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Asus GeForce RTX 5090 Matrix im Test


ComputerBase hatte die Möglichkeit, die limitierte Asus GeForce RTX 5090 Matrix in einem BTF-System zu testen. Im Fokus standen Testreihen mit 600 im Vergleich zu den exklusiv möglichen 800 Watt. Der Umgang mit dem „kabellosen“ BTF-System inklusive GC-HPWR-Stromanschluss für Grafikkarten war dabei aber nicht minder interessant.

Asus ROG Matrix Platinum GeForce RTX 5090: superlativ

600 Watt, das ist das bis dato von Nvidia in Stein gemeißelte Maximum einer GeForce RTX 5090 gewesen. Kein Modell durfte sich offiziell mehr genehmigen, kein Modell zu diesem Zweck zweimal 12V-2×6 verbauen. Doch jetzt hat Nvidia eine Ausnahme gemach: Zum Jubiläum „30 Jahre Grafikkarten von Asus“ durfte Asus von 600 auf 800 Watt gehen und hat diese Möglichkeit für eine ganz besondere Grafikkarte genutzt. Ihr kompletter offizieller Name: Asus ROG Matrix Platinum GeForce RTX™ 5090 – ASUS Graphics Cards 30th Anniversary Edition. Im weiteren Verlauf dieses Tests wird eine kürzere Bezeichnung gewählt.

Die Asus GeForce RTX 5090 ROG Matrix Platinum Edition (Bild: Asus)

Die Asus GeForce RTX 5090 Matrix im Detail

Die Asus GeForce RTX 5090 Matrix bietet dabei nicht „nur“ exklusiv bis zu 800 Watt TDP, was den Übertaktungsspielraum um 10 Prozent erhöhen und die schnellste RTX 5090 möglich machen soll, sondern setzt auch an anderer Stelle auf Superlative.

Die Asus ROG Matrix Platinum im Testsystem

Um die 800 Watt bereitstellen zu können, setzt die Grafikkarte (wie die entsprechende RTX 5090 Astral BTF) neben einmal 12V-2×6 per auf den GC-HPWR-Stromstecker und kann im Gegensatz zur Astral auch beide parallel nutzen.

Auch die massive RGB-Beleuchtung des extravaganten 4-Lüfter-Designs und ein neuer, für die horizontale Ausrichtung zuständiger Sensor (quasi eine digitale Wasserwaage) setzen die Matrix von anderen Modellen ab. Zu guter Letzt ist das Modell limitiert auf 1.000 Stück (wenn auch leider nicht durchgezählt) und kostet satte 3.999 Euro.

Das macht was her: Die gebogene RGB-LED-Beleuchtung mit Spiegel-Effekt

Ein normaler Grafikkarten-Test würde an dieser Stelle wenig Sinn ergeben, stattdessen will sich die Redaktion auf die Besonderheiten des Limited-Edition-Modells beschränken, mit dem Asus 30 Jahre Grafikkarten feiert. Entsprechend stehen der 800-Watt-Betrieb, das BTF-Format mit dem GC-HPWR-Stromstecker und was es dafür an Hardware benötigt im Fokus – denn schließlich gibt es nicht viele Komponenten, mit denen das Matrix-Modell bei voller Leistung betrieben werden kann.

Was also liefert die Asus GeForce RTX 5090 Matrix mehr als andere Custom-Designs von Nvidias Flaggschiff? ComputerBase geht dieser Frage im Vergleich mit der Asus GeForce RTX 5090 Astral OC sowie der GeForce RTX 5090 Founders Edition nach.

Ein Blick auf die Asus GeForce RTX 5090 Matrix

Eines hat die Asus Matrix mit den meisten anderen Custom-Designs gemeinsam: Die Grafikkarte ist sehr groß, aber nicht (mehr) ungewöhnlich groß. 37 cm in der Länge, 18 cm in der Breite und eine Tiefe von 3,9 Slots sind nichts Ungewöhnliches mehr – einzig die Breite sticht aufgrund der ungewöhnlichen Form hervor. Beim Gewicht geht die Matrix dagegen klar in Führung und bringt 3,2 kg auf die Waage.

