Auch wenn die Mittelschicht verhalten konsumiert, gibt es Chancen für Marken. Dafür muss man sich die Bereiche näher anschauen, in die aktuell gerne investiert wird. Hier gibt es einige Impulse.
Kluft zwischen Armen und Reichen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Influencing, Freizeit und Gesundheit … Alles hängt miteinander zusammen, wenn es um die zukünftigen Consumer Trends geht.
Warc hat sich das Verhalten von Verbraucher:innen genau anschaut und die Ergebnisse im Report festgehalten. Es wurden einige spannende Take-aways identifiziert, die es in sich haben – und einen starken Fokus auf AI legen. Die sozialen Verbindungen bleiben dabei aber nicht auf der Strecke!
Weniger Geld, weniger Kaufkraft
Wer viel Geld hat, gibt auch viel aus. Die weniger gut betuchten Menschen halten sich eher zurück. Und ein für Marken nicht gutes Zeichen ist, dass die ärmeren Konsument:innen mittlerweile lieber weniger Geld für günstigere Markenprodukte ausgeben, als etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, um ihnen altbekannten Marken, die aber etwas teurer sind, treu zu bleiben. Das waren 55 % der Befragten. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass Menschen mit geringem Einkommen eher bereit sind, Marken zu wechseln – eine Chance zum Wachsen für kleinere Brands?
Vertrauen in Influencer:innen & AI-Agenten
Interessant ist auch, dass neben der AI-Entwicklungen Influencing und Content Creators in Social Media weiterhin sehr relevant sind. Verbraucher:innen informieren sich laut Report sehr stark in den sozialen Netzwerken und Kanälen – und kaufen dann auch, 47 % kaufen aufgrund von Influencer:innen-Empfehlungen. Dieser Trends setzt sich also fort, aber Konsument:innen müssen heutzutage aufpassen, denn manchmal verbirgt sich hinter einer Produktbewertung oder -information nur KI-Fake.
Anknüpfend daran kommt der Report dann auch aufs Thema Künstliche Intelligenz und die Nutzung von Agenten. Der zukünftige Umgang und die Nutzung damit wird als Paradigmenwechsel im Bereich AI User Experience bezeichnet.
Gründerin und Chef-Analystin von Sonata Insights, Debra Aho Williamson, kommentiert:
»Bald werden die Verbraucher:innen nicht einmal mehr eine KI-Plattform aufsuchen müssen, um das zu erledigen, was sie normalerweise tun. Stattdessen werden sie einen KI-Agenten damit beauftragen, eine Aufgabe in ihrem Namen auszuführen, und die Ergebnisse werden ihnen einfach geliefert.«
Soziale Verbindungen offline stärken!
Neben AI und Influencing – also dem ganzen digitalen Bereich – achten Menschen aber auch verstärkt auf Gesundheit und Wohlbefinden. Das heißt, sie investieren mehr und gerne in Brands, die beispielsweise gesunde Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel anbieten. Das könnte bedeuten, dass Foodbrands Aufschwung bekommen.
Aber auch Freizeitaktivitäten wie Brettspiele, Festivals und Events sind vor allem bei den jungen Generationen beliebt. Offenbar – so der Report – besteht der Wunsch, sich neben dem Digitalen wieder mehr offline zu connecten. Stichwort: soziale Kontakte pflegen.
Marken können darauf reagieren, indem sie beispielsweise erlebnisorientierte Aktivitäten wie Pop-ups, Workshops und Festivals schaffen. Auch für Agenturen könnte der Trend interessant sein, wenn Unternehmen in diesen Bereichen Kreativaufträge vergeben möchten.
Im Report gibt es dazu diesen Impuls:
»Die Identifizierung dieser neuen Räume und deren Einbindung in Touchpoint-Strategien kann dazu beitragen, die Sichtbarkeit und die mentale Verfügbarkeit der Marke zu steigern. Eine Zusammenarbeit mit strategischen Partnern wie sozialen Clubs und Plattformen kann helfen, die Reichweite der Marke zu vergrößern.«
Das Reporting basiert auf GWI-Umfragen in 54 Märkten, kombiniert mit WARCs eigenen Untersuchungen, Fallstudien und Analysen.