Connect with us

Künstliche Intelligenz

Minisforum MS-S1 Max mit Ryzen AI Max+ 395: Einer der stärksten Mini-PCs im Test


Vor wenigen Jahren noch undenkbar – jetzt Realität: Der Minisforum MS-S1 Max vereint eine 16‑Core‑Ryzen‑AI‑CPU bis 5,1 GHz und 128 GB RAM im Mini‑PC‑Format.

Mit dem MS-S1 Max kombiniert Minisforum den AMD Ryzen AI Max+ 395 mit 16 Kernen und einer leistungsstarken integrierten Radeon 8060S GPU zu einer kompakten KI-Leistungszentrale mit 128 GB RAM. Mit einer NPU-Leistung von bis zu 50 TOPS und einer systemweiten Rechenleistung von bis zu 126 TOPS ist der Mini-PC speziell für anspruchsvolle KI-Workloads, Content Creation und produktive Multitasking-Umgebungen ausgelegt. Das Gerät bietet zudem eine zukunftssichere Anschlussvielfalt, darunter Wi-Fi 7, zwei 10-Gbit-Netzwerkanschlüsse und mehrere USB4-Ports, alles verpackt in einem kompakten Gehäuse mit professionellem Kühlsystem.

Bei dieser Ausstattung ist klar, dass der MS-S1 Max kein gewöhnlicher Mini-PC für klassische Office-Aufgaben ist, sondern es sich vielmehr um eine Workstation im Mini-PC-Format handelt, die sich primär an vier technisch versierte Nutzergruppen richtet. Erstens an KI-Enthusiasten, die große Sprachmodelle lokal ausführen und Anwendungen mit niedriger Latenz entwickeln möchten. Zweitens an Power-User, die fortschrittliche KI-Frameworks testen und die extremen Speicher- und Rechenkapazitäten des Systems voll ausschöpfen wollen. Drittens an kreative Nutzer, deren Workflow in Videobearbeitung, 3D-Rendering und KI-Kunst durch die enorme Leistung und Multi-Display-Unterstützung beschleunigt wird. Viertens an Unternehmen und Universitäten mit Schwerpunkt KI.

Wie gut sich der Minisforum MS-S1 Max in der Praxis bewährt, zeigt unser Testbericht. Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.

Ausstattung: Was macht den Minisforum MS-S1 Max besonders?

Als Prozessor kommt AMDs leistungsstärkster Prozessor für Mini-PCs und Notebooks, der AMD Ryzen AI Max+ 395 mit 16 Kernen, 32 Threads und einem Takt bis zu 5,1 GHz, zum Einsatz. In Kombination mit der integrierten Radeon 8060S Grafik (40 Kerne, 2,9 GHz) bildet dies die Grundlage für rechenintensive Aufgaben. Die integrierte Ryzen AI NPU mit einer Leistung von bis zu 50 TOPS ist für KI-Berechnungen vorgesehen. Die angegebene systemweite Gesamtrechenleistung beträgt bis zu 126 TOPS, was den Einsatz für lokale KI-Inferenz, Machine-Learning-Entwicklung und andere KI-beschleunigte Anwendungen ermöglicht.

Minisforum MS-S1 Max: Anschlüsse

Der Arbeitsspeicher ist als LPDDR5x-8000 im Quad-Channel-Modus mit einer Kapazität von 128 GB fest auf der Hauptplatine verbaut und kann nachträglich nicht erweitert oder ausgetauscht werden. Die Nutzung von schnellem LPDDR5x-Speicher in einer Unified Memory Architecture ist ein Schlüsselmerkmal. Der gesamte Speicherpool steht CPU und GPU mit hoher Bandbreite (256 GB/s) gleichzeitig zur Verfügung. In der Praxis bedeutet dies:

  • Nahezu Eliminierung des klassischen „VRAM-Flaschenhalses“ bei Grafik- und KI-Anwendungen.
  • Konfigurierbare Zuordnung von bis zu 96 GB des Systemspeichers als GPU-Speicher (entweder über UEFI oder per GPU-Treiber), was das Laden extrem großer KI-Modelle wie 70B-Parameter+ LLMs überhaupt erst möglich macht.
  • Deutlich reduzierte Latenzen im Vergleich zu Systemen mit getrenntem CPU-RAM und GPU-VRAM.

Für die Datenspeicherung stehen zwei M.2-2280-Slots bereit. Der erste Slot verfügt über eine PCIe-4.0-x4-Anbindung und unterstützt Speichergrößen bis 8 TB Kapazität. Der zweite Slot bietet eine PCIe-4.0-x1-Verbindung und erlaubt ebenfalls den Einsatz von SSDs mit bis zu 8 TB. Diese Aufteilung erlaubt es, das Betriebssystem auf einer hochperformanten SSD zu installieren und zusätzlichen, etwas langsameren Speicherplatz für Daten zu ergänzen.

Minisforum MS-S1 Max

Zur Vernetzung sind zwei 10-Gigabit-Ethernet-Ports (Realtek RTL8127) und ein Wi-Fi-7-Modul (Mediatek MT7925) verbaut. Für die Videoausgabe stehen ein HDMI-2.1-Anschluss sowie vier USB4/USB4 V2 Ports mit Displayport Alternate Mode bereit, die Multi-Monitor-Set-ups in hohen Auflösungen unterstützen.