Die Asus GeForce RTX 5090 Matrix ist nicht nur schwer, sondern aucht hervorragend verarbeitet und fühlt sich durchweg sehr hochwertig an. In diesem Punkt ist Nvidias Founders Edition der Asus Astral noch überlegen, die Matrix schließt aber auf. Die Optik ist derweil ungewöhnlich, das Design erinnert stark an ältere Matrix-Modelle. In Verbindung mit der RGB-Beleuchtung kann das im richtigen Gehäuse aber absolut etwas hermachen. Kann, muss nicht.

Die Asus ROG Matrix Platinum GeForce RTX 5090 im Überblick

Der Kühler ist ähnlich, aber doch anders als bei der Astral

Die Matrix basiert auf dem Astral-Modell, hat aber einige Verbesserungen erhalten: So ist der Kühlkörper gegenüber der Astral in den Abmessungen geringfügig angewachsen und hat die Form geringfügig angepasst. Allen voran hat Asus aber die vier Axial-Lüfter gegen völlig andere Modelle ausgewechselt. Zum Glück, denn der hintere Astral-Lüfter ist für seine störende Geräuschcharakteristik verschrien.

Die Lüfter sind mit einem Durchmesser von 10 cm gleichgroß geblieben, auch die Positionen (drei auf der Vorder-, einer auf der Rückseite) sind identisch. Das Lüfterdesign ist dagegen gänzlich anders. Die Lüfter auf der Vorderseite haben deutlich mehr und enger platzierte Lüfterblätter. Das Pendant auf der Rückseite hat dagegen weniger Lüfterblätter mit einem größeren Abstand. Komplett unaufmerksam ist der hintere Lüfter allerdings auch auf der ROG Matrix Platinum nicht.

Ein Leisetreter ist der neue vierte Lüfter noch immer nicht

Zwei BIOS-Versionen

Die Asus GeForce RTX 5090 Matrix hat zwei verschiedene BIOS-Versionen, die sich aber nur bezüglich der Lüftersteuerung unterscheiden: Die werksseitige Performance-Option und das alternative „Quiet“. Der Schalter ist allerdings so ungünstig platziert, dass es mit bloßen Händen gar nicht möglich ist, ihn umzulegen. Dafür benötigt es eine kleine Hilfe wie zum Beispiel einen Schraubendreher. Darüber hinaus gibt es die vollen 800 Watt nur im Performance-BIOS, Quiet ist auf 600 Watt beschränkt – egal wie die Grafikkarte angeschlossen wurde.

RTX 5090 mit Asus Matrix, Asus Astral und Nvidia Founders Edition (v.L.n.R.)

Der durchschnittliche Boost-Takt ist mit 2.730 MHz angegeben, 150 MHz mehr als bei der Astral und 323 MHz mehr als bei der Founders Edition. Der 32 GB große GDDR7-Speicher arbeitet dagegen mit den gewohnten 14.000 MHz. Die maximale Leistungsaufnahme liegt bei 600 Watt, wenn nur der 12V-2×6-Stecker an der Vorderseite bestückt ist. Wird dagegen zugleich der GC-HPWR-Stromstecker auf BTF-Mainboards benutzt, können 800 Watt aufgenommen werden.

Power Detector+ für die 12V-2×6-Anschlüsse

Die Asus Astral hat das Feature eingeführt, die Matrix hat dieses ebenso: Die Rede ist von „Power Detector+“, einer Hardware-Softwarefunktion, die die einzelnen Pins des 12V-2×6-Stromanschlusses überwacht. Und zwar diejenigen an der Grafikkarte selbst und auch die vom zweiten Anschluss am BTF-Mainboard.

Für die Überwachung muss die Asus-eigene GPU-Tweak-III-Software (Download) installiert und auf den Reiter „Thermal Map“ geschaltet werden. Dort lassen sich die Temperaturen der GPU, des Speichers und die Lüfterdrehzahlen auslesen.

