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AMD-fTPM-Bug: Einige Mainboard-Hersteller verteilen den Fix nicht


Für einen Fehler des AMD Secure Processor (ASP) Firmware-Trusted-Platform-Moduls (fTPM) diverser AMD-Ryzen-Prozessoren stellt AMD bereits seit 2022 korrigierte Firmware-Updates bereit. Nutzerinnen und Nutzer bleiben jedoch weiterhin betroffen, da Motherboard-Hersteller den Fix nicht in ihre BIOS-Versionen einbauen und verteilen.

Darüber beschwert AMD sich in einem Support-Artikel vom Montag dieser Woche. Der Fehler im fTPM führt dazu, dass Prüfungen mit dem TPM unter Windows den Fehlercode 0x80070490 liefern, anstatt solche Überprüfungen positiv zu quittieren. Das hat praktische Auswirkungen für Betroffene.

AMD erklärt, dass einige Apps Funktionen deaktivieren, wenn die TPM-Prüfung fehlschlägt. Als Beispiel nennt der Hersteller, dass Gamer etwa nicht an mit Preisgeld notierten Online-Turnieren teilnehmen könnten. Eine Korrektur steht bereits seit 2022 bereit, für betroffene Prozessoren der Ryzen-Baureihen 1000 bis 5000 sowohl für Desktops als auch für Notebooks.

Der Prozessorhersteller schreibt, dass einige Mainboard-Hersteller sich dazu entscheiden, dieses TPM-Firmware-Update nicht zu verteilen. Gleich darauf folgt auch ein möglicher Grund: Wer Bitlocker einsetzt, sollte bei solch einem TPM-Update die Bitlocker-Nutzung aussetzen. Der Update-Vorgang kann das TPM außerhalb der Windows-APIs löschen. Bei aktiviertem Bitlocker könnte der Rechner dann beim Neustart in den Wiederherstellungsmodus gehen und den Bitlocker-Recovery-Key oder ein Passwort für den Computer-Zugriff verlangen. Wer an dieser Stelle kein Backup des Bitlocker-Wiederherstellungsschlüssels etwa auf Papier, in einer Datei auf USB-Stick oder in einem Microsoft-Konto hat, könnte alle Daten auf dem Rechner verlieren.

Betroffen sind Versionen 3.*.0.* des AMD fTPM; Die fTPM-Fassungen 3.*.2.* sowie 6.*.*.* (wobei * eine beliebige Ziffer darstellt) bringen den Fehler nicht mit. Die fTPM-Version zeigt der Befehl „Powershell.exe -Command Get-TPM“ an der Eingabeaufforderung an. Temporäre Umgehungsmaßnahmen, mit denen sich die Auswirkungen des Fehlers eindämmen ließen, nennt AMD nicht. Betroffene sollen den Hersteller ihres Mainboards kontaktieren, um ein gegebenenfalls verfügbares Firmware-Update zu erhalten.

Warum AMD sich in dieser Woche zu diesem älteren Fehler auslässt, ist derzeit unklar.

Am Mittwoch wurden neue Sicherheitslücken in verschiedenen modernen Ryzen- und Epyc-Prozessoren von AMD bekannt. Microsoft hat die Schwachstellen entdeckt, die als mittleres Risiko eingestuft und bislang noch nicht angegriffen wurden.


(dmk)



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