Online Marketing & SEO
AI Overviews: Warum Publisher EU-Kartellbeschwerde einlegen
The Independent Publishers Alliance erkennt die Legitimität von Googles AI Overviews nicht an. Bei der EU wurde eine Beschwerde eingelegt, während die Publisher bis zu einer Klärung eine Interimslösung fordern. Die KI-Übersichten würden ihr Geschäftsmodell beeinträchtigen.
Google möchte mit den AI Overviews die Suche für Milliarden Menschen einfacher machen. Während die KI-generierten Übersichten zu diversen Suchanfragen schnelle und umfassende Antworten für User bieten, können sie die Click-Through-Wahrscheinlichkeit und den Traffic für Publisher langfristig stark minimieren. Das schädigt das Geschäftsmodell der Publisher drastisch, zumal diese für die AI Overviews relevante Inhalte liefern. Jetzt gibt es eine maßgebliche Beschwerde vonseiten unabhängiger Publisher bei der EU. Google missbrauche Inhalte, um das Geschäft der Publisher zu bedrohen, heißt es. Moniert wird auch der Umstand, Inhalte nicht für AI Overviews ausschließen zu können, ohne eine gesamte Deindexierung in Kauf zu nehmen. Einen AI Overview Opt-out diskutiert das Vereinigte Königreich dieser Tage bereits, das Blockieren von AI Crawlern ist bei Cloudflare zum Standard geworden und die Habachtstellung vieler Content-Schaffender ist im Kontext des Siegeszuges diverser KI-Antworten in der Suche spürbar. Es kommt zu einer zentralen Auseinandersetzung im Digital-Business.
Opt-out für AI Overviews?
Warum Publisher auf Google-Änderung hoffen

AI Overviews und AI Mode ändern Google-Suche deutlich: Publisher nicht zufrieden
Google gibt an, täglich Milliarden Klicks für Websites aus der eigenen Suche zu generieren. Diese bedient mehr als fünf Billionen Suchanfragen pro Jahr und ist nach wie vor die wichtigste Anlaufstelle der Internetsuche – auch wenn KI-gestützte Dienste wie Perplexity, ChatGPT und Co. zusehends an Gewicht gewinnen. Letzteres untermauert auch Claneos State of Search 2025 Report für Deutschland. Demnach nutzen zwar immer noch 77 Prozent der Suchenden Google mehrmals wöchentlich, doch diese Zahl ist rückläufig – 2024 waren es 81 Prozent. KI-Bots wie ChatGPT hingegen verzeichnen einen enormen Zuwachs: Die Zahl der wöchentlichen User liegt bei 33 Prozent, und damit 15 Prozentpunkte höher als 2024.
State of Search 2025:
So sucht Deutschland

Aktuell beschäftigt Seitenebtreiber:innen und SEOs zum einen Googles großes June 2025 Core Update, zum anderen der große Umbruch, den die Einführungen von AI Overviews und dem AI Mode mit sich bringen. Der AI Mode ist ein leistungsfähiger und multimodaler Suchmodus, der mit der Power von Gemini 2.5 operiert. Dieser Modus übersteigt die Fähigkeiten der AI Overviews, revolutioniert die Google-Suche im AI-Zeitalter, lehnt sich an Nutzungsmuster von ChatGPT sowie Perplexity an und wird immer mehr Usern prominent angezeigt. Jetzt kommt er sogar in die Adressleiste des Chrome Browsers. In Deutschland ist er anders als die AI Overviews aber noch nicht nutzbar.
Die AI Overviews sorgen schon weltweit für Furore in der Google-Suche. Diese KI-Ergebnisse werden von Googles leistungsfähigstem Modell bisher, Gemini 2.5 in einer auf die Suche zugeschnittenen Version, unterstützt und für noch bessere Ergebnisse optimiert. Die AI Overviews werden nach dem umfassenden Roll-out in diesem Jahr inzwischen über 1,5 Milliarden Menschen angezeigt. Zuletzt hat Google den Roll-out in über 200 Ländern und mehr als 40 Sprachen bekanntgegeben. In Deutschland sind sie ebenfalls sehr präsent und laut SISTRIX schon bei fast jedem zehnten Keyword sichtbar. Dadurch hat sich das Bild bei den Top Domains verschoben, wie SISTRIX Chef Johannes Beus auf LinkedIn zeigt.
