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Top 10: Das beste Klapphandy mit Faltdisplay im Test – Motorola vor Samsung


Motorola Razr 50 Ultra im Test

Motorola hat mit dem Razr 50 Ultra ein Falt-Smartphone auf den Markt gebracht, das nicht nur durch sein Design, sondern auch durch seine technischen Spezifikationen überzeugt. Reicht das im Test?

VORTEILE

  • sehr schick mit (Kunst)Lederrückseite
  • tolles Haupt- und grandioses Außen-Display
  • schnell & viel Speicher
  • wasserdicht
  • gute Haupt- und Telekamera

NACHTEILE

  • wie immer teuer wegen Falt-Display
  • „nur“ Snapdragon 8S Gen 3

Motorola hat mit dem Razr 50 Ultra ein Falt-Smartphone auf den Markt gebracht, das nicht nur durch sein Design, sondern auch durch seine technischen Spezifikationen überzeugt. Reicht das im Test?

Das Motorola Razr 50 Ultra ist ein bemerkenswertes Klapphandy, das mit einem großen Außen-Display und einer hochwertigen Verarbeitung aufwartet. Motorola hat bei diesem Modell einige Verbesserungen seinem Vorgänger Razr 40 Ultra gegenüber vorgenommen, insbesondere in Bezug auf das Außen-Display und die Kamerafunktionen. Doch wie schlägt sich das Gerät im Alltag? Wir haben das Razr 50 Ultra ausführlich getestet.

Design und Verarbeitung: Wie sieht das Razr 50 Ultra aus?

Das Design des Razr 50 Ultra ist ein echter Hingucker. Motorola hat sich bei der Farbgestaltung etwas einfallen lassen und bietet das Gerät in den Pantone-Farben „Spring Green“, „Midnight Blue“ und der Jahresfarbe „Peach Fuzz“ an. Die Rückseite besteht aus „veganem Leder“, bei dem es sich neudeutsch um nichts anderes als Kunstleder handelt, auch bekannt als Kunststoff. Das macht aber nichts, denn das sieht beim Razr 50 Ultra nicht nur gut aus, sondern fühlt sich zudem angenehm in der Hand an und ist sehr griffig. Auf einem Tisch liegend rutscht da nichts, zumindest angesichts dessen wird das hübsche Handy nicht den vorzeitigen Tod finden. Allerdings ist die Lederrückseite anfällig für Staub, was die Haptik etwas beeinträchtigen kann.

Auch Wasser macht dem Razr 50 Ultra nichts aus, das Foldable ist nach IPx8 geschützt und darf entsprechend sogar untergetaucht werden. Das ist bei Falt-Smartphones nicht immer so. Allerdings ist es nicht gegen Staub geschützt, in den feinen Sand eines Südsee-Strandes sollte man das Gerät wohl besser nicht fallen lassen. Das dürfte aber ohnehin schnell zu Kratzern auf dem Display führen, denn beim Zusammenklappen kann dann nicht nur sprichwörtlich Sand ins Getriebe, sondern auch zwischen die Display-Hälften geraten – ein Problem, das die meisten Foldables teilen.

Davon abgesehen wirkt das Smartphone robust und langlebig. Das Scharnier des Razr 50 Ultra ist gut verarbeitet und lässt sich nahtlos in jedem Winkel bis 45 Grad aufstellen und ermöglicht mit etwas Übung ein einhändiges Öffnen. Allerdings ragt es an der Knickstelle etwas über den Rand heraus, was wir beim Darüberstreichen mit dem Daumen – etwa beim Navigieren auf einer Website – anfangs etwas störend fanden. Das Gerät ist mit einer Dicke von 15 Millimetern und einer Größe von 88 × 74 Millimeter schön kompakt und passt gut in die Hosentasche. Aufgeklappt misst es 171 × 74 Millimeter und weist damit – typisch für diese Art Foldable – ein Display im länglichen 22:9-Format auf.

Display: Wie gut sind die Bildschirme des Razr 50 Ultra?

