Künstliche Intelligenz
Briefe belegen: US-Regierung versprach TikTok-Dienstleistern Straffreiheit
Es war offenbar von vornherein klar: Eine ganze Reihe großer Tech-Unternehmen muss keinerlei Konsequenzen befürchten, wenn sie die in den USA verbotene Social Media-Plattform TikTok weiter beliefern. Das US-Justizministerium versicherte Amazon und Co vorab, dass man mögliche juristische Konsequenzen unterbinden würde – sowohl im eigenen Haus, als auch von Seiten möglicher Kläger.
Die chinesische Plattform TikTok ist derweil in den USA weiter online. Aus Angst vor Spionage und Einflussnahme Chinas hatte der US-Senat im vergangenen Jahr ein Gesetz beschlossen, das TikTok zwingt, den Betrieb in den USA einzustellen, oder die entsprechenden Teile seines Unternehmens an einen US-Käufer zu veräußern. Beides ist bis heute nicht passiert. Unter anderem, weil der seit Januar amtierende US-Präsident Donald Trump TikTok mehrfach eine Fristverlängerung für den Verkauf gewährte.
Google-Aktionär klagte Veröffentlichung ein
Auch die Dienstleister von TikTok müssten durch das Gesetz eigentlich Strafen fürchten. App Stores, die TikTok weiterhin im Sortiment halten, drohen zum Beispiel theoretisch Strafen von mehreren Tausend US-Dollar pro Download. Zwischenzeitlich war allerdings bekannt geworden, dass die US-Regierung den Dienstleistern TikToks zusicherte, dass sie nichts zu befürchten hätten.
Wie weitreichend diese Straffreiheit aber ging, wird erst jetzt bekannt. Denn dem Google-Aktionär Zhaocheng Anthony Than ist es gelungen, die Veröffentlichung entsprechender Briefe der US-Regierung an betroffene Unternehmen einzuklagen. Er berief sich auf den Freedom of Information Act, quasi das amerikanische Informationsfreiheitsgesetz.
Generalstaatsanwälte versprachen Straffreiheit
Die Unterlagen belegen, wie Generalstaatsanwältin Pam Bondi und ihr Vorgänger, der temporär eingesetzte James McHenry Amazon, Apple und Co versprachen, jegliche Konsequenzen zu unterbinden, die das neue Gesetz für sie haben könnte. Und nicht nur das: Auch die Verfolgung durch andere, etwa Zivilklagen durch Privatpersonen oder Organisationen, würde das US-Justizministerium mit allen Mitteln unterbinden, beteuern Bondi und McHenry in den Briefen.
Die Zusage umfasst laut dem Tech-Magazin TheVerge die Einreichung von Amicus-Schriftsätzen oder die „Intervention in Rechtsstreitigkeiten“. Amicus-Schriftsätze sind Stellungnahmen zu einem Rechtsstreit, die eine selbst nicht am Verfahren beteiligte Partei dabei einreichen kann.
McHenry verschickte die erste Runde der Briefe offenbar am 30. Januar. Zehn Tage zuvor hatte Trump die Umsetzung des TikTok-Verbots erstmals per Dekret verschoben. Bondi versandte dann eine Reihe von Folgebriefen, zum Beispiel am 5. April, kurz nachdem Trump die Aussetzung der Durchsetzung des Gesetzes bis Mitte Juni verlängert hatte. Unter den Empfängern waren App-Store Betreiber, Cloud-Provider, Telekommunikationsanbieter und andere. Ihre vollständige Liste machte das Tech-Magazin TheVerge nun ebenfalls publik:
- Apple
- Amazon
- Microsoft
- Akamai Technologies
- Digital Realty Trust
- Fastly
- T-Mobile US
- Oracle
- LG Electronics USA
Ohne diese Dienstleister wäre der Betrieb von TikTok in den USA vermutlich massiv beeinträchtigt. Trump hat TikTok für den Verkauf der US-Sparte mittlerweile eine weitere Fristverlängerung bis Mitte September gewährt. Der Republikaner zählte früher selbst zu TikToks Gegnern, wollte in seiner ersten Amtszeit sogar auch ein Verbot erreichen. Doch er änderte seinen TikTok-Kurs. Seine Erfolge im zweiten Präsidentschaftswahlkampf, insbesondere bei jungen Menschen, schreibt er auch der App zu.
(nen)
Künstliche Intelligenz
EA schaltet „Anthem“ ab | heise online
„Einfallslos und langweilig: Die Rollenspielexperten von Bioware erleben mit ihrem Loot-Shooter Anthem eine herbe Bruchlandung“ – so beginnt der „Anthem“-Test auf heise online. Der Online-Shooter fiel nicht nur bei Kritikern durch, sondern erlebte auch eine kommerzielle Bruchlandung. Am 12. Januar 2026, etwa 7 Jahre nach Release, will EA „Anthem“ nun endgültig abschalten.
