Justus Steinfeldt ist nicht nur professioneller 3D-Designer und studierter Mediengestalter, sondern weiß, wie sich digitale Barrierefreiheit anfühlt. Wir baten ihn, das Cover für den neuen IMPULS zu gestalten.

Bild: Justus Steinfeldt Der Designer Justus Steinfeldt aus Dresden kommt trotz Brille nur auf ⅕ der Sehkraft gegenüber dem Standard-Sehvermögen. Das schränkt ihn dank technologischer Hilfen in der Kreation aber nicht ein, sondern eröffnet und schult vielmehr neue Perspektiven und Fähigkeiten.
Unsere Intention für das Cover zum Themen-Special »Inclusive Design« war relativ einfach: Das Artwork soll digitale Barrierefreiheit transportieren. Unser Briefing bestand lediglich aus zwei, drei rudimentären Ideen und Stichworten wie »Noise«, »Blurry« und »3D Rendering«, und dass wir das Visual später mit einem Tool bearbeiten wollten, dass verschiedene Arten von Farbenblindheiten simuliert. Wie er es aufgegriffen und umgesetzt hat, verrät uns Justus im Interview.
Justus, was hast du dir zum Cover gedacht?
Justus Steinfeldt: Das Cover soll das Gefühl von Freiheit ausdrücken. Für behinderte Menschen ermöglicht Barrierefreiheit ein Leben ohne Grenzen. Der sich öffnende Himmel soll uns in eine positive Zukunft führen.
Beeinflusst deine Behinderung deine Arbeit?
In den letzten Jahren habe ich eine positive Sicht auf meine Sehbehinderung bekommen. Die 20 Prozent Sehschärfe ermöglichen mir einen anderen Blick auf die Welt. Mit meinen Arbeiten möchte ich meine Perspektive teilen. Dabei müssen 20 Prozent Sehschärfe kein schlechteres Sehen bedeuten. Das andere Sehen kann neuen Türen öffnen. Mir hilft mein unscharfes Sehen zum Beispiel bei der Bildgestaltung. Auch hat mich meine Sehbehinderung seit meiner Kindheit zum Digital Native gemacht, weil ich digital alles vergrößern kann.
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