Künstliche Intelligenz
Digitales Vertrauen in Gefahr: Wenn Behörden ihre alten Domains vergessen
Die Umbenennung einer Bundesbehörde erfordert nicht nur den Austausch von Schildern und Briefköpfen, sondern auch den der zugehörigen Internetadresse. Werden solche vormals staatlich genutzten Domains nach einiger Zeit aufgegeben, kann dies erhebliche Sicherheitsprobleme nach sich ziehen.
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Aufgrund ihrer Historie genießen diese Adressen weiterhin ein hohes Vertrauen, werden in wissenschaftlichen Arbeiten oder von Nachrichtenmedien verlinkt und sind in Suchmaschinen leicht auffindbar. Diese Faktoren machen sie zu einem idealen Ziel für Betrüger und Verbreiter von Desinformation. Unter ehemaligen Behörden-Webadressen finden sich heute teils Werbung für illegales Glücksspiel, Online-Casinos, Wettanbieter und sogar Schadsoftware.
Bundesamt für Flüchtlinge
Ein prägnantes Beispiel dafür ist die alte Domain des heutigen Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), das bis 2005 noch Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge (BAFl) hieß. Nach der Umbenennung wechselte die Adresse von bafl.de zu bamf.de. Obwohl die alte URL jahrelang auf die neue weiterleitete, wurde sie schließlich aufgegeben. 2025 entdeckte der IT-Sicherheitsforscher Tim Philipp Schäfers, dass bafl.de erneut zur Registrierung frei war. Zuvor hatte dort zeitweise eine seltsame, aber scheinbar harmlose Website mit fragwürdigen Informationen über Asylthemen ihr Domizil aufgeschlagen.
Schäfers, der beim BAMF bereits skurrilen Testkonten auf die Spur gekommen war, sicherte sich laut einem jetzt veröffentlichten Bericht die Domain. Er stellte überraschend fest, dass weiterhin Anfragen aus den Netzen des Bundes an bafl.de gesendet wurden. Diese Infrastruktur verbindet Behörden und Tausende Mitarbeiter.
Das deutete darauf hin, dass interne IT-Systeme – möglicherweise aufgrund einer Fehlkonfiguration – weiterhin automatisiert auf die nicht mehr kontrollierte Adresse zugriffen. Eine solche hartnäckige Verankerung in den Systemen birgt dem Entdecker zufolge ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Angreifer könnten durch die beständigen Anfragen Informationen über die interne IT-Infrastruktur ausspionieren und im schlimmsten Fall Systeme manipulieren.
Alte Verweise als hartnäckiges Sicherheitsrisiko
Obwohl das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das BAMF auf die Meldung des Sicherheitsexperten reagierten und die Löschung des Verweises auf bafl.de aus allen Konfigurationen beim ITZBund veranlassten, rissen die automatisierten Anfragen nicht ab. Der Vorfall unterstreicht, dass die Freigabe einer Domain erst erfolgen sollte, wenn sichergestellt ist, dass sie intern auf keinem System mehr verwendet wird. Das BAMF teilte diese Einschätzung laut Netzpolitik.org nachträglich. Es will stärker darauf achten, nicht mehr genutzte Domains aus Sicherheitsgründen weiter zu registrieren.
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Dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt, belegt eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion. Demnach wurden mehrere vormals von Ministerien oder ihren Geschäftsbereichsbehörden genutzte Domains von Dritten registriert und missbräuchlich genutzt. Ein Beispiel ist eine alte URL des Landwirtschaftsministeriums. Diese informiert heute zwar noch über Bioenergiepflanzen, aber blendet Links zu Glücksspiel- und Wettanbietern ein.
Auch das Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit (BIÖG), ehemals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, kämpft mit ungenutzten Domains aus früheren Aufklärungskampagnen. Diese verlinken nun ebenfalls auf illegale Online-Casinos. Eine andere, einst für Kinderlieder genutzte Domain verbreitet sogar Schadsoftware. Während einige Ministerien entsprechende Fälle meldeten, signalisierten andere nur „Fehlanzeige“. Das erscheint angesichts der Dimension staatlicher Domainverwaltung und des BAFl-Falls unglaubwürdig.
