Künstliche Intelligenz
Dienstag: US-Mondlandung wackelt, Notruf-Ausfall kostet Menschenleben
Selbstregulation ist schon für viele Erwachsene schwierig (Anwesende ausgenommen), für junge Menschen ganz besonders. Selbsteinschätzung ist vielleicht nicht die Stärke von Multimilliardären. Selbstverständlich ist es wichtig, bei einem geplanten Neztupgrade den Notruf abzusichern. Selbstredend geht es beim Tauziehen um Tiktok in den USA nur um Demokratie und Redefreiheit, nicht um Selbstbeweihräucherung oder Selbstbereicherung – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Der schon mehrmals verschobene Termin für die erste bemannte US-Mondlandung seit 1972 wackelt 2027 erneut. SpaceX‚ Zeitplan für die Entwicklung des Human Landing System (HLS) erscheint Experten der NASA zu ehrgeizig. Auch die Entwicklung der notwendigen Raumanzüge durch Axiom Space ist zeitlich eng. Die hinter diesen Firmen stehenden Milliardäre werden sich doch nicht etwa überschätzt haben? Sicherheitsexperten der NASA zweifeln jedenfalls an einer US-Mondlandung 2027.
Junge Deutsche nutzen Soziale Netze laut einer neuen Studie mehr, als sie eigentlich wollen. Zwar haben sie Strategien zur Reduktion, wünschen sich aber mehr Hilfe dabei. Mehrheitlich stehen sie auch Handyeinschränkungen in Schulen nicht im Weg. Selbstregulation fällt selbst bei bedenklichem Nutzungsverhalten Sozialer Netze nicht leicht.
Unter jungen Usern ist Tiktok besonders en vogue. Das weiß auch das Weiße Haus, weshalb es mit Peking um die Kontrolle über Tiktok ringt. Eigentlich ist Tiktok in den USA verboten, uneigentlich erfreut es sich fröhlicher Urständ‘. Bald soll Tiktok in den USA anders laufen als im Rest der Welt. Oracle und andere US-Firmen erwerben 80 Prozent der US-Tochter und eine Lizenz für den Algorithmus. So soll mögliche chinesische Einflussnahme bei Tiktok USA durch mögliche US-Einflussnahme ersetzt werden.
Schlechten Einfluss hatte ein gut gemeintes Firewall-Update beim australischen Netzbetreiber Optus. In weiten Teilen Australiens fiel der Notruf stundenlang aus, was Optus zunächst kaum zu sorgen schien. Leider sind vier Personen gestorben, für die der Notruf nicht erreicht werden konnte, darunter ein Säugling: Todesfälle nach stundenlangem Notruf-Ausfall wegen Firewall-Upgrades
Ebenfalls gescheitert ist Apple, nämlich dabei, eine Ausnahmegenehmigung von Interoperabilitätsvorschriften im Europäischen Wirtschaftsraum auszuhandeln. Jetzt muss das iPhone-Betriebssystem an vielen Stellen geöffnet werden, damit Geräte anderer Hersteller ebenso gut mit iPhones zusammenarbeiten können, wie es Apple bislang seinen Uhren, Kopfhörern und anderem Zubehör vorbehält: Das iPhone muss kompatibler werden.
Der Google-Konzern Alphabet ist einer Zerschlagung bislang entkommen und darf den Webbrowser Chrome behalten. In einem weiteren Verfahren geht es um Googles Marktmacht im Werbebereich. Es könnten Auflagen kommen, Teile des vertikal integrierten Geschäfts verkaufen zu müssen: Google droht doch noch Zerschlagung – Werbegeschäft vor Gericht
Auch noch wichtig:
(ds)
Künstliche Intelligenz
TechWoven: Apples neues Funktionsgewebe unter der Lupe
FineWoven alias Feingewebe war für Apple ein Fiasko: Das Material für iPhone-Hüllen und anderes Zubehör zerlegte sich nach erstaunlich kurzer Zeit selbst, war für Kratzer anfällig und sah schnell sehr hässlich aus – trotz hoher Preise. Apple zog schließlich die Reißleine und stellte den Stoff (nahezu) ein. Mit den iPhone-17-Modellen ist nun der Nachfolger erschienen: Er trägt den Namen TechWoven, was Apple etwas umständlich auf Deutsch Funktionsgewebe nennt. Die Hauptfrage lautet dabei: Ist dieses – ebenfalls aus Kunststoff bestehende – Material nun haltbarer als FineWoven? Die Antwort zeigt eine erste genauere Untersuchung durch den Reparaturspezialisten iFixIt.
