Künstliche Intelligenz

Deutsche Bahn spart Millionen mit 3D-Druck-Ersatzteilen


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Was haben ein Lüfterrad für Oberleitungsrevisionstriebwagen, eine Halterung für eine Leselampe in der 1. Zug-Klasse und ein Streugitter für eine Leseleuchte gemeinsam? Sie alle kommen bei der Deutschen Bahn als Ersatzteile aus dem 3D-Drucker. Seit zehn Jahren setzt die DB inzwischen auf 3D-Druck. Zum Jubiläum zog das Staatsunternehmen Bilanz.

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So seien bereits über 200.000 Bauteile aus dem 3D-Drucker im Einsatz. Die schnelle und effiziente Verfügbarkeit von Ersatzteilen habe über 20 Millionen Euro eingespart. In etlichen Fällen verhalfen die 3D-Drucker der Bahn dazu, dass sie überhaupt noch Ersatzteile bekam, etwa für Komponenten im ICE 1, die gar nicht mehr hergestellt werden. Oder es wurden zum Beispiel Schablonen und Abdeckungen geschaffen, die halfen, neue Gepäckablagen einzubauen, ohne andere Teile versehentlich zu verkratzen – in einem Bruchteil der sonst üblichen Zeit.

Der 3D-Druck hat damit den experimentellen Status schon lange verlassen: Die DB nutzt nach eigenen Angaben zwölf verschiedene Druckverfahren, darunter mit Metall, Kunststoff und Sand. Die gedruckten Teile reichen vom 540 Kilogramm schweren Getriebegehäuse über Handlaufschilder mit Blindenschrift, Tablet-Halter und Bohrschablonen bis hin zu Mantelhaken.

Bis zum Jahr 2030 verfolgt die Bahn das Ziel, zehn Prozent aller Ersatzteile in der Fahrzeuginstandhaltung zu digitalisieren, erklärte die DB in einem Interview auf der Website des 3D-Drucker-Herstellers Formlabs. Eine Herausforderung ist dabei, den strengen Sicherheitsanforderungen zu genügen, die im Schienenverkehr gelten.

Die Bahn wendet den 3D-Druck deshalb auch bei Arbeiten an neuen Fahrzeugen an: Beim ICE L kommt eine 3D-gedruckte, gelbe Schablone zum Einsatz, die helfen soll, Piktogramme passgenau anzukleben, an denen Fahrgäste sich im Zug orientieren können – zum Beispiel die Kennzeichnung der BahnBonus-Bereiche oder die QR-Codes für das Kundenfeedback.

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Bei der Herstellung der Bauteile greift die DB auf eigene Drucker und ihr Partnernetzwerk zurück. Im 2016 geschaffenen Netzwerk „Mobility goes Additive“ arbeitet die Bahn mit 140 Unternehmen aus Wirtschaft und Forschung zusammen, um Innovationen gemeinsam voranzutreiben.

Vorlagen für den 3D-Druck werden in einer zentralen Datenbank, dem Digitalen Warenlager, gespeichert. Aktuell gibt es dort laut Bahn über 1000 virtuelle Modelle. Das entspricht etwa dem Stand, der auch schon vor zwei Jahren mitgeteilt wurde.


(mki)



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