Künstliche Intelligenz
Ex-Bundeskanzler Scholz: Langer Verzicht auf LNG-Terminals war Fehler
Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich nach eigener Darstellung schon Jahre vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine für den Bau von LNG-Terminals an der deutschen Küste starkgemacht, um flexibel bei der Versorgung der Bundesrepublik mit Energie zu sein.
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Die Abhängigkeit von Russland in Energiefragen sei ein Fehler gewesen. Er habe nie verstanden, dass Deutschland keine Terminal-Infrastruktur neben den Pipelines errichtet habe, um im Fall der Fälle darauf zurückgreifen zu können, sagte Scholz in Schwerin. Dort wurde er im Landtag als Zeuge im Untersuchungsausschuss zur umstrittenen Nord-Stream 2-Leitung für russisches Erdgas durch die Ostsee befragt.
Die Leitung verläuft parallel zu Erdgasleitung Nord Stream 1 aus dem Jahr 2011 auf dem Grund der Ostsee. Nord Stream 2 wurde 2021 fertig, ging wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine aber letztlich nicht in Betrieb.
(mho)
Künstliche Intelligenz
Cloudmarkt: Spitzenposition von AWS schrumpft, Azure und Google Cloud holen auf
Die Cloudplattformen der großen drei Techkonzerne Amazon, Microsoft und Google haben ihre Anteile am rasant wachsenden globalen Cloudmarkt weiter ausgebaut. Das geht aus Zahlen der Beratungsgesellschaft Synergy Research Group hervor. Demnach kommen Amazons AWS, Microsofts Azure und Google Cloud im dritten Quartal 2025 auf inzwischen 63 Prozent Marktanteil. Im Vorjahr waren das noch 62 Prozent und 2023 61 Prozent.
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AWS gebührt mit 29 Prozent Marktanteil nach wie vor die Krone im Triumvirat – allerdings ist die Spitzenposition der Amazon-Tochter im Laufe der letzten Jahre geschrumpft. Azure mit 20 Prozent und Google Cloud mit 13 Prozent schließen langsam auf. „Der Marktanteil von Amazon lag in den letzten vier Quartalen im Durchschnitt bei knapp unter 30 Prozent, nach etwas mehr als 32 Prozent im Jahr 2021. Der Anteil des Unternehmens schwindet allmählich, da Microsoft und Google weiter aufholen, doch es ist nach wie vor bemerkenswert, wie effektiv Amazon seine Führungsposition behauptet hat“, kommentierte John Dinsdale, Chefanalyst bei Synergy Research das Ergebnis.

Synergy Research Group
Bei den Verfolgern der großen drei stechen insbesondere Oracle mit allmählichem Wachstum und die sogenannten Neoclouds mit schnellerem Zuwachs hervor. Letztere sind Anbieter wie Coreweave, Nebius, Crusoe und Lambda, die sich auf GPU-Cluster und KI-Umgebungen konzentrieren. Der Abstand der kleineren Konkurrenten zu den großen drei trotzdem enorm: „Die Realität sieht jedoch so aus, dass das drittplatzierte Unternehmen Google nach wie vor fast viermal so groß ist wie das viertplatzierte Unternehmen Alibaba, was die wachsende Kluft zwischen den Marktführern und dem Rest des Feldes unterstreicht“, sagt Analyst Dinsdale.
Größter Verlierer IBM
Sowohl Alibaba als auch Salesforce sind laut Synergy trotz guter Cloud-Umsätze nicht so schnell wie der restliche Markt gewachsen und haben leicht an Boden verloren. Besonders hat IBM eingebüßt: Von einstmals fünf Prozent Ende 2020 hat sich der Anteil praktisch halbiert. Big Blues Umsätze seien im Cloudfeld im Wesentlichen gleich geblieben, der Unternehmensfokus liege inzwischen auch woanders.
Insgesamt hat der globale Cloudmarkt laut Synergy Research seinen Boom fortgesetzt und erreichte im dritten Quartal ein Umsatzvolumen von 107 Miliarden US-Dollar und 390 Milliarden US-Dollar in den vergangenen zwölf Monaten. Den Großteil des Marktes machen öffentliche IaaS- und PaaS-Dienste aus, die zusammen im dritten Quartal 30 Prozent wuchsen.
