Künstliche Intelligenz
Apple ändert Blutsauerstoffmessung auf US-Watches wegen Importverbot
Apple will die deaktivierte Blutsauerstoffmessung auf für den US-Markt produzierten Apple Watches wieder freischalten – allerdings in abgeänderter Form. Mit den für Donnerstag angesetzten Updates auf iOS 18.6.1 sowie watchOS 11.6.1 soll es wieder möglich sein, mit den Apple Watch-Modellreihen Series 9, Series 10 und Ultra 2 den Sauerstoffgehalt im Blut zu messen. Die Berechnung nimmt nun aber das gekoppelte iPhone vor und das Ergebnis lässt sich auch nur dort in der Health-App einsehen, wie Apple mitteilte.
Auf der Uhr selbst scheint das allerdings nicht möglich – im Unterschied zu anderen Regionen wie Deutschland, in denen die Blutsauerstoff-App das auf der Watch durchführt und den Wert auch dort anzeigt.
Apple: Keine Auswirkungen auf andere Watches
Das neue watchOS-Update hat weder Auswirkungen auf Watches, die noch über die „ursprüngliche Blutsauerstofffunktion“ verfügen, noch auf Modelle der Smartwatch, die außerhalb der USA gekauft wurden, merkt Apple an. Nutzer, die ihre Uhr in den vergangenen anderthalb Jahren auf einer US-Reise gekauft haben, können dadurch aber ebenfalls erstmals den Sauerstoffgehalt im Blut messen.
Das Update sei durch eine neue Entscheidung des US-Zolls möglich, merkte Apple an, ohne weitere Details zu nennen. Auf US-Watches, deren Teilenummer mit der Zeichenkombination LW/A endet, blockiert Apple seit Anfang 2024 die Blutsauerstofffunktion, um die Smartwatch weiterhin importieren zu dürfen.
Nach einer Patentbeschwerde der Firma Masimo hatte die Handelsaufsichtsbehörde International Trade Commission (ITC) Ende des Jahres 2023 ein Importverbot gegen Apple für den US-Markt verhängt – sie erachtete zwei Masimo-Patente als verletzt an. Masimo und Apple führen seit mehreren Jahren einen erbitterten Patentstreit mit Klagen und Gegenklagen, beigeben wollte ganz offensichtlich keine der Parteien. Ob sich der zwischenzeitliche Verlust der Blutsauerstofffunktion auf die Verkäufe der Watch ausgewirkt hat, bleibt unklar. Die Umsätze in Apples Wearables-Sparte stagnieren seit einiger Zeit.
Apple bündelt immer mehr Werte zu Vitalzeichen
Die Blutsauerstoffmessung mit der Watch gilt als wenig aussagekräftig, die Werte sind zudem stark von der Tragweise der Uhr am Handgelenk abhängig. Im Unterschied zu anderen Funktionen wie dem integrierten EKG ist die Blutsauerstoff-App auch nicht klinisch validiert. Apple hat die erhobenen Daten mit der Vitalzeichen-Funktion von watchOS 11 jedenfalls mehr in den Vordergrund gerückt. Die App informiert Nutzer über auffällige Abweichungen der über Nacht gemessenen Werte für Herzfrequenz, Atemfrequenz, Temperatur, Schlafdauer sowie Blutsauerstoffgehalt und kann so Hinweise auf einen Infekt liefern. In wenigen Wochen stellt Apple voraussichtlich gemeinsam mit der iPhone-17-Reihe auch Apple Watch Series 11, Ultra 3 sowie vielleicht eine neue SE vor.
(lbe)
Künstliche Intelligenz
Premium wird teurer: Spotify erhöht in Deutschland die Preise
Anfang August hatte Spotify angekündigt, die Preisschraube in mehreren Ländern anzuziehen. Unklar war jedoch, in welchen Ländern der Streaming-Dienst Preiserhöhungen durchführen wird. Nun ist klar: Deutschland ist dabei.
Bis zu 21,99 im Monat
Derzeit werden Kundinnen und Kunden darüber informiert, dass ihre Premium-Abonnements teurer werden. Die Anpassungen umfassen sämtliche Tarife: Für das „Premium Individual“-Abo fallen künftig statt 10,99 Euro zwei Euro mehr an, sodass Kunden künftig 12,99 Euro im Monat zahlen müssen.
