An dieses Buch geht der »Preis der Stiftung Buchkunst« 2025 › PAGE online
»Ein Buch voller Wucht und Würde« – und eine Anerkennung, die ein Zeichen setzt: Der mit 10.000 Euro dotierte »Preis der Stiftung Buchkunst« 2025 geht an Christian Rothe und seine Erkundungen des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald.
Gestern Abend ist der »Preis der Stiftung Buchkunst« 2025 im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main übergeben worden. In einer feierlichen Zeremonie – und an den Leipziger Fotografen Christian Rothe (*1986).
Sieben Jahre lang, von 2017 bis 2024, ist er mit seiner analogen Großbildkamera immer wieder auf das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald zurückgekehrt, um es zu erkunden.
In Schwarzweißaufnahmen hielt er fest, was dort heute zu finden ist: aufgerissener Asphalt, Fragmente von Treppen, Ziegel und Steine, Bäume und Stümpfe, Wiesen und nur noch schwer zu erkennende Fundamente.
Er zeigt, wie die Natur die Zeitgeschichte überwuchert hat – und stellt dem in »Buchenwald – Im Dickicht vom Ettersberg« das Gedicht »Der gefesselte Wald« von José Fosty und literarische Passagen aus Romanen ehemaliger KZ-Häftlinge an die Seite .
Darunter »Nackt unter Wölfen« von Bruno Apitz, »Roman eines Schicksalslosen« von Imre Kertész. Es geht um Gedenk- und Erinnerungskultur – und Schrecken, die bis heute nachhallen.
Eine fünfköpfige Jury, zu der unter anderem die Gestalterin Anna Lena von Helldorff, die Verlegerin Birgit Schmitz (TOC Publishing) und die Kunstkritikerin und Journalistin Silke Hohmann gehörten, wählten »Buchenwald« aus dem zuvor prämierten 25 »Schönsten Deutschen Büchern« aus, die zuvor aus rund 600 Einsendungen ausgewählt wurden.
»Ein Buch voller Wucht und Würde, das durch eine eindringliche, respektvolle und mutige Annäherung an ein schreckliches Thema überzeugt«, sagt die Jury. »Das Eintauchen in eine so schwierige Thematik, die durch die feinfühlige Buchgestaltung überraschend zugänglich wird, gelingt bereits über das gazebezogene, reduzierte Cover. Hier entfaltet das mittig gesetzte und geprägte Wort Buchenwald eine starke Präsenz, während die spürbare Textur den Schatten der Bäume Dreidimensionalität verleiht.«
Perfektes Zusammenspiel
Gestaltet hat den Fotoband »Buchwald« Christian Rothe gemeinsam mit Copa-Ita, Büro für Gestaltung aus Weimar.
Und von Joachim Unseld, Verleger der Frankfurter Verlagsanstalt und Vorstandsvorsitzender der Stiftung, der den Preis gemeinsam mit Birte Kreft, Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst, übergab, hieß es in seiner Ansprache:
»Das Äußere eines Buches ist weit mehr als nur Hülle: Es ist kurz gesagt die wichtige herstellerische Herausforderung und im besten Fall die perfekte Entsprechung des Inneren. Es ist, wenn man so will, eine Neubestimmung des Inhalts. Erst im Zusammenspiel der speziellen Themen und literarischen Nischen, innovativer und kreativer – manchmal auch experimenteller – Inhalte, mit der Sorgfalt, mit der das Buch hergestellt wird, entfaltet sich seine Einzigartigkeit. In seiner Materialität, handwerklich perfekt und sorgfältig gestaltet, spiegelt sich die Qualität wider.«
Gegen das Vergessen
Erschienen ist »Buchenwald« im April 2025 anlässlich des achtzigsten Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald durch die verbliebenen Gefangenen und die US-Armee am 11. April 1945.
Und in einer Zeit, in der die Demokratie erneut von rechten Kräften angegriffen wird.