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Geografisch gesehen bleiben die USA der mit Abstand größte Cloudmarkt, mit einem Wachstum beim Marktvolumen um 28 Prozent im dritten Quartal. Die Märkte in Indien, Australien, Indonesien, Irland, Mexiko und Südafrika hätten die größten Zuwächse gezeigt. In Europa bleiben Großbritannien und Deutschland die größten Cloud-Märkte, die höchsten Wachstumsraten gab es in Irland, Spanien und Italien.
(axk)
Künstliche Intelligenz
KI-Update Deep-Dive: Besser texten mit KI
KI ist auf mittelmäßigen Texten trainiert
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Wer Künstliche Intelligenz (KI) zum Schreiben von Texten nutzt, ist oft vom Ergebnis enttäuscht. Die Texte klingen floskelhaft, umständlich und austauschbar. Für die Journalistin und Schreib-Expertin Anne-Kathrin Gerstlauer ist das keine Überraschung. „Die KI ist trainiert auf sehr, sehr vielen mittelmäßigen Texten“, erklärt sie im Deep-Dive des KI-Updates. Schlechte Texte gibt es eben genau nicht erst seit KI. „Ich beschäftige mich beruflich nur mit Texten von anderen Leuten und muss sagen, 90 Prozent der Texte sind schlecht geschrieben und das war schon vor KI so.“

Um die KI zu besseren Ergebnissen anzuleiten, sei vor allem eines nötig: selbst zu wissen, wie ein guter Text funktioniert. Gerstlauer, die mit ihrem Newsletter „Text Hacks“ über 18.000 Abonnenten erreicht, rät daher zu sehr spezifischen Anweisungen, sogenannten Prompts. Anstatt die KI nur aufzufordern, einen Text zu schreiben, könne man ihr klare sprachliche Regeln mitgeben. „Ich habe zum Beispiel einen kleinen Masterprompt mit den wichtigsten Sachen: keine Füllwörter, kein Nominalstil, kein Passiv.“ Der Nominalstil, bei dem anstelle von Verben Substantive verwendet werden, macht Texte oft unnötig kompliziert und ist ein typisches Merkmal bürokratischer Sprache.
Die KI als Sparringspartner
Bevor man einen Prompt formuliert, sollte man sich laut Gerstlauer ein paar grundlegende Fragen beantworten: „Was ist das Ziel? Wer ist die Zielgruppe? Schon das können die meisten nicht beantworten. “ Es helfe, sich einen „perfekten Text“ vorzustellen und dessen Eigenschaften zu definieren. Wer bereits gute eigene Texte hat, kann diese von der KI analysieren lassen, um einen persönlichen „Tone-of-Voice-Paragraph“ zu erstellen. Gerstlauer hat dies für sich selbst getan und ist vom Ergebnis überzeugt. Wenn ihr Freund heute eine gelungene Formulierung in ihrem Newsletter lobt, antwortet sie manchmal: „Ist nicht von mir. Habe ich mir nicht ausgedacht. Danke, Claude.“
KI lässt sich auch gut als eine Art Sparringspartner nutzen. Anstatt um eine Überarbeitung zu bitten, sei es oft aufschlussreicher, der KI Fragen zum eigenen Text zu stellen. „Frag sie mal, was sie denkt, wer die Zielgruppe dafür ist. Denn wenn das falsch erkannt wird, dann hast du wahrscheinlich daneben geschrieben“, erklärt Gerstlauer. Das gelte für berufliche Texte genauso wie für ein Tinder-Profil. Anstatt die KI das Profil schreiben zu lassen, könne man fragen: „Wie wirkt dieses Tinder-Profil, wie wirke ich damit?“ So werde die KI zu einem Werkzeug der Reflexion.

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.
Das richtige Werkzeug für den Job
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Für ihre eigene Arbeit bevorzugt Gerstlauer das Sprachmodell Claude, da es in der deutschen Sprache „deutlich flüssiger“ und „lockerer“ schreibe. Für förmlichere Texte sei ChatGPT oft die bessere Wahl. Wichtiger als das spezifische Tool sei jedoch „ein gutes Setup“. Die Expertin empfiehlt, eine „Promptbibliothek“ anzulegen, in der man bewährte Anweisungen speichert und wiederverwenden kann.