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GIF Asus Power Detector+ überwacht die Stromzufuhr (Bild: Asus)

Darüber hinaus ist auf der rechten Seite der Status des Stromanschlusses zu erkennen: Ein grünes Häkchen und 6 grüne Punkte bedeuten, dass sich die Stromstärke auf den sechs verschiedenen Pins innerhalb der Toleranz befindet. Wer mit der Maus über das Symbol fährt, kann sich auch die genauen Ströme anzeigen lassen. Weichen diese zu sehr ab, wird der entsprechende Pin rot eingefärbt und auf Wunsch kann eine Warnmeldung angezeigt werden. GPU Tweak III muss entsprechend immer installiert sein und mindestens im Hintergrund laufen.

Was das Tool dagegen nicht kann, ist den Rechner bei einem Problem herunterzufahren oder die 3D-Anwendung zu beenden. Nicht optimal, aber die reine Überwachungsfunktion ist bereits eine große Hilfe.

Hängt die Grafikkarte schief? Level Sense hilft.

Moderne Grafikkarten sind sehr schwer und sehr groß. Da ist es normal, dass sie wortwörtlich schief im Gehäuse hängen. Bis zu einem gewissen Grad ist dies auch kein Problem, PCBs sind zum Beispiel biegbar, ohne dass die Funktion negativ beeinträchtigt wird. Irgendwann ist es aber natürlich zu viel des „Guten“, weswegen einige Gehäuse und Grafikkarten mit einem „GPU-Ständer“ ausgestattet sind, der das Verbiegen verhindern soll. Aus optischen, aber auch aus Gründen der Haltbarkeit.

Asus Level Sense erkennt, wenn die Matrix nicht in Waage ist (Bild: Asus)

Asus geht bei der GeForce RTX 5090 Matrix einen Schritt weiter und hat einen Sensor verbaut, der den Neigewinkel messen kann. Dazu muss ebenso GPU Tweak III installiert sein und der Menüpunkt „Level Sense“ aufgerufen werden. In diesem wird angezeigt, ob der Neigewinkel einen gewissen Grenzwert überschreitet. 0,30 Grad ist der Standardwert, der aber nach oben und unten konfiguriert werden kann. Wird die Grenze überschritten, gibt die Software eine Fehlermeldung aus.

Das BTF-System und der GC-HPWR-Stromanschluss für 800 Watt

Die Asus GeForce RTX 5090 Matrix kann in einem normalen System mit einem einzelnen 12V-2×6-Stromstecker betrieben werden. In dem Fall kann die Grafikkarte keine 800 Watt aufnehmen, bei 600 Watt ist Feierabend – auch im Performance-BIOS. Wer die maximalen 800 Watt haben möchte, muss dagegen das restliche System darauf anpassen.

Die Asus ROG Matrix Platinum GeForce RTX 5090 im Asus-BTF-Testsystem

Die Matrix braucht Asus BTF

Für diesen Fall ist ein BTF-Mainboard notwendig, das fast alle Anschlüsse nicht wie gewohnt auf der Vorder-, sondern auf der Rückseite trägt und (wichtig) den bisher nur von Asus genutzten GC-HWPR-Steckplatz bietet. Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen, wie sie auch MSI und Gigabyte bieten (z.B. für AM5), können nicht verwendet werden. Bei MSI heißen diese – nicht passenden – Mainboards „Project Zero“, bei Gigabyte „Aorus Stealth“

Bei dem im Test eingesetzten Asus Crosshair X870E Hero BTF werden zum Beispiel nur noch der CPU-Lüfter an der Vorderseite angeschlossen, alle anderen Stecker sind auf der Rückseite montiert. Außer natürlich der zweite 12V-2×6-Stromstecker der Grafikkarte.