Sprechen wir zuerst über den Elefanten im Raum: Die Knickstelle des Displays (auch Falz genannt) ist zwar sicht- und spürbar, fällt im Alltag aber bei eingeschaltetem Display schon nach kurzer Nutzungszeit nicht mehr auf. Bessere Arbeit mit weniger Faltenwurf hat Huawei bei seinen Modellen, das Razr 50 Ultra liefert hier aber trotzdem ordentlich ab. Die Falz ist natürlich nur beim inneren Screen zu sehen.

Das Razr 50 Ultra verfügt hier über ein 6,9 Zoll großes OLED-Display mit einer Auflösung von 2640 × 1080 Pixel, das mit kontrastreichen Farben und einer Spitzenhelligkeit von 3000 Candela überzeugt. Auch bei starker Sonneneinstrahlung bleibt das Display damit gut ablesbar, auch wenn die genannten Spitzenwerte nur punktuell und kurzzeitig bei HDR-Inhalten erreicht werden. Die Bildwiederholrate lässt sich auf bis zu 165 Hertz einstellen, was für flüssige Animationen sorgt. Die werden aber nur bei bestimmten Anwendungen wie kompatiblen Spielen erreicht. Im Alltag setzt der Hersteller für sein Spitzen-Faltmodell dank LTPO-Technologie auf 1 bis 120 Hertz. Daran gibt es nichts auszusetzen, die Wiedergabe von bewegten Inhalten ist absolut flüssig.

Das Außen-Display ist eines der Highlights des Razr 50 Ultra. Es erstreckt sich über die gesamte Front des zugeklappten Smartphones, misst stolze 4 Zoll und bietet eine Auflösung von 1272 × 1080 Pixel. Mit einer Bildwiederholrate von maximal 120 Hertz und einer Helligkeit von 2700 Nits bietet es auf dem Papier etwas weniger als der Hauptscreen, ist aber bei direkter Sonneneinstrahlung ebenfalls problemlos ablesbar. Da der äußere Screen kleiner als der Hauptscreen ist, reicht die Auflösung in beiden Fällen für ähnlich gute 413 (außen) und 417 Pixel pro Zoll und ist damit schön scharf.

Im Gegensatz zu älteren Modellen ist das Außen-Display voll nutzbar und ermöglicht den Zugriff auf Nachrichten-Apps, das Schreiben von Antworten und sogar das Spielen von Spielen. Fast alle Funktionen, die das Smartphone bietet, sind von hier aus zu steuern, sodass das Smartphone nicht jedes Mal aufgeklappt werden muss.

Kamera: Wie gut sind die Fotos mit dem Razr 50 Ultra?

Motorola hat das Razr 50 Ultra zwar nur mit einer Dual-Kamera ausgestattet, allerdings besteht die aus einer Haupt- und einer Telekamera mit jeweils 50 Megapixeln. Wir empfinden diese Entscheidung als gut, da wir ein Teleobjektiv als wichtiger als eine Weitwinkellinse erachten. Schade allerdings, dass hier nur eine zweifache optische Vergrößerung zum Einsatz kommt.

Beide Kameras liefern kontrastreiche und dennoch ausreichend natürliche Fotos mit ordentlicher Bilddynamik, insbesondere bei Tageslicht. Die Farben wirken natürlich und die Schärfe ist beeindruckend. Hier muss man schon sehr genau hinschauen, um Unterschiede zu den absoluten Kamera-Königen zu finden. Bei der Telelinse bietet die Kamera-App zudem einen Button für 4-fache Vergrößerung. Hier kommt allerdings ein Hybridzoom zum Einsatz, dessen Qualität gerade bei gutem Licht ordentlich ist, aber bei genauerem Hinsehen oder schwächeren Lichtverhältnissen Qualitätseinbußen offenbart. Brauchbar ist das aber problemlos.

Bei schwachem Licht sieht man generell die typischen Qualitätseinbußen von Smartphone- und sonstigen Digitalkameras, aber auch hier schlagen sich die beiden Linsen des Razr 50 Ultra erstaunlich gut. Selbst bei minimaler Umgebungsbeleuchtung fängt das Smartphone noch Sterne am schwarzen Nachthimmel ein und das Bildrauschen ist dabei akzeptabel. Das kann nicht jedes Smartphone über der 1000-Euro-Marke von sich behaupten. Eine kleine Einschränkung bezieht sich nur auf den Weißabgleich, der tendenziell etwas zu gelblich ausfällt – dieser warme Look macht Aufnahmen im Gegenzug aber sehr angenehm und freundlich. Videos klappen in 4K bei 60 FPS und sehen ebenfalls ordentlich aus, auch wenn hier der Unterschied zur Kamera-Elite etwas größer ausfällt.

