Connect with us

Künstliche Intelligenz

Datenschutzvorfall: Identitätsdaten bei Schufa-Tochter Bonify abgeflossen


Beim Bonitäts-Auskunftsdienst Bonify, hinter dem die Schufa-Tochter Forteil steckt, haben unbekannte Täter bei einem Angriff persönliche Daten von Nutzern erbeutet. In einer Mitteilung an betroffene Kunden vom Mittwoch erklärte Forteil, dass Unbefugte offenbar Zugriff auf Identifikationsdaten erhalten haben. Das Unternehmen bestätigte den Vorfall gegenüber c’t.

Der Dienst Bonify soll Verbrauchern kostenlos Zugang zu ihrem sogenannten Schufa-Basisscore verschaffen. Er informiert auch über Daten, die bei der Schufa hinterlegt sind, und meldet negative Schufa-Einträge auf Wunsch per Push-Nachricht. Bonify bietet außerdem zusätzliche Finanzdienstleistungen wie Kreditvermittlung oder Bonitätsauskünfte für Mietinteressenten, worin Verbraucher- und Datenschützer einen Interessenkonflikt sehen.

Bei dem Angriff sollen die Täter Dokumente und Daten erbeutet haben, die beim Videoident-Verfahren verarbeitet worden sind. Abgeflossen sind dem Dienst zufolge Informationen, die neue Nutzer im Identifikationsverfahren angeben müssen sowie solche, die im Prozess aufgenommen werden. Dazu zählen Ausweisdaten, Adressdaten sowie Fotos oder Videos, die Forteil bei der Identifikation über Videoident abfragt respektive durch einen Dienstleister abfragen lässt und anschließend speichert.

Forteil betont, dass keine Passwortdaten, Informationen zu Girokonten einschließlich hinterlegter Zugangsdaten oder Bonitätsdaten kompromittiert worden seien. Wie viele Bonify-Nutzer tatsächlich betroffen sind, hat Forteil allerdings noch nicht bekanntgegeben. Auch zu dem Zeitraum, in dem sich die betroffenen Kunden neu registriert haben, macht der Dienst bisher keine Angaben.

Nach Informationen von c’t soll eine erpresserische Forderung der Täter im Raum stehen. Forteil machte dazu keine näheren Angaben, da das Verfahren noch nicht abgeschlossen sei. „Wir sind Opfer einer kriminellen Tat geworden“, sagte ein Unternehmenssprecher lediglich, „und arbeiten mit höchster Priorität und in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden sowie unabhängigen Experten daran, den Angriff vollständig aufzuklären.“

Der Sprecher betonte, dass Forteil sämtliche Kunden, die nach aktuellem Kenntnisstand tatsächlich betroffen sind, per Mail informiert habe. Auch der hessische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (HBDI), die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sowie Strafverfolgungsbehörden seien eingeschaltet.



In der Bonify-App kann man unter anderem einsehen, welche Firmen Daten an die Schufa gemeldet oder dort abgefragt haben.

Unklar bleibt, wie genau der oder die Täter vorgegangen sind. Da Forteil explizit von Face-to-Face-Identifikationsdaten im Videoformat spricht, betrifft der Vorfall offenbar ausschließlich den Videoidentprozess. Den wickelt das Unternehmen über den Dienstleister ID Now ab. Nicht betroffen wären demnach Nutzer, die sich mithilfe des elektronischen Personalausweises (eID) oder über ein Girokonto registriert haben.

Nach Informationen von c’t spricht derzeit aber wenig dafür, dass das Leck bei ID Now aufgetreten ist. Bonify ist wie andere Banken und Finanzdienstleister auch über eine Schnittstelle mit dem Identitätsdienstleister verbunden. Schon deshalb lässt sich nur spekulieren, wo genau sich die undichte Stelle befand und ob es sich um die Tat eines Insiders handelt oder externe Angreifer eine Sicherheitslücke ausgenutzt haben.

Neben dem möglichen finanziellen Schäden könnte auch das Vertrauen in Bonify/Forteil leiden. Zudem ist es nicht der erste Vorfall, mit dem der Dienst zu kämpfen hat. Bereits beim Start der Schufa-Auskunft innerhalb von Bonify hatte eine Aktivistin ein potenzielles Sicherheitsproblem entdeckt, das der Dienst damals schnell behoben hatte. Seither war es allerdings ruhig geblieben.

