Künstliche Intelligenz
Deutscher Pflegerat : „Digitalisierung muss erlebbar werden“
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet voran, doch die Pflege hinkt noch hinter. Seit dem 1. Juli sind Pflegeeinrichtungen zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur verpflichtet, allerdings ist noch viel Luft nach oben. Dabei sieht der Pflegerat in der Digitalisierung, etwa bei der Dokumentation, eine große Chance. Für Anwender darf es aber nicht so kompliziert sein.

Thomas Meißner, Vorstand AVG, Mitglied im Deutschen Pflegerat (DPR)
(Bild: Anja Dorny)
Helfen soll unter anderem ein heute vom Kabinett beschlossenes Gesetz zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege, das Pflegekompetenzgesetz, – Digitalisierung ist dabei zentral. Pflegefachkräfte sollen künftig ihre Kompetenzen eigenverantwortlich und selbstständig nutzen können. Im Gespräch mit heise online erläutert Thomas Meißner vom Deutschen Pflegerat, welche Rolle Software und Vernetzung spielen – und warum Digitalisierung in der Pflege mehr sein muss als reine Technologie. Als gelernte Pflegefachkraft ist er seit Jahren bemüht, die Digitalisierung in der Pflege voranzubringen. Zentral sieht er dabei das Thema Cybersicherheit und wer dabei die Verantwortung trägt, wie er im DPR-Podcast erklärt.
heise online: Das Thema Digitalisierung beruht teils auf Freiwilligkeit, teils auf Verpflichtung. Wie sieht das in der Pflege aus?
Meißner: Das ist unterschiedlich. Für Kliniken gelten andere Bedingungen als für die stationäre oder ambulante Langzeitpflege. Seit dem 1. Juli besteht eine Pflicht zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur – aber die Umsetzung hakt noch. Viele Softwarehersteller im ambulanten Bereich sind noch nicht so weit, und auch bei Ärzten läuft nicht alles rund. Ein Beispiel ist der Kommunikationsdienst KIM (Kommunikation im Medizinwesen) – der funktioniert nur, wenn die E-Mail nicht ins Leere geht. Nutzt der Arzt KIM nicht, kommt die E-Mail auch nicht an und umgekehrt. Dazu kommen die Kostenträger, die ebenfalls noch hinterherhinken – wir sind da teilweise noch im „17. Jahrhundert“. Digitalisierung muss erlebbar werden, sonst bleibt sie Theorie.
Der stationäre Bereich nutzt TI-Produkte wie die elektronische Patientenakte oder KIM weniger als Praxisärzte. Ist es in Kliniken wirklich besser als im ambulanten Bereich?
Nicht besser – nur anders. In Kliniken gibt es IT-Abteilungen, in ambulanten Pflegediensten ist vieles „Do it yourself“. Auch stationäre Pflegeeinrichtungen haben oft keine eigene IT, es sei denn, sie gehören zu einem großen Träger. Diese Unterschiede prägen die Umsetzung.
Es gibt auch technische Probleme, etwa mit mobilen Kartenlesegeräten oder der Anbindung an die ePA. Ist das im Gesetz berücksichtigt?
Wir sind mitten in der Entwicklung. Früher hatten wir Konnektoren, heute geht der Trend zu Cloud-Lösungen. Der Gesetzgeber kommt mit den technischen Entwicklungen kaum hinterher. Die Finanzierung muss sich anpassen – Cloudlösungen sind flexibler als stationäre Geräte. Gleichzeitig ist die Ausstellung von Heilberufsausweisen und Institutionskarten noch nicht flächendeckend möglich – da klemmt es. Ziel muss sein, Prozesse zu vereinfachen und realistische Übergangsregelungen zu finden.
Was fehlt aus Ihrer Sicht noch?
Viele Regelungen sind noch analog – etwa bei der häuslichen Krankenpflege, wo immer noch Formulare ausgefüllt und unterschrieben werden müssen. Das ist überholt. Wir brauchen maschinenlesbare Formate und digitale Bestätigungen. Was die Personalbemessung betrifft: Die muss sich an den Bedürfnissen der Patienten orientieren – nicht an starren Quoten.