Die Selfie-Kamera auf der Innenseite des Geräts löst mit 32 Megapixeln auf und liefert ebenfalls gute Ergebnisse. Der Porträtmodus erzeugt ein ansprechendes Bokeh, das jedoch bei feinen Details wie Haaren etwas künstlich wirken kann. Das ist aber auch bei der Konkurrenz oft nicht anders. Vorteil Klapphandy: Wer für Selfies die Hauptkamera nutzen möchte, kann das dank Außen-Display problemlos tun. Das dient dann nämlich als Sucher. Denn auch wenn die Selficam gut ist – die Hauptkamera ist besser.

Hardware: Wie leistungsstark ist das Razr 50 Ultra?

Im Inneren des Razr 50 Ultra arbeitet der Snapdragon 8S Gen 3, ein, aber nicht der absolute High-End-Chip von Qualcomm. Je nach Benchmark ist der Chips mit dem S im Namen rund 20 Prozent langsamer als der Snapdragon 8 Gen 3 ohne diesen Zusatz. Schnell genug ist das trotzdem, wie Benchmarks zeigen. So erreicht das Razr 50 Ultra im PCmark Work 3.0 18.300 Punkte, in 3Dmark Wild Life Extreme sind es 3200 Punkte. Konkurrenten wie ein Xiaomi 14 Ultra (Testbericht) mit Snapdragon 8 Gen 3 kommen besonders im grafiklastigeren 3Dmark-Benchmark aber auf etwa 5000 Punkte.

Unterstützt wird der Chipsatz von 12 GB Arbeitsspeicher, was in jeder Lebenslage für flüssige Performance sorgt. Apps und Animationen laden dank satten 512 GB internem UFS-4.0-Speichers schnell, und auch bei der Nutzung mehrerer Apps gleichzeitig gibt es bei so viel Power und Arbeitsspeicher keine Probleme. Für Gamer ist das Razr 50 Ultra ebenfalls geeignet, auch wenn der normale Snapdragon 8 Gen 3 stärker ist. Allerdings laufen selbst grafikintensive Spiele wie „Genshin Impact“ flüssig und in guter Qualität. Der interne Speicher von 512 GB bietet zudem ausreichend Platz für Apps, Spiele und Medien, allerdings kann er nicht erweitert werden.

Praktisch ist der rechts über dem Knick-Gelenk angebrachte Fingerabdrucksensor im Powerbutton. Er könnte für kleinere Hände zwar etwas hoch angebracht sein, reagiert ansonsten aber sehr schnell und zuverlässig. Die Lautsprecher sind für ein Foldable dieser Größe laut und voluminös, haben aber wie immer etwas wenig Bass.

Software: Wie lange gibt es Support beim Razr 50 Ultra?

Motorola liefert das Razr 50 Ultra mit Android 14 und einer eigenen Bedienoberfläche aus. Die ist insgesamt sehr schlank gehalten und ist damit recht nah an Vanilla-Android und schnell. Dennoch liefert der Hersteller einige sinnvolle Zusatzfunktionen aus, viele davon als Moto-Actions in der Moto-App zu finden. Dazu gehört etwa die branchenweit beste Geste zum Auslösen der Kamera-LED als Taschenlampe durch eine doppelte Hackbewegung mit dem Smartphone. Aber auch an anderer Stelle hat Motorola Hand angelegt. So gibt es nicht nur etliche Anpassungsmöglichkeiten für das Außen-Display, sondern auch etwa einen interaktiven Hintergrund, der je nach Öffnungswinkel des Klappmechanismus eine sich weiter öffnende Fraktal-Blume aus Kristall darstellt. Das mag nur eine Spielerei sein, zeigt aber, dass sich der Motorola Mühe gegeben hat und einfach hübsch ist.