Mangelnde Transparenz und fehlende Regeln
Die Linken-Abgeordnete Donata Vogtschmidt beklagt ein „Totalversagen“ bei der Sicherung vertrauenswürdiger Webauftritte. Unzureichend erscheint Vogtschmidt die Situation, weil es laut Regierung keine einheitlichen Regeln für den Umgang mit nicht mehr benötigten Domains gibt: Die Zuständigkeit liege bei der jeweiligen Behörde.
Die Regierung lehnt es ab, eine systematische Liste aller in Bundeshand befindlichen Domains und deren Kosten offenzulegen, da dies die Sicherheit der Bundesrepublik gefährden könnte. Diese Geheimhaltung erschwert ein internes Inventar-Management sowie externe Transparenz und notwendige Sicherheitsforschung. Die Schätzungen zur Anzahl der Domains mit staatlichen Inhalten gehen in die Tausende, was die Größe des potenziellen Sicherheitsproblems verdeutlicht.
Um Vertrauen zu schaffen und Missbrauch von Anfang an zu verhindern, könnte die konsequente Nutzung von Subdomains unter bund.de oder der neuen digitalen Dachmarke gov.de helfen. Letztere, die offizielle Websites kennzeichnen soll, befindet sich aber noch in der Pilotphase und ist keine Pflicht. Ein konsequentes Domain-Management, starke Authentifizierung und Kontrolle anstelle von Geheimhaltung wären laut IT-Experten effektiver, um die digitalen Auftritte des Bundes resilienter gegen Missbrauch zu machen.
(wpl)
Künstliche Intelligenz
Autonomer ID. Buzz wird Robotaxi in Oslo
Oslo bekommt einen Dienst mit autonom fahrenden Fahrzeugen. Diese stammen von der Volkswagen-Tochter Moia.
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Den Dienst wird die Verkehrsgesellschaft Ruter zusammen mit Holo anbieten, einem auf den Betrieb autonomer Fahrzeuge spezialisierten Unternehmen. Er soll im kommenden Frühjahr starten, wie Ruter mitteilte. Holo wird demnach seine Erfahrungen aus dem Betrieb autonomer Mobilitätsdienste in den nordischen Ländern einbringen.
Der ID. Buzz AD kommt nach Oslo
Als Fahrzeug kommt der ID. Buzz AD zum Einsatz, dem Robotaxi auf der Basis des elektrischen VW-Bus. Diese sollen zunächst in Groruddalen unterwegs sein, einem Vorort der norwegischen Hauptstadt. Dort sollen die Fahrzeuge zunächst auch unter anspruchsvollen Wetterbedingungen wie Schnee erprobt werden. Ruter will bis zu 30.000 autonome Ride-Sharing-Fahrzeuge in das öffentliche Verkehrsnetz Oslos integrieren. Das soll Staus und Emissionen reduzieren.
Für Moia sei „das Projekt ein weiterer Schritt bei Ausbau und Kommerzialisierung autonomer Mobilität in Europa“, teilte das Unternehmen mit. Bisher bietet die VW-Tochter selbst Ride-Sharing-Dienste an, bis vor kurzem in Hannover sowie in Hamburg, in Hamburg und Berlin künftig auch autonomes Ridesharing.
Im nächsten Schritt will Moia auch ein „Gesamtpaket“ aus autonomen Fahrzeugen, Software und Betriebsdienstleistungen anbieten, „das Verkehrsbetreibern ermöglicht, autonome Mobilität zu implementieren.“ Moia plant, bis 2027 eine Typgenehmigung für den ID. Buzz AD in der Europäischen Union zu erhalten.