Die gute Nachricht
Der hat das Material sowohl unter dem Mikroskop untersucht als auch mit einem Messer bearbeitet. Zudem wurde überprüft, wie gut es mit Flecken umgehen kann und wie abriebfest es ist. Zunächst die gute Nachricht: Das vergleichsweise kratzige Material, das aus einem Muster verschiedener Fäden unterschiedlicher Farben aufgebaut ist, ist grundsätzlich widerstandsfähiger als FineWoven. Das liegt allerdings nicht nur am Aufbau, sondern daran, dass Apple eine chemische Beschichtung verwendet.
Diese sorgt dafür, dass Tropfen nicht so leicht ins Material eindringen können. Selbst Kaffeeflecken ließen sich so wieder entfernen – etwas 90-prozentiger Isopropyl-Alkohol half. Lustigerweise ging dadurch dann allerdings der Kaffeegeruch nicht (sofort) weg. Auch Ölflecken drangen zunächst nicht in das Gewebe ein und ließen sich wegwischen – gegebenenfalls mit besagtem Reinigungsalkohol.
Teure Hülle
Allerdings hält die Beschichtung auch nicht ewig. Zwar widersteht sie Münzen oder Schlüsseln, da sie recht rutschig ist. Doch zerkratzt man sie mit einem Messer, ist eine Durchdringung möglich – und sogar ein Zerschneiden der Fäden. Danach kann dann auch Flüssigkeit eindringen und das Material dauerhaft färben. Wie schnell sich die Beschichtung im Alltag löst, ist allerdings unklar. Ebenfalls eher schlecht: Das Innere der TechWoven-Hülle – also der Bereich, in den man das iPhone einlegt – verfügt laut iFixIt über keine Beschichtung. Sollte hier etwas hineinlaufen, sieht man das zwar zunächst nicht, unschön ist es dennoch. Auch die Bereiche zwischen Hülle und Kanten scheinen schlechter geschützt zu sein.
Alles in allem lässt sich sagen, dass Apple TechWoven deutlich haltbarer gestaltet hat als FineWoven – ein „Lederersatz“ wie letzteres Material ist es aber nicht. Die Preise pro Hülle sind zudem gesalzen: 69 Euro pro Stück kostet ein Case, egal ob fürs iPhone 17 Pro oder 17 Pro Max.
(bsc)
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11 Bluetooth-Tracker für Brille, Fahrrad und Geldbörse im Vergleich
Um verlegte Gegenstände wie eine Geldbörse oder eine Jacke wiederzufinden, eignet sich ein klassischer GPS-Tracker schlecht. Denn entweder ist er zu groß oder er meldet sich just dann nicht mehr, wenn man ihn braucht, weil der GPS-Empfänger und das Mobilfunkmodem als stromdurstige Gesellen mal wieder den Akku leergesaugt haben.
Aus dieser Problematik heraus entwickelten Firmen wie Chipolo, StickNFind oder Tile ab 2013 erste Tracker ganz ohne GPS und Mobilfunk. Die erforderliche Technik zur Positionsbestimmung lagerten sie an die Smartphones der Nutzer aus. Der Durchbruch zum Massenmarkt folgte 2021, als Apple sein AirTag auf den Markt brachte. Inzwischen bieten viele verschiedene Hersteller solche Anhängsel, englisch Tags, in unterschiedlichen Bauformen an und in diesem Beitrag stellen wir herausragende vor. Weiter unten im Text und in der Tabelle finden Sie beispielsweise besonders dünne Modelle für die Geldbörse, einen besonders kleinen für den Steg einer Brille oder auch Modelle mit großer Reichweite.