Der Katalog der »Schönsten Deutschen Bücher 2025«, der in diesem Jahr von Studio Tillack Knöll – Design Practice aus Stuttgart gestaltet wurde, ist auf der Preisverleihung erstmals präsentiert worden. Und zudem werden die prämierten Bücher werden ab sofort als große Wanderausstellung an zahlreichen Orten im In- und Ausland reisen.
Parallel zur Preisverleihung wurde die erste Station im chinesischen Hangzhou, die Hesign International organisiert hatte, eröffnet. Im Literaturhaus Frankfurt werden die 25 prämierten Bücher das ganze Jahr über im Foyer des Hauses zu sehen sein.
Christian Rothe: Buchenwald – Im Dickicht vom Ettersberg, Hartmann Books, Stuttgart, Günter Jeschonnek (Hg.), Gestaltung: Copa-Ipa / Christian Rothe, 38 Euro, ISBN 978-3-96070-125-5
Das neue Apple-Design hatte für reichlich Furore unter Nutzer:innen und in der Designszene gesorgt. Wo die einen meinten, dass Liquid Glass gestalterisch betrachtet eine visuelle Tiefe ins Interface bringen würde, kritisierten andere es mit mangelndem Kontrast und visueller Überfrachtung – es sei ein Rückschritt in Sachen inklusiver Gestaltung.
Für manche mag es aber dennoch einfach erst einmal ungewohnt sein, denn die Designveränderungen der Nutzeroberfläche sind erheblich.
So oder so: Da Kritik hagelte, hat Apple sich nun offenbar dazu entschieden, in iOS 26.1 Beta 4 die Option einzufügen, dass User die Durchsichtigkeit verändern können.
Unabhängig davon, ob Liquid Glass individuell gefällt oder nicht, ist das für viele zumindest eine gute Möglichkeit, die Transparenzstufe den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Hinsichtlich Inklusion eine sinnvolle Entscheidung.
Wo findet sich die neue Einstellung?
Um das transparente Design abzudunkeln, gehen User auf dem Smartphone über das Menü in »Anzeige & Helligkeit«. Auf dem Mac findet sich das Ganze im Bereich Erscheinungsbild der Systemsettings.
Dort gibt es ein eigenes Menü für Liquid Glass und hier können User eine Auswahl zwischen klar und getönt auswählen.
Klar bedeutet, dass die Transparenz stärker ist, getönt hingegen deckt die Hintergründe des Interface stärker ab. Die Interface-Elemente haben dann mehr Kontrast, so wie es viele bei Veröffentlichung hinsichtlich der Erkennbarkeit bemängelt hatten.
Inklusive Gestaltung bei Apple hinkt
Es ist verwunderlich, dass Apple in seiner ersten Version des neuen Designs inklusive Gestaltung weniger mitgedacht zu haben scheint. Denn eigentlich schreibt sich der Konzern das Thema auf die Agenda.
Dass jetzt aufgrund der zahlreichen kritischen Stimmen Anpassungsoptionen gelauncht wurden, ist sinnvoll, kommt aber auch etwas spät.
Denn ein barrierefreies Web- und Appdesign sollte doch eigentlich von vornherein selbstverständlich sein. Und beim Thema Neurodiversität und Design ist es unabdingbar zu beachten, dass zu hohe Kontraste die Augen ermüden und zu niedrige Kontraste das Lesen erschweren.
Das dürfte im übrigen auch auf viele Menschen – und das betrifft ja auch Designer:innen – zutreffen, die Job-bedingt viel am Bildschirm sitzen. Da sind die Augen nach mehreren Stunden schon mal generell angestrengt. Schwer lesbare Kontraste helfen da wenig.
Olimpia Zagnolis Poster für die Olympischen Winterspiele › PAGE online
Olimpia für Olympia: Für die Olympischen Winterspiele 2026 hat Illustratorin Olimpia Zagnoli das offizielle Icon Poster »Visione Olimpica« gestaltet – und beweist einmal mehr ihre unique Vision.
Wie haben bereits die zehn Plakate vorgestellt, die für die Olympischen Winterspiele2026 in Mailand und in Cortina d’Ampezzo von jungen italienischen Künstlern gestaltet wurden.