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(wpl)
Künstliche Intelligenz
Bundesregierung legt Gesetzentwurf für „klimafreundlicheres Tanken“ vor
Das Bundeskabinett muss EU-Vorgaben umsetzen und hat dafür einen Gesetzentwurf zur Senkung von Treibhausgasemissionen von Kraftstoffen auf den Weg gebracht. „Diese Gesetzes-Novelle macht das Tanken Schritt für Schritt klimafreundlicher“, meint Umweltminister Carsten Schneider (SPD). Konkret geht es um die sogenannte Treibhausgasminderungsquote.
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Wasserstoff-Infrastruktur schaffen
Im Verkehrssektor werden Klimaziele seit Jahren verfehlt. Nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz sind Kraftstoffanbieter verpflichtet, die CO₂-Emissionen ihrer Kraftstoffe um einen gewissen Prozentsatz, die THG-Quote, zu mindern. Das erreichen sie, indem sie zum Beispiel nachhaltige Biokraftstoffe beimischen, „grünen Wasserstoff“ in Raffinerien einsetzen oder Strom für Elektrofahrzeuge bereitstellen.
Ein Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur soll vorangebracht werden „Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch“, so Schneider. „Aber auch für die große Bestandsflotte wollen wir Fortschritte erreichen.“ Erstmals gebe es eine Verpflichtung für Mineralölunternehmen, „grünen“ Wasserstoff einzusetzen, der mithilfe von Wind- und Solarstrom erzeugt wird. Das solle eine gesicherte Nachfrage schaffen, die den Ausbau der neuen Wasserstoff-Infrastruktur voranbringen werde.
„Herkömmliche Biokraftstoffe aus Futter- und Lebensmitteln bleiben gedeckelt, um negative Folgen für die Welternährung oder die Regenwälder zu vermeiden“, argumentiert Schneider. Dafür werde der Einsatz fortschrittlicher Biokraftstoffe aus Reststoffen attraktiver. Diese werden etwa aus Stroh, Gülle oder Biomasse aus Algen hergestellt. Die Quote für diese Biokraftstoffe soll schrittweise steigen.
THG-Quote bis 59 Prozent
Um Unternehmen Planungssicherheit für Investitionen zu geben, soll generell die nationale THG-Quote bis zum Jahr 2040 fortgeschrieben und schrittweise auf 59 Prozent steigen. In diesem Jahr liegt sie bei 10,6 Prozent. Ein bestimmter Reststoff soll ab 2027 nicht mehr auf die THG-Quote angerechnet werden, nämlich der aus der Palmölproduktion. Die Herstellung von Palmöl gehe in vielen Teilen der Welt mit großen Umweltschäden einher, so das Ministerium.
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Weiter eingesetzt werden könnten Biokraftstoffe aus Futter- und Lebensmitteln. Die Quote soll aber gedeckelt bleiben, um zu vermeiden, dass sich Konkurrenzen „zwischen Teller und Tank“ mit Blick auf die Welternährung weiter verschärfen. Auch Strom für Elektroautos kann auf die THG-Quote angerechnet werden, wenn er nachweislich im Verkehr eingesetzt wird.
Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbands Fuels und Energie, sagte, der Gesetzesvorschlag fordere schon im nächsten Jahr deutlich ehrgeizigere Treibhausgasminderungsziele als bisher. „Um die Verbraucher nicht zu sehr zu belasten, ist eine Reform der Energiebesteuerung noch wichtiger geworden. Mit dieser sollten die erneuerbaren Kraftstoffe deutlich geringer besteuert werden als bisher.“
„Chance für den Klimaschutz verpasst“
Nikolas von Wysiecki, Klima- und Verkehrsexperte im NABU-Bundesverband, kritisierte, die Bundesregierung verpasse mit der Neuregelung der THG-Quote eine wichtige Chance für den Klimaschutz und die Elektromobilität. So sollten Autofahrer durch eine verpflichtende Quote für E-Fuels an der Tankstelle zur Kasse gebeten, nachdem die Industrie es nicht geschafft habe, selbst Produktionskapazitäten aufzubauen. Die Deutsche Umwelthilfe kritisierte, dass der Ausstieg aus „Soja-Diesel“ entfallen solle und Palmöl-Reststoffe erst ab 2027 ausgeschlossen werden sollten.
