Künstliche Intelligenz
Dank „Mein iPhone suchen“: Londoner Polizei gelingt Schlag gegen Handydiebstahl
Die Londoner Polizei hat nach eigenen Angaben ein kriminelles Netzwerk zerschlagen, das innerhalb eines Jahres bis zu 40.000 gestohlene Smartphones aus Großbritannien nach China geschmuggelt haben soll. Allein diese Bande soll damit hinter fast jedem zweiten Smartphone-Diebstahl in London gesteckt haben. Betroffen waren demnach vor allem iPhones. Auf die Spur wurde die Polizei von einem Betroffenen gebracht, dessen gestohlenes Handy mit der Funktion „Mein iPhone suchen“ von Apple in eine Lagerhalle nahe des Londoner Flughafens Heathrow zurückverfolgt werden konnte. Die Polizei hat es demnach dort mit hunderten anderen entwendeten Geräten entdeckt und die jetzt erfolgreichen Ermittlungen eingeleitet.
Teilweise tausende Euro wert
Der Rücksitz des Autos eines der Verdächtigen
(Bild: Metropolitan Police)
Der Fund am Flughafen war der Ausgangspunkt für eine Operation, in deren Verlauf eine internationale Schmugglergruppe ausgehoben werden konnte, die bis zu 40 Prozent aller in London gestohlenen Smartphones exportiert hat, erklärt die Polizei. Die habe es vor allem auf Produkte von Apple abgesehen, weil die im Ausland besonders profitabel weiter verkauft werden konnten. Die Polizei spricht davon, dass den Straßendieben bis zu 300 Pfund (etwa 345 Euro) pro erbeutetem Gerät bezahlt wurden. Zudem gebe es Hinweise darauf, dass die Smartphones für bis zu 5000 US-Dollar (4300 Euro) in China verkauft wurden. Der heftige Aufpreis wird laut BBC vor allem deshalb erzielt, weil sich mit den Geräten die chinesische Internetzensur umgehen lasse.
Nach monatelangen Ermittlungen wurden laut der Metropolitan Police aus London Ende September zwei Verdächtige festgenommen, beide seien weiter in Gewahrsam. Bei den Männern handelt es sich demnach wohl um die Hintermänner, nach der dramatischen Aktion auf offener Straße wurden laut der BBC etwa 2000 Smartphones in ihrem Auto sichergestellt. Die Polizei spricht außerdem von 15 weiteren Personen, denen unter anderem Diebstahl vorgeworfen werden. Insgesamt habe man Verdächtige in allen Ebenen des kriminellen Netzwerks festgenommen. Es handle sich um den schwersten Schlag gegen den Diebstahl von Mobiltelefonen und eine der außergewöhnlichsten Aktionen in der Geschichte der Polizeibehörde.
Der Diebstahl von Smartphones ist auf den Londoner Straßen seit Jahren ein Problem. Oft werden Fußgängern die Handys einfach von vorbeifahrenden Motorrad- oder Fahrradfahrern aus der Hand gerissen. Im vergangenen Jahr wurden allein in der britischen Hauptstadt 80.000 Geräte entwendet, schreibt die BBC und ergänzt, dass das drei Viertel aller in Großbritannien gestohlenen Geräte waren. Die Polizei fordert deshalb auch von den Herstellern wie Apple und Samsung mehr Unterstützung. Vor allem in Bezug auf die Sicherheit und Wiederverwendbarkeit der Geräte könnten diese mehr unternehmen. Gleichzeitig weist sie darauf hin, wie schlimm die Folgen für die Betroffenen sind, die ihr ganzes Leben auf den Geräten hätten. Deren Geschichten seien bisweilen herzzerreißend.
(mho)
Künstliche Intelligenz
Ab 90 Euro: Vier günstige AMD-Prozessoren für Spieler im Vergleich
Derzeit gilt der Ryzen 7 9800X3D als optimaler Spieleprozessor, vor allem, wenn man ihn mit einer besonders kräftigen Grafikkarte kombiniert. So richtig massenkompatibel ist er mit seinem Straßenpreis von derzeit 450 Euro allerdings nicht. Für das Geld bekommt man schon eine anständig ausgestattete Basis für einen Spiele-PC mit Sechs- oder Achtkern-CPU plus Kühler, brauchbarem Mainboard, 1-TByte-SSD und 16 GByte RAM. Eine solche Zusammenstellung passt wiederum besser zu einer Mittelklasse-Grafikkarte, sodass am Ende ein Vernunft-PC dabei herauskommt.