Der „Duo“-Tarif für zwei Personen kostet künftig 17,99 Euro, anstelle der bisher 14,99 Euro. Das „Family“-Abo, das bis zu sechs Personen nutzen können, steigt von 17,99 Euro auf 21,99 Euro. Ebenfalls passt Spotify den vergünstigten Studententarif an, der statt 5,99 nun 6,99 Euro im Monat kosten wird.
Die neuen Spotify-Premium-Tarife.
(Bild: Spotify)
Am Funktionsumfang ändert sich trotz der höheren Preise nichts: Nutzer können werbefrei Musik hören, den Offline-Modus verwenden, freie Titel wählen und eine „hohe Audioqualität“ nutzen – wobei Spotify weiterhin kein High-Res-Audio unterstützt. Ein weiterer Bestandteil des Angebots für Premium-Kunden ist der Zugriff auf den integrierten Hörbuchkatalog für 12 Stunden, jedoch nur für Nutzer des Hauptkontos.
In Deutschland hat Spotify erst kürzlich sein neues Hörbuch-Angebot eingeführt: Mit der Zusatzoption „Hörbücher+“ können Nutzer 15 Stunden zusätzlich pro Monat hören. Gemeinsam mit den standardmäßigen zwölf Stunden ergibt das eine Hörzeit von 27 Stunden pro Monat. Die Hörbuch-Option kostet 9 Euro im Monat zusätzlich.
Preise für Neukunden gelten ab sofort
Laut Spotify sollen Bestandskunden per E-Mail über die anstehenden Änderungen informiert werden. Nutzer, die den neuen Konditionen zustimmen, erhalten eine Übergangsfrist. Sie müssen die höheren Preise erst drei Monate nach der Zustimmung entrichten. Das heißt: Die neuen Preise treten für sie ab oder nach dem 15. November 2025 in Kraft. Für neue Nutzer in Deutschland und Österreich sind die erhöhten Preise ab dem 14. August 2025 gültig.
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Zudem behalte Spotify sich vor, Premium-Abos zu kündigen, wenn Kunden den neuen Preisen nicht rechtzeitig zustimmten. Es erfolge nach Ablauf der Kündigungsfrist die Umstellung auf den kostenlosen, werbefinanzierten Dienst. Spotify hatte die Premium-Tarife in Deutschland zuletzt im Oktober 2023 erhöht.
(afl)
Künstliche Intelligenz
Abschied nach 17 Jahren: Microsoft entfernt PowerShell 2.0 komplett
PowerShell 2.0 ist endgültig Geschichte: Die mit Windows 7 eingeführte Version des Shell-Programms wird ab August 2025 aus Windows 11 Version 24H2 und ab September 2025 aus Windows Server 2025 entfernt. Die Entscheidung kommt nach einer langen Phase der Abkündigung, die bereits 2017 begann, als Microsoft PowerShell 2.0 offiziell als veraltet erklärte. Dass sie aus Windows entfernt würde, gab Microsoft bereits bekannt – aber ohne konkreten Zeitplan.
Teil von Microsofts Security-Strategie
PowerShell 2.0 war für Microsoft einst ein Meilenstein mit über 240 Cmdlets und wichtigen Funktionen wie Remoting, Hintergrund-Jobs und einer integrierten Scripting-Umgebung (ISE) – und wurde lange Zeit aus Kompatibilitätsgründen weiter mitgeführt. Dabei setzten insbesondere ältere Versionen von wichtigen Microsoft-Produkten wie Exchange Server, SQL Server oder SharePoint noch auf diese Version. Die Entfernung ist Teil einer umfassenderen Strategie von Microsoft, veralteten Legacy-Code zu entfernen, die Komplexität von PowerShell zu verringern und die allgemeine Sicherheit von Windows zu verbessern.
Grundlegende und fortgeschrittene Aufgaben in der Windows-Administration automatisieren: In diesem dreitägigen Praxis-Workshop lernen Systemadministratoren PowerShell-Skripte zu schreiben, um wiederkehrende Aufgaben zu optimieren, Daten zu verwalten, Berichte zu erstellen und Systeme effizient zu konfigurieren. Der Fokus liegt dabei auf praxisnahen Aufgaben, die unter Anleitung in einem speziell eingerichteten Labor bearbeitet werden.
