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Drei Fragen und Antworten: Internal Developer Platforms – Entlastung für Devs?


Microservices, Container und Cloud-Technologien machen Software-Entwicklung zu einem immer komplexeren Geschäft. Vorkonfigurierte Entwicklerplattformen, die sogenannten Internal Developer Platforms (IDP), versprechen da Abhilfe. Als Selbstbedienungsportale für die benötigte Infrastruktur sollen sie kognitive Last verringern und mehr Konzentration auf den Code erlauben. Guido-Arndt Söldner, Titelautor der neuen iX 9/2024, erklärt, was hinter dem Heilsversprechen steckt und wann sich eine solche Plattform tatsächlich lohnt.




Dr. Guido-Arndt Söldner ist Geschäftsführer der Söldner Consult GmbH und beschäftigt sich mit den Themen Cloud-Computing und Enterprise-Programmierung.

Was genau ist denn eine Internal Developer Platform (IDP)?

Eine Internal Developer Platform ist eine zentrale Plattform, die von einem Platform-Engineering-Team erstellt wird, um Entwicklern standardisierte und bewährte Wege für die Softwareentwicklung zu bieten und Self-Service-Funktionen zu ermöglichen. Sie umfasst eine Sammlung von Tools und Services, die die Produktivität der Entwickler steigern, die Softwarebereitstellung beschleunigen und manuelle Operationen reduzieren. Im Kern abstrahiert eine IDP die Komplexität der zu Grunde liegenden Infrastruktur, sodass Entwickler sich auf das Coden konzentrieren können, ohne sich mit Details wie Deployment, CI/CD oder Environment-Management auseinandersetzen zu müssen.

IDPs fördern auch eine bessere Developer Experience, senken Kosten und sorgen für Konsistenz in der Organisation. In jüngster Zeit halten IDPs auch in der Infrastruktur-Automatisierung ein, um klassische Ticket-Ops Aufgaben wie Ressourcen-Anlage, Firewall Management, Rechte-Vergabe oder ähnliches zu automatisieren.

Über welche Tools sprechen wir? Geht es um lokale Programme oder das Backend?

Bei IDPs geht es primär um Backend-Tools und -Services, nicht um lokale Programme auf dem Entwickler-Rechner. Lokale Tools wie IDEs (z. B. VS Code) oder einfache Skripte spielen eine untergeordnete Rolle; stattdessen fokussiert sich eine IDP auf cloud-basierte oder interne Backend-Systeme, die Infrastruktur automatisieren und skalierbar machen. Sie dient als Frontend und Self-Service Portal für einen typische Platform Engineering Stack, der aus Komponenten wie CI/CD-Pipelines, Infrastruktur-Management, Observability und Monitoring sowie Security und Governance besteht.

Für welche Organisationen lohnt es sich, eine IDP aufzusetzen? Wie kompliziert ist das Aufsetzen einer IDP?

IDPs lohnen sich vor allem für mittelgroße bis große Organisationen, in denen die Softwareentwicklung skaliert werden muss und Komplexität zunimmt. Kleine Startups oder Teams mit niedriger Komplexität brauchen oft keine IDP, da sie teuer und übertrieben sein kann – stattdessen reichen einfache DevOps-Praktiken. Sie sind ideal bei großen Developer-Teams so ab 50 und mehr Entwicklern, um Produktivität zu steigern und Cognitive Load zu reduzieren. Sie helfen, wenn Tool-Sprawl und Silos ein Problem darstellen, etwa in Unternehmen mit einer Multi-Cloud-Strategie und wenn schnelle Release-Zyklen gewünscht sind. Sie helfen auch Visibilität über Tools und Cloud-Umgebungen herzustellen.

Das Aufsetzen und Administrieren einer IDP kann größere Aufwände mit sich ziehen. Es lohnt sich, zu überlegen, ob man alles selber entwickeln und betreiben will oder mittels externer Hilfe beziehungsweise fertigen Lösungen und dedizierten Plugins schneller zum Ziel kommen kann. Insgesamt gibt es eine Vielzahl von IDP-Projekten, die sich in Offenheit, Fokus, Komplexität und Features unterscheiden. Open Source IDPs wie Backstage kann man als SaaS-Dienst oder auch im eigenen Rechenzentrum souverän betreiben. Sie bieten oft eine hohe Flexibilität, können leicht angepasst werden und haben eine sehr große Community. Es gibt immer mehr fertige Lösungen für unterschiedliche Use Cases.