Vor einer reinen Übernahme von KI-Texten warnt Gerstlauer eindringlich: „Tausendprozentig. Also nimm niemals, niemals Copy-Paste, was die KI ausspuckt.“ Zum einen könne die KI Fakten falsch darstellen oder erfinden, ein Phänomen, das als Halluzinieren bezeichnet wird. Zum anderen sei der Mensch als Experte weiterhin gefragt, um Inhalte und Stil zu überprüfen und zu überarbeiten. Studien würden zudem zeigen, dass man kreativer ist, wenn man erst selbst schreibt und den Entwurf dann von der KI überarbeiten lässt.
Ihre wichtigsten Schreibtipps, die „TextHacks“, fasst Gerstlauer prägnant zusammen: Man soll im Einstieg direkt zum Punkt kommen, auf Passivkonstruktionen und Füllwörter verzichten und vor allem kurze, einfache Sätze bilden. Auch das Prinzip „eine neue Info pro Satz und ein neues Thema pro Absatz“ helfen bei der Strukturierung eines Textes. Da ist ganz klassisches Schreibhandwerk. Ihr wichtigster Rat ist jedoch: „Halt dich kurz.“
(igr)
Künstliche Intelligenz
WLAN-Mesh-System Fritzbox 4690 mit Fritzrepeater 1700 im Test: Mit Zigbee & DECT
Fritz bietet mit der Kombination aus Fritzbox 4690 und Fritzrepeater 1700 ein WLAN-Mesh-System mit Wifi 7. Die Ausstattung hebt sich stark von Konkurrenten ab.
Die Router von Fritz sind allseits bekannt, wodurch die Marke schon fast zu einem Gattungsbegriff für diese geworden ist. Das deutsche Unternehmen AVM wurde erst letztes Jahr von einem Investor übernommen und wechselte im August den Firmennamen zu „FRITZ!“. Beim Mesh geht der Konzern einen eigenen Weg und setzt meist auf eine Kombination aus Router und einem oder mehreren Repeatern. Andere Hersteller verwenden üblicherweise mehrere gleichwertige Knoten mit identischem Funktionsumfang. Die Ausstattung der Fritzbox sieht erst einmal vielversprechend aus, nur das Fehlen des 6-GHz-Bands trübt die Vorfreude ein wenig. Wie sich das Fritz-Mesh in der Praxis schlägt, zeigt unser Test.
Die beiden Testgeräte hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.
Ausstattung: Welche Funktionen und Anschlüsse bietet die Fritzbox 4690 und der Fritzrepeater 1700?
Die Fritzbox 4690 ist üppig ausgestattet und bietet so mehr Anschlüsse und Funktionen als Vergleichsprodukte. Dafür wurde ein wenig beim zentralen Aspekt, dem WLAN, gespart: Die Fritzbox hat nämlich kein 6-GHz-Band. Stattdessen ist sie ein Dual-Band-Router, der mit maximal 5760 Mb/s (Megabit/s) im 5-GHz-Band funkt. Mit 2,4 GHz sind es starke 1200 Mb/s, leider aber nur über das ältere Wifi 6. Die Daten werden über 4×4-MIMO-Kanäle (Multiple Input Multiple Output) gesendet, was den hohen Durchsatz erklärt. Zum Thema MLO können wir kaum Informationen des Herstellers finden, es soll aber unterstützt sein. Damit können die Geschwindigkeiten der einzelnen Frequenzbänder also auf maximal 7000 Mb/s summiert und im Falle einer Störung eines Bands unterbrechungsfrei gewechselt werden. Ein zusätzliches Netzwerk für Gäste wird ebenfalls unterstützt.
Fritzbox 4690 mit Fritzrepeater 1700 – Bilderstrecke
Bei den kabelgebundenen Anschlüssen glänzt die Fritzbox mit einmal 10-Gigabit-WAN, einmal 10-Gigabit-LAN, sowie dreimal 2,5-Gigabit-LAN. Wer also ein NAS zu Hause hat, erreicht mit der Fritzbox die höchstmögliche Geschwindigkeit. Für WAN sind die 10 Gigabit hierzulande allerdings stark überdimensioniert, aber dafür absolut zukunftssicher. Über USB-A (USB 3.0) lassen sich ebenfalls ein NAS anschließen oder auch ein Drucker. Die Fritzbox kommt bereits mit 1,5 GB integriertem NAS-Speicher. Zudem dient die Fritzbox als Telefonanlage, sei es über den Drahtlosstandard DECT oder klassisch über TAE (einmal) oder RJ11 (zweimal). Des Weiteren lässt sich die Fritzbox mit DECT und auch Zigbee als Smart-Home-Zentrale einsetzen. Die Steuerung erfolgt dann ausschließlich über die My-Fritz-App oder die Weboberfläche. Dort lässt sich auch ein VPN konfigurieren, allerdings begrenzt auf Wireguard und IPSec. Zudem gibt es zahlreiche Einstellungen bezüglich Zeitschaltungen, Netzwerkfilter, Mediaserver und Telefonie.