Demnach nennt Google vor allem sich selbst sehr oft als Quelle – was Publishern missfallen dürfte. Überhaupt bemängeln viele Publisher, dass Googles KI-generierte Antworten zwar auf ihre Inhalte zurückgreifen und diese teilweise auch klar verlinken. Doch oft bleiben die Klicks aus oder sind zumindest seltener vorhanden. Zudem liefert Google in AI Overviews und im AI Mode in den USA schon Ads, die die organische Sichtbarkeit der Publisher-Inhalte noch weiter beschränken dürften.
Beschwerde bei der EU: Googles AI Overviews schädigen den Publisher-Markt
The Independent Publishers Alliance hat bei der EU eine Kartellbeschwerde eingelegt, wie Foo Yun Chee für Reuters berichtet. Das entsprechende Dokument liegt dem Publisher Reuters vor. Darin wird Google vorgeworfen, die eigene Marktmacht im Search Business – die dem Unternehmen vielfach attestiert worden ist – auszunutzen, um das eigene Werbegeschäft zu fördern und das Geschäftsmodell der Publisher zu beeinträchtigen.
Google’s core search engine service is misusing web content for Google’s AI Overviews in Google Search, which have caused, and continue to cause, significant harm to publishers, including news publishers in the form of traffic, readership and revenue loss,
heißt es beispielsweise im Dokument. Diesen Vorwurf hat Google schon des Öfteren von sich gewiesen und betont, dass neue KI-Funktionen Raum für noch mehr Content und Business Discovery geben. Zudem seien Traffic-Verluste oft multikausal und könnten nicht einzig auf Produkte wie AI Overviews zurückgeführt werden. Die Furcht der Publisher, durch die KI-Suchoptionen wie AI Overviews und den AI Mode langfristig Traffic-Einbußen hinnehmen zu müssen, ist aber real. Teil der Beschwerde ist in diesem Kontext auch, dass bislang keine Opt-out-Option nur für AI Overviews vorhanden ist; im UK könnte es indes eine solche bald geben, wenn die Competition and Markets Authority (CMA) entsprechende Änderungen umsetzt.
Die Kartellrechtsbeschwerde bei der EU hat aktuell noch keinen Einfluss auf die Suchprozesse, könnte aber regulatorische Fragen wieder in den Mittelpunkt auch der digitalpolitischen Debatte rücken; immerhin fordern die Beschwerde-Publisher sogar eine Interimslösung bis zu einer Klärung, die ihnen mehr Kontrolle über Inhalte in der Google-Suche bieten soll. SEO- und GEO-Experte Matthäus Michalik, fasst auf LinkedIn die Problematik zusammen:
[…] Das eigentliche Problem ist die Zwangslage der Publisher: Sie können sich nicht gegen das Auslesen ihrer Inhalte für die AI Overviews wehren, ohne gleichzeitig ihre Präsenz in den normalen Suchergebnissen zu verlieren. Eine klassische Zwickmühle, die die Dominanz von Google zementiert. Diese Klage ist mehr als ein reines Publisher-Thema. Sie stellt eine fundamentale Frage für die Zukunft des offenen Internets: Welchen Wert hat hochwertiger Content noch, wenn die Plattform, die ihn auffindbar macht, gleichzeitig seine größte Konkurrenz ist? Die Entwicklung wird weitreichende Folgen für SEO und die gesamte Content-Branche haben […].
