Künstliche Intelligenz
Donnerstag: MediaMarktSaturn in chinesischer Hand, Gewinne von Microsoft & Meta
Nachdem zuvor nur Verkaufsverhandlungen bestätigt wurden, ist es jetzt fix: JD.com steigt bei Media-Saturn ein und macht allen Aktionären ein Angebot. Die Großaktionäre haben bereits 32 Prozent der Anteile zugesagt und auch die meisten anderen Aktionäre dürften annehmen. Die deutsche Familie Kellerhals behält aber eine Sperrminorität. In anderen finanziellen Sphären bewegt sich Microsoft, das zum Abschluss des Finanzjahres 2025 ein überdurchschnittlich starkes viertes Quartal präsentiert. Dieses hat den Jahresnettogewinn des Konzerns erstmals über 100 Milliarden US-Dollar geschoben. Das Haar in der Suppe ist die Xbox-Hardware. Noch stärker als bei Microsoft ist das Umsatzwachstum von Meta Platforms. Dank Werbung wachsen die Einnahmen des Facebook-Konzerns schier unaufhörlich. Zuckerberg verspricht persönliche Superintelligenz für alle und hat dafür ein neues KI-Team aus Experten gebildet. Da auch die Prognose positiv ausfällt, springt die Aktie – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Die Handelsketten Media Markt und Saturn werden bald dem chinesischen Konzern JD.com gehören. Die deutsche Familie Kellerhals behält allerdings eine Sperrminorität von rund 25,4 Prozent an Ceconomy, der Muttergesellschaft Media-Saturns. Im Rahmen der Verhandlungen haben die bisherigen Großaktionäre Haniel, Beisheim, Freenet und Convergenta bereits verbindliche Zusagen für rund 32 Prozent des Aktienkapitals unterzeichnet. Zudem werden Vorstand, Aufsichtsrat und die Familie Kellerhals allen anderen Aktionären empfehlen, das Angebot JD.coms anzunehmen. Der aktuelle Ceconomy-Vorstand soll nach der Übernahme im Amt bleiben. Für drei Jahre verspricht JD.com keine betriebsbedingten Kündigungen oder Standortschließungen zu veranlassen: Media Markt und Saturn wird mehrheitlich nach China verkauft.
Media Markt und Saturn werden auf absehbare Zeit auch die gewohnten Produkte verkaufen, etwa von Microsoft. Diesem Konzern geht es gerade blendend, denn er hat in einem Finanzjahr erstmals mehr als 100 Milliarden Dollar Nettogewinn geschrieben. Dabei ist das vierte Quartal noch besser gelaufen als die drei Quartale davor. Denn in den drei Monaten bis Ende Juni hat Microsoft im Vergleich zu selben Quartal des Vorjahres 18 Prozent mehr umgesetzt. Von den drei Konzernteilen Productivity and Business Processes (insbesondere Office-Software, Dynamics 365, Linkedin), Intelligent Cloud (Azure, SQL-Server, Github, diverse KI-Dienste) und More Personal Computing (Windows, Werbung, Hardware, Computerspiele) ist die Cloud-Sparte am stärksten gewachsen: Microsoft wächst im Schlussquartal noch schneller als im Gesamtjahr.
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Einen noch stärker angestiegenen Quartalsumsatz verzeichnet Meta Platforms, nämlich um 22 Prozent. Dabei hat der Facebook-Konzern in den vergangenen drei Monaten auch mehr eingenommen und verdient als Beobachter erwartet hatten. Da auch der Ausblick über externen Prognosen liegt, macht der Aktienkurs des Facebook-Konzerns einen kleinen Sprung. Die weiter steigenden Werbeeinnahmen finanzieren künftig nicht nur das weiterhin tief defizitäre Metaverse, sondern auch den Aufbau von persönlicher Superintelligenz für alle, wie Konzernchef Mark Zuckerberg es nennt. Dafür hat er ein „Superintelligence Labs“ genanntes KI-Team innerhalb des Konzerns eingerichtet, für das etliche KI-Experten von anderen Unternehmen abgeworben wurden: Meta steigert Umsatz und Gewinne weiter, baut auf persönliche Superintelligenz.
Zu den Meta-Plattformen gehört auch WhatsApp, doch Italien untersucht diesen Messenger jetzt auf mögliche Verstöße gegen Wettbewerbsrecht. Anlass ist, dass Meta seinen KI-Dienst ungefragt in WhatsApp eingebaut hat. Und WhatsApp hält eine dominante Position im Markt für persönliche Kommunikationsdienste. Grundsätzlich ist es im Wettbewerbsrecht verpönt, Macht auf einem Markt als Hebel für Vorteile in einem anderen Markt auszunutzen. Eine der zu klärenden Fragen wird sein, ob die in WhatsApp verankerte Meta AI wirklich ein von WhatsApp unterschiedlicher Dienst ist, wie es die italienische Wettbewerbsbehörde sieht, oder ob die KI lediglich ein neuer Teil der Funktionen Whatsapps selbst ist: KI-Zwang in Whatsapp alarmiert italienische Wettbewerbsbehörde.
In Deutschland soll deutlich mehr Geld in Filmförderung fließen. Darauf haben sich Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) und der Staatsminister für Kultur und Medien, Wolfram Weimer (parteilos), verständigt. Gekoppelt werden soll die Erhöhung mit einer Investitionsverpflichtung für Streaming-Anbieter wie Netflix, Amazon Prime und Disney in deutsche Filmproduktionen. Die Höhe dieser Verpflichtung ist noch nicht bekannt. Nächste Schritte sind der Entwurf eines Investitionsverpflichtungsgesetzes, dessen Ressortabstimmung und eine Branchenanhörung. Netflix & Co erzielten in Deutschland hohe Umsätze und sollten daher zum Produktionsstandort Deutschland beitragen, so die Regierung: Streamer sollen deutsche Filme und Serien kaufen müssen.
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(fds)