Für den Verband der Automobilindustrie sagte Geschäftsführer Andreas Rade, um die Ziele zu erreichen, müssten jetzt die richtigen Investitionsanreize für erneuerbare Kraftstoffe gesetzt werden. Zugleich müsse die Quote bereits für das Jahr 2030 weiter erhöht werden, um frühzeitig die richtigen Investitionsanreize zu setzen.
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(mfz)
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Xiaomi Poco F8 Pro im Test: High-End-Smartphone zum Mittelklasse-Preis
Das Poco F8 Pro bietet Flaggschiff-Leistung mit starker Kamera samt Telelinse – und das für knapp über 500 Euro. Ist das zu gut, um wahr zu sein?
Mit der F-Reihe bietet Poco von Xiaomi vergleichsweise günstige Smartphones aus der Mittelklasse an, die mit High-End-Features aufwarten – allen voran einem starken Prozessor. Mit dem F8 Pro geht Xiaomi in diesem Jahr jedoch einen Schritt weiter. Im Kern handelt es sich um eine an den europäischen Markt angepasste Version des in Asien erhältlichen Redmi K90.
Das Smartphone bietet eine Ausstattung, die man sonst nur in der Oberklasse findet – inklusive einer Telekamera. Diese war im Vorjahr noch dem F7 Ultra vorbehalten, nun erhält auch das Pro-Modell ein echtes Zoom-Objektiv. Das Poco F8 Pro verspricht dementsprechend Top-Leistung zu einem exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis – ob es dennoch einen Haken gibt, klärt unser Test.
Design
Verglichen mit anderen Smartphones der oberen Mittel- und Oberklasse fällt das Poco F8 Pro relativ kompakt aus. Es positioniert sich zwischen handlichen Geräten und großen High-End-Modellen. Mit Abmessungen von 157,5 × 75,3 × 8 mm passt es problemlos in die Hosentasche, und auch die einhändige Bedienung ist – zumindest für Nutzer mit größeren Händen – gut machbar. Das Gewicht von 199 g wirkt moderat. Der Formfaktor ist für uns ein idealer Kompromiss.
Optisch erinnert das Modell an das Xiaomi 14T Pro aus dem Vorjahr – mit einem Schuss aktueller iPhone-Ästhetik. Vier runde Linsen mit Metallringen sitzen quadratisch angeordnet auf einem quaderförmigen Modul aus Kunststoff mit abgerundeten Ecken. Dort findet sich auch der Schriftzug „Sound by Bose“. Der Audio-Spezialist war an der Optimierung der Lautsprecher beteiligt.
Bei der Materialwahl zeigt sich das Poco F8 Pro erwachsen: Ein Metallrahmen und eine Glasrückseite verleihen dem Smartphone eine hochwertige Haptik. Zudem ist es nach IP68 staub- und wasserdicht. Die Verarbeitungsqualität liegt insgesamt auf Premium-Niveau.
Display
Das Poco F8 Pro setzt auf ein 6,59-Zoll-Display und liegt damit größenmäßig zwischen kompakten Geräten wie dem Xiaomi 15 und größeren Ultra-Modellen des Herstellers. Das OLED-Display überzeugt mit hervorragender Bildqualität: starke Kontraste, tiefes Schwarz und lebendige, aber nicht übertrieben gesättigte Farben. Auch die Blickwinkelstabilität ist einwandfrei.
Mit einer Auflösung von 2510 × 1156 Pixeln erreicht das Panel eine hohe Schärfe von 419 PPI. Die Bildwiederholrate passt sich automatisch zwischen 60 und 120 Hz an, was flüssige Animationen ermöglicht. Die Touch-Abtastrate von 2560 Hz erlaubt zudem äußerst präzise Eingaben.
Auch die Helligkeit liegt auf Spitzenniveau. Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung bleibt die Anzeige gut ablesbar. Im HDR-Modus erreicht es laut Hersteller bis zu 3200 Nits – ein beeindruckender Wert für diese Preisklasse.