GC-HPWR-Anschluss der Asus GeForce RTX 5090 Matrix
GC-HPWR-Anschluss der Asus GeForce RTX 5090 Matrix
GC-HPWR-Adapter
Die Asus GeForce RTX 5090 Matrix

Ein passendes Gehäuse muss es sein

Auch ein BTF-Mainboard ist nicht ausreichend, denn für die rückseitigen Anschlüsse benötigt es entsprechend angepasste Gehäuse. Neue Gehäuse sehen dies mittlerweile oft vor, ältere Designs aber nicht. Dann muss auch das Gehäuse ausgetauscht werden. Für den Test setzt die Redaktion auf das Cougar CFV235, es gibt aber auch viele andere kompatible Gehäuse.

Die Wahl des Mainboards ist sehr eingeschränkt

Warum es trotzdem ein BTF-Mainboard von Asus sein muss, liegt am zweiten Grafikkarten-Stromanschluss: Dazu setzt die GeForce RTX 5090 Matrix auf einen Anschluss direkt hinter dem PCIe-Slot, der in einen weiteren Slot auf dem Mainboard gedrückt wird. „GC-HPWR“ nennt Asus diesen Anschluss, der aktuell nur auf drei ATX-Mainboards von Asus für AM5 und einer ATX-Platine von Asus für LGA 1851 verbaut wird. Eines von diesen ist für den 800-Watt-Modus der Matrix notwendig. In Zukunft sollen aber auch andere Hersteller GC-HPWR nutzen, Sapphire hat den Anschluss bereits unter der Bezeichnung „Phantomlink“ angekündigt.

Der rückwärtige Anschluss am Mainboard wird über einen zweiten 12V-2×6-Stecker mit Strom versorgt

Und was kann GC-HPWR? Offiziell kann dieser theoretisch maximal 1.000 Watt liefern, auf der Asus Matrix kommt jedoch nur eine kleinere Ausbaustufe zum Einsatz. Wie viel Energie über den vorderen Stecker und den hinteren Anschluss fließt, hat ComputerBase nachgemessen. Mehr dazu auf der nächsten Seite. Wer den GC-HPWR-Anschluss nicht nutzt, sollte diesen gar nicht erst montieren. Der Anschluss ist nämlich abnehmbar und wird von Asus ab Werk nicht montiert geliefert.

Alternativ kann die Matrix auch ausschließlich über den GC-HPWR-Anschluss im 600-Watt-Modus betrieben werden, der 12V-2×6-Stecker auf der Vorderseite muss nicht bestückt werden. Die 12V-2×6-Problematik wird dabei nicht umgangen, denn auch der GC-HPWR-Anschluss wird rückseitig auf dem Mainboard per 12V-2×6-Stecker betrieben.

Das Netzteil braucht zweimal 12V-2×6

Einen weiteren Rattenschwanz gibt es noch: Wird der GC-HPWR-Anschluss genutzt, benötigt dieser natürlich auch die Energie von irgendwoher. Dieser wird schlicht durch einen 12V-2×6-Stromstecker auf der Rückseite des Mainboards geliefert, sodass zwei dieser Stecker notwendig sind. Und wer nicht mit Adaptern herumhantieren möchte – wovon die Redaktion bei einer 4.000-Euro-Grafikkarte strikt abrät, benötigt ein Netzteil mit eben zwei 12V-2×6-Anschlüssen.

Mittlerweile gibt es mehrere Modelle mit zwei solcher Anschlüsse, wobei das Netzteil mindestens über 1.200 Watt, besser noch etwas mehr verfügen sollte. Modelle für 1.200 Watt gibt es ab 130 Euro, Modelle mit 1.500 Watt ab 215 Euro. Im Test wurde auf das Asus ROG Thor Titanium III mit 1.600 Watt zurückgegriffen, das über zwei native 12V-2×6-Anschlüsse verfügt und mit gleich 640 Euro zu Buche schlägt.

Das Asus ROG Thor Titanium III mit 1.600 Watt bietet zweimal 12V-2×6 nativ (Bild: Asus)



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