Im Eigenbetrieb kann aber ein höherer Overhead entstehen. Kommerzielle Portal-Lösungen glänzen mit schnellem Onboarding und weniger Betriebsaufwänden, sind aber oft inflexibler hinsichtlich Erweiterungen.

Guido-Arndt, vielen Dank für die Antworten! Einen Überblick zu Internal Develeoper Platforms gibt es in der neuen iX. Außerdem vergleichen wir IDPs für Kubernetes – und werfen einen Blick auf die Praxis mit der populären Plattform Backstage. All das und viele weitere Themen finden Leser im September-Heft, das ab sofort im heise Shop oder am Kiosk erhältlich ist.

In der Serie „Drei Fragen und Antworten“ will die iX die heutigen Herausforderungen der IT auf den Punkt bringen – egal ob es sich um den Blick des Anwenders vorm PC, die Sicht des Managers oder den Alltag eines Administrators handelt. Haben Sie Anregungen aus Ihrer tagtäglichen Praxis oder der Ihrer Nutzer? Wessen Tipps zu welchem Thema würden Sie gerne kurz und knackig lesen? Dann schreiben Sie uns gerne oder hinterlassen Sie einen Kommentar im Forum.


(axk)



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Pro & Contra: Hat das iPhone Air eine Zukunft?


Mit dem iPhone Air (Mac & i-Test) hat Apple erstmals seit Jahren wieder einen neuen Formfaktor bei seinen Smartphones ins Programm genommen. Doch reicht es, das Gerät dünner zu gestalten, als jedes iPhone zuvor?

Wie viel Zukunft hat das Gerät, wenn womöglich im kommenden Jahr ein Foldable erscheint? Die Mac & i-Redakteure Sebastian Trepesch und Ben Schwan diskutieren.

Das Pro & Contra stammt aus Mac & i Heft 5/2025, das jetzt verfügbar ist. Die neue Ausgabe lässt sich im heise shop bestellen – als Print-Magazin oder als PDF.


Das iPhone Air wird seine Zielgruppe finden, meint Sebastian Trepesch.,

Das iPhone Air wird seine Zielgruppe finden, meint Sebastian Trepesch.,

Das iPhone Air wird seine Zielgruppe finden, meint Sebastian Trepesch.

Das iPhone Air zeigt, was Apple gut kann: einen schicken, schlanken Formfaktor entwerfen, sodass sich sogar Konkurrenten wie das Samsung Galaxy S25 Edge verdünnisieren. Das sorgt samt dem polierten Titangehäuse für ein Stück Magie. Im Gegensatz zum erfolglosen iPhone Plus vermittelt es Lifestyle. Klar hat dahinter eine Marketingabteilung ganze Arbeit geleistet. Aber diese weichen Eigenschaften gehören ebenfalls zu einem Produkt.

Doch auch technisch beeindruckt das iPhone Air. In Benchmark-Tests übertrifft der Chip das Pro-Modell des Vorjahres. Arbeitsspeicher, Display, Selfiekamera – alles wie bei dem aktuellen Pro. Die Akkulaufzeit liegt zumindest auf dem Niveau der Vorjahresmodelle. Das wird den vielen Besitzern reichen, die ihr iPhone im Büro auf einen MagSafe-Lader legen. Auf der S-Bahn-Heimfahrt wird es niemand schaffen, mit TikTok den Akku leerzuwischen. Ebenso wenig, ihn in einer langen Partynacht leerzufeiern. Erst wenn es auf einen ausgedehnten Tagesausflug mit vielen Videos und Navigation bei schlechtem Empfang geht, könnte die Akkulaufzeit knapp werden. Aber ganz ehrlich, da hat doch auch jeder iPhone-Pro-Besitzer eine Powerbank mit der passenden Kapazität in der Tasche.

Erinnern Sie sich noch daran, als Steve Jobs 2008 das erste MacBook Air aus einem Briefumschlag gezaubert hat? Ben, ich und vielleicht auch Sie gehören nicht zur Zielgruppe, wir besitzen ein schwereres, leistungsstärkeres MacBook Pro. Der schlanke Mac hat dennoch begeisterte Anhänger. Dem iPhone Air könnte es ähnlich ergehen. (tre)


Ben Schwan geht davon aus, dass das iPhone Air keine lange Zukunft hat.,

Ben Schwan geht davon aus, dass das iPhone Air keine lange Zukunft hat.,

Ben Schwan geht davon aus, dass das iPhone Air keine lange Zukunft hat.