Google unter Beobachtung, Cloudflare macht Publishern Hoffnung
In den USA hat bereits Anfang des Jahres ein Education-Tech-Unternehmen Klage gegen Googles AI Overviews eingereicht und bemängelt, dass diese den Wettbewerb für Publisher erschweren und die Nachfrage nach originären Inhalten drastisch reduzieren könnten. Google wird sich als Search-Primus und Unternehmen mit immensem Einfluss auf die Digitalbranche – und das nicht nur im Search-Bereich – gegen viele dieser Anschuldigungen zu wehren wissen. Zugleich steht Google aber auch unter strenger Beobachtung. Das Bundeskartellamt prüft immer wieder Features und Entwicklungen Googles in Deutschland, das US-Justizministerium hat bereits verschiedene Klagen gegen die Alphabet-Tochter angestrengt und fordert sogar eine Abspaltung von Chrome.
Was Google, ChatGPT und Co. künftig ebenso zu schaffen machten könnte, ist eine Entwicklung hin zum Blocking der AI Crawler, wie es Cloudflare seit Anfang Juli als Standard etabliert hat. Das einflussreiche Internetunternehmen möchte Publisher künftig stärken, indem ein Pay per Crawl-Modell den Austausch von Content-Zugriff gegen Gebühr zum Usus macht. Ob das gelingen kann, hängt auch davon ab, ob die Branche geschlossen auf mehr Gerechtigkeit beim Content-Zugriff pocht – und wie groß die Unterstützung aus der Politik ist.
Cloudflare blockiert AI Crawler per Default
– Pay per Crawl als Alternative

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Was heißt hier Vielfalt? Influencer Marketing muss liefern
Influencer Marketing bringt Unternehmen heute in den direkten Dialog mit gesellschaftlichen Erwartungen. Doch um Vertrauen nicht zu verspielen, sollten Marken und Creator einige zentrale Punkte beachten.
Kaum ein Bereich der Markenkommunikation steht derzeit so im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Anspruch und politischem Gegenwind wie Diversity, Equity und Inclusion (DEI). In den USA hat Präsident Donald Trump Anfang 2025 per Dekret das Ende aller DEI-Programme auf Bundesebene veranlasst – ein Signal, das auch deutsche Unternehmen zunehmend verunsichert. Umso wichtiger ist es, wie glaubwürdig Marken heute ihre Werte vertreten. Die Öffentlichkeit schaut genau hin, ob Botschaften und Handeln übereinstimmen.
Gerade im Influencer Marketing wird diese Erwartung besonders deutlich. Marken sind hier nicht nur Sender, sondern Teil eines direkten Austauschs mit Communitys und Meinungsführer:innen. Der Kanal wirkt wie ein Brennglas: Gesellschaftliche Haltungen, kulturelle Dynamiken und wirtschaftliche Verantwortung treten hier besonders klar zutage. Wer sich in diesem Umfeld wegduckt, riskiert Vertrauen und Relevanz. Wer dagegen Haltung strategisch denkt, kann den Markenwert langfristig stärken.
Anfang 2025 haben Amazon und Meta damit begonnen, ihre Investitionen in DEI-Programme (Diversity, Equity and Inclusion) spürbar zu reduzieren, insbesondere in den Bereichen Personalrekrutierung und interne Weiterbildung. Auch X stellte entsprechende Initiativen im selben Zeitraum weitgehend ein. Weniger Diversität – diesem Kurs folgte wenig später auch Google: Im Februar 2025 wurde bekannt, dass der Konzern seine festen Diversitätsziele gestrichen und zentrale Inklusionsprogramme eingestellt hat. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit dem politischen Kurswechsel in den USA seit dem Amtsantritt von Donald Trump zu Beginn seiner zweiten Präsidentschaft. Die neue Regierung setzt öffentliche und private Organisationen zunehmend unter Druck, DEI-Maßnahmen zu überdenken oder vollständig aufzugeben – ein Signal, das vor allem von großen Tech-Konzernen sichtbar umgesetzt und stark kritisiert wurde.