- Bluetooth-Tracker sind stromsparende Peilsender, die man an Dinge heftet, um sie im Verlustfall schnell zu orten.
- Hersteller haben in wenigen Jahren viele unterschiedliche Bauformen für diverse Gegenstände entwickelt.
- Die besten glänzen mit induktiv aufladbaren Akkus und Präzisionsortung.
Klar ist aber auch: Wenn Sie ein Tag nur mal ausprobieren wollen oder nur für gelegentliches Anpeilen der Sporttasche brauchen, dann tut es auch ein x-beliebiges 5-Euro-Tag vom Grabbeltisch. Achten Sie nur darauf, dass es sich für das Betriebssystem Ihres Smartphones eignet. Es gibt nur wenige, die sowohl mit Androids als auch mit iPhones zusammenspielen.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „11 Bluetooth-Tracker für Brille, Fahrrad und Geldbörse im Vergleich“.
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Fast alle Quellen erfunden: 10.000 Dollar Strafe für US-Anwalt nach KI-Nutzung
In Kalifornien muss ein Anwalt 10.000 US-Dollar Strafe bezahlen, weil einer seiner Anträge bei Gericht voller falscher Quellenangaben war, die eine KI generiert hatte. Das berichtet das Nachrichtenportal CalMatters und ergänzt, dass es sich um die höchste Strafe handelt, die in dem US-Bundesstaat wegen solch eines Vergehens gegen einen einzelnen Anwalt verhängt wurde. Laut dem Gericht waren 21 von 23 Zitaten, die der Anwalt aufgeführt hat, frei erfunden. Der wiederum habe eingestanden, dass er den generierten Text vor der Einreichung bei Gericht nicht gelesen hatte. ChatGPT habe ihm lediglich seinen Ausgangstext verbessern sollen. Er habe nicht gewusst, dass die Technik Dinge erfinden würde.
KI am Gericht ein immer größeres Problem
Ereignet hat sich der Vorfall laut CalMatters bereits im Sommer 2023, wenige Wochen nachdem die ChatGPT-Firma OpenAI erklärt hat, dass ihr KI-Modell sogar eine juristische Abschlussprüfung bestehen könnte. Der Anwalt habe versichert, dass er seinen Berufungsantrag selbst geschrieben habe, dann aber mithilfe von ChatGPT verbessern wollte. Obwohl ihn das nun ganz schön teuer zu stehen kommt, halte er es für unrealistisch, von Anwälten und Anwältinnen zu erwarten, dass sie keine KI einsetzen. Die Technik sei längst ein wichtiges Werkzeug, bei der Benutzung sollte man aber vorsichtig sein. Die Geldstrafe wurde jetzt wegen eines unseriösen Berufungsantrags, Verstößen gegen die Gerichtsregeln, dem Zitieren falscher Fälle und der Verschwendung von Zeit und Steuergeldern verhängt, zitiert CalMatters.
Der abschließend von einem Berufungsgericht entschiedene Fall ist bei weitem nicht der erste, in dem KI für Probleme vor einem Gericht gesorgt hat. Im Rahmen zweier unterschiedlicher Projekte wurden inzwischen jeweils schon hunderte Vorfälle zusammengetragen, in denen KI-Technik für erfundene Quellenverweise in Gerichtsdokumenten verantwortlich war. Der Rechtsexperte Mark McKenna von der University of California, Los Angeles gibt Universitäten und Anwaltskanzleien eine Mitschuld, denn dort werde man regelrecht bombardiert mit der Aufforderung, KI zu benutzen, ohne richtig darüber nachzudenken, zitiert ihn das Nachrichtenportal. Deshalb meint er, dass das Problem noch schlimmer werden wird, bevor irgendwann eine Besserung eintritt.
(mho)
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