Wer das iPhone Air für mindestens 1199 Euro kauft, gibt sich zwar hip und modebewusst, wird sich aber bald ärgern. Dass das neue Gerät ausgerechnet die sich unterdurchschnittlich verkaufenden Plus-Modelle ablöst – die wiederum die sich unterdurchschnittlich verkaufenden Mini-Modelle ablösten –, ist ein schlechtes Omen. Apple nutzt die Lücke zwischen Standard- und Pro-Geräten gerne als Experimentierfeld (etwa beim eigenen Modemchip C1X, der nur im Air steckt) und schaut dann einfach mal, ob und wie es weitergeht.

Das Problem beim iPhone Air ist aber vor allem: Es handelt sich um ein teures Übergangsmodell, das zwischen allen Stühlen sitzt. Es ist kein Standard-iPhone und auch kein Pro. Und so beeindruckend die Dünnheit ist: Schon jetzt pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass in weniger als einem Jahr ein erstes iPhone-Foldable erscheinen wird. Das wird im aufgeklappten Zustand vermutlich noch dünner sein als das Air – bei massiv größerem Bildschirm. Das Problem des schwachen Air-Akkus, das Apple durch das Angebot einer teuren MagSafe-Zusatzbatterie freimütig einräumt, dürfte es dort auch nicht geben.

Mir wäre es lieber gewesen, Apple hätte sein Foldable schneller auf den Markt gebracht, als sich vom iPhone Air ablenken zu lassen und ein halbfertiges Produkt zu bringen. In künftigen Jahren kann es ja sein, dass Standard-iPhones so dünn sein werden wie das Air oder dünner. Dann müssten sie allerdings ohne die ganzen Kompromisse auskommen, die Apple den Käufern jetzt aufbürdet. (bsc)

Wer hat Recht? Diskutieren Sie mit!

Zuletzt bei Pro & Contra: Sind die Energie-Label für iPhone & Co. hilfreich?


(bsc)



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Intime Konversationen mit KI-Chatbots waren für jeden einsehbar


Jenseits der Büro-Drohnen von Microsoft und Co gibt es KI-Chatbots, die auch intime und romantische Unterhaltungen sowie entsprechende Bilder bieten. Bei zwei solcher Apps waren aufgrund einer ungesicherten Broker-Instanz einer Middleware alle Nachrichten, alle gesendeten Fotos und die IP-Adressen der Nutzer für jeden einsehbar, der über einen entsprechenden Link verfügte. Ebenfalls einsehbar und besonders spannend war, welche Geldsummen manche Nutzer in die Chatbots stecken.

Die betroffenen Apps sind „Chattee Chat – AI Companion“ und „GiMe Chat – AI Companion“, die beide vom Hongkonger Hersteller Imagime Interactive Limited stammen. Die Sicherheitslücke bestand von Ende August bis Mitte September und wurde von Sicherheitsforschern des Nachrichtenportals Cybernews entdeckt. Hier machten die Spezialisten ihre Untersuchung jetzt öffentlich.

Im Fall von „Chattee“ betraf die Lücke einen größeren Nutzerkreis: Im Apple App Store zählte die App 300.000 Downloads und war in der Kategorie Entertainment auf Platz 121 der beliebtesten Apps. Inzwischen ist sie hier und auch im Play Store nicht mehr verfügbar, auch nicht „GiMe“, welche deutlich weniger beliebt war. Ausschlaggebend dafür könnte eine ungesicherte Broker-Instanz der Middleware Kafka sein, welche ursprünglich von LinkedIn entwickelt wurde und seit 2012 Teil der Apache Software Foundation ist.

Im Falle der kompromittierten KI-Apps koordinierte sie laut Cybernews Datenströme privater Nachrichten zwischen Nutzern und verschiedenen Instanzen von KI-Freundinnen und anderen Begleitern. Dazu gehören Links zu echten Fotos und Videos, die von Nutzern eingereicht wurden, sowie Fotos und Videos, die von KI generiert wurden. Wer hier Zugriff hatte, konnte mitverfolgen, welcher Nutzer welchen Inhalt an welchen Chatbot schickte und welche Nachrichten die Nutzer wiederum von den Chatbots erhielten. Betroffen waren sowohl iOS- als auch Android-Nutzer. Daten, welche die Identität der Nutzer direkt preisgeben, waren zwar nicht dabei, dafür aber IP-Adressen und Unique Device Identifier (UDID). Anhand dieser lässt sich die Person dahinter oft mithilfe früherer anderer Leaks herausfinden.

