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Dell Pro Max 16 Plus: Dell bietet Notebook mit diskreter NPU von Qualcomm an

Dell bietet ab sofort auch in Deutschland ein Notebook an, das wahlweise mit einem diskreten NPU-Beschleuniger von Qualcomm für das lokale Inferencing ausgestattet werden kann. Das Dell Pro Max 16 Plus setzt dabei auf die „Qualcomm AI 100 PC Inference Card“ mit 64 GB Speicher. Die Karte sei effizienter als eine diskrete GPU.
Stetig mehr Notebook-Prozessoren sind mit einer leistungsfähigen NPU (Neural Processing Unit) für das lokale Inferencing von KI-Workloads bestückt, sprich das Anwenden eines bereits trainierten Modells. Den Anfang machte Qualcomm mit dem Snapdragon X Elite (45 TOPS), später folgten AMD mit Krackan/Strix Point und Strix Halo (50-55 TOPS) sowie Intel mit Lunar Lake (48 TOPS).
Wird mehr lokale KI-Leistung benötigt, kamen bislang vor allem Grafikkarten zum Einsatz. Dell schlägt mit dem Pro Max 16 Plus (Dells neue Namen erklärt) jetzt aber einen anderen Weg ein und bietet stattdessen eine diskrete NPU von Qualcomm an.
Dell Pro Max 16 Plus kostet 7.000 Euro mit NPU
Dell bietet das Notebook in 16 Zoll und 18 Zoll an, die diskrete NPU steht aber ausschließlich in drei von insgesamt acht Konfigurationen des 16-Zoll-Modells zur Auswahl. Die kleinste Konfiguration mit Intel Core Ultra 7 265HX vPro, 64 GB RAM, 1-TB-SSD und besagter NPU-Karte liegt jedoch bereits bei rund 7.000 Euro. Mit schnellerer CPU und größerer SSD steigt der Preis auf knapp 7.900 Euro und mit 128 GB Arbeitsspeicher sowie abermals doppelt so großer SSD werden 9.500 Euro aufgerufen. Das Notebook startet ohne NPU, dafür aber mit Nvidia RTX Pro 2000 Blackwell, bei rund 3.000 Euro – alles jeweils ohne Mehrwertsteuer.
Alle drei Systeme eint der Einsatz von Ubuntu Linux 24.04 LTS anstelle von Windows 11 Pro, auf das die fünf anderen Konfigurationen des Dell Pro Max 16 Plus setzen.
Qualcomm AI 100 PC Inference Card mit 800+ TOPS
Laut Dell ist die „Qualcomm AI 100 PC Inference Card“ mit insgesamt zwei NPUs auf einem Board, 32 „AI-Kernen“ und 64 GB eigenem Speicher ausgestattet. Für das lokale Inferencing, also das Ausführen von KI-Modellen, sei die diskrete NPU effizienter und leistungsfähiger unter Dauerlast als eine „zweckentfremdete“ GPU. Dell nennt beispielhaft die medizinische Bildanalyse in Echtzeit direkt am Behandlungsort oder die schnelle und vertrauliche Verarbeitung sensibler Daten im Finanzwesen und in Behörden als Einsatzmöglichkeiten. Zudem könnten Unternehmen und Forschungseinrichtungen damit die Entwicklung, Validierung und Bereitstellung von KI-Modellen für Ingenieure und Wissenschaftler optimieren.
Was die NPU-Karte im Detail auszeichnet, lässt sich bei Qualcomm selbst nicht mehr genau herausfinden, weil die ursprüngliche Ankündigung der Lösung bis ins Jahr 2021 zurückreicht. Bei Qualcomm findet man derzeit nur die Cloud AI 100 Ultra (PDF) für den Desktop mit 150 Watt TDP und 870 TOPS (INT8). Eine der insgesamt zwei NPUs auf der Steckkarte des Dell-Notebooks soll 400+ TOPS INT8 und 200+ TOPS FP16 bieten.