Entwicklung & Code
Apple trifft auf Android: Programmiersprache Swift bekommt ein Android-SDK
Das Swift-Projekt hat die ersten Preview-Releases des Swift SDK for Android veröffentlicht. Damit hat die Android Workgroup des Projekts ihren ersten großen Meilenstein erreicht. Die Releases sind im Rahmen der Nightly Preview Builds verfügbar.
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Die Android Workgroup hat im Juni 2025 ihre Arbeit mit dem Ziel aufgenommen, Android als offizielle Plattform für Swift so stabil zu etablieren wie iOS und die großen Desktopbetriebssysteme macOS, Linux und Windows. Zwar ist es seit Längerem möglich, Swift für die Android-Entwicklung zu nutzen. Dafür sind aber viele Anpassungen und zusätzliche Tools wie Scade erforderlich.
Schnittstelle zu Android
Die Android Workgroup will nicht nur die direkte Schnittstelle für die APIs auf Androids Java Virtual Machine (JVM) bereitstellen, sondern sich auch um das Tooling kümmern.
Derzeit ist es unter anderem nicht möglich, Swift-Anwendungen auf Android zu debuggen. Auch will die Arbeitsgruppe für Android-Swift-Projekte die Integration in die CI-Pipeline (Continuous Integration) inklusive automatischer Tests ermöglichen.
Erster Schritt
Das nun veröffentlichte Swift SDK for Android ist dabei der erste Schritt. Es ermöglicht, Swift-Pakete nach Android zu portieren.
Um Android-Anwendungen mit Swift zu erstellen, benötigt man neben dem SDK die Toolchain für das Host-Betriebssystem, auf dem der Code kompiliert wird, und das Android NDK (Native Development Kit). Eine Anleitung hilft beim Einstieg in die Android-Entwicklung mit Swift.
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Für die weiteren Schritte hat die Android Workgroup das Android Vision Document angelegt. Außerdem bittet es um Feedback im Swift-Forum.
Swift als Alternative zu Kotlin Multiplatform
Das SDK soll die Cross-Plattform-Entwicklung für iOS und Android sowie Desktopbetriebssysteme ebenso ermöglichen wie JetBrains Kotlin Multiplatform. Kotlin beschreitet dabei den umgekehrten Weg, da es als JVM-Sprache nahtlos mit Android zusammenarbeitet, aber die iOS-Integration schon wegen der fehlenden JVM auf Apples mobilem Betriebssystem schwieriger ist.
JetBrains‘ Programmiersprache brachte bereits 2017 die ersten Ansätze für die plattformübergreifende Entwicklung mit: Kotlin 1.2 ermöglichte Cross-Plattform-Projekte für die JVM und JavaScript. Die Entwicklung für iOS stand ebenfalls bereits früh auf dem Plan des Kotlin-Teams. Sie war eine Motivation für native Anwendungen ohne JVM mit Kotlin/Native, das JetBrains ebenfalls 2017 erstmals vorgestellt hat.
Im Jahr 2020 startete JetBrains das Projekt Kotlin Multiplatform Mobile (KMM), das dem Namen getreu vor allem auf den mobilen Bereich zielte und die Cross-Plattform-Entwicklung für Android und iOS ermöglichte. Im Herbst 2022 startete die Betaphase von KMM. JetBrains erweiterte das Projekt im Laufe der Zeit und taufte es schließlich im Juli 2023 in Kotlin Multiplatform um.
(Bild: cobobayangno/123rf)
Die Online-Konferenz betterCode() Kotlin zeigt am 24. und 25. Februar 2026 Neuerungen für die Programmiersprache und bringt Deep Dives. Der erste Tag konzentriert sich auf die mobile und die Cross-Plattform-Entwicklung. Der zweite Tag zeigt neue Features der Programmiersprache und gibt Einblick in das Koog-Framework für KI-Agenten.
(rme)