Künstliche Intelligenz
Die Produktwerker: Produktmanagement in den USA im Vergleich zu Europa
Tim Klein spricht in dieser Podcastfolge mit Christoph Steinlehner, der mehrere Jahre in Washington, D.C. gelebt und gearbeitet hat. Mit seiner Erfahrung aus über 25 Jahren in Produktmanagement und Coaching bringt er spannende Einblicke mit, wie Produktmanagement in den USA funktioniert – und was sich davon auf Europa übertragen lässt.
Regionale Unterschiede innerhalb der USA
Viele Produktmenschen schauen fasziniert ins Silicon Valley. Namen wie Amazon, Google oder Meta wirken wie Fixpunkte, an denen man sich orientiert. Christoph Steinlehner macht jedoch deutlich, dass dieses Bild nur einen kleinen Teil der Realität zeigt. Das Silicon Valley ist ein spezielles Ökosystem mit eigener Tradition, Netzwerken und Kapital. Doch außerhalb dieser Blase ist das Produktmanagement in den USA nach seiner Erfahrung oft erstaunlich nah an dem, was wir aus Deutschland kennen: Hierarchien, steife Strukturen und Unternehmen, die sich mit digitalen Transformationen schwertun.
Networking wird großgeschrieben
Spannend ist, wie unterschiedlich die Arbeitskultur für das Netzwerken und die Jobsuche ist. In großen Tech-Firmen haben Titel und Netzwerke einen hohen Stellenwert, und so ist der Zugang zu anderen Produktmenschen in den USA oft leichter. Ein Intro über LinkedIn, ein Kaffeetermin oder ein schneller Austausch sind gängige Wege, um ins Gespräch zu kommen. Für Steinlehner war dieses offene Netzwerken ein entscheidender Erfolgsfaktor in seinen drei Jahren vor Ort – und ein Unterschied, den er im deutschen Umfeld stärker verankert sehen möchte.
(Bild: deagreez/123rf.com)

So geht Produktmanagement: Auf der Online-Konferenz Product Owner Day von dpunkt.verlag und iX am 13. November 2025 können Product Owner, Produktmanagerinnen und Service Request Manager ihren Methodenkoffer erweitern, sich vernetzen und von den Good Practices anderer Unternehmen inspirieren lassen.
Auch beim Thema Agilität zeigt sich ein anderes Bild als vielleicht vermutet. Zwar arbeiten viele Unternehmen in cross-funktionalen Teams, doch Frameworks wie Scrum sind nicht mehr so dominant wie noch vor einigen Jahren. Capital One zum Beispiel hat die Rolle des Scrum Masters abgeschafft. Während in Europa Scrum oft noch als Stütze genutzt wird, um agile Zusammenarbeit zu strukturieren, ist es in den USA vielerorts bereits im Rückzug. Stattdessen gewinnen andere Arbeitsweisen an Gewicht, die stärker auf Kultur, Eigenverantwortung und Outcome-Orientierung setzen.
Christoph Steinlehner beobachtet zudem, dass Produktmanagement in den USA weniger vom Framework geprägt ist, sondern stärker durch Haltung und Praxis. Gerade in den großen Tech-Firmen braucht es nicht immer „offizielle“ agile Prinzipien, weil die Kultur bereits auf Zusammenarbeit und Wissensaustausch ausgerichtet ist. Doch auch hier gilt: Es gibt nicht „das eine“ Produktmanagement in den USA. Große Corporates kämpfen mit denselben Herausforderungen wie in Europa, während Start-ups eher mit Tempo und Experimenten punkten.
Neue Impulse für europäische Produktmenschen
Was bedeutet das für uns in Europa? Zum einen, dass wir uns nicht von den Erfolgsbildern des Silicon Valley blenden lassen sollten. Zum anderen, dass wir viel lernen können von der Offenheit, dem Mut zum Netzwerken und der klaren Ausrichtung auf Outcomes. Christoph Steinlehner selbst bringt aus seiner Zeit in den USA eine noch stärkere Fokussierung auf Visualisierung und Mapping-Methoden mit, die helfen, Diskussionen greifbarer zu machen und Teams in die Umsetzung zu bringen. Ein Punkt, der Tim Klein als Story-Mapping-Experten und Fan von Assumption Mapping, Impact Mapping und der Arbeit mit einem Canvas sehr aus dem Herzen spricht.
Christoph Steinlehners Erfahrung zeigt: Produktmanagement in den USA ist vielfältiger, bodenständiger und näher an unserer Realität, als viele annehmen. Wer mit offenen Augen hinschaut, entdeckt vor allem viele Möglichkeiten, das eigene Arbeiten mutiger und konsequenter zu gestalten.
Weiterführende Quellen
Im Gespräch wird auf diese Quellen und weitere Podcastfolge verwiesen:
Wer mit Christoph Steinlehner in den direkten Austausch kommen möchte, kontaktiert ihn am besten über sein LinkedIn-Profil.