Doch wie stark bremst eine CPU aus dem Einsteigersegment den Spielspaß? Und welche Kompromisse muss man möglicherweise bei der Plattform in Kauf nehmen, etwa beim RAM oder bei der PCIe-Ausstattung? Um diese Fragen zu beantworten, haben wir vier CPUs ab 90 Euro mit fünf Grafikkarten kombiniert, durch einen Spieleparcours gescheucht und die Performance in zwei Auflösungen gemessen.
- Billige CPUs liefern genug Performance für Mittelklasse-GPUs und bremsen auch schnellere 3D-Karten nicht über Gebühr.
- Der Grafikchip spielt für die 3D-Spieleleistung eine größere Rolle als die CPU, die Komponenten müssen aber zusammenpassen.
- Mit dem Prozessor entscheidet man sich gleichzeitig für eine Plattform und deren Vor- und Nachteile.
Zum Vergleich treten vier AMD-CPUs an, und zwar die beiden billigen Sechskern-Prozessoren Ryzen 5 5600 und Ryzen 5 8400F für jeweils 90 Euro sowie der teurere Sechskerner Ryzen 5 7500F und der Achtkerner Ryzen 7 5700X für je 130 Euro. Weil sich bei unserer letzten Betrachtung von Budget-Prozessoren vor etwa zwei Jahren bereits abzeichnete, dass die Ära der Vierkern-CPUs in Spielen zu Ende geht, ist dieses Mal keine dabei.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Ab 90 Euro: Vier günstige AMD-Prozessoren für Spieler im Vergleich“.
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Gemini 2.5 Computer Use – Googles KI nutzt den Browser
Mit Gemini 2.5 Computer Use stellt Google ein KI-Modell vor, das darauf spezialisiert ist, das Web mittels eines Browsers so zu nutzen, wie es Menschen tun. Dabei stehen dem Modell vor allem visuelle und reasoning-Fähigkeiten aus Gemini 2.5 Pro zur Verfügung. Dank ihnen kann Gemini das menschliche Verhalten besonders gut nachahmen und entsprechend auch besonders gut eine Aufgabe erfüllen.
Wie bereits bei anderen KI-Anbietern kann auch Gemini 2.5 Computer Use Formulare ausfüllen, scrollen und sich durch Webseiten klicken. Freilich sind dafür auch agentische Fähigkeiten nötig. Diese waren bereits zuvor als Gemini API verfügbar. Dabei handelte es sich jedoch um eine nicht spezialisierte Version von Gemini. Das neue Modell soll deutlich besser mit Interfaces umgehen können, schreibt Google in einem Blogbeitrag. Gemini 2.5 Computer Use wird zunächst ebenfalls über die Gemini API in Google AI Studio und Vertex AI zur Verfügung stehen.
KI-Modell nutzt Screenshots und agentische Fähigkeiten
Das Modell analysiert zunächst eine Aufgabe und generiert daraufhin eine erste Antwort. Diese entspricht in der Regel einem Funktionsaufruf, der eine Aktion zur Folge hat – etwa Klicken oder Tippen. Um das Interface zu verstehen, wird ein Screenshot gemacht. Möglich ist auch, dass das Modell den Menschen, der die Aufgabe erteilt hat, vor einer Aktion fragt. Das soll den Kauf von 100 Paar Socken in der falschen Größe oder andere gefährliche Situationen vermeiden. Es folgt ein neuer Screenshot und ein neuer Function Call – bis die ursprüngliche Aufgabe erreicht ist.
Gemini 2.5 Computer Use ist für das Browsen im Web optimiert, bei mobilen UIs schneidet das Modell nicht ganz so gut ab. Als Zielgruppe sieht Google vor allem Entwickler, die eigene Software mittels Computer Use testen können. Abwandlungen von dem Modell unterstützen zudem die Funktionen in Google AI Mode, der neu eingeführten KI-Suche, und vom Project Mariner, Googles Version eines KI-Agenten.
