Künstliche Intelligenz
Atari statt Mattel: Neue Version des Intellivision angekündigt
Anfang Dezember 2025 bringt Atari mit der „Intellivision Sprint“ eine weitere Retro-Konsole auf den Markt. Für 140 Euro lässt sich die Konsole vorbestellen, die sich optisch stark am Original orientiert. Die „Intellivision“ vom damaligen Spielzeugriesen Mattel kam in den USA Ende 1979 auf den Markt und sollte dem Atari Video Computer System (VCS) alias 2600 Konkurrenz machen. Im Heimatmarkt gelang das auch eine Zeit lang, langfristig setzte sich das VCS dennoch durch. 2024 hatte Atari die Marke seines früheren Konkurrenten übernommen.
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Für das Intellivision sprachen damals vor allem etwas bessere Grafik- und Soundfähigkeiten als die des VCS. Dazu kamen auch noch ab Werk zwei Controller, die auf der Konsole verstaut werden konnten und eine Besonderheit aufwiesen: Die Zehnertastatur konnte über Einsteckkarten, welche mit den Spielen geliefert wurden, gleich die Tastenbelegung anzeigen. Statt des einzelnen Feuerknopfes der Atari-Joysticks waren so viel umfangreichere Steuerungen möglich, aber es gab nicht, wie in der Spielhalle, einen echten Joystick.
Das behält Atari bei seiner Neuauflage auch bei. Die „Overlays“ genannten Karten sind doppelseitig, bei 45 mitgelieferten Spielen dürften es also 23 Karten sein. Im Gegensatz zum Original sind die Controller drahtlos angebunden, was wir bei der 2023 erschienenen Neuauflage des Atari 2600 mit seinem Kabel-Joystick noch vermisst hatten. 2024 erschien auch ein neues Atari 7800, das Intellivision Sprint ist also die dritte Retro-Konsole von Atari. Sie wird zusammen mit Plaion unterstützt, dem Publisher, der früher als Koch Media bekannt war.
Viele Mattel-Titel, aber einige Hits fehlen
Von Plaion dürften auch die 45 Spiele zusammengetragen worden sein, die auf dem Sprint vorinstalliert sind. Drei der beliebtesten Titel der früheren Mattel-Konsole zeigt Atari in seinem Ankündigungsvideo nur drei Titel in Bewegung: „Astromash“, „Boulder Dash“ und „Shark! Shark!“. Weitere Intellivision Klassiker wie die gute Arcarde-Umsetzung von „Burger Time“ oder der weniger gelungene Port von „Zaxxon“ fehlen, die Eigenentwicklung „Vectron“ ist jedoch dabei. Über einen USB-A-Port sollen später weitere Spiele nachgerüstet werden können. An diesen findet über einen ebenfalls nur angekündigten Adapter auch ein originaler Intellivision-Controller Platz.
Zur Technik des Sprint macht Atari bisher keine Angaben. Beim neuen Atari 2600 kam ein Rockchip-3128-SoC mit 256 Megabyte DDR3-RAM und 256 Megabyte eMMC-Flash zum Einsatz. Als Emulationslayer diente das Framework Stella. Diese Kombination ermöglichte im Gegensatz zu manchen, vor einigen Jahren erschienen, Retro-Konsolen flüssiges Spielen ohne große Bugs. Abstriche musste man gegenüber anderen Emulationssystemen jedoch bei der Bildausgabe per HDMI machen, der die Simulation von Röhrenmonitoren fehlte. Im Gegensatz zum neuen Intellivision kann das neue VCS jedoch Originalmodule nutzen, diese Funktion fehlt dem Sprint.
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