Künstliche Intelligenz
Dienstag: Strommasten können Netzausbau beschleunigen, Tech-Konzerne wehren sich
Herkulesaufgabe Netzausbau: Gerade in unterversorgten Gebieten könnte die bestehende Infrastruktur der Energieversorger den Ausbau des Mobilfunknetzes erheblich und nachhaltig beschleunigen. Zu diesem Schluss kommt eine jetzt veröffentlichte Studie im Auftrag des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft. In Italien sehen sich die Social-Media-Konzerne Meta, X und LinkedIn einer Milliardenforderung der italienischen Steuerbehörde gegenüber. Dagegen haben sie Einspruch eingelegt. Die Angelegenheit hat das Zeug zum Präzedenzfall. Und nachdem herausgekommen ist, dass Techniker aus China die Cloud des US-Verteidigungsministeriums betreuten, ist die Aufregung groß – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Der Ausbau des Mobilfunknetzes in Deutschland könnte durch Nutzung von Strommasten, Windrädern oder Liegenschaften von Energieversorgungsunternehmen erheblich beschleunigt, kostengünstiger und umweltfreundlicher gestaltet werden. Das hat eine im Auftrag des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) erstellte Studie herausgefunden. Demnach bietet die Mitnutzung bestehender Infrastruktur eine Reihe von Vorteilen. Wenn allein 50 Prozent der bestehenden Infrastruktur der Energieversorger genutzt würden, ließen sich Kosten von nahezu 400 Millionen Euro einsparen. Studie: Energieinfrastruktur kann Mobilfunkversorgung deutlich verbessern
Insgesamt mehr als eine Milliarde Euro beträgt die Mehrwertsteuerforderung der italienischen Steuerbehörde gegen die US-Tech-Konzerne Meta, X und LinkedIn. Die Behörde argumentiert, dass kostenlose Nutzerregistrierungen bei den Plattformen als steuerpflichtige Transaktionen angesehen werden sollten, da die Bereitstellung eines Mitgliedskontos im Tausch gegen wertvolle, personenbezogene Daten der Nutzer erfolge. Dagegen haben die drei betroffenen Unternehmen Einspruch eingelegt. Das Verfahren könnte einen Präzedenzfall für die Steuerpolitik in der gesamten Europäischen Union schaffen. Meta, X und LinkedIn wehren sich gegen Steuerforderungen Italiens
Seit vielen Jahren stellt der US-Tech-Konzern Microsoft die Azure-basierte Cloud-Infrastruktur des US-Verteidigungsministeriums bereit. Nun hat eine Recherche der US-Organisation ProPublica enthüllt, dass Microsoft dabei wohl mindestens grob fahrlässig mit hochsensiblen Regierungsdaten umging. Die Betreuung der Cloud-Infrastruktur überließ der Konzern auch Technikern aus Nicht-US-Ländern, darunter Technikern aus der Volksrepublik China. Ein Microsoft-Sprecher bestätigte die Recherche indirekt; eine weitere Bestätigung in deutlich drastischeren Worten gab es kurz darauf von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth. Jetzt muss der Provider umbauen. Microsoft: Techniker aus China betreuten Cloud des US-Verteidigungsministeriums
Aber das ist nicht Microsofts einziges Problem. Die schwere Sharepoint-Sicherheitslücke „ToolShell“ hält Microsoft-Admins und Sicherheitsexperten weiter in Atem. Und jetzt kommt der Konzern noch wegen einer anderen Angelegenheit in Erklärungsnöte. Microsoft kann nicht garantieren, dass er Daten von EU-Kunden nicht an US-Behörden weitergibt. Bei einer Anhörung vor dem französischen Senat des Parlaments, sagte Anton Carniaux, Chefjustiziar von Microsoft France, auf die Frage, ob Microsoft niemals ohne ausdrückliche Zustimmung der französischen Behörden Informationen an die US-Regierung übermitteln würde, dass er das unter Eid nicht garantieren könne. Diese Aussage widerspricht dem Souveränitätsversprechen, mit dem US-Cloud-Anbieter um Vertrauen in der EU werben. Zur Einordnung hat heise online zwei Meinungen von Experten eingeholt. Microsofts Souveränitäts-Debakel: Zwischen „blumiger Werbung“ und „keine Panik“
Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk baut das Satelliteninternet Starlink seit 2019 auf. Fast 8.000 aktive Satelliten liefern inzwischen auf allen Kontinenten schnelle Internetverbindungen. Künftig sollen 30.000 Satelliten angeblich vor allem Regionen anbinden, bei denen konventionelle Technik nicht wirtschaftlich ist. In den Vereinigten Staaten steht die Regierung laut Medienberichten davor, Dutzende Milliarden US-Dollar für den Breitbandausbau auszugeben. Diskutiert wird unter anderem, ob dafür auch Geld an Starlink gehen soll. Eine neue Analyse weckt Zweifel daran, wie sinnvoll das ist. Starlink: Erstmals Zahlen zur – überraschend niedrigen – Kapazitätsgrenze
Auch noch wichtig:
- Wenn KI-Agenten nichts können, als mir einen Tisch im Restaurant zu buchen, brauche ich sie nicht, meint Eva-Maria Weiß. KI-Agenten: „Tisch reservieren“ ist lahm
- Tesla streitet mit Kaliforniens Straßenverkehrsbehörde. Diese wirft dem US-Elektroautobauer vor, die Fähigkeiten seiner Autopilot- und Full-Self-Driving-Technologie übertrieben und so die Verbraucher in die Irre geführt zu haben. Die Behörde versucht, Teslas Händlerlizenz auszusetzen oder zu widerrufen. Am Montag begann in Oakland, Kalifornien, eine fünftägige Anhörung in dem Fall.
(akn)