Darüber informiert EA in einem Support-Eintrag. Am Stichtag werden die Server von „Anthem“ abgeschaltet. Der Online-Shooter wird damit komplett unspielbar, betont EA: „Anthem wurde als ein reines Online-Spiel konzipiert, sodass es nicht mehr spielbar sein wird, sobald die Server offline gehen.“
Im Netz dominiert neben Häme die Verwunderung darüber, dass die Server von „Anthem“ überhaupt noch online waren. Immerhin war seit Jahren nichts mehr über das Spiel zu hören, die Spielerzahlen dürften minimal gewesen sein. Dass sich der Server-Betrieb finanziell nicht mehr gelohnt hat, liegt auf der Hand. Dennoch hat das Timing der EA-Ankündigung einen Beigeschmack: Sie wurde am selben Tag veröffentlicht, an dem die EU-Bürgerinitiative „Stop Destroying Videogames“, die sich gegen das endgültige Abschalten von Videospielen einsetzt, die nötige Unterschriftenhürde von einer Million Stimmen erreicht hat.
„Wir schätzen eure Leidenschaft“
Käufer von „Anthem“ haben nun noch ein halbes Jahr Zeit, in Kampfanzügen über den Alien-Planeten zu fliegen, der zum Zeitpunkt seines Releases zumindest grafisch beeindrucken konnte. Bereits erworbene Ingame-Währung darf bis zum Stichtag verprasst werden. Neu kaufen kann man sie nicht mehr. Auch „Anthem“ selbst kann aktuell nicht mehr separat erworben werden.
„Wir schätzen eure Hingabe, Leidenschaft und Unterstützung über die Jahre sehr und möchten euch dafür danken“, schreibt EA im Support-Eintrag. Die US-Firma dürfte froh darüber sein, das Kapitel „Anthem“ endgültig zu beenden. Der Online-Shooter gehört zu den größten Flops der Unternehmensgeschichte und besiegelte aus Sicht vieler Fans das Ende des einstigen Kult-Studios Bioware – zumindest in der Form, die hochkarätige Klassiker wie „Mass Effect“, „Baldur’s Gate“ und „Knights of the Old Republic“ hervorgebracht hat.
Ein Bericht des Spielejournalisten Jason Schreier enthüllte zudem pikante Details aus der katastrophalen Entwicklung von „Anthem“: Die Arbeitsbedingungen sollen so anstrengend gewesen sein, dass viele Entwickler von Ärzten aufgrund von Stress krankgeschrieben wurden, teilweise über Monate. Einer der Mitarbeiter erzählte Schreier, er habe sich häufiger in einen ruhigen Raum zurückgezogen, um einfach zu weinen. „Depression und Angst sind bei Bioware eine Epidemie“, zitierte Schreier den Bioware-Entwickler. Problematisch sei vor allem die fehlende Richtung gewesen: Niemand wusste so genau, was aus „Anthem“ werden solle. Frühe Konzepte eines Survival-Spiels hatten nicht viel mit dem Loot-Shooter zu tun, der letztlich veröffentlicht wurde. Zudem sei die Führungsriege regelmäßig ausgetauscht worden.
(dahe)
Künstliche Intelligenz
Bericht: Apple wollte ins Cloud-Geschäft einsteigen
Wollte Apple zu einer Art Amazon Web Services (AWS) werden? Das geht zumindest aus einem neuen Bericht hervor. Das Silicon-Valley-Fachblatt The Information meldet, dass die Idee, Mietserver in der Cloud anzubieten, im Rahmen der Service-Abteilung des iPhone-Konzerns diskutiert wurde – und zwar mindestens bis Mitte 2024. Allerdings soll ein wichtiger Manager, der sich für das Projekt ausgesprochen hatte, bereits 2023 Apple verlassen haben: Michael Abbott, einst Vice President of Cloud Engineering. Er war unter anderem für Infrastrukturdienste wie iCloud, FaceTime oder iMessage zuständig.
Angebot für Entwickler
Apples Idee für einen professionellen Cloud-Dienst war offenbar, Entwicklern Mietinfrastruktur zur Verfügung zu stellen – und zwar auf Basis eigener Server mit effizienten M-Chips des Konzerns. Es sollte ein komplettes Portfolio geboten werden, um die Hosting-Seite von Apps abwickeln zu können, heißt es. Damit hätten die Developer von Apples Know-how bei Diensten wie Apple Music, Apple TV+ oder Apple Wallet profitieren können. Apple versucht derzeit, mehr Entwickler zur serverseitigen Verwendung seiner hauseigenen Programmiersprache Swift zu bringen.
