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Der gefährlichste Fehler erfolgreicher Unternehmer – und 3 Tipps dagegen


Erfolg macht größenwahnsinnig. Viele Gründer merken das aber erst zu spät. Mawave-CEO Jason Modemann erklärt, was er dagegen macht.

Mawave-Gründer Jason Modemann schreibt bei Gründerszene über seinen Alltag als Unternehmer.
Mawave / Logo: Gründerszene

Erfolg macht größenwahnsinnig. Viele Gründer merken das aber erst, wenn’s zu spät ist. Mawave-CEO Jason Modemann erklärt, warum Selbstüberschätzung gefährlicher ist als jeder Fehler und wie er sich vor Übermut schützt.

Es gibt in jeder Company diese Momente, in denen einfach alles funktioniert: starke Zahlen, neue Kunden, gute Stimmung im Team. Als Gründer denkst du dann schnell: Wir sind unaufhaltbar. Ich kenne das nur zu gut. Nach unseren ersten Erfolgen mit der Agentur dachte ich kurz, ich werde der nächste Bill Gates. Kleiner Spoiler: Wurde ich nicht.

Nach sieben Jahren im Business habe ich verstanden: Die größte Challenge ist nicht, Erfolg aufzubauen. Sondern ihn einzuordnen. Das richtige Maß zu finden zwischen selbstbewusst und übermütig. Als Gründer musst du souverän und selbstbewusst bleiben – auch wenn mal gar nichts funktioniert. Gleichzeitig darfst du dich nicht blenden lassen, wenn gerade alles perfekt läuft. 

Diese drei Dinge helfen mir, nicht den Bezug zur Realität zu verlieren:

1. Versteh deinen eigenen Cycle

Erfolg verläuft nie linear. Er kommt in Wellen. Ich sehe das wie eine Sinuskurve: Zwei, drei Monate läuft alles überragend. Dann kommt plötzlich ein Rückschlag, den du erst einmal eine Zeit lang verdauen musst.

Der Fehler vieler Gründer: Sie planen auf Basis ihres aktuellen Hochs oder Tiefs und lassen sich von Emotionen leiten. Beides führt zu Fehleinschätzungen. Ich glaube, ein wichtiger Skill besteht darin, genau abzuwägen. Zu verstehen, wo befindet man sich gerade in diesem Cycle? Ist man gerade auf einem Hoch? Ist man gerade in einem Tal oder genau dazwischen? Wer seinen eigenen Rhythmus kennt, trifft realistische Entscheidungen und übersieht keine Opportunities, die in Zukunft entstehen könnten. 

2. Fokussiere dich auf die Hard Facts 

Woran erkennt man eigentlich, ob man sich selbst gerade völlig selbstüberschätzt? Für mich liegt die Antwort im Verhältnis zwischen Anspruch und Ergebnis. Wenn wir eine ambitionierte Planung machen und ein halbes Jahr später feststellen, dass wir davon nicht mal die Hälfte erreicht haben, dann liegt das nicht an schlechter Performance oder anderen äußeren Umständen. Es liegt ganz offensichtlich daran, dass wir die Erwartungen einfach zu hoch gesteckt und uns selbst überschätzt haben. Das soll natürlich nicht heißen, dass man keine ambitionierten Goals haben sollte, aber sie sollten realistisch sein.

Wichtig ist auch: Man darf einzelne Ausreißer – Glück oder Pech – nicht überbewerten. Ein unerwarteter Neukunde macht dich nicht zum Überflieger. Ein verlorener Pitch macht dich nicht unfähig. Erst wenn man die Performance und Ergebnisse über Zeit betrachtet, erkennt man, ob man realistisch geplant hat oder sich selbst überschätzt hat. 

3. Umgib dich mit Menschen, die dich erden

Ich versuche immer wieder, Awareness für mein Umfeld zu schaffen. Ich schaue bewusst nach oben, nach links und rechts, in den Rückspiegel: Es gibt immer Menschen, die krasser sind, als man selbst – sie erden dich. Es gibt Menschen, denen man schon einiges voraus ist – sie geben dir Selbstvertrauen. Und dann gibt es Menschen auf Augenhöhe – sie challengen dich. Diese Mischung ist das beste Gegenmittel gegen Übermut. Sie holt dich runter, wenn du zu hoch fliegst und hebt dich hoch, wenn du dich unterschätzt.



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