Auch Anthropic hat bereits einen Computer-Use-Modus von Claude vorgestellt. Auch hier werden Screenshots genutzt, die das Modell auswertet. OpenAIs KI-Agent Operator und ChatGPT Agent arbeitet ebenfalls mit Bildschirmaufnahmen und agentischen Fähigkeiten, die beispielsweise das Ausfüllen von Formularen ermöglichen.
(emw)
Künstliche Intelligenz
In Baden-Württembergs Ministerien wird weiterhin gefaxt
Die Verbannung der letzten reinen Faxgeräte aus den Ministerien in Baden-Württemberg lässt auf sich warten. Insgesamt gibt es in den Geschäftsbereichen der zwölf Ministerien der grün-schwarzen Landesregierung noch mehr als 1.400 Faxgeräte. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Landtagsanfrage des FDP-Abgeordneten Daniel Karrais hervor.
Im Innenministerium, das auch für die Digitalisierung zuständig ist, gibt es aktuell 568 Faxgeräte. Darin enthalten seien die Geräte der vier Regierungspräsidien. Das Justizministerium verfügt noch über mindestens 585 Faxgeräte. Im Finanzministerium stehen 164 Geräte, im Kultusministerium 53 und im Agrarministerium 41. Das Staatsministerium, das Wirtschaftsministerium und das Verkehrsministerium haben keine reinen Faxgeräte mehr.
Verwaltung faxt nur noch selten
In der Landesverwaltung seien Faxgeräte in den allermeisten Verwaltungsprozessen nicht mehr als Kommunikationsmittel eingebunden, schrieb das Innenministerium weiter. „Die vorhandenen Faxgeräte dienen einerseits insbesondere als Auffangsystem für den Fall, dass eine elektronische Kommunikation aufgrund technischer Probleme oder zur Form- und Fristwahrung nicht möglich ist.“
Andererseits würden die Faxgeräte weiterhin von Bürgern genutzt, um mit den Behörden zu kommunizieren. Hierbei sei allerdings in den vergangenen Jahren ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. „Das Fax stellt damit eine weitere Kommunikationsmöglichkeit dar, welche im Sinne der Bürgernähe und Bürgerfreundlichkeit weiterhin angeboten werden soll“, heißt es in der Antwort des Innenministeriums.
Ein Sprecher des Justizministeriums sagte, Faxgeräte ergänzten heute noch die modernen digitalen Kommunikationswege, um auch Bürgerinnen und Bürgern weiterhin eine Kommunikationsmöglichkeit zu bieten, wenn eine formgerechte und fristwahrende Übermittlung erforderlich sei und dieser Weg bevorzugt werde.
Kritik von der FDP
Daniel Karrais, bei der FDP für das Thema Digitalisierung zuständig, reagierte mit Unverständnis. „Während Bayern das Fax mit einem Fax-Bann ins Museum stellt, hält es unsere Landesregierung für ein Symbol der Bürgernähe.“ Er fordert: „Wir brauchen endlich ein funktionierendes digitales Postfach für die Behördenkommunikation und eine Bürger-App.“ Bürgernähe erreiche man nicht mit Technik aus den Achtzigern, sondern mit Verwaltung auf dem Smartphone.
Marc Danneberg, Experte für Verwaltungsdigitalisierung beim Branchenverband Bitkom, sagte: „Viele Verwaltungen sind in den letzten Jahren bei der Digitalisierung vorangekommen, aber Faxgeräte auf den Fluren zeigen, dass wir noch nicht da sind, wo wir hinwollen.“ Faxgeräte bedeuteten Medienbrüche, Papierarbeit und verhinderten die weitere Digitalisierung von Prozessen.
„Unser Anspruch muss sein, eine funktionierende, nutzerfreundliche, medienbruchfreie digitale Verwaltung zu schaffen, um den Standort Deutschland zu stärken und das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staats zu sichern“, forderte Danneberg.
(wpl)
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