Wir fordern aber zum Beispiel auch klare Regelungen zur Cybersicherheit, gesicherte Finanzierung und eine digitale Fachsprache. Außerdem müssen wir klären, wer die Verantwortung trägt – gerade im Falle von Cyberangriffen. Aus unserer Sicht kann das nicht die Pflegeeinrichtung allein sein, sondern muss auch bei den Softwareanbietern liegen.
In der Regel sind IT-Dienstleister im Gesundheitswesen aber Auftragsverarbeiter, bei Datenpannen trägt zum Beispiel der Arzt die Verantwortung.
In Kliniken ist das anders geregelt als im ambulanten Bereich. Aber grundsätzlich gilt: Wer die Kompetenz hat, muss auch Verantwortung tragen. Softwareanbieter haben die nötige Expertise und sollten daher auch haften – zumindest in der jetzigen Übergangsphase. Wir fordern hier klare Regeln und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Welche Anwendungen halten Sie für besonders wichtig?
Schnittstellen, die alle Beteiligten im Behandlungsprozess miteinander vernetzen – also Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten. Jeder sollte sehen können, was der andere gemacht hat. Das kann über die ePA oder KIM geschehen. Ziel ist papierloses Arbeiten, weniger Doppeluntersuchungen, schnellere Abrechnungen.
Stichwort Telepflege – sehen Sie dort Potenzial?
Auf jeden Fall. Während der Corona-Pandemie haben wir gute Erfahrungen mit digitalen Beratungen gemacht. Telekonsile, Videosprechstunden, digitale Wunddokumentation – all das hat Potenzial. Persönlicher Kontakt bleibt wichtig, aber digitale Ergänzungen können sinnvoll unterstützen.
Im Pflegekompetenzgesetz ist auch von Entbürokratisierung die Rede. Inwieweit sehen Sie denn, dass diese im Gesetz wirklich berücksichtigt wurde?
Entbürokratisierung ist ein Schlagwort, das wir seit 20 Jahren benutzen – aber viele haben nicht das Gefühl, dass sich wirklich etwas bewegt. Hier sehe ich große Hoffnung: Wenn zum Beispiel Pflegefachkräfte künftig direkt Hilfsmittel verordnen können, ohne dass der Patient noch einmal zum Arzt gehen muss, ist das ein echter Fortschritt. Wenn also Kompetenzen dort genutzt werden, wo sie vorhanden sind, spart das Zeit und Aufwand – das ist gelebte Entbürokratisierung.
Pflegefachkräfte können dann ja auch E-Rezepte für Hilfsmittel ausstellen.
Genau. Qualifizierte Pflegefachpersonen dürfen künftig auch eigenverantwortlich Folgeverordnungen für häusliche Krankenpflege und bestimmte Hilfsmittel ausstellen. Das betrifft zum Beispiel Verbandsmaterial für chronische Wunden oder andere Materialien, deren Bedarf die Pflegekraft direkt beim Patienten feststellt. Sie muss dann nicht mehr den umständlichen Weg über die Arztpraxis gehen, sondern kann die Verordnung direkt selbst erstellen.
Außerdem wird der Zugriff auf das E-Rezept für Leistungserbringer wie Apotheken vereinfacht. Bisher brauchten sie neben der Institutionskarte, der SMC-B, auch immer den persönlichen Heilberufsausweis des Apothekers. Diese Hürde fällt für den reinen Lesezugriff weg, was die Abläufe deutlich beschleunigt.
Was bedeutet das für die Patientenversorgung?