Was es Cyberkriminellen auch vielfach ermöglichen würde, die betroffenen Nutzer zu erpressen – denn unter den geleakten Informationen sei laut einem Sicherheitsforscher quasi nichts, was man als „safe for work“ bezeichnen könnte. Damit spielt er auf die sehr intimen und oft auch sexuellen Inhalte der betroffenen Chats an. Er verweist auch auf die hohe Diskrepanz zwischen dem Vertrauen, das Nutzer solchen Apps schenken und den Sicherheitsvorkehrungen, die die Verantwortlichen zu ihrem Schutz treffen.

Solche Risiken sind laut den Sicherheitsforschern auch der Grund, weshalb ein Kafka Broker immer mit Zugriffskontrollen und Authentifizierungsmöglichkeiten ausgestattet sein sollte. Was aber bei den beiden Apps nicht der Fall war. Jeder, der über den entsprechenden Link verfügte, sei in der Lage gewesen, sich mit dem Content Delivery Network der App zu verbinden und durch Zugriff auf die entsprechenden Dateien zuzugreifen und den Nachrichtenverkehr zwischen Nutzern und Chatbots mitzulesen. Das war bis zum 19. September möglich, als die Sicherheitslücke geschlossen wurde. Cybernews geht davon aus, dass vorher die Daten von insgesamt 400.000 Nutzern öffentlich einsehbar waren.

Bemerkenswert sind auch die Einblicke in Zahlungen, welche manche Nutzer für In-App-Käufe tätigten. So gab ein Nutzer insgesamt 18.000 US-Dollar für eine In-App-Währung aus. Er war damit laut Cybernews jedoch eher die Ausnahme, auch wenn es noch einige weitere Nutzer mit ähnlich hohen Beträgen gab. Fraglich bleibt, ob diese auch bereitwillig mit ihrer Anonymität für die Nutzung der Apps bezahlt hätten.


(nen)



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Top 10: Das beste günstige Smartphones bis 300 Euro im Test – Honor siegt


Samsung Galaxy A36 5G im Test

Das Samsung Galaxy A36 ist ein Smartphone für den schmalen Geldbeutel, überrascht aber mit guter Ausstattung. Wie sich das Handy im Alltag schlägt, zeigt der Test.

VORTEILE

  • tolles OLED-Display
  • gute Kamera bei Tag
  • lange Akkulaufzeit
  • wasserdicht nach IP67
  • für 6 Jahre Updates

NACHTEILE

  • schwache Fotos bei Dunkelheit
  • keine Telelinse
  • mäßige Weitwinkel- und Makrolinse
  • kein microSD-Slot

Das Samsung Galaxy A36 ist ein Smartphone für den schmalen Geldbeutel, überrascht aber mit guter Ausstattung. Wie sich das Handy im Alltag schlägt, zeigt der Test.

Wer auf Prestige aus ist, wählt die S-Klasse von Samsung – doch für die großen Verkaufszahlen sorgt die A-Serie. Das Galaxy A36 positioniert sich dabei genau zwischen dem Galaxy A56 (Testbericht) und dem besonders günstigen Galaxy A26. Es richtet sich an Nutzer mit einfachen Ansprüchen, die in erster Linie Inhalte konsumieren oder Apps nutzen wollen. Wer durch Social Media scrollt, Videos streamt oder gelegentlich Fotos macht, bekommt hier ein solides Gesamtpaket – mit einem klaren Fokus auf Alltagstauglichkeit.

Auf einen Metallrahmen wie beim A56 muss man zwar verzichten, dafür überzeugt das A36 mit hochwertigem Display, zuverlässiger Performance und edlem Design. Wie viel Smartphone man für knapp 300 Euro bekommt und wo Samsung den Rotstift angesetzt hat, zeigt unser Testbericht.

Design

Beim Galaxy A36 folgt Samsung dem aktuellen Design der A-Serie. Besonders auffällig sind die drei Kameralinsen, die in ein schwarzes, ovales Modul eingebettet sind – ein klarer Bruch zu den drei einzelnen Kameraringen früherer Modelle und ein Schritt hin zu einem eigenständigen Look.

Optisch ist der Unterschied zum Metallrahmen des Galaxy A56. Der Rahmen besteht allerdings aus Kunststoff statt aus Metall, was sich haptisch bemerkbar macht. Man erkennt den Unterschied nur, weil die typischen Antennenlinien fehlen. Die Rückseite besteht aus Glas und wirkt hochwertig, ist allerdings rutschig und anfällig für Fingerabdrücke. Eine Schutzhülle empfiehlt sich dennoch, um das Gerät im Alltag vor Stürzen und Kratzern zu bewahren.