Die Kopplung von Geräten, wie unserem Mesh-Repeater 1700 mit Wifi 7, erfolgt via WPS. Der kompakte Repeater ist auch auf das Dualband aus 2,4 und 5 GHz beschränkt. Im Vergleich zur Fritzbox halbiert sich der Durchsatz der einzelnen Frequenzbänder – in Kombination sind es nur mehr 3500 Mb/s. Das gilt es auch bei der Platzierung des Repeaters zu berücksichtigen, weil die Kommunikation ansonsten sehr einseitig wird. Das Gerät hat zusätzlich einen LAN-Anschluss mit 1-Gigabit-Durchsatz, wodurch man diesen auch direkt per LAN an die Fritzbox anschließen kann (Wired-Backhaul).
Einrichtung: Welche Schritte sind bei der Fritzbox 4690 und dem Fritzrepeater 1700 erforderlich?
Die Einrichtung der Fritzbox und des Mesh ist einfach und selbsterklärend. Wir nutzen dafür die App My Fritz, die Weboberfläche auf „fritz.box“ ist aber ebenfalls empfehlenswert. Wir verbinden uns mit dem Standard-Passwort zuerst mit dem WLAN der Fritzbox, welches dem Gerät in Papierform beigelegt ist. Nach den allgemeinen Hinweisen können wir den Router als neues Gerät konfigurieren oder nur mit der App verknüpfen. Wir richten die Fritzbox neu ein und scannen zuerst den QR-Code auf dem beigelegten Quick-Start-Guide. Die Fritzbox selbst ist noch nicht mit dem Internet verbunden, was die App auch direkt erkennt und uns mitteilt. Wir können keine Möglichkeit finden, diesen Schritt vorerst zu überspringen, weshalb wir unser Netzwerk mit dem WAN-Port verbinden.
Anschließend geht es in der App weiter, wo unsere Fritzbox angezeigt wird und wir diese als korrektes Gerät bestätigen. Darauf folgt der lokale Login mit dem beigelegten Standard-Passwort. Damit ist die Einrichtung der Fritzbox bereits abgeschlossen, das Mesh müssen wir separat aktivieren. Dazu schalten wir den Repeater ein und warten, bis dieser vollständig hochgefahren ist. Das sehen wir daran, dass die LED nach dem Drücken der WPS-Taste schnell zu blinken beginnt. Daraufhin betätigen wir auch an der Fritzbox die WLAN/WPS-Taste und die Geräte schließen die Verbindung nach etwa einer Minute selbstständig ab. Wir haben einen Abstand von etwa 1,5 Metern für die erste Synchronisation gewählt, bevor wir den Repeater an den üblichen Platz im Flur versetzen.
Fritzbox 4690 mit Fritzrepeater 1700 – App & Weboberfläche
Die App stellt die grundlegenden Einstellungen des WLAN bereit, zeigt aktuell verbundene Geräte und gibt Zugriff auf das integrierte NAS der Fritzbox. Firmware-Updates lassen sich ebenfalls in der App installieren – wir nutzen das aktuelle FritzOS 8.03 im Rahmen unserer Tests. Für tiefgreifendere Einstellungen verlinkt die App immer auf die Weboberfläche. Diese ist identisch mit anderen Routern mit FritzOS 8 und reagiert sehr schnell. Wir nutzen privat eine Fritzbox 7590, die mehrere Sekunden zum Laden einer Einstellungsseite benötigt – das ist hier nicht mehr der Fall. In der Weboberfläche haben wir etwa die Option, den Betriebsmodus auf IP-Client umzustellen, womit die Fritzbox nur noch als Access Point (AP) arbeitet. Der DHCP-Server oder VPN-Funktionen sind dabei deaktiviert.
Performance: Wie schnell ist das Fritzmesh?
