Datenschutz & Sicherheit
Cybercrime: Microsoft gelingt Schlag gegen Phishing-Trojaner RaccoonO365
Die Digital Crime Unit (DCU) von Microsoft hat eigenen Angaben zufolge einen Erfolg gegen Cyberkriminelle erzielt, die auf der Jagd nach Microsoft-365-Accounts sind. Dafür haben sie 338 mit dem Phishing-Trojaner RaccoonO365 im Zusammenhang stehende Websites aus dem Verkehr gezogen.
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Wie aus einem Bericht zu der Aktion hervorgeht, ist dadurch ein großer Teil der Infrastruktur lahmgelegt und Angreifer haben so unter anderem keinen Zugriff mehr auf kompromittierte PCs von Opfern. Intern bezeichnet Microsoft den Trojaner als Storm-2246.
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(Bild: Microsoft)
Die Basis der Kampagne ist der Schädling RaccoonO365. Dabei handelt es sich um ein Phishing-Kit, das Kriminelle mieten können. Das All-in-One-Paket erstellt unter anderem betrügerische Mails und Websites mit dem Branding von Microsoft, um Opfer aufs Glatteis zu führen und ihnen ihre Accountdaten zu entlocken. Problematisch dabei ist, dass dem Bericht zufolge selbst Anfänger mit der Bedienung klarkommen sollen, sodass der Cybercrime-Einstieg erschreckend niederschwellig ist.
Die DCU erläutert, dass der Schädling in einer Gruppe des Messengers Telegram verkauft wurde. Diese Gruppe habe mehr als 850 Mitglieder und die Kriminellen sollen mit dem Verkauf von RaccoonO365 bislang rund 100.000 US-Dollar Profit gemacht haben. Die Kriminellen sollen sehr professionell vorgehen und bieten unter anderem sogar Support für ihre Kunden an.
Verbreitung
Microsoft gibt an, dass RaccoonO365 seit Juli 2024 in 94 Ländern eingesetzt wurde, um rund 5000 Accounts zu kapern. Darunter seien primär Opfer in den USA, auch aus dem Gesundheitssektor. Ob die Phishing-Kampagne durch den erfolgreichen Schlag nun endgültig beendet ist, geht aus dem Bericht nicht konkret hervor.
(des)