Neben den beiden 40-Gbps schnellen USB-4-Ports in USB-C-Form an der Front gibt es dort noch einen USB-A-Anschluss mit USB 3.2 Gen2 mit 10 Gbps. Von letzterem sind auf der Rückseite zwei vorhanden und zusätzlich noch zwei USB-A-Ports mit USB 2.0, sowie zwei USB4-Ports mit 80 Gbps. Ein interner PCIe-x16-Steckplatz (elektrisch x4) bietet zudem eine interessante Erweiterungsmöglichkeit. Mögliche Anwendungen sind:

  • Installation einer Low-Profile-Netzwerkkarte für zusätzliche 10/25/40-GbE-Ports oder Fibre Channel.
  • Einbau einer Capture-Card für Video-Produktion.
  • Nutzung von PCIe-zu-NVME-Adaptern für massive lokale Speicher-Arrays
  • Anbindung spezieller Beschleunigerkarten oder I/O-Controller.
  • Die Stromversorgung des Slots mit bis zu 70 W deckt den Bedarf vieler professioneller Add-in-Karten.

Der Einbau einer dedizierten Grafikkarte wird hingegen nicht unterstützt. Für Audio sind ein kombinierter 3,5-mm-Klinkenanschluss und digitale Mikrofone (DMIC) an der Frontseite vorhanden.

Die Kühllösung mit sechs Heatpipes, massiver Kupferbasis, zwei Lüftern und Phasenwechselmaterial ist für Dauerlast konzipiert. Der praktische Vorteil liegt in der konsistenten Leistungsabgabe über Stunden, was für Render-Jobs, KI-Training oder Simulationsläufe essenziell ist. Die wählbaren Leistungsprofile im UEFI (Performance: 130 W, Balanced: 95 W, Quiet: 60 W) erlauben eine präzise Anpassung an den Einsatzort. Die Lüfter erreichen eine Drehzahl von bis zu 3600 U/min. Das Gehäuse ist für die Montage an einer VESA-Halterung vorbereitet und wiegt 2,8 kg.

Dass der Minisforum MS-S1 Max kein gewöhnlicher Mini-PC ist, zeigt sich auch daran, dass das Gehäuse integrierte Befestigungsmöglichkeiten für eine 2U-Rack-Montage bietet. Die Cluster-Fähigkeiten, unterstützt durch einen dedizierten Kaskaden-Einschalt-Header auf dem Mainboard, ermöglichen es, mehrere MS-S1 Max-Einheiten zu einem verteilten Rechencluster zu verbinden. Dies skaliert die Leistung linear für anspruchsvollere KI-Forschungsprojekte oder als kompaktes, energieeffizientes Rendering-Farm-Modul.

Performance: Wie schnell ist der Minisforum MS-S1 Max?

Der Minisforum MS-S1 Max mit Ryzen AU Max+ 396 (16C/32T) setzt in unseren Benchmarktests wie erwartet neue Bestmarken. Sein ausgezeichnetes Kühlsystem sowie die Möglichkeit, per Profil der CPU bis zu 130 W Leistung zur Verfügung zu stellen, katapultiert ihn zumindest in puncto Mini-PCs an die Leistungsspitze. Doch nicht nur das: Auch im Vergleich zu anderen Mini-PCs mit Ryzen AI Max+ 395 kann er sich durchsetzen.

Im PCMark10, dem klassischen Office-Benchmark, erzielt er in der neuen Version 2.0 einen Wert von 10.381, mit der älteren Variante 1.x sind es 8808 und damit im Vergleich zum Geekom A9 Max (Testbericht) mit Ryzen AI 9 HX 370 (12C/24T) etwa 1000 Punkte mehr.

Auch die Werte aus Geekbench mit 2930 (Single Core) und 20083 (Multi Core) zeigen die Überlegenheit gegenüber dem Ryzen AI 9 HX 370, der 2890 Punkte (Single Core) und 15342 Punkte (Multi Core) erreicht.

Minisforum MS-S1 Max: PCMark 10

Noch deutlicher fällt der Leistungsunterschied im Cinebench 24 aus, bei dem der MS-S1 Max im Multi Core mit einem Wert von 1901 deutlich mehr Leistung bietet als der Geekom A9 Max mit Ryzen AI 9 HX 370, der 1176 Punkte erzielt. Auch gegenüber einem Apple M4 Max (16-CPU 40-GPU), der 2072 Punkte erzielt, muss sich der MS-S1 Max nicht verstecken. Mit einem Wert von 1865 Punkten liegt der MS-S1 Max mit dem Profil Balanced mit maximal 95 W nur wenige Punkte hinter dem Profil Performance, das für die CPU bis zu 130 W bereitstellt. Im Profil Quiet mit 60 W sinkt die Leistung auf 1517 Punkte.

Im Cinebench 24 erzielt der MS-S1 Max im Multi Core mit 1901 Punkten einen Top-Wert.

