Sound und überwiegend nützlichen Funktionen, das sich auf dem Schreibtisch sehen und hören lassen kann.



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Indien testet Fallschirme der Raumkapsel Gaganyaan


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die indische Weltraumagentur Indian Space Research Organisation (ISRO) bereitet weiter die bemannte Raumfahrt vor. Kürzlich hat sie das Fallschirmsystem getestet, an dem die Raumkapsel Gaganyaan zur Erde schweben soll.

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Der Test im Bundesstaat Uttar Pradesh im Norden des Landes fand bereits am 3. November statt, wie die ISRO erst jetzt mitgeteilt hat. Dabei brachte eine Iljuschin Il-76 der indischen Luftwaffe ein etwa 6,5 Tonnen schweres Modell der Gaganyaan bis auf eine Höhe von etwa 2,5 Kilometern und setzte sie dort aus. An den beiden Hauptfallschirmen kam die Kapsel sicher zur Erde.

Dieser Test war Teil einer ganzen Kampagne von Luftabwurftests zur Qualifizierung des Fallschirmsystems für die Gaganyaan-Mission. Dabei sei ein Vorgang mit der Bezeichnung Disreefing geprobt worden, teilte die ISRO mit.

Das Fallschirmsystem des Gaganyaan-Crew-Modul besteht aus insgesamt zehn Fallschirmen. Die ersten beiden entfernen die Schutzabdeckung des Fallschirmfachs. Dann folgen zwei Bremsfallschirme, die das Modul sowohl stabilisieren als auch abbremsen. Drei Pilotfallschirme öffnen die drei Hauptfallschirme, die die Kapsel schließlich landen lassen – wobei einer der Hauptfallschirme redundant ist, zwei würden für eine sichere Landung ausreichen.

Die Hauptfallschirme werden in zwei Schritten ausgelöst, „Reefed Inflation“ nennt die ISRO den Vorgang: Die Fallschirme öffnen sich zunächst teilweise, was als „Reefing“ bezeichnet wird. Sie werden schließlich mithilfe einer Pyrovorrichtung vollständig geöffnet.

Dieses Disreefing hat die ISRO mit zwei Fallschirmen getestet. Dabei sei es darum gegangen, die strukturelle Integrität und Lastverteilung des Systems unter asymmetrischen Entfaltungsbedingungen zu bewerten.

Indien verfolgt seit einigen Jahren ein ambitioniertes Raumfahrtprogramm. Ziel ist, 2035 eine Raumstation ins All und 2040 Menschen auf den Mond zu bringen. 2023 gelang der ISRO bereits eine unbemannte Mondlandung.

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2027 will die ISRO erstmals eine bemannte Raumfahrtmission auf die Reise schicken. Als Vorbereitung soll der Roboter „Vyommitra“ an Bord der Gaganyaan ins All fliegen.


(wpl)



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EU plant „Demokratieschild“ für die „Integrität des Informationsraums“


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Die EU-Kommission hat am Mittwoch einen Plan für einen Europäischen Demokratieschild vorgestellt. Ziel es ist, die „Integrität des Informationsraums“ zu wahren und die kollektive Abwehrfähigkeit der Gemeinschaft gegen Informationsmanipulation und Desinformation zu stärken. Ein Element ist die verstärkte Zusammenarbeit mit den Unterzeichnern des Kodex zum Kampf gegen Desinformation. Zusätzlich soll im Rahmen des Digital Services Act (DSA) ein Krisenprotokoll ausgearbeitet werden, um die Koordination zwischen nationalen Behörden zu optimieren und schnelle, transnationale Reaktionen auf großangelegte Operationen informationeller Kriegsführung zu gewährleisten.

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Konkret plant die Kommission etwa, ein „unabhängiges“ europäisches Netzwerk von Faktenprüfern einzurichten. Dieses soll die Expertise in allen EU-Amtssprachen bündeln und so eine breitere sowie fundiertere Überprüfung von Inhalten ermöglichen. Ergänzend dazu soll die Beobachtungsstelle für digitale Medien neue, unabhängige Überwachungs- und Analysefähigkeiten entwickeln, um eine verbesserte Lageerfassung sicherzustellen. Das gilt insbesondere vor Wahlen oder in Krisensituationen.

Obwohl die Organisation von Wahlen primär in der Verantwortung der Mitgliedstaaten liegt, soll die Zusammenarbeit über das einschlägige Kooperationsnetz intensiviert werden, um gemeinsamen Herausforderungen wie der Integrität der Wahlprozesse systematisch zu begegnen. Die Kommission wird zudem Leitlinien für den verantwortungsvollen Einsatz von KI in Wahlprozessen sowie ein aktualisiertes Wahl-Toolkit im Sinne des DSA vorlegen.