Rückzug aus der Vielfalt:
Google folgt dem Trend und streicht Diversity-Ziele für HR
DEI unter Druck: Globale Entwicklungen, lokale Reaktionen
Die politischen Entwicklungen in den USA haben längst internationale Auswirkungen. Unternehmen wie SAP oder T-Mobile US haben ihre DEI-Maßnahmen zurückgefahren – aus Sorge vor Reputationsrisiken oder regulatorischen Vorgaben. Auch in Europa zeigen sich erste Rückzieher: Diversity-Statements verschwinden von Websites, Budgets für Inklusionsinitiativen werden gekürzt, die Kommunikation wird vorsichtiger.
Gleichzeitig wächst der Druck von Konsument:innen. Laut einer Studie von UN Women erwarten 93 Prozent der Gen Z, dass Marken zu gesellschaftlich relevanten Themen Position beziehen. Vielfalt zahlt dabei nicht nur aufs Image ein, sondern lässt sich auch wirtschaftlich begründen. Studien von McKinsey und BCG zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen inklusiver Kommunikation und Unternehmenserfolg.
Influencer Marketing als Gradmesser für Markenwerte
Influencer Marketing ist mehr als ein Vertriebskanal – es ist ein öffentlicher Raum, in dem Identitäten, gesellschaftliche Debatten und wirtschaftliche Interessen aufeinandertreffen. Creator sind nicht nur Gesichter einer Kampagne, sondern oft selbst Repräsentant:innen marginalisierter Gruppen und wichtige Stimmen innerhalb ihrer Communitys. Wer hier überzeugen will, muss Kommunikationsstrategien sensibel und nachvollziehbar gestalten.
Vielfalt beginnt nicht erst beim Posting, sondern bereits bei der Auswahl der Kooperationspartner:innen. Wer mit unterschiedlichen Perspektiven und Biografien arbeitet, schafft Zugang zu Zielgruppen, die sonst oft übersehen werden. Damit das kein oberflächlicher Effekt bleibt, sondern ein strategischer Ansatz wird, braucht es klare Prozesse:
- Wie entstehen Inhalte – und wer hat Mitspracherecht?
- Werden kulturelle Kontexte, Sprache und Werte wirklich verstanden?
- Kommen Stimmen zu Wort, die sonst nicht gehört werden?
- Gibt es Strukturen, um auf Feedback und Kritik einzugehen?
Diese Fragen entscheiden darüber, ob eine Kampagne als glaubwürdig wahrgenommen wird – oder als reines Signal ohne Substanz. Zugleich dienen sie als strategische Basis für die Kampagnenplanung.
So gelingt Diversity im Influencer Marketing
Vielfalt entfaltet Wirkung, wenn sie konsequent in die Kampagnenplanung integriert wird. Die Auswahl von Creatorn ist ein zentraler Hebel dafür. Unternehmen können heute auf Tools zurückgreifen, die dabei helfen, unter Diversity-Gesichtspunkten passende Kooperationspartner:innen zu identifizieren. Kriterien wie Repräsentation, Wertekompatibilität oder Zielgruppenfit lassen sich datenbasiert erfassen und in die Entscheidungsprozesse einbinden.
Wichtig ist auch, die Resonanz im Blick zu behalten. Plattformanalysen geben Aufschluss darüber, wie Inhalte aufgenommen werden: Erzeugen sie Zustimmung? Lösen sie Diskussionen aus? Stoßen sie auf Widerstand? Kombiniert mit qualitativen Daten zu Community-Strukturen ergibt sich ein klares Bild darüber, welche Botschaften wirken und welche nicht.
Besonders aufschlussreich ist es, Engagement-Muster innerhalb einzelner Gruppen zu analysieren. Reagieren bestimmte Communities besonders aktiv auf inklusive Inhalte, sollte das in die Planung künftiger Maßnahmen einfließen. Vielfalt wird so nicht zum Selbstzweck, sondern zu einem strategischen Faktor mit konkretem Mehrwert.