Bei 3DMark erreicht der MS-S1 Max im Test Time Spy eine Systemleistung von 11.618, während für CPU und Grafik 11.061 Punkte und 11.723 Punkte herausspringen. Der A9 Max kommt bei diesem Test nur auf 3868 Punkten, was an der weniger leistungsstarken Grafik Radeon 890M liegt, die nur ein GPU-Ergebnis von 3466 Punkten erreicht, während die CPU-Leistung mit 11.305 Punkten im A9 Max sogar leicht höher ausfällt. Die deutlich schwächere Leistung der Radeon 890M im Ryzen AI 9 HX 370 zu der im AMD Ryzen AI Max+ 395 integrierten Radeon 8060S liegt an der geringeren Anzahl von Grafikkernen, die bei identischer Taktfrequenz von 2900 MHz den Unterschied ausmacht: Während die 890M nur 16 bietet, sind es bei der 8060S ganze 40.

In puncto KI-Performance überzeugt der Minisforum MS-S1 ebenfalls. Im Geekbench AI erzielt er mit dem Framework ONNX einen Single Precision Score von 6448 und einen Quantized Score von 11.137. Wird die GPU für diesen Test verwendet, steigen die Werte auf 25.211 und 19.846. Weitere Benchmarks zeigt die Bildergalerie.

Minisforum MS-S1 Max: Die Leistungsaufnahme mit dem Profil Performance liegt zwischen 7 Watt und 210 Watt.

Verbrauch: Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Minisforum MS-S1 Max?

Bei ruhendem Desktop liegt die Leistungsaufnahme lediglich zwischen 5 und 7 W, bei maximaler Belastung beträgt sie kurzzeitig 210 W, bevor sie sich dann auf 175 W einpendelt. Im Stand-by sind es etwa 1 W. Die CPU-Taktrate liegt unter Volllast zwischen 3990 MHz und 4185 MHz. Bei ruhendem Desktop sind es 2385 MHz.

Lüfter: Wie laut ist der Minisforum MS-S1 Max und wie zuverlässig funktioniert die Kühlung?

Mit der aktuellen UEFI-Version 1.03, die bei unserem Gerät bereits installiert war, ist der Minisforum MS-S1 Max im normalen Office-Betrieb relativ leise. Ein leichtes Surren der Lüfter ist zwar zu hören, doch nicht weiter störend. Bei maximaler Belastung steigt die Lautstärke aber auf über 50 dB(A). Das dürfte von vielen in herkömmlichen Büroumgebungen als störend empfunden werden.

Die verbaute Hightech-Kühlung ist sehr effektiv. Selbst unter Last, mit dem Stability-Test von AIDA64, bleibt die CPU-Temperatur mit maximal 77 °C weit unter der von AMD spezifizierten Maximaltemperatur von 100 °C.

Software: Welches Betriebssystem ist auf dem Minisforum MS-S1 Max installiert?

Als Betriebssystem ist Windows 11 Pro vorinstalliert. Mit Linux (Ubuntu 24.04) funktioniert der Minisforum aber auch, inklusive Unterstützung der für Wi-Fi-7 und Bluetooth zuständigen Mediatek-Lösung MT-7925. Auch das Aufwachen aus dem Stand-by bereitet unter Linux keine Probleme.

Minisforum MS-S1 Max

Gehäuse: Wie ist die Verarbeitung des Minisforum MS-S1 Max?

Das qualitativ hochwertige und einwandfrei verarbeitete Unibody-Gehäuse aus Aluminium des Minisforum MS-S1 Max ist mit Abmessungen 22,2 × 20,6 × 7,7 cm deutlich größer als herkömmliche Mini-PC wie der Minisforum UM 760 Slim, dessen Gehäuse mit 13 × 12,7 × 5,4 cm deutlich kompakter ausfällt. Der MS-S1 Max kann flach oder senkrecht aufgestellt werden. Das robuste Gehäuse lädt dazu ein, einen Monitor darauf zu platzieren. Doch das ist keine gute Idee, denn auf der Gehäuseoberseite gibt es auf einer Fläche von 18 × 8 cm Luftauslässe, damit die Wärme aus dem Gerät effizient abgeführt werden kann.

Über zwei Schrauben an der Rückseite ist das Gehäuse mit der Innenkonstruktion, auf der Mainboard, CPU, Lüfter et cetera montiert sind, verbunden. Löst man die Schrauben, lässt sich die Innenkonstruktion einfach herausziehen.

Preis: Was kostet der Minisforum MS-S1 Max?

Zur Vorstellung Ende September war der Minisforum MS-S1 Max im Shop des Herstellers für knapp 2400 Euro erhältlich. Leider hat ein Anstieg der Speicherpreise die Workstation im Mini-PC inzwischen auf 2719 Euro verteuert.

Fazit

Minisforum erfüllt mit dem MS-S1 Max im kompakten Mini-PC-Format alle Kriterien einer modernen Hochleistungs-Workstation: eine starke CPU/GPU-Kombination, praktische Erweiterungsmöglichkeiten (PCIe und zwei M.2-Slots), Energieeffizienz und erstklassige Konnektivität.

In der kompakten, integrierten Bauform (nur 3,52 l) steckt ein enormes Potenzial. Der große Pool an schnellem LPDDR5X-Speicher (128 GB, 8000 MT/s) und eine integrierte GPU, die sich mit dedizierten Grafikkarten messen kann, machen sie zu einem Allrounder, der kaum Wünsche offenlässt.

Ein absolutes Highlight ist das äußerst schnelle I/O-Interface – angeführt von zwei ultraschnellen USB4-v2-Anschlüssen mit 80 Gbit/s und zwei weiteren USB4-Ports mit 40 Gbit/s an der Vorderseite. Auch die dualen 10G-Netzwerkanschlüsse sind beeindruckend.