Kamera
Musste sich das Vorgänger-Modell Poco F7 Pro noch mit einer Dualkamera begnügen, bietet das Poco F8 Pro jetzt ein echtes Triple-Kamerasystem. Es besteht aus einer Hauptkamera mit 50 Megapixeln (f/1.88) und optischer Bildstabilisierung, einer 8-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera sowie einer Telelinse mit 50 Megapixeln. In der Punch-Hole-Notch auf der Front sitzt eine 20-Megapixel-Selfiekamera.
Im Test überzeugte die Hauptkamera mit detailreichen Aufnahmen und einem hohen Dynamikumfang. Farben wirken kräftig, aber natürlich. Auch bei Dunkelheit hellt die Kamera Szenen effektiv auf – das Bildrauschen ist zwar sichtbar, bleibt aber gut kontrolliert.
Die Telelinse liefert einen 2,5-fachen optischen Zoom und sorgt auch bei fünffacher Vergrößerung noch für ordentliche Ergebnisse. Bis zu 30-fach ist möglich, dann wird es allerdings sichtbar pixelig. Bei Nachtaufnahmen steigt das Rauschen, bleibt bei 2,5-fachem Zoom jedoch auf akzeptablem Niveau.
Etwas schwächer schneidet die Ultraweitwinkelkamera ab. Sie bringt es nur auf 8 Megapixel, liefert bei Tageslicht aber brauchbare Ergebnisse. Die Detailtiefe ist geringer als bei der Hauptkamera, farblich stimmt das Bild jedoch gut überein. Auf Leica-Farbmodi müssen Nutzer verzichten – sie gibt es beim Poco F8 Pro nicht.
Der Supermakromodus nutzt die Telelinse, verlangt jedoch einen Abstand von etwa 50 cm. Die Ergebnisse wirken oft etwas unscharf und weniger überzeugend. Bessere Resultate können erzielt werden, wenn man näher an das Motiv herangeht und manuell fokussiert. Bei der Schärfe ist insgesamt noch etwas Luft nach oben.
Selfies gelingen solide, setzen aber keine neuen Maßstäbe. Videos nimmt das Poco F8 Pro dank des leistungsstarken Prozessors in bis zu 8K mit 30 FPS oder in 4K mit 60 FPS auf. Die Frontkamera schafft Aufnahmen in Full-HD mit 60 FPS.
Poco F8 Pro – Originalaufnahmen
Ausstattung
Das Poco F8 Pro bietet viel Leistung. Unter der Haube arbeitet der Snapdragon 8 Elite Gen 4, einer der stärksten Qualcomm-Chips des Jahres. Der Prozessor sorgt für eine spürbare Leistungssteigerung – egal ob beim Gaming, Surfen oder Medienkonsum. Der absolute Top-Chip bleibt zwar dem Poco F8 Ultra vorbehalten, doch das Pro-Modell liefert trotzdem Oberklasse-Power.
Im Benchmark 3DMark Wild Life Extreme erreicht das F8 Pro rund 6400 Punkte und liegt damit leicht unter Geräten wie dem Galaxy S25 Ultra. Eine Schwachstelle zeigt sich bei der Effizienz: Im Stresstest von Wild Life Extreme hält das Gerät nur etwa 50 Prozent seiner Leistung dauerhaft und wird dabei spürbar warm. Bei PCMark stehen rund 20.000 Punkte zu Buche.
Zur Ausstattung gehören je nach Version 256 oder 512 GB UFS-4.1-Speicher und stets 12 GB RAM, was auch bei Multitasking für flüssige Performance sorgt. Bei der Konnektivität ist alles auf dem neuesten Stand: Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4 (mit aptX Adaptive, LDAC, LHDC, AAC, SBC und LC3), NFC, Infrarot-Port und 5G.
Die Ortung erfolgt über GPS, Glonass, Beidou, Galileo, QZSS und Navic – mit einer Genauigkeit von etwa drei Metern. Einziger Wermutstropfen: Der USB-C-Anschluss unterstützt nur den USB-2.0-Standard und bremst damit kabelgebundene Datenübertragungen – ein häufiges Manko in dieser Preisklasse.