Schon seit 1972 begleiten Kunstplakate die Olympischen Winterspiele. Und die Mailänder Illustratorin Olimpia Zagnoli, die für den New Yorker arbeitet, für den Guardian, Hermes, Dior oder adidas, hat das diesjährige Iconic Poster gestaltet. Das Goldstück sozusagen.
Und das in ihrem ikonischen, flächigen und farbenfrohen Stil, der ganz im Hier und Jetzt ist und gleichzeitig immer einen kleinen Retro-Touch hat – und einen schönen Twist.
Hier setzt sie einer jungen Frau, die Olympischen Ringe als Brille auf. Und verfolgt ihre ganz eigene Narration.
In die Farben der Olympischen Ringe getaucht und in eine Ästhetik, die von olympischen Vintage-Postern inspiriert ist, blickt sie auf die Berge, deren schneeweiße Spitzen sie unten am Bildrand hineinragen lässt.
Nur Sport? Nein, auch Mode!
Vor allem aber hat Olimpia Zagnoli die modebewussten Italiener:innen im Kopf, die Mailänder:innen ihrer Heimatstadt, denn schließlich ist die Modemetropole neben Cortina d’Ampezzo Austragungsort.
Sie sagt, dass sie mit dem Plakat nicht nur die Athletinnen und Athleten der Spiele feiern möchte, sondern alle, die zu den Veranstaltungen kommen würden. Und das in ihrer ganzen Einzigartigkeit.
Die beweist Illustratorin immer wieder selbst. Sie gestaltet Cover, bringt Kinderbücher heraus, stellt in Museen und Galerien aus, experimentiert mit kinetischen Skulpturen und Neondesign.
Und mit ihrem Vater, dem bekannten italienischen Design-Fotografen Miro Zagnoli betriebt sie seit zehn Jahren den Webshop Clodomiro, in dem die beiden erotisch angehauchtes Geschirr vertreiben, T-Shirts mit Brüsten oder Schlüpfer mit Feigenblatt.
Mit der Gestaltung des Iconic Posters für die Olympischen Winterspiele befindet sich Olimpia Zagnoli in einer äußerst guten Gesellschaft. Zuvor haben Künstler:innen wie Tracey Enim, David Hockney, Robert Rauschenberg oder Rachel Whiteread den »Olympischen Moment« in Szene gesetzt.
Olimpia Zagnolis »Iconic Poster« für die Olympischen Winterspiele 2026Olimpia Zagnoli in ihrem Mailänder Atelier
PAGE gefällt …: Illustrationen von Elin Manon aus Cornwall, die in leuchtenden Farben von der mystischen Schönheit Südenglands erzählt, von Wäldern und Geistern und einen in ihrem neuesten Buch auf eine Nachtwanderung mitnimmt. English version below.
Start Ich bin seit meiner Kindheit ein kreativer Mensch und dank der Unterstützung meiner Familie habe ich meine Liebe zur Kunst und Kreativität nie aufgegeben und mein Studium an der Falmouth University in Cornwall 2020 mit einem Bachelor in Illustration abgeschlossen. Seitdem bin ich als freiberufliche Illustratorin tätig und habe das Vergnügen, mit vielen wunderbaren Kunden an einer Reihe von Projekten zu arbeiten, vor allem an illustrierten Kinderbüchern und Buchumschlägen.
Stil Ich kann gar nicht genau sagen, was ich als meinen »Stil« beschreiben sollte und wehre mich auch immer etwas dagegen, in irgendeine eine Schublade gesteckt zu werden. Da Landschaften und Geschichten über das Land eine große Inspiration für meinen kreativen Prozess sind, könnte man »Geschichtenerzählen« oder »Geschichten vom Land« vielleicht als eine Art »Stil« betrachten?