Hinzu kommen Features, wie der KI-Chatbot „Gemini“, der auf dem Außen-Display für Anfragen genutzt werden kann. Die App ist bereits vorinstalliert und läuft flüssig. Generell lassen sich viele Apps auf dem einen Display starten und anschließend auf dem anderen Display fortführen. Das funktioniert recht schnell, muss aber bisweilen für einzelne Apps eingestellt werden.

Bei Software-Updates ist der Hersteller hingegen etwas zurückhaltender. Motorola verspricht drei Jahre Android-Patches und vier Jahre Sicherheitsupdates. Das liegt im Vergleich zur Konkurrenz im unteren Bereich, da andere Hersteller wie Samsung und Google mit bis zu sieben Jahren deutlich längere Update-Zeiträume bieten.

Akku: Wie lange hält das Razr 50 Ultra durch?

Der Akku des Razr 50 Ultra hat im Vergleich zum Vorgänger Razr 40 Ultra 200 mAh mehr und damit eine Kapazität von 4000 mAh und bietet eine gute Laufzeit. Im Battery Test von PCmark hält das Gerät 11,5 Stunden durch, was im Alltag gut für einen ganzen Tag ausreicht. Auch bei intensiver Nutzung bleibt am Abend noch genug Akkuladung übrig.

Das Razr 50 Ultra unterstützt schnelles Laden mit bis zu 45 Watt und wird sogar mit einem 68-Watt-Netzteil geliefert. Der Akku ist in etwa einer Stunde vollständig geladen. Kabelloses Laden ist ebenfalls möglich, allerdings nur mit bis zu 15 Watt.

Preis: Was kostet das Motorola Razr 50 Ultra?

Zum Testzeitpunkt war das Motorola Razr 50 Ultra ab knapp unter 900 Euro verfügbar. Mittlerweile bekommt man das Klapphandy schon ab 599 Euro. Zur Auswahl stehen die Farben Orange, Grün, Blau und Pink. Unterschiedliche Speicherversionen gibt es nicht.

Fazit: Ist das Motorola Razr 50 Ultra gut?

Das Motorola Razr 50 Ultra ist ein beeindruckendes Klapphandy, das mit seinem großen Außen-Display und der hochwertigen Verarbeitung und der schicken Kunstleder-Rückseite punktet. Die Dual-Kamera liefert scharfe Fotos und Videos, und die Performance ist dank des Snapdragon 8S Gen 3 sehr gut. Auch die Akkulaufzeit und das schnelle Laden überzeugen, und viel Speicher sowie Wasserdichtigkeit gibt es obendrein.

Allerdings gibt es auch einige Schwächen. Der Software-Support mit bis zu vier Jahren ist im Vergleich zur Konkurrenz eher kurz und für ein faltbares Top-Smartphone hätte es ruhig der Snapdragon 8 Gen 3 statt der abgespeckten S-Variante sein dürfen. Auch das Fehlen einer Weitwinkellinse mag Interessenten stören, auch wenn wir die Telelinse eine gute Wahl finden. Insgesamt ist das Razr 50 Ultra ein gelungenes Gesamtpaket, das sich vorwiegend für Nutzer eignet, die ein stylishes und leistungsstarkes Klapphandy suchen. Mit einem Preis von rund 900 Euro gehört es zu den teureren Modellen auf dem Markt, bietet dafür aber auch eine Menge Features und eine ansprechende Optik.



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KI soll für Wirtschaftswachstum trotz schrumpfender Bevölkerung sorgen


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KI-Einsatz könnte der deutschen Wirtschaft zu neuem Wachstum verhelfen, prognostiziert ein Forschungsteam des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Demnach könnte das Brutto-Inlands-Produkt (BIP) innerhalb der nächsten 15 Jahre im Schnitt 0,8 Prozentpunkte pro Jahr stärker wachsen. Höhere Arbeitsproduktivität, Einsparungen und neue Geschäftsfelder, die durch KI ermöglicht werden, sollen laut IAB für den zusätzlichen Schub sorgen.

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Zugleich erwarten die Experten erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und Verschiebungen in unterschiedlichen Berufszweigen: So sollen durch KI etwa 1,6 Millionen Stellen in den nächsten 15 Jahren entweder wegfallen oder neu entstehen. Die Gesamtzahl der Arbeitsplätze soll in dem Zukunftsszenario aber weitgehend stabil bleiben, weil sich die gegenläufigen Effekte insgesamt ausgleichen würden.