Abgerundet wird das Paket durch ein hochwertiges Unibody-Gehäuse aus einem einzigen Aluminiumblock, das für Robustheit, exzellente Kühlung und ein ansprechendes Design sorgt.

Wer also nach dem Motto „Das Beste oder nichts“ seine Kaufentscheidung fällt, kann gerne zum MS-S1 Max von Minisforum greifen. Allerdings hat Qualität und Leistung seinen Preis: Wegen der stark gestiegenen Speicherpreise kostet der MS-S1 Max inzwischen 2719 Euro. Zur Vorstellung im September war er im Shop des Herstellers noch für knapp 2400 Euro erhältlich. Der hohe Preis relativiert sich allerdings, wenn man für einen ähnlich ausgestatteten Mac Studio mit 16 CPU-Kernen, 40-GPU-Einheiten und 128 GB RAM über 4900 Euro hinblättern muss.

Wer bei einem chinesischen Händler kauft, bezahlt in vielen Fällen weniger. Allerdings besteht im Gewährleistungs- oder Garantiefall die Gefahr eines schlechteren Service. Außerdem ist das Einfordern von Verbraucherrechten (Rückgabe, Gewährleistung) mit Hürden versehen oder nicht möglich. Wir verlinken hier Händler, mit denen wir im Allgemeinen gute Erfahrungen gemacht haben.



Source link

Künstliche Intelligenz

El Salvador: Weltweit erstes landesweites KI-Bildungsprogramm zusammen mit xAI


Die Regierung von El Salvador und der US-Konzern X haben sich zusammengetan, um das weltweit erste landesweite KI-gestützte Bildungsprogramm zu starten. Das gaben der Präsident des Landes, Nayib Bukele, und X-Chef Elon Musk Ende vergangener Woche bekannt. In den nächsten zwei Jahren wird El Salvador den KI-Chatbot Grok von X-Tochter xAI, der in Echtzeit Zugriff auf die Daten des sozialen Netzwerks X hat, „in mehr als 5.000 öffentlichen Schulen einsetzen, um über einer Million Schülern personalisiertes Lernen zu ermöglichen und Tausende Lehrer als Kooperationspartner im Bildungsbereich zu unterstützen“, heißt es in einer Mitteilung von xAI. Technische Details wurden nicht bekannt gegeben.

Weiterlesen nach der Anzeige

Bukele hat durch die Verhängung des Ausnahmezustands und Inhaftierungswellen die Bandenkriminalität im Land eingedämmt. Es gibt zudem Berichte über geheime Absprachen mit den Banden. Menschenrechtsgruppen kritisieren, dass Tausende Unschuldige in den Gefängnissen sitzen und prangern die schlechten Haftbedingungen an. Der Präsident, der sich nicht zuletzt wegen seines Vorgehens gegen die Banden weiterhin hoher Zustimmungswerte in der Bevölkerung erfreut, treibt derweil auch Veränderungen im Bildungssystem voran. Zuletzt wurden neue Regeln für Disziplin und Höflichkeit erlassen und die Verwendung „inklusiver Sprache” in staatlichen Schulen verboten.

Die Initiative werde ein adaptives, lehrplanorientiertes Nachhilfesystem schaffen, das sich an den Kenntnisstand jedes einzelnen Schülers anpasst und sicherstellt, dass jedes Kind „eine auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Bildung von Weltklasse erhält“, verspricht xAI. El Salvador beweise mit der Etablierung globaler Sicherheitsstandards und der Pionierarbeit im Bereich der KI-gestützten Bildung, „dass Länder durch mutige Politik und strategische Visionen direkt an die Spitze gelangen können“, erklärte Bukele. Und Musk ergänzte: „Durch die Partnerschaft mit Präsident Bukele, um Grok allen Schülern in El Salvador zugänglich zu machen, geben wir einer ganzen Generation die fortschrittlichste KI direkt an die Hand.“

xAI verspricht, durch die gemeinsame Entwicklung des Systems mit El Salvador „neue Methoden, Datensätze und Rahmenbedingungen“ zu schaffen, „um den verantwortungsvollen Einsatz von KI im Unterricht auf der ganzen Welt zu fördern“. Doch der KI-Chatbot Grok ist alles andere als unumstritten. Erst im Sommer sorgte Grok mit antisemitischen Ausfällen für Aufsehen. Polens Regierung forderte die EU-Kommission auf, mögliche Verstöße gegen den Digital Services Act (DSA) zu untersuchen. In Frankreich ermittelt die Staatsanwaltschaft von Paris gegen Grok, nachdem der Chatbot in einem Beitrag den Massenmord in den Gaskammern des Vernichtungslagers Auschwitz geleugnet hatte. In den USA steht derweil die KI-generierte Enzyklopädie Grokipedia wegen Tausenden Zitaten aus „fragwürdigen“ und „problematischen“ Quellen in der Kritik. Das US-Magazin Wired hat eine Reihe von Beispielen zusammengetragen, die zeigen, wie auf Grokipedia rechte und rechtsextreme Inhalte integriert werden. Im Artikel zur Sklaverei gibt es etwa einen langen Passus zu deren Rechtfertigung.