Rückhalt statt Rückzug: Der Umgang mit Kritik
Diversity-Kampagnen können Kritik auslösen – und das ist Teil des gesellschaftlichen Diskurses. Entscheidend ist, wie Marken damit umgehen. Eine sorgfältige Vorbereitung aller Beteiligten ist essenziell: Klare Briefings, eine gemeinsame Wertebasis und transparente Kommunikationsprozesse reduzieren das Risiko von Missverständnissen und sorgen für Konsistenz.
Auch vertragliche Regelungen sind wichtig: Wer trägt wofür Verantwortung? Wie laufen Freigaben? Welche Guidelines gelten im Krisenfall? Solche Absprachen schaffen Sicherheit, sowohl intern als auch extern.
Kommt es dennoch zu Reibung, sollten Unternehmen offen, lernbereit und dialogfähig reagieren. Zuhören, einordnen, anpassen – das wird nicht nur akzeptiert, sondern zunehmend erwartet. Wer sich dem stellt, kann sogar gestärkt aus der Situation hervorgehen.
Zusätzlich kann die Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Organisationen helfen, Kampagnen glaubwürdiger zu gestalten. Diese bringen Perspektiven und Expertise ein, die intern oft fehlen. Wichtig: Solche Kooperationen sollten nicht als PR-Mittel gedacht sein, sondern als langfristige, strategische Allianzen.
Was Marken jetzt mitnehmen sollten
Influencer Marketing ist einer der sichtbarsten Kanäle für Markenkommunikation und damit besonders sensibel für gesellschaftliche Spannungen. Es reicht nicht, auf Reichweite zu setzen. Entscheidend ist, wie Unternehmen mit Themen wie Repräsentation, Teilhabe und Kritik umgehen.
Gerade weil Begriffe wie „Wokeness“ zunehmend politisiert und instrumentalisiert werden, braucht es Unternehmen, die Haltung nicht als Risiko, sondern als Teil ihrer Verantwortung begreifen. Authentische Kommunikation entsteht dort, wo Position und Praxis übereinstimmen – auch wenn das unbequem sein kann.
State of German Influencer Marketing 2025:
Authentizität, KI und langfristige Kooperationen
– das sind die Trends
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Gesetzentwurf: Justizministerin will Werbung mit Umweltaussagen stärker regulieren
Werbung mit Klimaaussagen soll strenger reguliert werden
Für Werbung mit Umweltaussagen wie „klimafreundlich“ oder „biologisch abbaubar“ sollen in Zukunft strengere Vorgaben für Produkte und Dienstleistungen gelten. Ein entsprechendes Gesetz zur Umsetzung von EU-Recht hat das Bundesjustizministerium in Berlin veröffentlicht. Der Bundestag müsste den Neuerungen zustimmen.
Oft sei unklar, was sich hinter Umweltaussagen verberge, erklärte Justizministerin Stefanie Hubig (SPD). „Das wollen wir ändern: Werbung mit Umweltaussagen soll künftig voraussetzen, dass man die Aussage auch belegen kann.“ So sollen allgemeine Aussagen wie „nachhaltig“ oder „umweltfreundlich“ nicht auf das gesamte Produkt bezogen werden dürfen, wenn sie nur auf einen Teilaspekt des beworbenen Produkts zutrifft. Werbeaussagen wie „bis 2030 sind alle unsere Verpackungen vollständig recyclingfähig“, muss ein realistischer, öffentlich einsehbarer Umsetzungsplan beigefügt sein.
Siegel sollen weniger beliebig werden
Wenn ein Produkt oder eine Dienstleistung wie zum Beispiel ein Streaming-Service als „klimaneutral“ beworben wird, muss dies durch den Kauf von CO2-Zertifikaten gedeckt sein. Klimaneutral bedeutet, dass nicht mehr Treibhausgase ausgestoßen werden als an anderer Stelle auch wieder gebunden werden, zum Beispiel durch Aufforstungsprojekte.