Die Stereo-Lautsprecher liefern soliden Klang für Videos und Spiele. Trotz Bose-Unterstützung ist der Unterschied zu anderen Xiaomi-Modellen gering. Der Fingerabdrucksensor unter dem Display arbeitet schnell und zuverlässig.
Software
Das Poco F8 Pro läuft ab Werk bereits mit Hyper OS 3 auf Basis von Android 16. Zum Testzeitpunkt Mitte Dezember war der Sicherheitspatch von November installiert – noch ausreichend aktuell. Xiaomi verspricht vier große Android-Upgrades, also Updates bis Android 20. Überdies sind sechs Jahre Sicherheitsupdates geplant, voraussichtlich bis 2031. Das ist solide, liegt aber leicht unter dem Niveau von Samsung oder Google, die inzwischen rund sieben Jahre Software-Support bieten.
Die Oberfläche wirkt aufgeräumt. Ob man einen App-Drawer nutzt oder nicht, lässt sich frei wählen. Xiaomi installiert allerdings etwas mehr Bloatware als bei seinen Geräten der Zahlenreihe, diese lässt sich jedoch problemlos entfernen. Etwas lästig ist der integrierte Xiaomi-App-Store: Beim ersten Start schlägt er zahlreiche zusätzliche Apps zur Installation vor, die man manuell abwählen muss. Auch Werbung ist im Store sehr präsent.
Akku
Trotz der vergleichsweise kompakten Bauform verbaut Poco im F8 Pro einen üppigen 6210-mAh-Akku. Möglich wird das durch moderne Carbon-Silizium-Technologie. In Kombination mit dem effizienten Snapdragon-Chip liefert das Smartphone eine beeindruckende Ausdauer. Im PCMark Battery Test erreichten wir rund 17 Stunden Laufzeit – das ist ein starker Wert in dieser Geräteklasse.
Im Alltag hält das Poco F8 Pro problemlos einen vollen Tag durch, selbst bei intensiver Nutzung. Bei moderatem Gebrauch sind auch zwei Tage ohne Nachladen realistisch. Aufgeladen wird der Akku mit bis zu 100 W, sofern man ein Xiaomi-Netzteil hat (Hypercharge). Nach etwa 45 Minuten ist der Energiespeicher wieder voll. Andere Geräte lädt das Poco F8 Pro als Powerbank mit 22,5 W. Auf kabelloses Laden verzichtet Poco allerdings.
Preis
Das Poco F8 Pro startet bei rund 520 Euro für die Version mit 256 GB Speicher. Empfehlenswerter ist das Modell mit 512 GB, das ab etwa 540 Euro erhältlich ist. Angesichts der Ausstattung ist das ein fairer Preis – und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis das Gerät unter die 500-Euro-Marke fällt.
Fazit
Das Poco F8 Pro bietet ein beeindruckendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer kein teures Flaggschiff braucht, aber trotzdem Wert auf Leistung und Ausstattung legt – etwa auf einen schnellen Prozessor oder eine starke Kamera mit Telezoom – bekommt hier für etwas über 500 Euro ein rundum überzeugendes Paket. Das Display überzeugt, der mittelgroße Formfaktor gefällt, und die Akkulaufzeit ist hervorragend.
Größere Schwächen leistet sich das Gerät kaum – und die vorhandenen sind für den Preis leicht zu verschmerzen. Die Telelinse verliert bei hohen Zoomstufen und schwachem Licht etwas an Schärfe, Weitwinkel- und Selfiekamera bleiben auf solidem Mittelklasse-Niveau. Beim Software-Support liegt Xiaomi im guten Mittelfeld, die Konkurrenz ist hier jedoch mittlerweile etwas weiter.
Insgesamt ist das Poco F8 Pro eines der besten Smartphones seiner Preisklasse – ein stimmiger Kompromiss aus Leistung, Ausstattung und Kamera zum fairen Preis.
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