Besonders günstig fällt die Prognose dabei für Jobs bei IT- und Informationsdienstleistern aus, bei denen der Arbeitskräftebedarf um rund 110.000 Personen steigen soll. In Bereichen wie Unternehmensdienstleistungen könnten hingegen 120.000 Arbeitsplätze entfallen.

„KI führt primär zu einem Umbruch am Arbeitsmarkt. Gefragt sind künftig andere Tätigkeiten und Kompetenzen, nicht weniger Arbeit“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Entscheidend sei aber, dass Unternehmen neue Geschäftsmodelle entwickeln und die notwendige Infrastruktur für den KI-Einsatz geschaffen wird.

Wer von den Auswirkungen der KI betroffen ist, hängt laut Prognose auch von der eigenen Qualifikation ab. Besonders treffe es Tätigkeiten auf Spezialisten- und Experten-Niveau: Jobs dieser Stufe würden zwar weiter zunehmen, aber einen deutlichen Dämpfer gegenüber Szenarien ohne breiten KI-Einsatz aufweisen. An der Nachfrage nach Hilfs- und Anlernkräften ändere sich im Wesentlichen nichts, der Bedarf an Fachkräften fiele vergleichsweise stärker aus.

„KI kann zur Brücke zwischen wirtschaftlichem Wachstum und einer schrumpfenden Bevölkerung werden. Damit dieses Potenzial realisiert wird, braucht es gezielte Qualifizierungsstrategien und eine hohe Anpassungsbereitschaft in Wirtschaft und Gesellschaft“, resümiert IAB-Forscher Christian Schneemann die Prognose.

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(axk)



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EuGH: Polizei darf DNA- und Biometriedaten Verdächtiger unterschiedslos erheben


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Polizeibehörden der EU-Staaten dürfen unterschiedslos biometrische und genetische Daten wie Fingerabdrücke und DNA-Profile von Verdächtigen und strafrechtlich Verfolgten erheben und speichern. Voraussetzung ist, dass die nationalen Gesetze oder die Rechtsprechung angemessene Fristen für die regelmäßige Überprüfung der Notwendigkeit der Aufbewahrung und die Einhaltung der strengen Grundsätze zum Schutz sensibler Daten gewährleisten. Dies hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) am Donnerstag entschieden.

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Im Kern können nationale Polizeibehörden laut dem Urteil in der Rechtssache C-57/23 auf der Grundlage ihrer internen Vorschriften darüber entscheiden, ob die Speicherung der Informationen über Körpermerkmale und DNA notwendig ist.

Das Verfahren geht auf den Fall eines tschechischen Beamten zurück, der im Rahmen eines gegen ihn gerichteten Strafverfahrens von der Polizei vernommen wurde. Trotz seines Widerspruchs ordneten die Ordnungshüter die Abnahme seiner Fingerabdrücke, die Erstellung eines genetischen Profils mithilfe eines Wangenabstrichs sowie die Aufnahme von Fotos und eine Personenbeschreibung an, die in Datenbanken gespeichert wurden.

Der Beamte, der 2017 rechtskräftig verurteilt wurde, focht die Identifizierungsmaßnahmen und die Speicherung seiner Daten in einem separaten Verfahren als rechtswidrigen Eingriff in sein Privatleben an. Ein tschechisches Gericht ordnete daraufhin zunächst die Löschung der umstrittenen Informationen fest. Das tschechische Oberste Verwaltungsgericht legte dagegen Beschwerde ein und stellte dem EuGH die Frage, ob die nationale Vorschrift mit der EU-Richtlinie über den Datenschutz im Bereich der Strafverfolgung vereinbar sei.

Der EuGH stellte zunächst klar, dass der Begriff „Recht der Mitgliedstaaten“ im Kontext der Erhebung, Speicherung und Löschung solcher Daten eine allgemeine Bestimmung umfasst. Diese legt die Mindestvoraussetzungen fest, sofern die Vorgaben hinreichend vorhersehbar sind und gerichtlich überprüft werden können.