Stellen Sie sich den Alltag einer Pflegekraft in der ambulanten Versorgung vor. Bisher musste sie für ein neues Rezept den Arzt anrufen, oft mehrfach, auf einen Rückruf warten und das Rezept irgendwie organisieren. Das könnte Tage dauern. Zukünftig stellt sie den Bedarf fest, erstellt am Tablet sofort ein E-Rezept, das direkt im System für die Apotheke oder den Hilfsmittellieferanten verfügbar ist. Die Versorgung des Patienten wird dadurch nicht nur um Tage beschleunigt, die Pflegekraft gewinnt auch wertvolle Zeit, die sie nicht mehr am Telefon, sondern direkt beim Menschen verbringen kann. Das ist gelebte Entbürokratisierung.
Bedeutet das im Umkehrschluss, dass jetzt jeder ambulante Pflegedienst digital voll ausgestattet sein muss, um diese neuen Möglichkeiten nutzen zu können?
Um diese neue Befugnis zu nutzen, also ein E-Rezept qualifiziert digital zu unterschreiben, benötigt die Pflegefachperson einen eigenen elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) und der Pflegedienst eine entsprechende mobile, digitale Ausstattung. Das Gesetz schafft also einen starken Anreiz und die Notwendigkeit für die Digitalisierung im ambulanten Pflegebereich. Die Vereinfachungen einerseits gehen Hand in Hand mit der technologischen Weiterentwicklung andererseits.
Und wie stehen Sie zu digitalen Pflegeanwendungen (DiPA)? Bisher ist ja keine zugelassen.
Persönlich bin ich da skeptisch. Viele Anwendungen bringen wenig echten Nutzen, die Allgemeinheit muss aber die Kosten tragen. Wir sollten uns auf die Kernprozesse konzentrieren – wenn die digitalisiert sind, kann man über zusätzliche Anwendungen nachdenken. Momentan sehe ich da vor allem wirtschaftliche Interessen von Start-ups, aber wenig direkte Vorteile für die Versorgung.
Was wünschen Sie sich?
Mir geht alles zu langsam. Wir brauchen mehr Pragmatismus, gerade in Übergangsphasen. Wenn eine Unterschrift nicht notwendig ist, sollte man sie weglassen können – auch wenn sie noch in einer alten Verordnung steht. Datenschutz und Sicherheit sind wichtig, aber wir blockieren uns oft selbst. Der politische Wille ist da – jetzt müssen wir handeln.
Zum Abschluss: Wie könnte der Pflegeberuf attraktiver werden?
Er ist bereits attraktiv – aber es geht noch besser. Digitalisierung kann helfen, indem sie Zeit schafft: weniger Dokumentation, mehr Patientenzeit. Wenn wir Prozesse vereinfachen, KI sinnvoll nutzen und die technischen Möglichkeiten besser einsetzen, profitieren alle – Pflegekräfte, Patienten und das gesamte Gesundheitswesen.
(mack)
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Copyright vs KI: Londoner Gericht hilft Bildagentur Getty Images nicht
Nicht zuständig erachtet sich der High Court of Justice for England and Wales bezüglich des Kernvorwurfs der Bildagentur Getty Images gegen die Londoner KI-Firma Stability AI. Getty wirft Stability AI, Millionen copyright-geschützter Fotos aus der Getty-Datenbank zum Trainieren der Stable Diffusion Modelle verwendet zu haben. Doch hat Stability AI seine Modelle nicht in England oder Wales trainiert. Daher erklärte sich Richterin Joanna Smith für unzuständig; der Fall könne allenfalls dort verhandelt werden, wo das Training tatsächlich stattgefunden hat.
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Den weiteren Vorwurf, das nach England importierte, fertig trainierte KI-Modell selbst sei eine rechtverletzende Kopie der Trainingsbilder, hat die Richterin zwar inhaltlich behandelt, aber nicht anerkannt: Obwohl sich die Modellgewichte (Model Weights) während des Trainings durch geschützte Werken verändern, speichert das Modell selbst keine Kopien der Fotos. Damit erfolge durch die Speicherung des berechneten Modells keine rechtsverletzende Vervielfältigung der Originalbilder.
Stability AI hat im Verfahren darauf verwiesen, dass ein Trainingsdatensatz bis zu 220 Terabyte umfasste, während die fertigen Modellgewichte nur 3,44 Gigabyte groß seien. Das KI-System hat laut Urteil Muster gelernt, aber keine Bilder gespeichert.