El Salvador wiederum ist so etwas wie ein kleines Eldorado für Tech- und Krypto-Enthusiasten. Im September 2021 erklärte El Salvador als erstes Land der Welt, Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Die Regierung versprach einen besseren Zugang zu Zahlungssystemen für Arme, leichtere Geldüberweisungen von Auslandssalvadorianern und mehr ausländische Investitionen. Nichts von alledem trat jedoch ein. Nur ein sehr geringer Prozentsatz der Bevölkerung nutzte die Kryptowährung als Zahlungsmittel. Kritiker hingegen warnten wegen der großen Volatilität des Bitcoins von Beginn an vor Gefahren für die währungspolitische Stabilität, fehlender Transparenz und möglicher Geldwäsche.

Weiterlesen nach der Anzeige

Anfang dieses Jahres hob El Salvadors Parlament auf Druck des Internationalen Währungsfonds (IWF) die Anerkennung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel wieder auf. Dennoch hält das Land weiterhin große Bitcoin-Reserven. Deren Verwahrung soll in Erwartung von Quantencomputer-Risiken sicherer werden.


(akn)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Nvidia übernimmt den Open-Source-Anbieter SchedMD


close notice

This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der US-Chip-Konzern Nvdia hat SchedMD übernommen, den führenden Entwickler der Software Slurm, einem Open-Source-Workload-Managementsystem für High-Performance-Computing (HPC) und künstliche Intelligenz (KI). Nvidia erhofft sich davon, sein Open-Source-Software-Ökosystem zu stärken und KI-Innovationen für Forscher, Entwickler und Unternehmen voranzutreiben. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Zugleich kündigte Nvidia an, Slurm weiterhin als quelloffene, herstellerneutrale Software entwickeln und vertreiben zu wollen. Zu den finanziellen Bedingungen der Übernahme machte das Unternehmen keine Angaben.

Weiterlesen nach der Anzeige

Nvidia arbeitet nach eigenen Angaben seit über einem Jahrzehnt mit SchedMD zusammen und wird „weiterhin in die Entwicklung von Slurm investieren, um sicherzustellen, dass es der führende Open-Source-Scheduler für HPC und KI bleibt“. HPC- und KI-Workloads umfassen komplexe Berechnungen, bei denen auf Clustern parallele Aufgaben ausgeführt werden, die eine Warteschlangenbildung, Planung und Zuweisung von Rechenressourcen erfordern. Da HPC- und KI-Cluster immer größer und leistungsfähiger werden, ist eine effiziente Ressourcennutzung von entscheidender Bedeutung, schreibt Nvidia.

SchedMD bietet eine solche Software, die bei der Planung großer Rechenaufgaben hilft. Diese können einen großen Teil der Serverkapazität eines Rechenzentrums beanspruchen. Nach Angaben von Nvidia wird die SchedMD-Software Slurm „als führender Workload-Manager in Bezug auf Skalierbarkeit, Durchsatz und komplexes Richtlinienmanagement“ aktuell in mehr als der Hälfte der Top-10- und Top-100-Systeme der Top-500-Liste der Supercomputer eingesetzt. Das mache Slurm zum Teil der kritischen Infrastruktur, die für generative KI erforderlich ist und von Entwicklern von Grundlagenmodellen und KI-Entwicklern zur Verwaltung der Anforderungen an das Modelltraining und die Inferenz verwendet wird. Entwickler und Unternehmen können kostenlos auf Slurm zugreifen, während SchedMD sein Geld mit Engineering- und Wartungsunterstützung verdient.

SchedMD wurde 2010 in Livermore, im US-Bundesstaat Kalifornien, gegründet. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 40 Mitarbeitende. Zu den Kunden zählen unter anderem das Cloud-Infrastrukturunternehmen CoreWeave und das Barcelona Supercomputing Center.

„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Nvidia, da diese Übernahme die entscheidende Rolle von Slurm in den anspruchsvollsten HPC- und KI-Umgebungen der Welt bestätigt“, wird Danny Auble, CEO von SchedMD, in der Nvidia-Mitteilung zitiert. Und weiter: „Das fundierte Fachwissen und die Investitionen von Nvidia im Bereich des beschleunigten Rechnens werden die Entwicklung von Slurm – das weiterhin als Open Source verfügbar sein wird – vorantreiben, um den Anforderungen der nächsten Generation von KI und Supercomputing gerecht zu werden.“

Weiterlesen nach der Anzeige


(akn)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Snapmaker U1 im Test: Der beste mehrfarbige 3D-Drucker spart 80 % Filament


Der Snapmaker U1 hat vier Druckköpfe, die er flink wechseln kann. So gelingen farbige Drucke ohne Spülvorgang – das geht viel schneller und ist günstiger als bei Materialwechselsystemen.

Snapmaker ist vor allem in der Maker-Szene ein Begriff: Das Unternehmen konnte in der Vergangenheit mit 3-in-1-Geräten punkten, die beispielsweise CNC-Fräse, Laser & 3D-Drucker miteinander kombinieren. Der neueste Coup ist ein reiner 3D-Drucker, aber ein besonderer: Der Snapmaker U1 hat gleich vier Druckköpfe und ein System, das an einen Werkzeug-Wechsler aus dem CNC-Bereich erinnert. Die Kickstarter-Kampagne war erfolgreich, wer mitgemacht hat, hat seinen Drucker inzwischen bekommen – und nun steht die Markteinführung des Geräts bevor. Wir haben vom Hersteller ein Testgerät zur Verfügung gestellt bekommen und konnten den U1 zwei Wochen ausführlich testen.