Daneben konzentriert sich die Kommission auf die Förderung einer funktionsfähigen Medienlandschaft. Im Zuge der bevorstehenden Überprüfung der Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste will sie untersuchen, wie die Bekanntheit von Online-Services von allgemeinem Interesse gestärkt und die Werbevorschriften modernisiert werden können.

Gleichzeitig sollen Innovationen bei Plattformen angeregt werden, die die demokratische Teilhabe erleichtern. Dafür ist ein Bürgertechnologiezentrum vorgesehen.

Flankierend beschloss die Kommission eine EU-Strategie für die Zivilgesellschaft. Damit wird bis 2026 ein Podium errichtet, um den Dialog über den Schutz und die Förderung der EU-Werte zu vertiefen. Ein Online-Wissenszentrum soll den Zugang zu bestehenden Projekten, Instrumenten und Schutzmaßnahmen erleichtern. Zudem drängt die Kommission darauf, zivilgesellschaftliche Organisationen deutlich stärker finanziell zu unterstützen.

Die EU-Abgeordnete Alexandra Geese (Grüne) moniert, dass die Kommission nur Symptome lindern wolle, ohne die Ursachen wirksam zu bekämpfen. Ihr zufolge stellen die Algorithmen sozialer Netzwerke die derzeit größte Bedrohung für die europäische Demokratie dar, da sie den Zugang zu Informationen, den öffentlichen Diskurs und das Wahlverhalten maßgeblich beeinflussten.

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Es sei vielfach belegt, dass Plattformbetreiber wie Facebook, Instagram, TikTok oder X Nutzern polarisierende und extremistische Inhalte aufzwängen, selbst entgegen deren erklärter Präferenzen, kritisiert Geese. Solange die Kommission diesen grundlegenden Mechanismus nicht entschlossen angehe und den Usern nicht die Wahl über die von ihnen konsumierten Inhalte zurückgebe, bleibe Europa in Bezug auf Informationsmanipulation verwundbar. Das wäre eine „historisch verpasste Chance“.


(wpl)



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Google verklagt Phishing-Kartell | heise online


Google geht zivilrechtlich gegen ein Verbrechersyndikat vor, das sich auf die Unterstützung von Online-Betrug in großem Maßstab spezialisiert hat. Die Drahtzieher sprechen Chinesisch. Das Konglomerat ist als Lighthouse bekannt und bietet anderen Verbrechern vorgefertigte Pakete aus Dienstleistungen und Anleitungen an. Damit wird Phishing und verbundener Kreditkartenbetrug einfach, besondere Kenntnisse sind nicht mehr erforderlich. Die Kunden nutzen überwiegend chinesische Clouds für das Hosting ihrer betrügerischen Webseiten.

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Die Opfer sind überwiegend in den USA und Japan, doch sind laut einer im April veröffentlichten Untersuchung Menschen in mindestens 121 Ländern getroffen worden. „Opfer könnten die Präsenz eines Google-Logos als Indikator dafür erkennen, dass die Webseite sicher oder legitim ist“, weiß Google. Verbrecher wollen täuschend echt aussehende Webseitenfälschungen erstellen, also bauen sie die auf so vielen Webseiten prangenden Logos für Google, Google Play oder Youtube in ihre Fälschungen ein. Damit begehen sie einen Markenrechtsverstoß, den Google vor Gericht geltend machen kann.

Die konkrete Anzahl und die Namen der Lighthouse-Täter sind Google nicht bekannt, weshalb es seine Klage am US-Bundesbezirksgericht für das Südliche New York an „Does 1-25“ richtet. Das ist ein Platzhalter für „Unbekannt 1 bis 25“. Die Zahl ist repräsentativ zu verstehen; tatsächlich dürften Hunderte an dem arbeitsteiligen Betrugssystem beteiligt sein. Die Anbieter werben laut Klageschrift damit, dass Kunden bei mehr als 300 Support-Mitarbeitern Unterstützung für ihre Verbrechen erhalten können.