Anmeldung und Termine unter heise.de/s/Z7ZEW
Für Nutzer und vor allem IT-Administratoren bedeutet der Schritt, dass alle Skripte, die explizit die Version 2.0 ansteuern, künftig automatisch auf PowerShell 5.1 umgeleitet werden. Diese Version ist größtenteils rückwärtskompatibel, sodass die meisten Skripte weiterhin funktionieren sollten. Dennoch empfiehlt Microsoft dringend, vorhandene Skripte zu aktualisieren, um etwaige Besonderheiten oder Abhängigkeiten, die nur in Version 2.0 existierten, zu entfernen.
Ausblick und Rückblick
Insgesamt ist die Entfernung von PowerShell 2.0 ein konsequenter Schritt in Richtung Modernisierung und Sicherheit. Microsoft fordert Nutzer dazu auf, auf aktuelle PowerShell-Versionen wie 5.1 oder die plattformübergreifende PowerShell 7 zu migrieren – sie bieten neue Features, erhöhte Performance und vor allem aktuelle Updates und Support. Weitere Informationen hierzu finden sich in der Ankündigung.
Trotzdem endet damit ein 17 Jahre währendes Kapitel der Windows-Administration. Es wurde durch PowerShell 2.0 maßgeblich geprägt und machte den Weg frei für Microsofts modernisierte Shell.
(fo)
Künstliche Intelligenz
Betrug mit KI: US-Firmen setzen wieder auf persönliche Vorstellungsgespräche
Wegen der zunehmenden Verbreitung von KI-Technik im Einstellungsprozess verlangen Cisco, Google und andere US-Konzerne wieder häufiger, dass Bewerberinnen und Bewerber sich persönlich vor Ort vorstellen. Das berichtet das Wall Street Journal und zitiert den Chef einer Recruiting-Firma aus der IT-Branche mit der Schätzung, dass inzwischen wieder jeder dritte Firmenkunde solche persönlichen Vorstellungsgespräche einfordert. Im Vorjahr hätten das nur etwa 5 Prozent der Kundschaft getan. Hintergrund ist demnach die Befürchtung, dass Jobsuchende im Bewerbungsprozess mit KI-Hilfe betrügen. Der umfangreiche Wechsel hin zu Bewerbungsgesprächen per Videoschalte habe das enorm erleichtert.
Bei Google mindestens ein persönliches Vorstellen
Die größten Probleme bereiten dem Bericht zufolge Vorstellungsgespräche für Stellen im Software-Engineering und für Programmieraufgaben. Die würden häufig als Stellen im Homeoffice ausgeschrieben, vor allem von kleineren Firmen. Das sei ein Grund, warum der Bewerbungsprozess ebenfalls größtenteils virtuell abläuft. Deshalb sei es ziemlich einfach, hier zu betrügen und nicht die eigenen Fähigkeiten zu zeigen, sondern die Lösung von Testaufgaben an eine KI zu delegieren. Schon im Juni hat Google-Chef Sundar Pichai demnach erklärt, dass man bei dem Suchmaschinenkonzern sicherstelle, dass es mindestens einmal ein persönliches Gespräch gebe, „nur um sicherzustellen, dass die Grundlagen da sind“.
Die US-Zeitung bezeichnet die Rückkehr zu persönlichen Vorstellungsgesprächen nun als jüngste Wendung in einem regelrechten Kampf, bei dem beide Seiten auf KI setzen. So würden Firmen angesichts einer Flut von Bewerbungen auf KI setzen, um die Anfragen vorzusortieren. Bewerber und Bewerberinnen wiederum würden KI-Technik benutzen, um sich auf so viele Stellen wie möglich zu bewerben. Ausgenutzt wurde die Situation außerdem von Nordkorea, das Regime hat unter falscher Identität massenhaft IT-Fachkräfte in westliche Unternehmen eingeschleust. Die sollten nicht nur Geld für Nordkorea verdienen, sondern auch Firmengeheimnisse oder sogar Kryptogeld entwenden.
(mho)
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