Aufbau & Einrichtung

Der Snapmaker U1 kommt gut verpackt in einem stabilen Karton in die Redaktion. Im Inneren befindet sich der zum größten Teil vormontierte 3D-Drucker. Im Vergleich zum Aufbau eines aktuellen Bambu-Lab-Druckers muss man hier etwas mehr Arbeit reinstecken, bis das erste Druckmodell im Bauraum liegt: Wir haben ungefähr drei Stunden zwischen dem Öffnen des Kartons und dem Start des ersten Drucks gebraucht. Die Endmontage besteht vor allem aus dem Zusammensetzen und Verschrauben der Filament-Führungen, dem Einsetzen der Druckköpfe und dem Entfernen der Transportsicherungen. Die Schritte sind gut dokumentiert und auch von Anfängern hinzubekommen. Mehr dazu zeigt die folgende Fotostrecke.

Der U1 hat einen XY-Core-Aufbau, bei dem sich der Druckkopf auf der X- und auf der Y-Achse auf einer festen Höhe bewegt, das Druckbett stellt die Z-Achse dar und fährt im Laufe des Drucks Schicht für Schicht nach unten. Der Druckbereich beträgt 27 Zentimeter in alle Richtungen, ist also minimal größer als bei den meisten anderen Druckern (Bambu Lab A1, P1S, P2S, X1C: 25,6 Zentimeter).

Die Filamentspulen sitzen außen am Gehäuse, jeweils zwei auf einer Seite. Das Filament wird durch einen Antrieb von der Spule über den PTFE-Schlauch bogenförmig ins Gehäuse des Druckers geführt – deswegen stehen vier Schläuche oben über dem U1 ab. Dieser Aufbau ist funktional, hat aber ein paar Nachteile. Zum Einen wird die Filament-Spule auf eine Spindel gesteckt, statt auf Rollen zu laufen wie bei den Materialwechsel-Systemen von Anycubic, Bambu & Co. – als das mitgelieferte Filament aufgebraucht war, haben wir den ersten Haken dieses Aufbaus entdeckt: Die Spulen des bei uns in der Redaktion beliebten, günstigen Jayo-Filaments haben einen anderen Innendurchmesser und lassen sich nicht aufstecken. Die Lösung war das Drucken eines Adapters – muss man wissen, und gegebenenfalls braucht es eben ein paar Adapter für die unterschiedlichen Filament-Hersteller.

Außerdem stört es uns, dass das Filament wie beim günstigen Bambu A1 Mini mit seinem AMS Lite nicht abgedeckt ist, statt in einer geschlossenen Box vor Staub und Luftfeuchtigkeit geschützt zu sein. Zu guter Letzt ist das Gehäuse des U1 oben offen – da nützen auch die hochwertige Echtglastür an der Vorderseite und das Kunststoff-Fenster auf der Rückseite nichts. Staub rieselt von oben aufs Druckbett, das man vor jedem Druck einmal abwischen sollte, und ohne Abdeckung bleibt das Drucken von aufwendigeren Filamenten verwehrt.

Gegen Aufpreis lassen sich diese Haken geradebiegen. Für 160 Euro gibt es eine Abdeckung für den U1, die oben auf das Gerät gesetzt wird und einen geschlossenen Bauraum nachrüstet; für 130 Euro gibt es vier geschlossene Filament-Boxen. Zum Testzeitpunkt war die Abdeckung leider noch nicht lieferbar, weswegen wir unsere Tests auf leichter zu druckende Filamente wie PLA, TPU und PETG beschränkt haben. Irgendwie wäre es uns lieber gewesen, wenn der U1 gleich mit der Abdeckung ausgeliefert worden wäre – 860 Euro für einen 3D-Drucker, der in dieser Ausführung vor allem PLA druckt, wirkt im Vergleich zu den 360 Euro für einen Bambu A1 mit Vierfach-Materialwechsler unverhältnismäßig. Dass das aber zu einfach gedacht ist, zeigt der Test – denn der Snapmaker hat anderen Stärken.

Filament & Materialien

Mangels Gehäuse-Deckel haben wir uns im Test bislang auf das Drucken von PLA , TPU und PETG beschränkt. Mit der optionalen Abdeckung kann der Snapmaker U1 aber erheblich mehr: Sein Druckbett erreicht 100 Grad, die Düsen sogar 300 Grad. Damit sind auch ABS oder ASA, PET und PA möglich.

PLA (links) hat der U1 herstellerunabhängig gut gedruckt. TPU (mitte) ist, wie auch bei anderen Druckern, beim Handling etwas zickig, das Druckergebnis kann sich aber sehen lassen. Unser PETG-Filament neigte etwas zu Stringing und braucht ein wenig manuelle Nachbearbeitung, bis das Ergebnis gut aussieht.

Bambu Lab hat mit seinem AMS den mehrfarbigen 3D-Druck salonfähig gemacht – und günstig in der Anschaffung. Dabei befinden sich im Materialwechsler vier Spulen, die je nach Bedarf die gleiche Düse füttern. Beim Farb- oder Materialwechsel wird das alte Filament abgeschnitten, das neue zugeführt und vorgeschoben. Die Mischfarbe dazwischen wird als sogenanntes Poop aus dem Drucker ausgeworfen.

