Künstliche Intelligenz
„Ausgereifte“ Hintertüren: Nvidia muss sich gegenüber Chinas Regierung erklären
Nvidia-Vertreter mussten sich in China am 31. Juli gegenüber der Cyberspace Administration of China (CAC) erklären. Grund sind die extra für China gedachten KI-Beschleuniger vom Typ H20, die Nvidia dort seit Kurzem wieder verkaufen darf.
Die Vorwürfe des CAC sind weitreichend:
„Kürzlich wurde bekannt, dass Nvidias Compute-Chips ernsthafte Sicherheitsprobleme aufweisen. Zuvor forderten US-Gesetzgeber, dass die Vereinigten Staaten fortschrittliche Chips mit Tracking- und Positionierungsfunktionen exportieren müssen.
Experten auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz in den Vereinigten Staaten haben aufgedeckt, dass die Technologie für ‚Tracking und Positionierung‘ sowie ‚Remote Shutdown‘ in Nvidias Compute-Chips ausgereift ist.
Um die Netzwerksicherheit und die Datensicherheit chinesischer Nutzer zu schützen, hat die Cyberspace Administration of China am 31. Juli 2025 in Übereinstimmung mit den einschlägigen Bestimmungen des Netzwerksicherheitsgesetzes, des Datensicherheitsgesetzes und des Gesetzes zum Schutz persönlicher Informationen eine Befragung von Nvidia durchgeführt und Nvidia aufgefordert, das Sicherheitsrisiko der Schwachstelle der in China verkauften H20-Chips zu erklären und entsprechende Unterlagen vorzulegen.“
Hintergründe teils unklar
Der erste Teil bezieht sich auf einen überparteilichen Gesetzesentwurf vom Mai 2025, der Möglichkeiten zum Geotracking in allen leistungsfähigen Chips fürs KI-Training fordert. Der Entwurf ist so weitreichend, dass das Gesetz sogar High-End-Grafikkarten wie die GeForce RTX 5090 inkludieren würde. Die Initiatoren wollen so den Hardware-Schmuggel nach China unterbinden. Bisher ist das Gesetz nicht verabschiedet.
Eine Bestätigung, dass es „ausgereifte Technologien“ zum Tracking und Ausschalten aus der Ferne gibt, ist uns nicht bekannt. Welche Experten gemeint sind, bleibt fraglich.
(mma)