Das Aufbewahren der Körpermerkmale und DNA-Spuren knüpfen die Luxemburger Richter an zwei Bedingungen: Die Zwecke der Erhebung dürfen keine Unterscheidung zwischen Verdächtigen und strafrechtlich Verfolgten erfordern. Zudem müssen die für die Verarbeitung Verantwortlichen national verpflichtet sein, alle Grundsätze und besonderen Anforderungen für die Verarbeitung sensibler Daten zu beachten.

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Zur Speicherdauer erläutert der EuGH, dass die einschlägige nationale Vorschrift nicht notwendigerweise eine Höchstgrenze vorsehen muss. Vorausgesetzt ist, dass sie angemessene Fristen für die regelmäßige Überprüfung der Notwendigkeit der Speicherung dieser Daten festlegt. Dabei muss zudem beurteilt werden, ob eine Verlängerung unbedingt erforderlich ist.

Bereits 2024 urteilte der Gerichtshof, dass die allgemeine Speicherung biometrischer und genetischer Daten strafrechtlich Verurteilter bis zu ihrem Tod gegen EU-Recht verstößt. Das spezifische Rückfallrisiko sei zu beachten.


(wpl)



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„Dungeons & Dragons: Battlemarked“ – Was taugt das Tabletop-Rollenspiel?


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Das ursprüngliche „Demeo“ erschien 2021 exklusiv für Virtual Reality und simulierte mit viel Charme rundenbasierte Tabletop-Rollenspielabende mit Freunden. Allein oder mit bis zu drei Gefährten stellt man eine Gruppe aus archetypischen Klassen zusammen, bewegt die Miniaturen taktisch über die Kacheln der Dungeons und setzt mithilfe von Karten Spezialfähigkeiten ein. Würfelwürfe entscheiden dabei, ob eine Aktion gelingt, fehlschlägt oder kritisch trifft.

„Demeo“ mauserte sich schnell zu einem der erfolgreichsten Multiplayer-Titel des Mediums und ist inzwischen auch als Bildschirmversion auf zahlreichen anderen Plattformen verfügbar, darunter PC und Mac, PlayStation 5 und iPad.

Nach der Veröffentlichung des letzten großen Content-Updates vor drei Jahren wurde es ruhig um den Titel. Was die Fans nicht wussten: Resolution Games konnte sich eine offizielle Dungeons-&-Dragons-Lizenz sichern und arbeitete im Geheimen an einem Nachfolger, der das Original in den Schatten stellen sollte.


Spielkarte, die den Grat der Welt zeigt.

Spielkarte, die den Grat der Welt zeigt.

Auf der Karte hüpft man von Schauplatz zu Schauplatz. Eine große, frei erkundbare Welt gibt es jedoch nicht.

(Bild: Resolution Games)

Das heute erscheinende „Battlemarked“ kombiniert das leicht zugängliche, rundenbasierte Tabletop-Rollenspielsystem von „Demeo“ mit den Schauplätzen und dem Lore der „Forgotten Realms“, der beliebtesten D&D-Kampagnenwelt.

Neue Spieler müssen weder mit „Demeo“ noch mit Dungeons & Dragons vertraut sein: Ein Tutorial erklärt die Spielmechanik, die fast komplett aus „Demeo“ übernommen wurde, während Gespräche mit NPCs schrittweise an die Geschichte, Völker und Konflikte der Rollenspielwelt heranführen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Resolution Games

Die VR- und Bildschirmversion besitzen jeweils eine eigene Spieloberfläche, die der Unterschiedlichkeit der beiden Medien Rechnung trägt. Da „Battlemarked“ Crossplay unterstützt, können Spieler aller Plattformen gemeinsam spielen, mit oder ohne VR-Brille.

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Wir haben mit Meta Quest 3 die beiden Story-Kampagnen durchgespielt, die uns nach Neverwinter Wood und Icewind Dale führten.

„Battlemarked“ erfüllt einen der größten Wünsche der „Demeo“-Fans: Die Abenteuer spielen sich nicht mehr nur in isolierten Dungeons ab, sondern sind in Story-Kampagnen eingebettet. Die bestehen aus Haupt- und Nebenquests, die die Spieler an verschiedene Orte führen, wo sie diversen NPCs und Herausforderungen begegnen. Hiermit gewinnt „Demeo“ erstmals eine erzählerische Dimension. Dies und die deutlich vielfältigeren, hübsch designten Fantasy-Schauplätze tragen spürbar zur Atmosphäre bei.