Snapmaker zündet mit dem Materialwechselsystem des U1 nun die nächste Stufe. Im hinteren Bereich des Druckers sitzen vier Druckköpfe, jeweils bestehend aus Hot-End, Extruder und Nozzle. Je nach gewünschter Farbe bzw. nach gewünschtem Material fährt der bewegliche Teil des Druckkopfes nach hinten und holt sich über einen raffinierten Mechanismus die jeweils gerade nötige „andere Hälfte“, in der verschiedene Farben oder Materialien direkt auf ihren Einsatz warten. Dadurch entfällt der bei bisherigen Materialwechslern nötige Spülvorgang der Düse – und damit viel Zeit und vor allem Materialverschwendung.

Wer nur wenige Farbwechsel durchführt, wird den Unterschied kaum bemerken. Wer etwa eine Frontplatte aus schwarzem Kunststoff druckt, in der eine Beschriftung aus weißem Kunststoff vorgesehen ist, kommt mit wenigen Materialwechseln in den obersten zwei, drei Schichten aus. Wer hingegen ein mehrfarbiges Benchy druckt, erlebt einen Unterschied wie Tag und Nacht. Wir haben das Boot mit gleichen Farbeinstellungen auf einem Bambu P1S gedruckt. Der Drucker hat für das gut 11 Gramm schwere Boot über 20 Stunden Druckzeit benötigt und insgesamt über 300 Gramm Filament verbraucht – davon gut 30 Gramm für den Prime Tower und über 260 Gramm für die Spülvorgänge. Diese 260 Gramm werden als Poop ausgeworfen. Der Snapmaker U1 hat für das gleiche Modell keine 3,5 Stunden gebraucht und insgesamt knapp 34 Gramm Filament – also fast 90 Prozent weniger Material und über 90 Prozent weniger Druckzeit. Freilich ist das Benchy mit seinen vielen schiefen Ebenen hier ein besonders fieses Beispiel, weil es über 500 Farbwechsel benötigt, aber genau hier spielt der U1 seine Stärken perfekt aus.

Der Bambu Lab P1S hat für das vierfarbige Benchy (links) über 300 Gramm Filament verbraucht, das meiste davon endet als Spül-Abfall im Müll. Der Snapmaker produziert im Vergleich dazu kaum Müll beim mehrfarbigen Drucken.

Eine Sache lieben wir in der Praxis an Multi-Material-Systemen wie Bambus AMS besonders: Die Filamentrollen lassen sich jederzeit – ohne die Nozzle aufheizen zu müssen – entnehmen und austauschen. Diesen Komfort nimmt man schnell für selbstverständlich. Beim U1 funktioniert das so nicht. Damit der Farbwechsel so schnell passieren kann, sitzt das Filament wie beim „klassischen“ Drucker ohne Materialwechsler in der Nozzle fest. Wer das Filament tauschen möchte, muss über das Touchscreen-Display des Druckers die zu wechselnden Filamente auswählen. Immerhin: Der Drucker macht dann seinen Job, wenn man ein paar Minuten später wieder auftaucht, kann man die Filamente entnehmen. Außer TPU – das gummiartige Material lässt sich nicht automatisch entfernen, man muss es von Hand aus dem Antrieb ziehen und währenddessen beim Drucker stehen.

Noch eine wichtige Ergänzung: Mit dem Nozzle-Wechsler kann man natürlich nicht nur verschiedene Farben des gleichen Materials, sondern auch verschiedene Materialien drucken – etwa PETG als Support für PLA oder andersherum. Da diese beiden Kunststoffe nicht gut aufeinander halten, lassen sich Stützstrukturen so viel einfacher entfernen.

Druckbild & Geschwindigkeit

Als Erstes legen wir die vier mitgelieferten Filament-Rollen in Gelb, Rot, Weiß und Schwarz ein und drucken einen kleinen, vierfarbigen Drachen, der fertig gesliced im Speicher des Druckers hinterlegt ist. Es macht viel Spaß, dem flotten Drucker bei der Arbeit zuzusehen. Vor allem der Wechsel des Werkzeugkopfes ist klasse und erinnert an die allerersten Drucke, bei denen man stundenlang vor dem Gerät saß und es bei der Arbeit beobachtet hat.

Wir testen unsere typischen Drucke, den Spiderman, das Sliding-Puzzle, das Benchy, ein Test-Pattern – und sind begeistert. Der Snapmaker U1 druckt schnell und die Ergebnisse sehen hervorragend aus. Eine Kleinigkeit trennt ihn dann aber doch noch von der Perfektion: Wir drucken alle drei Versionen des Sliding Puzzles. Bei besonders präzisen Druckern wie vielen Modellen von Bambu Lab lässt sich die Variante mit dem geringsten Abstand perfekt verwenden, die mit dem größten Abstand fällt fast auseinander, wenn man sie anhebt.