Lieblingsmotive Da ich sehr von der Natur selbst inspiriert bin, dominieren Erdtöne meine Farbpalette. Außerdem mag ich es, winzige Details in meine Bilder einzubauen, die der Betrachter entdecken kann. Oft sind das kleine Figuren oder alte Steine und winzige Ausschnitte aus Mustern, um bei den Betrachter:innen das Gefühl zu erzeugen, dass sie von dem, was sie sehen, umhüllt sind und dass sie klein sind und sanft darin gehalten werden.
Technik Für meine Auftragsarbeiten und den Großteil meines Portfolios arbeite ich digital und nutze Procreate. Das ist bei Aufträgen mit engen Terminvorgaben oder vielen Änderungen äußerst hilfreich, da es so viel weniger zeit braucht, alle erforderlichen Änderungen vornehmen als, wenn ich alles von Hand gemalt hätte. In meinen Bildern schichte ich viele Texturen und Details übereinander, um ein Gefühl von Tiefe und Komplexität zu erzeugen. Das ist die Grundlage aller meiner Illustrationen. Danach füge ich spezifischere Details mit unterschiedlicher Deckkraft hinzu, um ein Gefühl von Zeitlosigkeit und Vergänglichkeit zu erzeugen. Ich habe auch immer ein persönliches Skizzenbuch dabei, das ich auf Spaziergängen oder wo auch immer ich an diesem Tag hingehe, mitnehme, und manchmal werden einige dieser Skizzen zu einer kolorierten Arbeit. Wenn ich zwischen den Projekten Zeit habe, beschäftige ich mich neben dem Malen auch gerne mit Linolschnitten und Drucken.
Inspiration Meine Arbeit ist von der Natur inspiriert, von Ökologie, Folklore und Anthropologie. Die Leidenschaft für das Geschichtenerzählen und die Achtung und der Schutz der Natur ist ein ständiger Antrieb meiner Arbeit und meines kreativen Prozesses.
Kunden Dazu zählen unter anderem Hachette, Quarto, Elliot and Thompson, Bonnier Books, Post Wave Press, Google, Gwasg Carreg Gwalch, Lost Art Press, Resurgence und Ecologist
Start I’ve been a creative individual since I was a child, and with the encouragement of family I pursued my love and study of art and creativity on through to university, where I graduated from Falmouth University (Cornwall, UK) with a BA in Illustration in 2020. Since then I have made a career from being a freelance illustrator, and have had the pleasure of working with many wonderful clients on a range of projects, predominantly working on illustrated children’s books and book covers.
Style I don’t really know exactly what to label my ‘style’ as, and I’ve always been a little resistant at trying to put it into any sort of box. I guess as landscape and stories of the land are big inspirations behind my creative process, perhaps ‘storytelling’ or ‘land stories’ could be considered a kind of ‘style’?
Favourite motifs As I’m heavily inspired by the natural environment, earth colours and tones are the predominant colour palette which can be seen throughout my work. I enjoy including smaller details in my imagery for the viewer to find, often small figures or ancient standing stones and tiny details of pattern, to create a sense that the viewer is enveloped within what they see before them, and that they are small and held gently within it.
Technique For my commission work and majority of my portfolio I work digitally using the software Procreate. This has been hugely helpful when working on commissions with tight deadlines or many amendments, as it allows me to make any changes needed in a shorter space of time than if I were to paint everything by hand. To create my images I layer up many textures and details, to create a sense of depth and complexity. This creates the base for all of my illustrations, after which I then begin to add more specific details at varying opacities in an effort to evoke a sense of timelessness and transience. I do also carry a personal sketchbook with me which I will take on walks or wherever I may be going that day, and sometimes some of those sketches make their way into becoming a final colourised piece. I do also enjoy carving and printing with lino, as well as painting, when I have the time between projects.
Inspiration My work is inspired by the natural world, ecology, folklore and anthropology. A passion for storytelling and the celebration and protection of ournatural world has been a constant drive within my work and creative process.
Clients Some of my clients include; Hachette, Quarto, Elliot and Thompson, Bonnier Books, Post Wave Press, Google, Gwasg Carreg Gwalch, Lost Art Press, Resurgence and Ecologist