Erfolg für Getty bei Markenrechtsverletzung
Lediglich bei Teilen der erhobenen Vorwürfe der Markenrechtsverletzung gibt das Gericht Getty Images recht. Stable Diffusion Version 1.x hat nämlich wiederholt Bilder generiert, in denen Logos der Getty-Tochter iStock aufscheinen, obwohl iStock nichts damit zu tun hat. Zudem haben Stable Diffusion Version 1.x und Version 2.1 Bilder generiert, in denen Logos zu sehen sind, die Getty-Logos stark ähneln.
Das Gericht sieht beides als Markenrechtsverletzung und weist Stability AIs Argument zurück, die Verantwortung dafür liege allein bei den Nutzern des Modells. Beide Parteien können Rechtsmittel gegen das Urteil vom Dienstag ergreifen. Das Verfahren heißt Getty Images et al v Stability AI und trägt das Az. IL-2023-000007.
Parallelprozess in den USA
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Trotz des Teilerfolgs Getty Images‘ fielen die Aktien des Unternehmens nach dem Urteil um neun Prozent. Stability AI zeigt sich erfreut über die Entscheidung.
Getty möchte Erkenntnisse aus diesem Streit in einer ähnlichen Klage in den USA gegen die britische Firma verwenden. Der Fall unterstreicht generell die juristischen und finanziellen Herausforderungen, mit denen KI-Entwickler und Rechteinhaber konfrontiert sind. Das hat bereits eine frühere Klage gegen Anthropic und dessen Modell Claude gezeigt. Zu KI-generierten Inhalten sind viele juristische Fragen offen.
(ds)
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Top 10: Der beste Open-Ear-Kopfhörer im Test – Soundcore vor Bose & Shokz
Oneodio Openrock X
Mit den Openrock X hat der chinesische Hersteller Oneodio Open-Ear-Kopfhörer auf den Markt gebracht, die an die Shokz Openfit erinnern. Wir klären im Test, ob die Openrock X mit der Konkurrenz mithalten können.
- herausragender Tragekomfort
- sehr guter Klang
- IPX5-Zertifizierung
- lange Akkulaufzeit
Open-Ear-Kopfhörer Oneodio Openrock X im Test
Mit den Openrock X hat der chinesische Hersteller Oneodio Open-Ear-Kopfhörer auf den Markt gebracht, die an die Shokz Openfit erinnern. Wir klären im Test, ob die Openrock X mit der Konkurrenz mithalten können.
Wer an Open-Ear-Kopfhörer denkt, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt ein Modell von Shokz im Kopf. Insbesondere die Knochenschall-Kopfhörer wie die Shokz Openrun Pro 2 (Testbericht), aber auch Modelle wie die Shokz Openfit (Testbericht) sind Nutzern ein Begriff, die im Straßenverkehr oder beim Sport ihre Lieblingsmusik oder Podcasts genießen wollen, ohne dabei die Wahrnehmung der eigenen Umgebung einzuschränken. Allerdings haben viele Kopfhörer von Shokz, und zwar speziell diejenigen, die mit Knochenschall arbeiten, ein Problem: Ihr Klang ist nicht immer perfekt.
Deshalb haben sich Hersteller wie Oneodio mit der Marke Openrock auf Open-Ear-Kopfhörer spezialisiert, die guten Klang mit bestem Tragekomfort verbinden sollen. Die Openrock X richten sich dabei explizit an Sportler und setzen wie die Shokz Openfit nicht auf Knochenschall, sondern auf gerichtete Mini-Lautsprecher. Wir haben uns die Openrock X im Test genauer angeschaut und klären, ob die Open-Ears ihr Geld wert sind.
Die Openrock X kosten etwa bei Voelkner aktuell 170 Euro.
