Entwicklung & Code

Browser-Engine Servo veröffentlicht erstes offizielle Release 0.0.1


Das Servo-Projekt hat mit Version 0.0.1 erstmals ein offiziell getaggtes Release der Rust-basierten Browser-Engine veröffentlicht. Allerdings betont das Entwicklerteam, dass es sich dabei im Wesentlichen um einen Nightly-Build vom 19. Oktober 2025 handelt, der zusätzlichen manuellen Tests unterzogen wurde.

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Servo ist eine quelloffene Web-Rendering-Engine, die ursprünglich von Mozilla initiiert wurde und heute unter dem Dach der Linux Foundation Europe weiterentwickelt wird. Die Engine setzt konsequent auf die Programmiersprache Rust und zielt darauf ab, Web-Technologien in verschiedene Anwendungen einbettbar zu machen. Seit dem überraschenden Comeback 2023 arbeitet das Projekt kontinuierlich an der Verbesserung der Kompatibilität mit aktuellen Web-Anwendungen.

Die aktuelle Version 0.0.1 bringt keine grundlegend neuen Funktionen im Vergleich zu den bisherigen Nightly-Builds. Der Hauptunterschied liegt im Release-Prozess selbst: Das Team führt ab sofort zusätzliche manuelle Tests durch, bevor eine Version offiziell getaggt wird. Künftig soll monatlich ein so getesteter Release erscheinen, um Nutzern einen zuverlässigeren Referenzpunkt als die täglichen Nightly-Builds zu bieten.

Eine technische Neuerung gibt es dennoch: Erstmals stellt das Projekt vorkompilierte Binaries für ARM-basierte Macs bereit. Damit erweitert Servo seine Plattformunterstützung, die neben den Desktop-Systemen macOS (x86-64 und ARM), Linux und Windows auch die mobilen Plattformen Android und OpenHarmony umfasst. Die Downloads umfassen servoshell, einen einfachen Demo-Browser, der die Rendering-Fähigkeiten der Engine demonstriert.

Das Servo-Team verfolgt mit seinen Releases einen unkonventionellen Ansatz. Es gibt derzeit keine Pläne, die Versionen zum Beispiel auf Crates.io oder in plattformspezifischen App-Stores zu veröffentlichen. Stattdessen beschränkt sich die Distribution auf getaggte Releases auf GitHub. Damit wollen die Entwickler den noch experimentellen Charakter des Projekts deutlich machen, das sich aktuell primär an Entwickler richtet, die Web-Rendering in eigene Anwendungen integrieren möchten. Dafür bietet Servo eine dedizierte WebView API, die sich aktuell noch im Aufbau befindet. Für Endanwender ist Servo noch nicht gedacht.

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Dennoch hat Servo in den vergangenen Monaten deutliche Fortschritte bei der Web-Kompatibilität gemacht. Seit Mai kann die Engine zum Beispiel komplexe Webanwendungen wie Gmail darstellen. Die Unterstützung für moderne Web-Standards wie CSS-Nesting, Shadow DOM und verschiedene Web-APIs haben die Entwickler kontinuierlich ausgebaut. Allerdings befinden sich viele dieser Funktionen noch im experimentellen Stadium und müssen über spezielle Optionen aktiviert werden.

Für die Zukunft plant das Servo-Team, im monatlichen Rhythmus neue getaggte Versionen zu veröffentlichen. Der Prozess soll dabei relativ simpel bleiben: Ein aktueller Nightly-Build wird ausgewählt, manuell getestet und bei erfolgreicher Validierung als offizieller Release markiert. Die Servo-Website bietet einen Troubleshooting-Guide für häufige Probleme.

Alle Informationen zum Release 0.0.1 finden sich im Blog. Die Binaries stehen ab sofort auf GitHub zum Download bereit.


(fo)



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