Der Vorfall kommt aber auch für die Mutter Schufa zu einem schlechten Zeitpunkt. Die Auskunftei versucht im Zuge ihrer seit 2022 propagierten „Transparenzoffensive“ nicht nur, das Vertrauen von Verbrauchern zu erhöhen. Sie ist auch gerade im Begriff, ein neues Scoresystem einzuführen und steht ohnehin durch verschiedene Gerichtsurteile unter besonderer Beobachtung.

Für die betroffenen Bonify-Nutzer könnte der Vorfall im Nachhinein eine Menge Ungemach bedeuten. Mithilfe der Ausweisdaten können Cyberkriminelle beispielsweise online Verträge im Namen der Ausweisinhaber abschließen. Zwar benötigen sie für Dienstleistungen wie die Eröffnung eines Bankkontos oder den Abschluss von Kredit- oder Versicherungsverträgen in Deutschland den Originalausweis, entweder für das eID-Verfahren oder bewegte Bilder im Videoident.

Bei anderen Dienstleistungen wie einem Handy- oder Internetvertrag reicht aber häufig ein Bild des Ausweisdokuments. Die Betroffenen müssen dann mühsam die Verhältnisse klären. Dazu gehört insbesondere, Anzeige zu erstatten und der Polizei den Identitätsdiebstahl zu melden.

Ob und wie Cyberkriminelle die Ausweisdaten tatsächlich nutzen, ist derzeit aber noch nicht klar. Verbraucher, die sich bei Bonify registriert haben, sollten dennoch auf verdächtige Mails, Text- und Messengernachrichten oder Anrufe achten. Es empfielt sich auch, mit ungewöhnlichen Vorgängen bei Konten oder Verträgen zu rechnen.

Bei Hinweisen auf einen Datenmissbrauch sollte man zügig Anzeige bei der Polizei erstatten und einen Identitätsbetrug bei der Schufa melden, um den eigenen Score zu schützen. Nutzern, die auf Nummer sicher gehen wollen und deren Ausweisdokumente Teil des Leaks sind, bleibt nichts anderes, als einen neuen Ausweis zu beantragen und das alte Dokument sperren zu lassen.

Angesichts der Kosten ist es ein schwacher Trost, dass die Betroffenen für sechs Monate den Identitätsschutz von Bonify kostenlos nutzen können sollen. Das Tool soll persönliche Daten im Netz überwachen und bei möglichem Identitätsmissbrauch Hinweise geben.


(mon)



Source link

Künstliche Intelligenz

Raspberry Pi machen die Speicherpreise zu schaffen


Die Raspberry Pi Plc. kündigt Preiserhöhungen an, die laut Gründer Eben Upton aufgrund steigender Produktionskosten notwendig sind. Schuld sind die steigenden Preise für den zugekauften LPDDR4-Arbeitsspeicher. Laut Upton kosten die RAM-Bausteine inzwischen mehr als doppelt so viel wie noch 2024. Bisher kompensierte der Hersteller die Mehrkosten durch weniger Marge.

Zunächst betreffen die Preisanpassungen laut Ankündigung die 4- und 8-GByte-Versionen des Compute Module 4 und Compute Module 5, den Tastaturcomputer Raspberry Pi 500 sowie das Raspberry Pi Development Kit fürs Compute Module 5. Die Preise steigen um 5 bis 10 US-Dollar, ähnlich stark dürften die Euro-Preise zulegen.

Die Produkte mit 1 und 2 GByte Speicher sind nicht betroffen, weil das RAM dort einen kleineren Teil der Gesamtkosten ausmacht. Bei den 16-GByte-Varianten dürfte der Hersteller andere Lieferverträge haben.

Fraglich ist, was mit den normalen Einplatinencomputern Raspi 4 und Raspi 5 passiert. Zumindest aktuell erwähnt sie Upton nicht, früher oder später dürften sie aber ebenfalls von den Lieferschwierigkeiten betroffen sein.

Upton macht den KI-Hype für die Preiserhöhungen verantwortlich, da Speicherhersteller manche Produktionsanlagen auf margenstarkes High-Bandwidth Memory (HBM) für KI-Beschleuniger umstellen. Erschwerend kommt allerdings hinzu, dass SK Hynix, Samsung und Micron zusätzlich die alte Speichergeneration LPDDR4 und DDR4 immer weiter auslaufen lassen. Einige Anlagen werden also auch auf LPDDR5 und DDR5 umgestellt.

Das trifft insbesondere den Embedded-Markt, also auch den Raspi-Hersteller.


