Künstliche Intelligenz

Disney und Universal klagen gegen Midjourney: Urheberrecht auf Figuren


Midjourney generiert unbefugt urheberrechtlich geschützte Figuren wie Shrek und Darth Vader. Disney und Universal klagen nun als Rechteinhaber gemeinsam gegen den Anbieter des Bildgenerators. Eingereicht wurde die Klage vor einem US-Bezirksgericht in Kalifornien. Darin heißt es, Midjourney sei ein „virtueller Verkaufsautomat, der endlos unautorisierte Kopien der urheberrechtlich geschützten Werke von Disney und Universal erzeugt.“

Wie die New York Times berichtet, handle es sich laut Klage um ein „Musterbeispiel für Urheberrechts-Trittbrettfahrer und ein Fass ohne Boden des Plagiats“. Denn Midjourney habe keinen finanziellen Beitrag geleistet, noch sei das Unternehmen an der Entwicklung der Charaktere beteiligt gewesen. Nicht nur, dass Disney und Universal Midjourney vorwerfen, dass es überhaupt möglich ist, die bekannten Figuren zu generieren, Midjourney werbe auch noch genau damit, dass es möglich sei.

Aufforderungen, die Urheberrechtsverletzungen einzustellen, sei Midjourney laut der Kläger nicht nachgekommen. Andere KI-Anbieter seien dem sehr wohl nachgekommen und hätten Schutzmaßnahmen ergriffen. Allerdings war es mit OpenAIs Dall-E auch vor kurzem noch problemlos möglich, Charaktere aus verschiedenen Filmen und Serien darzustellen. Fragt man Dall-E derzeit nach einem Bild von Shrek, verweigert er die Bildgenerierung. Fragt man allerdings nach Indiana Jones mit einer Banane in der Hand, erscheint nach wie vor ein solches Bild.



Indiana Jones mit einer Banane in der Hand.

(Bild: generiert mit Dall-E.)

Die Frage nach dem Urheberrecht betrifft freilich auch die Videogeneratoren. Midjourney hat erst kürzlich angekündigt, einen solchen auf den Markt bringen zu wollen. Disney und Universal sorgen sich in der Klage bereits davor, dass das dahinterstehende KI-Modell auf ihren Werken und Charakteren trainiert worden sei und diese entsprechend auch ausgebe.

Es gibt bereits eine Klage mehrerer Künstler gegen Midjourney. Sie werfen dem Unternehmen vor, ihre Werke unerlaubter Weise für das KI-Training genutzt zu haben. Bisher ist völlig unklar, ob es sich dabei um einen Urheberrechtsverstoß handelt. Die großen KI-Anbieter in den USA berufen sich auf das sogenannte Fair-Use-Prinzip, das besagt, wenn es allen zugutekommt, ist es erlaubt, auch geschützte Werke zu nutzen. Zudem sagt Midjourney, sei jedes Bild, das KI generiere aus Millionen Fragmenten zusammengesetzt und vergleicht den Prozess mit dem, was ein Mensch sieht und lernt.

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In der aktuellen Klage geht es jedoch nur um den Output der Bildgeneratoren. Ein Sprecher von Disney sagte CNN: „Wir sind zuversichtlich, was das Versprechen der KI-Technologie angeht, und optimistisch, wie sie verantwortungsvoll als Werkzeug zur Förderung der menschlichen Kreativität eingesetzt werden kann.“ Aber: Piraterie ist Piraterie, und die Tatsache, dass sie von einem KI-Unternehmen durchgeführt wird, macht sie nicht weniger rechtswidrig.“


(emw)



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