Werbung für bestimmte Produkte soll verboten werden
Produkte, die bewusst so hergestellt werden, dass sie nur begrenzt haltbar sind, dürfen von Unternehmen nicht mehr beworben werden, wenn ein Unternehmer dies weiß. Das würde zum Beispiel für Verkäuferinnen und Verkäufer von Elektrogeräten gelten, die wissen, dass ein Hersteller absichtlich Teile von schlechter Qualität eingebaut hat, damit Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Geräte häufiger ersetzen müssen.
Studie zu Greenwashing
Über die Hälfte der Umweltaussagen wären ab 2026 unzulässig
Trotz immer konkreterer Vorgaben ist Greenwashing in der Werbung weit verbreitet: Eine Studie zeigt jetzt, dass mehr als 50 Prozent der Umweltaussagen in Printanzeigen nicht der EU Empowering Consumers Richtlinie (EmpCo) entsprechen, die 2026 in Kraft treten soll. …
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Neue TikTok App soll US-Bann verhindern
Im September soll eine neue TikTok App für den US-Markt erscheinen. Die App mit dem Namen M2 soll einem drohenden Bann entgegenwirken und den Weg für einen möglichen Verkauf ebnen. Alle Hintergründe zu Zeitplan, Funktionen und potenziellen Investor:innen.
Was passiert, wenn TikTok im App Store verschwindet? Diese Frage beschäftigt Nutzer:innen, Werbetreibende und Plattformverantwortliche in den Vereinigten Staaten und darüber hinaus seit Monaten. Die Antwort darauf könnte nun konkreter werden: TikTok plant offenbar, eine separate Version seiner App für den US-Markt zu veröffentlichen. Wie The Information unter Berufung auf interne Quellen berichtet, arbeitet das Unternehmen an einer technisch und organisatorisch eigenständigen Anwendung, die ab dem 5. September 2025 in den US-amerikanischen App Stores verfügbar sein soll.
Die neue App ist Teil einer umfassenden strategischen Neuausrichtung, mit der TikTok regulatorische Vorgaben der Vereinigten Staaten erfüllen will. Hintergrund ist der Protecting Americans from Foreign Adversary Controlled Applications Act. Das Gesetz verpflichtet TikTok, die eigenen US-Aktivitäten vom chinesischen Einfluss zu trennen. Die neue App soll ein Verbot verhindern. Dieses könnte spätestens Mitte September in Kraft treten – sofern es keine weitere Fristverlängerung gibt.
Gleichzeitig bildet die neue App die technische Basis für einen möglichen Verkauf von TikToks US-Geschäft. In einem Artikel auf OnlineMarketing.de zeigen wir, welche Investor:innen im Gespräch sind – darunter Amazon, Perplexity, ein US-Regierungsfonds und erneut Oracle. Im Jahr 2020 war Oracle unter der damaligen Trump-Regierung bereits Teil eines geplanten Deals mit Walmart. Ziel war es, ein neues US-Unternehmen namens TikTok Global zu gründen. Der Deal wurde jedoch nie finalisiert. Aktuell steht Oracle erneut als möglicher Buyer im Raum. Trump kündigte an, das Konsortium für einen möglichen Kauf in den kommenden Wochen öffentlich vorstellen zu wollen.
Es gibt einen Buyer für TikTok:
Wann Trump ihn vorstellen will

M2 statt TikTok: Neue App-Version als Ausweg aus dem Regulierungsdilemma
Die neue App trägt intern den Namen M2 und ist eine Weiterentwicklung der bisherigen TikTok-Infrastruktur, die unternehmensintern als M bezeichnet wird. M2 ist als technisch eigenständige Anwendung konzipiert – mit separatem Hosting, angepassten Datenschutzstandards und ohne Verbindung zu chinesischen Servern. Sie richtet sich ausschließlich an Nutzer:innen in den Vereinigten Staaten, die die neue Version installieren müssen, um die Plattform weiterhin nutzen zu können. Die bisherige App bleibt zwar noch bis März 2026 funktionsfähig, soll jedoch schrittweise eingestellt werden. Unter anderem verweist der Threads Account popbase auf diese Pläne und berichtet unter Berufung auf The Information, dass der Roll-out der neuen App im September erfolgen soll und der Zugang zur bisherigen Version danach endet.