(mma)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Autobranche: Stellenabbau bei ZFs Antriebssparte


Beim kriselnden Autozulieferer ZF ist die befürchtete Ausgliederung der Sparte für elektrische Antriebe vom Tisch. Unternehmen und Arbeitnehmervertreter haben sich auf ein Maßnahmenpaket verständigt, um bis 2027 rund 500 Millionen Euro einzusparen. Es sollen bis 2030 etwa 7600 Arbeitsplätze abgebaut werden. Das Unternehmen setzt dabei auf ein Freiwilligenprogramm, schließt betriebsbedingte Kündigungen aber nicht aus.

In der „Division E“ fertigen rund 30.000 Mitarbeiter an mehreren Standorten weltweit verschiedene Komponenten für elektrische, aber auch konventionelle Antriebe. Dazu gehören Getriebe, Motoren und Steuerungselektronik. Die Antriebssparte gilt als das Herzstück des Konzerns. Sie ist nach Umsatz und Mitarbeiterzahl auch der größte Geschäftsbereich von ZF.

Die Antriebssparte leidet darunter, dass sich die Nachfrage nach E-Antrieben nicht wie erwartet entwickelt. Dazu kommen hohe Kosten und geringe Margen bei den klassischen Getrieben. Zuletzt hatte ZF auch einen Verkauf der Sparte erwogen, was auf massiven Widerstand der Arbeitnehmer gestoßen ist.

Die Abspaltung ist nun kein Thema mehr, stattdessen soll ein gemeinsamer Kraftakt die erwünschten Einsparungen bringen. „Ich bin froh, dass die Division E, das Herzstück von ZF, im Unternehmen bleibt“, sagt Gesamtbetriebsratschef Achim Dietrich.

Dieser Kraftakt betrifft die deutschen Standorte der Division E, in der rund zwei Drittel der insgesamt 30.000 Menschen arbeiten. Deren Wochenarbeitszeit soll in der Regel auf 32,5 Stunden sinken – bei entsprechend weniger Lohn. Eine für April vorgesehene Lohnerhöhung will ZF verschieben.

In der Sparte sollen bis 2030 etwa 7600 Arbeitsplätze wegfallen. Das sei Teil des bereits angekündigten Stellenabbaus von konzernweit bis zu 14.000 Jobs und nicht zusätzlich, betont Personalvorständin Lea Corzilius. „Das sind schmerzhafte Einbußen, da brauchen wir uns nichts vorzumachen“, sagt Helene Sommer von der IG Metall.

ZF setzt dabei auf Freiwilligkeit und bietet ein Abfindungsprogramm an, das die Arbeitnehmervertreter als „gut ausgestattet“ bezeichnen. Dazu soll es für ältere Kollegen Angebote für Altersteilzeit und Vorruhestand geben. „In den nächsten zwei Jahren sprechen wir 2200 Kollegen an“, sagt Corzilius.

Vorstand und Gewerkschaften zeigten sich zuversichtlich, dass die gesetzten Ziele auch ohne betriebsbedingte Kündigungen zu erreichen sind. Ganz ausschließen will das aber keiner. „Ich bin überzeugt davon, dass wir die Ziele erreichen und betriebsbedingte Kündigungen kein Thema sein werden“, sagt Betriebsratschef Dietrich.

Der frischgebackene Vorstandschef Mathias Miedrich spricht von einer „echten Kooperation“ von Unternehmen und Arbeitnehmern. Statt des Verkaufs der ganzen Sparte will ZF jetzt prüfen, welche Komponenten es noch selbst herstellt und welche eingekauft werden können. Dafür will TF auch mit anderen Herstellern über „Teilpartnerschaften“ reden.

„Wir sprechen zum Beispiel über Bereiche wie E-Motoren und Inverter“, sagt Miedrich an seinem ersten Arbeitstag als Vorstandschef. „Das können auch Joint Ventures sein. Partnerschaften können wir uns aber auch bei Getrieben vorstellen.“

„Uns ist bewusst, dass der Weg dorthin mit harten Einschnitten für unsere Mitarbeitenden einhergeht“, sagt Miedrich, schließt Werksschließungen aber aus. Große Standorte hat der Geschäftsbereich in Friedrichshafen, Schweinfurt und Saarbrücken. „Wir prüfen noch, was wir machen können, um die Wettbewerbsfähigkeit der Werke zu stärken.“

Meidrich übernimmt am 1. Oktober den Vorstandsvorsitz von seinem umstrittenen Vorgänger Holger Klein, dessen Vertrag im September vorzeitig aufgelöst wurde. Klein war seit 2023 am Ruder und hatte das Unternehmen auf Spar- und Reformkurs gebracht. Ein Knackpunkt dabei ist die Division E, die in Teilen als nicht wettbewerbsfähig gilt.

