Künstliche Intelligenz
„Die Jagd“: Apple zieht neue Serie zurück – angeblich Plagiatsvorwürfe
Eine eigentlich bereits für die kommende Woche vorgesehene neue Apple-TV-Serie wurde kurzfristig aus dem Plan genommen – und auch die zugehörige Website samt Presseseite ging offline. Die Show aus Frankreich unter dem Titel „Die Jagd“ (Englisch: „The Hunt“, Französisch: „Traqués“) stammt vom Großstudio Gaumont und sollte am 3. Dezember starten. Allerdings gab es Plagiatsvorwürfe, die Apple nun zu einem Rückzieher veranlassen, um die Situation zu prüfen, schreibt das Fachblatt Variety. Gaumont bestätigte in einem Statement die Absage. Man habe die Sendung „vorläufig verschoben“ und nehme derzeit eine „umfangreiche Untersuchung“ vor, um „alle Fragen bezüglich unserer Produktion“ zu klären. Gaumont nehme geistiges Eigentum „sehr ernst“.
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Streit unter Jägern
Der Vorwurf lautet, dass Serienmacher Cédric Anger die Handlung der Serie angeblich einem Roman aus den Siebzigerjahren entnommen hat, der 1976 bereits verfilmt wurde („Shoot“ von Douglas Fairbairn, der 1997 verstorben war). Erstmals bekannt gemacht hatte das ein französischer Medienexperte. Bei „Die Jagd“ handelt es sich um einen Thriller, bei dem Benoît Magimel die Hauptrolle spielt. Der bekannte Schauspieler ist Goldene-Palme- und mehrfacher César-Gewinner.
Ursprünglich war geplant, „Die Jagd“ in der kommenden Woche mit zwei Folgen starten zu lassen, danach waren wöchentliche Episoden bis Ende Dezember gedacht. Apple TV zeigt die Serie nun nicht mehr an. In „Die Jagd“ geht es um eine Gruppe von Freizeitjägern, die unerklärlicherweise in einem Waldgebiet angegriffen werden. Beim Schusswechsel stirbt einer der Angreifer. Die Gruppe wird schließlich gerettet, doch die Angreifer wollen Rache, die dann „im echten Leben“ ankommt. Der Plot von „Shoot“ ähnelt dem von „Die Jagd“. Auch hier geht es um rivalisierende Gruppen von Jägern, und es kommt zu einem Todesfall mit anschließenden Kampfhandlungen.
Internationalisierung bei Apple TV
Apple hat sich zu dem Fall bislang nicht geäußert und die Kommunikation dem Studio Gaumont überlassen. Der Konzern versucht, seinen Dienst mehr und mehr mit internationalen Inhalten anzureichern.
So gibt es auch deutsche Shows und der Apple lässt häufig im US-Ausland drehen. So spielt die zweite Staffel von „Hijack“ etwa in der Berliner U-Bahn.
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(bsc)