Bei besonders unpräzisen Druckern wie dem Sceoan Windstorm S1 ist auch die Version mit dem größten Abstand ein massiver Block geschmolzener Kunststoff und absolut unbeweglich. Der Snapmaker liegt im gehobenen Mittelfeld: Die 0,15-mm-Ausführung bewegt sich nicht, die anderen beiden funktionieren. Wir schieben den Grund dafür auf die Wechsel-Mechanik der Werkzeugköpfe. Auch unsere Testdrucke in TPU und PETG können sich sehen lassen, wobei TPU auch auf dem Snapmaker einfach ein nerviges Material ist, das diverse Sonderbehandlung benötigt – und es keinen Spaß macht, die Modelle hinterher vom Druckbett abzulösen.

Der Snappy ist flott, allerdings ist uns in der Praxis aufgefallen, dass die zeitliche Schätzung von Software und Slicer häufig sehr optimistisch ist – in der Praxis braucht der Snapmaker U1 oft spürbar länger, als es die Software berechnet hat.

Dadurch, dass das Gehäuse oben offen ist, wirkt der U1 lauter als viele andere Drucker in diesem Preissegment. Solange das Druckbett im oberen Bereich unterwegs ist, macht unser U1 beim Verfahren der Nozzle beim Absehnken und Anheben des Druckbetts deutlich hörbare knallende Geräusche, die leiser werden, je höher der Drucker bereits gedruckt hat. Es gibt ein paar schnarrende Bewegungsgeräusche, die bei anderen Druckern leiser sind und etwas weniger unangenehm klingen. Aber insgesamt ist das Gerät weder besonders laut noch besonders nervig.

Software & App

Wer Bambu Lab aufgrund des geschlossenen Öko-Systems ablehnt, könnte hier genau richtig sein: Auf dem Snapmaker U1 läuft Klipper, der mitgelieferte Slicer nennt sich Snapmaker Orca – genau, er basiert auf dem Orca Slicer. Der Drucker lässt sich komplett offline einrichten, soll dann auch nicht nach Hause telefonieren. Alternativ gibt es einen Cloud-Service, über den man dann wie bei Bambu von überall aus per App & Computer den Status und das Live-Bild aus dem Druckraum einsehen sowie neue Drucke starten kann.

Als unser Snapmaker U1 ankam, hat genau dieser Cloud-Service nicht funktioniert. Reddit-Beiträgen zufolge waren die Snapmaker-Server überfordert, weil zu viele der neuen Geräte gleichzeitig ausgeliefert und in Betrieb genommen wurden. Die gute Nachricht: So konnten wir direkt den gut funktionierenden lokalen Modus testen, zwei Tage später lief dann auch der Cloud-Service ohne Probleme – seitdem durchgehend. Zwar behauptet der Slicer gelegentlich, dass der Drucker offline wäre, aber wenn man dann einmal die Filament-Farben anklickt, geht alles wieder.

Wenn man aus dem Orca-basierten Snapmaker-Slicer die Druckdatei an den Drucker sendet, öffnet sich dieses Fenster, in dem man die Farben den Filamenten des U1 zuweist.

Vieles wirkt nicht ganz so rund und nicht ganz so „aus einer Hand“ wie bei Bambu Lab, wenn beispielsweise beim Starten eines Drucks aus der Slicer-Software ein Warnhinweis kommt, dass der Dateiname der urprünglichen STL-Datei keine Sonderzeichen wie # enthalten dürfen, weil es ansonsten zu Problemen kommen kann. Aber das Zuweisen von Farben und Filamenten funktioniert hier wie dort einwandfrei.

Preis & Alternativen

Der Snapmaker U1 kostet aktuell 869 Euro. Wer auch ABS, ASA & Co. drucken möchte, sollte sich überlegen, direkt die optionale Abdeckung mitzubestellen, was den Preis auf ziemlich exakt 1000 Euro treibt.

Wer einfach nur drucken möchte, kann das deutlich günstiger haben. Der kleinere und nicht geschlossene Bambu Lab A1 Mini (Testbericht) kostet 189 Euro, mit Materialwechsler AMS Lite 299 Euro. Der etwa gleich große A1 kommt auf 259 respektive 369 Euro. Geschlossene Geräte, die eben auch ABS, ASA & Co. verarbeiten können, wie der Centauri Carbon von Elegoo (Testbericht) kosten als einfarbiger Drucker unter 300 Euro. Geschlossene Farbdrucker wie der Bambu P1S oder der neue P2S kosten mit Materialwechsler 599 respektive 750 Euro. Im direkten Vergleich ist der Snapmaker also kein Schnäppchen.

Fazit

Der Snapmaker U1 ist aktuell der beste mehrfarbige 3D-Drucker. Wer vor allem farbig druckt, sollte sich den U1 unbedingt ansehen. Zum Aufpreis können wir nur sagen: Shut up and take my money. Wer viel farbig druckt – und dabei eben mehr machen möchte als eine einfarbige Beschriftung auf einem andersfarbigen Untergrund aufzutragen – kommt am Snapmaker U1 nicht vorbei. Bis zu 90% Zeit- und Filament-Ersparnis – echt und gemessen – sprechen eine deutliche Sprache, auch wenn das Benchy natürlich besonders gemein ist.

Schade finden wir vor allem, dass der Deckel nicht standardmäßig im Lieferumfang enthalten ist. Ansonsten gibt es hier und dort Kleinigkeiten, die man sicherlich besser machen könnte – aber unterm Strich ist der Snapmaker U1 ein genialer 3D-Drucker.



Source link

Weiterlesen

Beliebt