Eine Neverwinter-Taverne mit Spielfiguren.

Eine Neverwinter-Taverne mit Spielfiguren.

Die Gefährten machen in einer Taverne Rast und unterhalten sich mit einem Story-NPC. Das Bild zeigt die Steam-Version.

(Bild: Resolution Games)

Die vier Dungeons des Spiels bilden die Höhepunkte der beiden Kampagnen und bestehen wie in „Demeo“ aus drei Stockwerken und einem Endgegner. Hat man sie gemeistert, kann man die Dungeons später mit Freunden direkt betreten, ohne die Story-Kampagne durchspielen zu müssen.

Spielmechanisch bleibt alles nah an „Demeo“. Was sich verändert hat, ist das Spielgefühl: „Battlemarked“ spielt sich deutlich actionreicher, mit schnelleren Abläufen und mehr Gegnern, was allerdings zulasten des taktischen Anspruchs geht. Während in „Demeo“ eine unbedachte Aktion schnell das Ende eines Abenteuers bedeuten konnte, zeigt sich der Nachfolger deutlich gnädiger. Solange nicht die gesamte Heldengruppe fällt, lassen sich Helden ohne Lebenspunkte beliebig oft wiederbeleben. Außerdem sorgt der schnelle Nachschub an Karten dafür, dass taktische Fehlentscheidungen weniger hart bestraft werden.



Eine typische Spielszene mit vier Helden.

(Bild: Resolution Games)

Die Absicht des Studios ist klar: „Battlemarked“ soll zugänglicher und temporeicher sein und damit ein breiteres Publikum erreichen. Eine Entscheidung, die unter „Demeo“-Veteranen wohl für Kontroversen sorgen wird. Für erfahrene Spieler gibt es immerhin die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad der Dungeons anzuheben.

Gefallen hat uns die neue Möglichkeit, Helden zu erstellen und diese über einzelne Partien hinweg zu leveln. Durch gesammelte Erfahrungspunkte lassen sich ihre Fähigkeiten verbessern und neue freischalten, was mehr Raum für individuelle Spielstile bietet. Die Levelgrenze der Helden ist allerdings schnell erreicht, und das Spiel lässt weiterhin ein langfristig motivierendes Endgame vermissen. Zumindest an neuen Inhalten soll es in Zukunft nicht mangeln: Für 2026 und die Zeit danach sind DLCs mit neuen Kampagnen und Helden geplant.


Charaktererstellungsfenster mit Attributen.

Charaktererstellungsfenster mit Attributen.

Spieler können Helden erstellen und mit aufsteigendem Level deren Fähigkeiten verbessern.

(Bild: Resolution Games)

Das erste „Demeo“ konnte sein Potenzial nie ganz entfalten, da die Weiterentwicklung des Spiels zugunsten des Nachfolgers abgebrochen wurde. Die Hoffnung geht nun dahin, dass „Battlemarked“ gelingt, was „Demeo“ nicht vergönnt war: ein an Umfang und Tiefe stetig wachsendes Taktik-Rollenspiel zu begründen.

Die Zeichen stehen gut: „Battlemarked“ hat zum Start bereits mehr zu bieten als das erste „Demeo“ nach zwei Jahren. In vielerlei Hinsicht erweitert und verbessert es das Original spürbar. Die in unserem Test vereinzelt auftretenden Bugs und Balancing-Probleme dürfte Resolution Games zügig beheben.

Wer kann, sollte die VR-Version spielen: Sie vermittelt durch das Gefühl, mit Freunden um einen Tisch zu sitzen, eine deutlich stärkere soziale Präsenz. Auch lokaler Multiplayer in Mixed Reality wird unterstützt, sofern man mehrere Meta Quests nutzt. Dabei wird das Spielbrett für alle Spieler synchronisiert auf einen realen Tisch projiziert.

„Demeo x Dungeons & Dragons: Battlemarked“ ist ab sofort bei Steam (PC, Mac, PC-VR), im Playstation Store (PS5, PS VR2) und im Horizon Store (Meta Quest 2, 3, 3S) erhältlich. Der Preis beträgt 30 Euro.


(tobe)



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