Im Juni verlängerte die Trump-Regierung die Frist für einen TikTok-Verkauf erneut; sie endet Mitte September. Gleichzeitig zeigte sich der ehemalige Präsident laut Reuters zuversichtlich, dass eine Einigung mit China nahezu erreicht sei. Ob und in welcher Form die chinesische Regierung einem Verkauf zustimmt, bleibt jedoch offen – insbesondere vor dem Hintergrund der jüngsten Spannungen rund um neue US-Strafzölle.
Wie The Verge berichtet, könnte die Veröffentlichung der M2-Version unmittelbar mit einem strategischen Verkauf verknüpft sein. Demnach verhandelt die Trump-Administration mit einem Kreis potenzieller Investor:innen, zu dem auch Oracle zählt. ByteDance soll eine Minderheitsbeteiligung behalten dürfen. Um den regulatorischen Anforderungen zu entsprechen, bereitet TikTok laut Reuters eine tiefgreifende technische und organisatorische Neuausrichtung vor.
Community-Migration mit Ansage
Wer TikTok in den Vereinigten Staaten künftig weiter nutzen möchte, muss aktiv werden: Nutzer:innen sollen die neue App-Version installieren, sobald sie verfügbar ist, inklusive der Möglichkeit, ihre bestehenden Konten zu übertragen. Die Umstellung markiert nicht nur einen technischen Schnitt, sondern auch einen strategischen Neuanfang für TikTok im US-Markt.
Unabhängig von der geplanten App-Neuentwicklung testet TikTok offenbar weitere Anpassungen auf Plattformebene. So soll die Zahl der Hashtags pro Post auf fünf begrenzt werden. Darauf weist ein Threads Post des Social-Media-Experten cmcalgary hin. Offiziell bestätigt wurde der Test bislang nicht, und die Änderung ist derzeit jedoch bei unsnoch nicht sichtbar.
Auf funktionaler Ebene testet TikTok neue Formate, die stärker auf Community-Bindung ausgelegt sind. Bereits im Juni führte die Plattform das Broadcast Feature Bulletin Boards ein, das Creatorn mehr Kontrolle über ihre Inhalte und Interaktionen bieten soll. In unserem Artikel auf OnlineMarketing.de zeigen wir, wie TikTok mit Bulletin Boards auf die Bedürfnisse aktiver Communities reagiert.
Bulletin Boards auf TikTok:
Neues Broadcast-Format mit Community-Fokus

Die M2 App dürfte der bisherigen TikTok-Version äußerlich ähneln, aber in ihrer technischen Architektur grundlegend verändert sein: neues Hosting, angepasste Datenschutzrichtlinien und eine klare Trennung von chinesischer Infrastruktur. Ob diese Strategie langfristig trägt, hängt nicht allein von den politischen Rahmenbedingungen in Washington ab, auch die Zustimmung aus Peking bleibt entscheidend.
TikTok spaltet sich – und sichert sich so ab
Mit M2 stellt sich TikTok neu auf – technisch, politisch und strategisch. Die Entertainment-Plattform reagiert damit auf den wachsenden Druck der US-Regierung und schafft eine separate App-Struktur, die sich vom bisherigen System abgrenzt. Ziel ist es, den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und TikTok trotz der regulatorischen Hürden im US-Markt funktionsfähig zu halten. Für das Unternehmen bedeutet das ein Balanceakt zwischen Compliance und Community – für US-Nutzer:innen die Chance, die App weiterhin verwenden zu können.
Ob die neue App-Version tatsächlich im September ausgerollt wird, ist jedoch noch offen. Auch ein vollständiger Rückzug von ByteDance aus dem US-Markt bleibt – wenn auch unwahrscheinlich – eine mögliche Option.
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