Wir konnten leider keine Optionen für MLO finden, weshalb wir die Fritzbox im unangepassten Zustand testen. Wir messen wieder zuerst direkt am Hauptknoten im Büro des ersten Stockwerks. Die Fritzbox hat eine aktive Internetverbindung und das Mesh ist über eine Drahtlosverbindung zum Repeater im Flur aktiv. Dabei nutzen wir wieder unseren Server mit Openspeedtest und Iperf – direkt per 2,5-Gigabit-LAN mit der Fritzbox verbunden – sowie unsere Endgeräte: Minisforum M1 Pro (Intel BE200), Geekom A9 Max (Mediatek MT7925) und Pixel 10 Pro XL (Tensor G5).
Wir messen im Download mit dem Openspeedtest zwischen 1585 (M1 Pro) und 2152 Mb/s (Pixel) sowie 1816 (Pixel) bis 2184 Mb/s (M1 Pro) im Upload. In Iperf sind es zwischen 1070 (A9 Max) und 2030 Mb/s (M1 Pro). Bis auf den Ausreißer beim A9 Max sind die Geschwindigkeiten enorm stark, vor allem in Anbetracht, dass es kein 6-GHz-Band gibt.
Fritzbox 4690 mit Fritzrepeater 1700 – Tests
Der zweite Messpunkt ist wieder im Flur, ein Stockwerk tiefer, direkt neben dem Repeater. Das Wifi-Signal muss also durch den Fußboden mitsamt Heizung gelangen, da der Repeater nur per WLAN verbunden ist. Wir messen Geschwindigkeiten zwischen 98 (M1 Pro) und 102 Mb/s (Pixel) im Download und 34 (M1 Pro) bis 48 Mb/s (A9 Max) im Upload des Openspeedtest. Iperf liefert Ergebnisse zwischen 55,7 (M1 Pro) und 60,7 Mb/s (A9 Max). Das Funknetz schafft es also jetzt gerade so noch, die in Deutschland üblichen 31 bis 100 Mb/s der Internetanbindung weiterzugeben.
An unserem letzten Messpunkt in der Küche erhalten wir im Download im Openspeedtest 64 (M1 Pro) bis 95 Mb/s (Pixel). Im Upload erreichen wir nur mit dem Pixel ein Ergebnis von rund 14 Mb/s. Bei den Mini-PCs kommt es trotz mehrerer Durchläufe immer wieder zu Verbindungsabbrüchen. Mit Iperf messen wir 33,7 (A9 Max) bis 45,4 Mb/s beim Download.
Beim folgenden Test gehen wir während aktivem Openspeedtest von der Fritzbox im Obergeschoss die Treppe runter, am Repeater vorbei in die Küche und anschließend wieder zurück zur Fritzbox. Dabei schauen wir, wie gut der Wechsel zwischen den Mesh-Knoten abläuft. Im ersten Durchlauf mit einer Drahtlosverbindung zwischen Fritzbox und Repeater können wir keinen Verbindungsabbruch feststellen. Der Wechsel funktioniert gut, sobald wir aber mit dem Repeater verbunden sind, sinkt die Performance erheblich. Wir sehen dabei in der Fritz-App, dass die Verbindung zum Repeater gut ist, das Problem liegt am Repeater selbst. Dieser schafft es leider nicht, auf die Distanz eine solide Verbindung herzustellen. Das Problem liegt hier einfach an einer zu schwachen WLAN-Hardware. Wer das System selbst nutzt, sollte das auf jeden Fall beachten und die Repeater deutlich näher an der Fritzbox positionieren.
Mit einer kabelgebundenen Verbindung zwischen Fritzbox und Repeater (Wired-Backhaul) führen wir den Test noch einmal durch. Wir stellen zudem in der Weboberfläche die LAN-Verbindung zum Repeater ein. Dieses Mal bricht die Verbindung beim Download kurzzeitig ab, die durchschnittliche Übertragungsgeschwindigkeit verbessert sich zudem kaum. Das entspricht definitiv nicht unserer Erwartung, deckt sich aber mit unserer Erfahrung aus den bisherigen Tests. Eine genaue Ursache können wir leider nicht festmachen.
Zuletzt messen wir die Fritzbox noch bei deaktiviertem Mesh und ohne Hindernisse. Dabei erhalten wir in 15 m Entfernung bereits nur noch rund 50 Mb/s im Down- und 56 Mb/s im Upload des Openspeedtest. In 30 m Entfernung sind es plötzlich 60 Mb/s im Down- und 63 Mb/s im Upload.