Amazon war bei der Einführung von Amazon Web Services vor mittlerweile 23 Jahren ganz ähnlich vorgegangen, wie das Apple nun offenbar plante: Die eigene Infrastruktur wurde für Dritte geöffnet. Google Cloud arbeitet ähnlich. Apple hätte mit einem Cloud-Computing-Dienst seine Umsätze in der Dienstesparte (deutlich) erhöhen können.
Diskussionen noch ncht beendet
Apple betreibt eine Mischung aus eigener Cloud-Infrastruktur und eingekauften Servern, darunter auch AWS und Google Cloud. Für sein KI-System Apple Intelligence wurden die Systeme weiter ausgebaut, unter anderem mit dem Dienst Private Cloud Compute (PCC), bei dem KI-Anfragen datenschutzfreundlich auf Server ausgelagert werden. Auch hier nutzt der Konzern Apple-Silicon-Server, teilweise in Form von Mac Studios.
Ganz begraben scheint die Idee mit dem eigenen Cloud-Dienstleister noch nicht zu sein. Laut The Information ist unklar, ob die Gespräche tatsächlich intern beendet sind oder wieder aufgegriffen werden könnten. Zielgruppe seien eindeutig die eigenen Entwickler gewesen, Apple wäre also wohl nicht zum reinen Hoster geworden.
(bsc)
Künstliche Intelligenz
Apples „Neuromancer“-Verfilmung: Produktion hat begonnen
Kaum eine Ankündigung dürfte Science-Fiction-Freunde in mehr Aufregung versetzt haben: Apple plant, für seinen Streamingdienst TV+ den William-Gibson-Cyberpunk-Klassiker „Neuromancer“ verfilmen zu lassen. Nach Informationen aus dem vergangenen Frühjahr, dass man die Rechte erworben hat, gibt es nun ein weiteres Lebenszeichen: Per Kurzteaser auf YouTube teilte Apple mit, dass die Umsetzung „in Produktion“ sei.
Noch kein Erscheinungsdatum
Wirklich viel lässt sich aus dem 26 Sekunden langen Clip nicht entnehmen: Wir sehen eine sich drehende Kamerafahrt durch eine dunkle Kneipe, die sich langsam mit einer Pinballmaschine, einer Zapfanlage und Neonlichtern mit der Aufschrift „Bar Chatsubo“ erhellt. (In dieser Bar in Chiba lernen „Neuromancer“-Leser im Buch den Helden Case kennen.) Schließlich tauchen noch die Schriftzüge „Neuromancer“ und „Now in Production“ sowie das Apple-TV+-Logo auf. Der Teaser erschien zum 41. Geburtstag des Romans: William Gibson hatte ihn am 1. Juli 1984 veröffentlicht.
Apple plant, insgesamt zehn Episoden von „Neuromancer“ zu bringen, anstatt das Buch zu einem Film umzuformen. Material genug gibt das Werk eigentlich her. Der Ansatz ähnelt dem von „The Peripheral“ – hier hatte Amazon Prime ein neues Buch von Gibson als Serie verfilmt (acht Folgen), dann allerdings leider eingestellt samt Cliffhanger. Apple hat bislang keine Angaben dazu gemacht, wann „Neuromancer“ laufen wird. Allerdings zeigt sich, dass die Produktionsvorbereitung lange gedauert haben. Case soll von Callum Turner („Masters of the Air“) gespielt werden, Molly, seine Leibwächterin und Teil-Geliebte, von Briana Middleton („Sharper“).
Hoffnung auf gute Umsetzung
„Neuromancer“ gilt als Übervater der Cyberpunk-Literatur, führte den Begriff „Cyberspace“ letztlich erst ein. „Die Serie folgt einem beschädigten Superhacker namens Case, der zusammen mit seiner Partnerin Molly, einer Attentäterin mit verspiegelten Augen, die einen Raubüberfall auf eine Unternehmensdynastie mit ungeahnten Geheimnissen plant, in ein Netz aus digitaler Spionage und Verbrechen mit hohem Einsatz gerät“, so Apples leicht verschwurbelte Plot-Erläuterung.
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Teaser zu „Neuromancer“ (Video: Apple)
Es wurde über die vier Jahrzehnte nach dem Erscheinen des Romans vielfach versucht, „Neuromancer“ zu verfilmen – gelungen ist es bislang nicht. Immerhin gab es Computerspiele, darunter ein beliebtes Game für den Commodore C64. Die Umsetzung der Serie sollen Graham Roland (“Tom Clancy’s Jack Ryan,” “Dark Winds”) und JD Dillard (“Devotion,” “The Outsider,” “Sleight”) übernehmen.
(bsc)
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