Datenschutz & Sicherheit
Angriffe auf N-able N-central laufen, mehr als 1000 Systeme ungepatcht
In der Remote-Monitoring-und-Management-Software (RMM) N-central von N-able wurden zwei Sicherheitslücken entdeckt, die Angreifern das Einschleusen von Befehlen ins Betriebssystem respektive das Ausführen von eingeschmuggelten Schadcode erlauben. Diese werden bereits im Internet angegriffen. IT-Forscher sehen noch mehr als tausend ungepatchte N-central-Instanzen, darunter auch viele in Deutschland.
Tiefgehende Details nennt N-able in den Schwachstelleneinträgen nicht. Zum einen können Angreifer lokal beliebigen Code ausführen, da N-central nicht vertrauenswürdige Daten deserialisiert (CVE-2025-8875 / EUVD-2025-24823, CVSS 9.4, Risiko „kritisch„). Zum anderen filtert N-central Benutzereingaben nicht ausreichend, sodass bösartige Akteure Befehle ans Betriebssystem einschleusen können (CVE-2025-8876 / EUVD-2025-24822, CVSS 9.4, Risiko „kritisch„).
Die US-amerikanische IT-Sicherheitsbehörde CISA hat in der vergangenen Woche die Sicherheitslücken in den „Known Exploited Vulnerabilities“-Katalog aufgenommen. Wie die Angriffe aussehen, ist derzeit unklar, auch der Umfang und das Ausmaß verrät die CISA nicht.
Aktualisierte Software korrigiert die Fehler
Die Sicherheitslecks stopft N-able mit dem Update auf N-central 2025.3.1. Der Hersteller schweigt sich in der Versionsankündigung – darin enthalten auch der Download-Link auf die Aktualisierung – zu den laufenden Attacken aus, ergänzt jedoch den Hinweis, dass eine Authentifizierung zum Missbrauch der Schwachstellen nötig sei. Aufgrund des hohen Schweregrads scheint das jedoch eine einfach zu erklimmende Hürde zu sein.
Die Shadowserver Foundation hat am Wochenende eine Auswertung der Internet-Scans auf X veröffentlicht. Demnach waren am vergangenen Freitag 1077 IP-Adressen für die Schwachstellen CVE-2025-8875 und CVE-2025-8876 anfällig.
Der Großteil verteilt sich auf die USA, Kanada, die Niederlande und das Vereinigte Königreich. Jedoch waren auch in Deutschland etwa 50 Systeme im Netz erreichbar und nicht gegen die Sicherheitslecks abgesichert. IT-Verantwortliche sollten die Aktualisierung umgehend installieren, um die Angriffsfläche zu reduzieren.
Cyberkriminelle sind oftmals sehr zügig dabei, neu entdeckte Sicherheitslücken zum Einbruch in Netzwerke zu missbrauchen. Auch in Trend Micros Apex One wird derzeit eine Schwachstelle aktiv angegriffen, für die erst jetzt ein finaler Patch bereitsteht, um die Lücke korrekt zu schließen.
(dmk)