Lighthouse bietet Dienstleistungen für zwei Phishing-Felder: SMS und betrügerische Webseiten. Letztere werden durch Postings in Sozialen Netzen sowie durch Online-Reklame, wie Google sie vermittelt, beworben. Zur Einrichtung von Google-Werbekonten werden gerne Gmail-Konten genutzt, die vor Jahren angelegt wurden und nun auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden. Diese erregen bei Googles automatisierten Systemen weniger Aufmerksamkeit als neue Gmail-Konten. Zum besonderen Unbill Googles, werden zur Identifizierung nicht nur gefälschte oder kopierte Ausweise genutzt, sondern zur Bezahlung der Reklameschaltung auch noch Daten fremder Kreditkarten. Die Täter verstoßen also mehrfach gegen Googles Nutzungsbedingungen.

Während die betrügerischen Online-Shops mit günstigen Angeboten locken, erzählen die massenhaft versandten SMS Märchen über fehlgeschlagene Paket-Zustellungen, aushaftende Mautgebühren, wichtige Behördenwege oder dringende Bankangelegenheiten. Dazu wird auf Webseiten-Fälschungen verlinkt. Lighthouse hat hunderte Vorlagen im Angebot. Auf über hundert davon hat Google seine Logos entdeckt.

Zu den Lighthouse-Dienstleistungen zählt auch die Vermittlung von Domain-Registrierungen unter falschen Namen sowie die laufende Prüfung der Domains hinsichtlich Einträgen bei transparencyreport.google.com sowie in den schwarzen Listen gängiger Webbrowser. Wird eine Domain oder Webseite als entlarvt erkannt, informiert Lighthouse seinen Kunden umgehend, damit er flott auf eine andere Domain umstellen kann.

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In jedem Fall werden die Opfer dazu verleitet, ihre Bezahldaten einzugeben, meist Kreditkarteninformationen. Es folgt eine vorgetäuschte Zweifaktor-Authentifizierung (2FA), bei der das Opfer einen entsprechenden Code eingeben muss.

Während das Opfer auf den per SMS oder E-Mail zugemittelten Code der Bank wartet, generieren die Täter aus den Kreditkartendaten geschwind Bilder, die wie echte Kreditkarten aussehen, und fotografieren diese Bilder sofort ab, um die fremde Kreditkarte einem Smartphone-Wallet hinzuzufügen. Das erfordert zusätzlich 2FA. Genau auf diesen Code wartet der echte Kreditkarteninhaber ja gerade. Merkt er den Unterschied nicht und gibt den von der Bank erhaltenen Code auf der vermeintlich echten Webseite ein, haben die Täter gewonnen.

Sie haben nun ein elektronisches Wallet mit einer fremden Kreditkarte. Damit lässt sich eine Weile einkaufen gehen. Das tun die Täter in der Regel nicht selbst; vielmehr verkaufen sie das Wallet weiter. Überhaupt ist das Ganze professionell arbeitsteilig aufgezogen: Es gibt Programmierer, Datenhändler, Spammer, und schließlich jene, die die Beute zu Geld machen. Hinzu kommt ein Team, das Online-Communities betreibt und betreut, um die Zusammenarbeit der verschiedenen Gruppen zu koordinieren und neue Mitglieder anzuwerben.

Google stützt seine Klage auf Verschwörung nach dem Anti-Mafia-Gesetz Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act (RICO) und erhebt die Vorwürfe des Überweisungsbetrugs, der Computerbetrugs, der Markenrechtsverletzung, des unlauteren Wettbewerbs, irreführender Herkunftsangaben sowie unwahrer Werbung. Der Datenkonzern fordert Feststellung der Rechtsverletzungen, Unterlassungsverfügungen, Schadenersatz mit Strafzuschlägen und Kostenersatz.

Das Verfahren selbst wird wohl ohne die Beklagten ablaufen. Unmittelbare Auswirkungen haben sie nicht zu fürchten, solange ihre Identitäten unbekannt sind oder sie sich beispielsweise in der Volksrepublik China aufhalten. Wahrscheinlichster Ausgang ist ein Versäumnisurteil, da sich die Beklagten wohl kaum zu erkennen geben und verteidigen werden.

Dann könnte Google Anspruch auf etwaig beschlagnahmte Vermögenswerte anmelden, die nicht an Opfer zurückgegeben werden können. Denkbar ist, dass solch ein Urteil Google oder anderen Opfern dabei hilft, Versicherungsleistungen in Anspruch zu nehmen. Zudem hätten geschnappte Lighthouse-Kunden eine Ausrede weniger: Die Illegalität des Angebots wäre schon gerichtlich geklärt.

Das Verfahren heißt Google v Does 1-25 und ist am US-Bundesbezirksgericht für das Südlicher New York unter dem Az. 1:25-cv-09421 anhängig. Parallel drängt Google auf strengere Gesetze.


(ds)



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