Optik & Verarbeitung
Obwohl es sich bei den Openrock X um Kopfhörer eines chinesischen Herstellers handelt, spürt man davon nicht viel. Bereits die Umverpackung wirkt wertig, aber beim Ladecase und den Open-Ears selbst zieht Oneodio alle Register. Das Case hat etwa die Größe einer gestauchten Zigarettenschachtel und wirkt mit dem mattschwarzen Gehäuse und den silbernen Kanten ziemlich edel. Per Druck auf die kurze Seite des Cases öffnet sich eine Schublade, die wir ausziehen können. Der gesamte Mechanismus wirkt durchdacht und fühlt sich angenehm an. Lediglich die Größe der Box könnte in der Hosentasche stören.
Die Open-Ear-Kopfhörer liegen jeweils auf den gegenüberliegenden Seiten der Schublade in ihrer Ladebuchse. Ein kleines LED-Licht informiert uns darüber, wenn der Akku geladen wird. Ein Ladekabel mit USB-C- auf USB-A-Port ist im Lieferumfang enthalten. Eine Akkuladung reicht für zwölf Stunden Betriebsdauer. Laden wir die Kopfhörer zwischendurch im Case wieder auf, können wir sie bis zu 48 Stunden benutzen. Zusätzlich verfügen die Openrock X über eine Schnellladefunktion: Eine Ladedauer von fünf Minuten reicht, um die Kopfhörer rund eine Stunde zu betreiben.
Der positive Eindruck in Hinblick auf die Verarbeitung der Open-Ears von Oneodio zeigt sich aber nicht nur beim Ladecase, sondern auch bei den Kopfhörern selbst. Alle Teile des Kopfhörers machen einen wertigen Eindruck. Obwohl der Ohrbügel filigran wirkt und die Open-Ears nur zwölf Gramm auf die Waage bringen, sind sie robust gearbeitet. Dank der IPX5-Zertifizierung überstehen sie auch einen Regenguss oder eine schweißtreibende Trainingseinheit.
Tragekomfort
Für den Tragekomfort sorgen die weichen Ohrbügel: Während ihr den eigentlichen Kopfhörer mit dem integrierten Lautsprecher im 45-Grad-Winkel nach außen drehen könnt, lässt sich der Ohrbügel um 50 Grad nach oben bewegen. Dadurch kann man die Openrock X perfekt an die eigene Ohrmuschel anpassen. Die Kopfhörer sind dadurch sowohl für kleine als auch große Ohren geeignet.
Das geringe Gewicht der Openrock X begünstigt den hohen Tragekomfort der Open-Ear-Kopfhörer. Anders als In-Ear-Kopfhörer drücken sie nämlich nicht im Ohr – ein Problem, mit dem hauptsächlich Personen mit kleinen Ohrmuscheln häufig zu kämpfen haben. Ferner sind die Openrock X so leicht, dass sie am Ohr kaum spürbar sind. Die gute Anpassbarkeit des Ohrbügels stellt sicher, dass die Open-Ears nicht verrutschen. Selbst beim Joggen oder Trainingseinheiten, bei denen wir viel in Bewegung sind und stark schwitzen, bleiben die Kopfhörer fest am Ohr.
Bedienung
Wer an den Openrock X nach Bedientasten sucht, der sucht vergebens. Es gibt lediglich einen dezenten On-Button an der Unterseite des rechten Earbuds. Wir steuern die Wiedergabe ausschließlich über Berührungen am Gehäuse, was im Test problemlos funktioniert. Nehmen wir die Kopfhörer aus dem Ladecase, schalten sie sich selbstständig ein und verbinden via Bluetooth 5.3 unser Smartphone. Der Pairing-Modus wird automatisch aktiviert, sobald wir das Ladecase öffnen. Berühren wir mit unserem Finger für zwei die kleine LED an der kurzen Seite des Ladecases, können wir die Kopfhörer zusätzlich mit einem zweiten Gerät koppeln. Alle Pairing-Varianten funktionieren in unserem Test einwandfrei und dauern nur wenige Sekunden.