Die aktuelle Ausgabe des Podcasts steht auch im Blog der Produktwerker bereit: „Die Produktwerker: Produktmanagement: USA vs. Europa – Unterschiede, Learnings, Aha-Momente„.
(mai)
Künstliche Intelligenz
Dream Chaser: Entwicklung des Raumgleiters geht trotz ungewisser Zukunft weiter
Der als inoffizieller Nachfolger des Space Shuttle bezeichnete Dream Chaser hat in den letzten Tagen eine Reihe kritischer Tests als Vorbereitung auf die erste Mission dieses Raumgleiters absolviert. Das meldet das US-Raumfahrtunternehmen Sierra Space, das diesen unbemannten Raumtransporter entwickelt und gebaut hat. Nach dem Anfang dieses Jahres bestandenen Test für eine Frachtmission sollte Dream Chaser Mitte 2025 zur Internationalen Raumstation ISS fliegen, doch dazu ist es nicht gekommen. Jetzt peilt Sierra Space das vierte Quartal 2026 für die erste Mission dieses Raumfahrzeugs an.
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Bei den jüngsten Tests im Kennedy Space Center der NASA in Florida wurde der Raumgleiter auf elektromagnetische Interferenz (EMI) und elektromagnetische Verträglichkeit (EMC) geprüft. Laut Unternehmensangaben bestätigt dies „die Fähigkeit des Raumfahrzeugs, während verschiedener Missionen in den erwarteten elektromagnetischen Umgebungen zu operieren“. Daneben wurde die Kommunikation der Bodenstationen mit dem Raumtransporter getestet, wobei Dream Chaser Kommandos über ein Satellitennetzwerk erhielt und Telemetriedaten ausgetauscht wurden.
Test auch für Landung
Zudem wurde der Raumgleiter rigorosen Schlepptests unterzogen. Dabei wurde Dream Chaser von einem Lkw bei hohen Geschwindigkeiten gezogen, um die Dynamik und Navigationsparameter während der autonomen Landung zu simulieren und zu validieren. Bei einem der ersten Landeversuche 2013 legte der private Raumtransporter noch eine Bruchlandung hin. Schließlich wurde der Prozess nach erfolgreicher Landung getestet, wobei das Raumfahrzeug und die möglicherweise sensiblen Nutzlasten gesichert wurden.
Dream Chaser ähnelt in Konzeption und Aussehen dem Space Shuttle. Es handelt sich um ein wiederverwendbares Raumfahrzeug, das von einer Rakete ins All gebracht wird und am Ende seiner Mission bei der Rückkehr zur Erde wie ein Flugzeug auf einer Landebahn landet. Allerdings ist Dream Chaser unbemannt und deutlich kleiner als das Space Shuttle. Er ist 9 Meter lang, seine nach oben abgewinkelten Tragflächen haben eine Spannweite von 7 Metern. Zum Vergleich: Die Space Shuttles waren über 37 Meter lang und hatten eine Spannweite von knapp 24 Metern.
Keine ISS-Missionen mehr notwendig
Ursprünglich sollte Dream Chaser Transportmissionen zur ISS absolvieren, nachdem das Space-Shuttle-Programm eingestellt worden war. Doch 2014 hat die NASA SpaceX und Boeing damit beauftragt. Sierra Space ist zwar dagegen vorgegangen, aber Anfang 2015 wurde der Protest gegen die Vergabe an Boeing und SpaceX abgewiesen. Zwar hatte die NASA Dream Chaser für sieben ISS-Flüge ab 2021 vorgesehen, berichtet NASASpaceflight, doch das wurde mehrfach verschoben. Die Flüge wurden demnach letztendlich aus dem NASA-Auftrag gestrichen. Was bleibt, ist ein Testflug in den Orbit, weit weg von der ISS. Zudem ist das Ende der ISS-Transportmissionen absehbar, denn der Betrieb der Raumstation wird 2030 eingestellt. Die ISS soll im Januar 2031 in den Pazifik stürzen.
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Trotzdem soll Dream Chaser im vierten Quartal 2026 erstmals in eine niedrige Erdumlaufbahn starten und am Ende dieses Testfluges in Kalifornien landen. Die Zukunft des Raumgleiters bleibt aber unklar. „Wir führen aktive Gespräche mit vielen Interessengruppen über die mögliche Nutzung des Fahrzeugs als nationales Gut und darüber hinaus“, erklärte Sierra Space auf Anfrage von NASASpaceflight. Durch die Änderung des NASA-Vertrags könne das Unternehmen nun alternative Missionen anbieten, einschließlich militärischer Nutzung.
(fds)
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„Lohn der Angst“ und „Sorcerer“ auf UHD im Test
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Bevor das Franchise-Kino die Leinwand dominierte und dem Publikum eine Heldengeschichte nach der anderen auftischte, blickten Henri-Georges Clouzot in „Lohn der Angst“ (Le Salaire de la peur) von 1953 und William Friedkin in „Atemlos vor Angst“ (englisch „Sorcerer“) 1977 in den Abgrund des Existenzialismus. Die Regisseure schickten jeweils vier gestrandete Außenseiter auf eine Höllenfahrt mit nitroglycerinbeladenen Trucks durch den südamerikanischen Dschungel.