Dazu lasten Schulden auf dem Unternehmen. Übernahmen etwa von TRW und Wabco in den vergangenen Jahren haben viel Geld gekostet, auf rund 10,5 Milliarden Euro summieren sich die Verbindlichkeiten. Die Nullzinsphase ist vorbei, weshalb ZF nun Millionen für Zinsen aufbringen muss.

Das Stiftungsunternehmen machte im ersten Halbjahr einen Verlust von 195 Millionen Euro. Da die Märkte sehr instabil seien, sei auch im Gesamtjahr ein Verlust zu erwarten, hieß es. Dann würde der ZF im zweiten Jahr in Folge ins Minus rutschen.


(vbr)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Großbritannien fordert erneut Apple-Hintertür – diesmal nur für britische Nutzer


Die britische Regierung hat Apple im September erneut per Technical Capability Notice (TCN) aufgefordert, Zugriff auf verschlüsselte iCloud-Backups zu ermöglichen. Anders als bei der ersten Anordnung im Januar, die weltweiten Zugriff verlangte, beschränkt sich die neue Forderung auf Daten britischer Staatsbürger. Dies berichtet die Financial Times unter Berufung auf informierte Kreise.

Die ursprüngliche Aufforderung vom Januar hatte einen diplomatischen Konflikt zwischen Großbritannien und den USA ausgelöst und drohte, die Handelsbeziehungen zu belasten. Apple hatte daraufhin im Februar seinen erweiterten Datenschutz für iCloud, die Advanced Data Protection (ADP), in Großbritannien deaktiviert.

Die neue Anordnung könnte jedoch nach Einschätzung von Datenschützern ebenso gefährlich sein wie die erste. Caroline Wilson Palow von Privacy International warnt: „Wenn Apple die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Großbritannien bricht, bricht es sie für alle.“ Die entstehende Sicherheitslücke könne von feindlichen Staaten, Kriminellen und anderen Akteuren weltweit ausgenutzt werden.

Apple hatte gegen die ursprüngliche Anordnung beim Investigatory Powers Tribunal Beschwerde eingelegt. Die Anordnungen basieren auf dem britischen Investigatory Powers Act, den die Regierung als notwendig zur Bekämpfung von Terrorismus und Kindesmissbrauch bezeichnet.

Hochrangige Vertreter der Trump-Administration, darunter Vizepräsident JD Vance und Geheimdienstdirektorin Tulsi Gabbard, hatten Großbritannien zuvor gedrängt, die Januar-Anordnung zurückzuziehen. US-Präsident Donald Trump verglich die britische Forderung mit chinesischer Staatsüberwachung. Im August erklärte Gabbard, Großbritannien habe zugestimmt, seine Forderung nach Zugriff auf geschützte verschlüsselte Daten amerikanischer Bürger fallen zu lassen.

Eine der Trump-Administration nahestehende Person betonte damals, dass jede Hintertür auch den Schutz für US-Bürger schwächen würde. Die Forderung müsse vollständig zurückgezogen werden, um der Vereinbarung zwischen beiden Ländern gerecht zu werden. Während Trumps Staatsbesuch im vergangenen Monat, bei dem US-Technologieunternehmen Milliarden-Investitionen in britische KI-Infrastruktur ankündigten, wurde das Thema erneut von Mitgliedern der US-Delegation angesprochen.

Zwei hochrangige britische Regierungsvertreter erklärten jedoch, die US-Administration übe mittlerweile keinen Druck mehr auf die britische Regierung aus, die Anordnung zurückzunehmen. Dies deutet darauf hin, dass Washington die geografisch begrenzte neue Forderung möglicherweise als akzeptablen Kompromiss betrachtet – obwohl Sicherheitsexperten warnen, dass technisch keine echte Trennung möglich sei.

Sowohl Apple als auch das britische Innenministerium reagierten nicht unmittelbar auf Anfragen. Beiden ist gesetzlich untersagt, TCNs öffentlich zu diskutieren. Apple hatte erst durch einen juristischen Teilerfolg im April erreichen können, dass die bloße Existenz der Klage und die Identität der Parteien öffentlich gemacht werden durften – das Gericht stellte fest, dass dies die nationale Sicherheit nicht gefährde.

WhatsApp hatte im Juni angekündigt, Apple in seinem rechtlichen Kampf zu unterstützen. Meta-Manager Will Cathcart warnte vor einem „gefährlichen Präzedenzfall“, der andere Staaten ermutigen könne, Verschlüsselung zu untersagen oder Hintertüren einzufordern


(mki)



Source link

Weiterlesen

Beliebt