Wir können uns die teilweise unschlüssigen Ergebnisse nur dadurch erklären, dass die WLAN-Abdeckung durch die Fritzbox vergleichsweise inhomogen ist. Dies könnte an weniger Antennen liegen oder einfach daran, dass die Fritz sowohl für den liegenden als auch „stehenden“ Betrieb bei einer Wandmontage gedacht ist. Bei unseren Tests haben wir die Fritzbox immer hingelegt.
Der Verbrauch der Fritzbox fällt mit knapp 10 Watt im Idle und 15 Watt unter Last üblich aus. Nach mehreren Minuten Stresstest messen wir eine Außentemperatur von unter 30 Grad.
Gehäuse: Wie ist die Verarbeitung der Fritzbox 4690 und des Fritzrepeater 1700?
Das Kunststoffgehäuse der Fritzbox 4690 misst 250 × 69 × 184 mm und setzt auf eine weiß-rotes Design mit einer Glossy-Oberfläche. Sie unterscheidet sich damit optisch kaum von älteren Fritzboxen, ist aber weiterhin tadellos verarbeitet. Beim Hochheben gibt das Gehäuse allerdings immer knirschende Geräusche von sich, und die Oberfläche ist anfällig für Fingerabdrücke. Ansonsten sind die üblichen fünf Status-LEDs für Power, WLAN, Fon/DECT, Connect/WPS und Info vorzufinden, neben drei Drucktasten. Darüber lassen sich die Funktionen direkt ein- und ausschalten, die Tasten vermitteln durch ihren schweren Druckpunkt und schlechte Stabilisierung einen eher billigen Eindruck.
An den Seiten befinden sich zum einen der TAE-Stecker sowie der USB-A-Anschluss für NAS und Drucker. Auf der Rückseite sind neben zwei RJ11-Ports die Anschlüsse für das 10-Gigabit-WAN sowie einmal 10-Gigabit-LAN und dreimal 2,5-Gigabit-LAN. Für Heimnetz-Enthusiasten ist das natürlich optimal. Auf der in Grau gehaltenen Unterseite sind noch Vorrichtungen für eine Wandmontage angebracht, ansonsten gibt es viele Aussparungen für eine effektive passive Kühlung. Über vier Schrauben auf der Unterseite lässt sich die Fritzbox zudem sehr einfach öffnen.
Der Repeater ist von der Optik identisch in Weiß gehalten, mit roten Akzenten, misst allerdings nur 80 × 80 × 37 mm (ohne Stecker). Dieser verfügt nur über eine rote WPS-Taste für die Kopplung sowie einen 1-Gigabit-LAN-Port. Damit ist er, gerade im Vergleich zur Fritzbox, nur spärlich ausgestattet. Rundherum befinden sich Aussparungen für den Luftaustausch. Auch hier können wir nur das Druckgefühl der WPS-Taste bemängeln.
Preis: Was kosten die Fritzbox 4690 und Fritzrepeater 1700?
Die Fritzbox 4690 ist bei Ebay für 265 Euro (Code: POWEREBAY5) erhältlich. Alternativ gibt es die Fritzbox auch bei Amazon für 276 Euro. Der passende Fritzrepeater 1700 kostet aktuell 100 Euro bei Amazon. Der zum Testzeitpunkt günstigste Gesamtpreis der Kombi aus Router und Repeater liegt demnach bei 365 Euro.
Fazit
Die Fritzbox 4690 liefert viele zusätzliche Funktionen, die bei Mesh-Systemen unüblich sind. So fungiert sie als Smart-Home-Zentrale mit DECT und Zigbee und als Telefonanlage dank TAE-, RJ11- und DECT-Konnektivität. Zudem verfügt sie bereits über ein 1,5 GB großes, internes NAS. Auch beim WLAN macht die Fritzbox trotz Abwesenheit eines 6-GHz-Bandes und nur Wifi 6 im 2,4-GHz-Band eine solide Figur. Allein der Repeater wird seiner Funktion im Mesh nicht ganz gerecht, da er schlichtweg unterdimensioniert wirkt. Bei den kabelgebundenen Optionen macht die Fritzbox mit 2,5- und 10-Gigabit-Anschlüssen jedoch vieles wett. Als reines Mesh-System können wir die Fritzbox aber nur bedingt weiterempfehlen. Wer allerdings von den zusätzlichen Funktionen profitiert, trifft mit der Fritzbox sicherlich keine schlechte Entscheidung.
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