Die Wucht der Bilder wirkt heute umso stärker, weil damals alles real und nichts mit Computereffekten gedreht wurde. Während die Männer ihre tödliche Fracht Zentimeter um Zentimeter über reißende Flüsse und steile Berghänge bewegen, kaut der Zuschauer an seinen Nägeln. Wir schauen für diesen Test auf die 4K-Restaurationen, die als Importscheiben bei Criterion als Ultra HD Blu-ray (UHD) erschienen sind. Eine deutsche Veröffentlichung der UHD-Restauration von „Lohn der Angst“ ist für Ende November geplant. „Sorcerer“ wurde just erst von Criterion veröffentlicht und für den hiesigen Markt bislang nicht offiziell angekündigt.

Die berüchtigte Brückenszene aus Sorcerer gehört zu den schwierigsten Drehs der Filmgeschichte. Immer wieder rutschte der Laster von der Hängebrücke in den Fluss.
(Bild: Criterion, abfotografiert)
Bevor sich Timo um die Technik kümmert, beleuchtet Hartmut auf den folgenden Seiten die Hintergründe dieser spektakulären Produktionen, die heutzutage in dieser Form nicht mehr möglich wären. „Sorcerer“ war seinerzeit Opfer des Star-Wars-Rummels und bekam erst über die Jahre die ihm gebührende Anerkennung. Quentin Tarantino nennt ihn heute einen der besten Filme aller Zeiten. Warum das so ist, erklärt ein Blick in die Zeit, das politische Umfeld und die damaligen Produktionsbedingungen.
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c’t-Workshop: IT-Sicherheitsstrategien für kleine und mittlere Unternehmen
Angriffe auf die IT-Infrastruktur können einen Betrieb schnell zum Stillstand bringen oder hohe Kosten verursachen. Insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen fehlen oft spezialisierte Security-Teams, da sie mit begrenzten Budgets arbeiten. Zusätzlich sorgen neue gesetzliche Vorgaben wie NIS 2 für Unsicherheit darüber, welche Regeln gelten und welche Maßnahmen wirklich notwendig sind.
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Der Workshop „IT-Sicherheitsstrategien für kleine und mittlere Unternehmen“ vermittelt praxisnahe Ansätze, mit denen KMU ihre IT-Sicherheit mit überschaubarem Aufwand verbessern. Unabhängig von konkreten Vorschriften geht es darum, eine stabile Basis zu schaffen – um sowohl gegen Angriffe als auch bei der Umsetzung künftiger Anforderungen gut aufgestellt zu sein. Eine individuelle Beratung gehört nicht zum Ziel des Workshops.
Bedrohungslage und Schutzmaßnahmen
Die Referenten Ann-Kathrin Rechel und Viktor Rechel, leitende Cybersicherheitsberater bei der secuvera GmbH, verfügen über langjährige Erfahrung in der Einführung von ISMS sowie in der Schwachstellenanalyse. Die Teilnehmer lernen, welche Bedrohungen für KMU realistisch sind und wie diese die eigene IT betreffen können. Der Workshop vermittelt die Grundbegriffe der Informationssicherheit und gibt einen Überblick über relevante Standards wie ISO 27001, TISAX/VDA-ISA oder IT-Grundschutz.
Im Mittelpunkt stehen jedoch konkrete Best Practices: Welche organisatorischen und technischen Maßnahmen bringen mit vertretbarem Aufwand den größten Nutzen? Die Referenten stellen eine Checkliste der wichtigsten Schritte vor und erläutern typische Fehler, die es zu vermeiden gilt. So können die Teilnehmer anschließend eine pragmatische, bezahlbare Sicherheitsstrategie für ihr Unternehmen festlegen.
Zielgruppe und Voraussetzungen
Der Online-Workshop richtet sich an Unternehmen mit 10 bis 1000 Mitarbeitenden, die bisher kein oder nur ein rudimentäres Informationssicherheitsmanagement haben. Angesprochen sind Entscheiderinnen und Entscheider mit strategischer oder operativer IT-Verantwortung – etwa aus Geschäftsführung, IT-Leitung oder Administration. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich; eine IT-Affinität erleichtert das Verständnis. Der Fokus liegt auf einem verständlichen Überblick, ohne auf konkrete Systemkonfigurationen einzugehen.
- Termin: 21. und 22. Januar 2026
- Uhrzeit: jeweils von 9 bis 12:30 Uhr
- Preis: 792 Euro (Frühbucher) / 880 Euro (Standard)
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Weitere Informationen zu Ablauf und Anmeldung finden Sie auf der Workshop-Seite der heise academy.
(abr)
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