Für einen erweiterten Funktionsumfang stellt der Hersteller uns die Openrock-App zur Verfügung. Die App für Android und iOS beinhaltet einen Equalizer (dazu später mehr), einen Begrenzer für die maximale Lautstärke, eine Tragedauer-Erinnerung und verschiedene Funktionen zur Klanganpassung. Ein Nutzerkonto zur Nutzung ist nicht notwendig, man kann also direkt loslegen.
Klang
Ganz unabhängig davon, ob optionale Equalizers eingesetzt wird oder nicht, bieten die Openrock X einen hervorragenden Klang. Wir testen die Kopfhörer sowohl mit Sprache (Hörbücher) als auch mit Musik. Direkt zu Beginn fällt auf, wie voluminös und warm die Open Ears klingen. Das vom Smartphone wiedergegebene Hörbuch klingt so, als würde die Erzählerin direkt neben uns stehen.
Auch bei Musik machen die Openrock X eine sehr gute Figur. Zwar können die Open Ears nicht mit echten HiFi-Kopfhörern mithalten, aber das sollte bei solchen Speakern auch nicht der Anspruch sein. Im Standardmodus bieten die Openrock X eine ausgewogene Mischung aus Höhen und Tiefen, wobei der Bass zwar zur Geltung kommt, aber nicht dominiert. Songs wie Your Latest Trick von Dire Straits oder In The Air Tonight von Phil Collins profitieren dann aber durchaus von dem Equalizer der App.
Beim Equalizer können wir zwischen drei Modi wählen: Rock, Entspannung und Boom. Der Boom-Modus betont die Höhen und Tiefen, wodurch vor allem der Bass für kraftvolleren Klang sorgt. Rock bietet einen relativ ausgeglichenen Sound, während bei Entspannung vor allem am Bass gespart wird, aber ohne, dass der Klang blechern oder schwach rüberkommt.
Ein besonderes Feature der Openrock X ist der integrierte LISO 2.0 Algorithmus, der laut Herstellerangaben eine besonders immersive Hörerfahrung garantieren soll. Im Praxistest führt der Algorithmus dazu, dass die Kopfhörer einen deutlichen Raumklang erzeugen. Dadurch kann man sich von der eigenen Umgebung abgrenzen, ohne auf die Vorteile des Open-Ear-Designs verzichten zu müssen.
Ein Nachteil von Open-Ear-Kopfhörern mit integriertem Speaker besteht demgegenüber allerdings häufig darin, dass der Schall bei hoher Lautstärke an die Umgebung abgegeben werden kann. Dieses Problem hält sich beim Openrock X aber stark in Grenzen. Wir müssen bei den Open-Ears schon fast die maximale Lautstärke einstellen, damit sie in einem ruhigen Raum wie einem Büro im Abstand von etwa einem halben Meter zu hören sind.
Möchte man die Openrock X aber nicht nur zum Musik- oder Podcast-Hören, sondern auch zum Telefonieren nutzen, hat der Hersteller sich ebenfalls ein nützliches Feature ausgedacht. Die vier integrierten Mikrofone der Open-Ears geben Umgebungsgeräusche an eine KI weiter, die dann entsprechende Störtöne herausfiltert. Damit besitzen die Openrock X zwar keinen dedizierten ANC-Modus, unterdrücken Geräusche aber trotzdem noch gut genug, damit wir ungestört telefonieren können.
Preis
Die Openrock X kosten bei Voelkner etwa 170 Euro.
Fazit
Die Oneodio Openrock X machen einfach Spaß: Sie sitzen perfekt im Ohr, sind direkt einsatzbereit und überraschen mit einem angenehm warmen, voluminösen Klang. Die IPX5-Zertifizierung und die lange Laufzeit von knapp zwölf Stunden bei voller Ladung (ohne Nachladen im Ladecase) machen sie sowohl für Sportler als auch Berufspendler interessant.
Was die Shokz Openfit im direkten Vergleich noch vermissen lassen, nämlich ein Multipoint-Feature, haben die Openrock X ebenfalls zu bieten. Der hohe Tragekomfort und die gute Verarbeitung rechtfertigen zusammen mit dem tollen Sound den recht hohen Preis, auch wenn Nutzer auf echtes ANC verzichten müssen.
