Künstliche Intelligenz
Batterietechnik bei Porsche: Schnell laden, langsam altern
Porsches erstes Serien-Elektroauto Taycan setzte ab 2019 Maßstäbe bei Ladeleistung und Performance. Dazu musste Porsche an vielen damaligen Grenzen der Technik rütteln. Der Mut dazu hat dieses Auto ermöglicht, allerdings musste der Taycan auch öfter einmal zu Rückrufen in die Werkstatt. Im 100.000-km-Dauertest von „Auto, Motor und Sport“ schnitt der Porsche schlechter ab als andere Luxus-Fahrzeuge. Das überschattete etwas die enorme Arbeit, die sich Porsche beim Modellupdate des Taycan 2024 machte. In dieser 2. Generation wurden die Lehren umgesetzt, Probleme behoben und trotzdem wieder Neues probiert, das den Taycan an der Spitze der Ladeleistungen hält.
- Eine Hochleistungs-Traktionsbatterie muss zwischen den Zielkonflikten Langlebigkeit und Leistung gute Kompromisse finden.
- Porsche ermöglicht die hohen Ladeleistungen von 320 kW des Taycan durch neue Anoden und eine Vielzahl von Peripherieverbesserungen.
- Gleichzeitig soll die Batterie mindestens 15 Jahre halten. Sie wird unter extremen Bedingungen getestet, später im Auto jedoch vom Thermomanagement sehr sanft behandelt.
- Um neue E-Antriebe zu testen, kommt ein spezieller Verbundprüfstand zum Einsatz, der automatisiert Fahren-Laden-Profile abspult, um Daten zu sammeln.
- Die Ladeleistung des Taycan II sind noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Viele Batteriehersteller arbeiten an zellspezifisch höheren Ladeleistungen, denn die können die Batteriegröße reduzieren.
Wohl auch, um diese etwas verdeckt gebliebene Arbeit noch einmal zu zeigen, lud Porsche zu einem Batterie-Workshop ins Entwicklungszentrum Weissach ein. Den Standort Weissach gibt es seit 1961, und 1971 wanderte Porsches Entwicklungsabteilung aus Zuffenhausen dorthin. Auf rund 12 Hektar Fläche stehen ein Windkanal, der bis 300 km/h bläst, eine 2,8 km lange Rennstrecke, ein Geländeparkours mit bis 100 Prozent Steigung, Porsches Motorsportentwicklung, aber auch alles, was Porsche zur Batterietechnikentwicklung braucht, darunter der „Verbundprüfstand“, der Laden und Fahren und Systemintegration an fertigen Bauteilen testet.
Auf einer Café-Terrasse sitzen Porsches Entwicklungs-Crews in der Frühlingssonne und blicken über das Tal. Es kommt einem vor wie auf einem Privat-Uni-Campus. Porsches Entwickler und Entwicklerinnen erzählten sehr ausführlich von den Optimierungen an Zelle, Zellchemie, Zellbauweise, Akkubauweise, Akkualterung, den Einflüssen der Schnellladung, die Entwicklung auf dem Verbundprüfstand, über den Einsatz von Machine Learning (KI) in Entwicklung, aber auch in der prädiktiven Wartung.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Batterietechnik bei Porsche: Schnell laden, langsam altern“.
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