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Digitalfunk-Desaster der Bundeswehr: Millionen für Berater sollen es richten
Seit Jahren kämpft die Bundeswehr mit der Ausrüstung des Heeres mit digitalen Funkgeräten. Nicht für die Truppe brauchbar und nicht gefechtstauglich, lauten die Hiobsbotschaften seit nunmehr über zwei Jahren. Interne Dokumente mit Stand Juli stellen den Zeitplan für den Einbau des Digitalfunks in die Fahrzeuge der Bundeswehr im Rahmen des Projekts „Digitalisierung Landbasierte Operationen“ (D-LBO), das insgesamt einen Umfang von rund 20 Milliarden Euro hat, weiter infrage. Selbst die von der Bundesregierung zugesagte NATO-Kampftruppe, die Division 2025, wird demnach voraussichtlich bis Ende 2027 „nicht vollständig umgerüstet“ sein.
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Der für Januar 2026 geplante Beginn der seriellen Umrüstung Tausender Fahrzeuge ist laut den Papieren „fraglich“, meldet die ARD. Diese Darstellung widerspreche der offiziellen Linie des Verteidigungsministeriums. Das Ressort plant daher dem Bericht zufolge, über das IT-Haus der Bundeswehr (BWI) externe Unterstützungsleistungen für rund 156,7 Millionen Euro einzukaufen. Die Aufträge sollen an private Beraterfirmen wie Capgemini, PricewaterhouseCoopers (PwC) und MSG Systems gehen. Im Haushaltsausschuss wird über Tagessätze von 1200 Euro und mehr pro Berater getuschelt.
Der Einbau der Funkgeräte des Herstellers Rohde & Schwarz in rund 200 verschiedene Fahrzeugtypen und Ausstattungsvarianten gilt als komplex. Es mangelt Insidern zufolge oft an einfachen Dingen wie Kabelschächten oder passenden Lichtmaschinen. So soll allein der Einbau eines Funkgeräts in einen Leopard-Panzer zwei Techniker für etwa 400 Stunden beschäftigen. Die Rede ist von „Manufakturarbeit“, die sich nicht am Fließband erledigen lasse.
Grundlegend neue Handhabe der digitalen Technik
Die Umrüstung von über 16.000 Fahrzeugen bis weit in die 2030er-Jahre wurde an eine Arbeitsgemeinschaft der Rüstungsindustrie mit Rheinmetall und KNDS vergeben. Zusätzlich zu den bekannten Hardware-Problemen gebe es seit Frühsommer 2025 auch Schwierigkeiten mit der Software, heißt es bei der ARD. An deren Entwicklung ist unter anderem die Rheinmetall-Tochter Blackned beteiligt.
Bundestagsabgeordneten verspricht das Haus von Boris Pistorius (SPD) eine technische Zwischenlösung mit einem „Mischbetrieb“ inklusive der bisherigen analogen und leicht ortbaren Funkgeräte noch im November. Doch die Zweifel im Parlament an der Tauglichkeit und Umsetzbarkeit dieses Ansatzes wachsen.
Die BWI hat laut ihrem D-LBO-Manager Thomas Arendt die Aufgabe übernommen, die für die jeweiligen Fahrzeugtypen erforderlichen Einzelgeräte zusammenzustellen „und zur richtigen Zeit in der richtigen Konfiguration an den richtigen Umrüstungsort zu transportieren“. Dadurch könne die Ausstattung der Einsatzfahrzeuge „mit größtmöglicher Effizienz“ vorgenommen werden. Zudem schulten Spezialisten die Streitkräfte bei der „grundlegend neuen digitalen Handhabung“ der Funkapparate und im Hintergrund arbeitender gehärteter Notebooks und Server, die bei der Bundeswehr in verschiedenen Depots an unterschiedlichen Standorten gelagert würden.
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(mki)
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