Mit Abmessungen von 162,9 × 78,2 × 7,4 mm und einem Gewicht von 195 g liegt das A36 gut in der Hand, ist aber zu groß für eine einhändige Bedienung. Die seitlich angebrachten Tasten bieten einen klaren Druckpunkt. Die Verarbeitung ist tadellos. Das Galaxy A36 ist ebenfalls nach IP67 zertifiziert und damit gegen Staub und zeitweiliges Untertauchen in Wasser geschützt – in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit.

Display

Das Galaxy A36 übernimmt nahezu unverändert das Display des A56. Die AMOLED-Anzeige misst 6,7 Zoll in der Diagonale und bietet eine Auflösung von 2340 × 1080 Pixeln, was zu einer hohen Pixeldichte von 385 PPI führt. Inhalte werden gestochen scharf dargestellt.

Die Bildwiederholrate passt sich dynamisch zwischen 60 und 120 Hz an, was für flüssige Animationen und geschmeidiges Scrollen sorgt. Auch HDR10+ wird unterstützt. Wie bei Samsung üblich überzeugt das Panel mit hohen Kontrasten, tiefem Schwarz und einer natürlichen Farbdarstellung. Die maximale Helligkeit wurde im Vergleich zum Vorgänger erhöht: Im HDR-Modus sind laut Hersteller bis zu 1900 Nits möglich. In der Praxis bleibt der Bildschirm auch bei direkter Sonneneinstrahlung ablesbar.

Kamera

Das Kamerasystem des Galaxy A36 orientiert sich weitgehend am A56. Die Hauptkamera bietet wie beim größeren Modell eine Auflösung von 50 Megapixeln bei einer Blende von f/1.8. Zudem ist die Kamera optisch stabilisiert (OIS). Sie liefert bei Tageslicht detailreiche, scharfe Bilder mit natürlicher Farbwiedergabe und gutem Dynamikumfang. Sie kann gefühlt nicht ganz mit dem Galaxy A56 mithalten, ist dennoch überzeugend für die Preisklasse. Auch zweifacher Digitalzoom ist noch brauchbar, eine Telelinse fehlt jedoch – wie in dieser Preisklasse üblich.

Videos mit der Hauptkamera lassen sich in 4K bei 30 FPS oder in Full-HD mit bis zu 60 FPS aufnehmen. Die elektronische Bildstabilisierung arbeitet zuverlässig, die Farben werden natürlich wiedergegeben, und die Schärfe stimmt. Für Alltagsaufnahmen reicht das Setup aus, ambitionierte Ansprüche erfüllt es nicht.

Ein kleiner Rückschritt zeigt sich bei der Ultraweitwinkelkamera: Statt 12 Megapixel wie im A56 kommt hier ein 8-Megapixel-Sensor mit f/2.2 zum Einsatz. Das macht sich in der Bildqualität bemerkbar. Farben weichen sichtbar von denen der Hauptkamera ab, Details wirken verwaschen und die Ränder sind oft unscharf – besonders bei komplexeren Motiven.

Das Makroobjektiv mit 5 Megapixeln (f/2.4) bleibt gleich. Für gelegentliche Nahaufnahmen reicht es aus, liefert aber keine besondere Bildschärfe. Die Auflösung ist zu gering, um echte Detailtiefe zu erzeugen. Eigentlich könnte man auch darauf verzichten.

Bei Nachtaufnahmen stößt das Galaxy A36 gegenüber dem A56 allerdings an seine Grenzen. Die Hauptkamera erzeugt beim Aufhellen deutliches Bildrauschen. Feinere Strukturen gehen verloren, insgesamt wirken Nachtaufnahmen etwas matschig und zu dunkel. Die Ultraweitwinkelkamera ist bei Dunkelheit kaum sinnvoll nutzbar.

Die Frontkamera löst 12 Megapixel (f/2.2) auf und bietet eine gute Bildqualität für Selfies und Videoanrufe. Bei Tageslicht wirken die Aufnahmen scharf, mit ordentlicher Farbwiedergabe und brauchbarem Bokeh im Porträtmodus. Videos sind in Full-HD bei 30 FPS möglich.

Ausstattung

Im Galaxy A36 kommt der Snapdragon 6 Gen 3 von Qualcomm zum Einsatz – ein Achtkern-Prozessor mit vier leistungsstärkeren Kryo-Gold-Kernen (Cortex-A78, 2,4 GHz) und vier stromsparenden Kryo-Silver-Kernen (Cortex-A55, 1,8 GHz). Unterstützt wird das SoC von einer Adreno-710-GPU. Gegenüber dem Galaxy A35 fällt der Leistungszuwachs gering aus, und auch im direkten Vergleich mit dem Galaxy A56 ist das A36 schwächer aufgestellt.

In den Benchmarks erreicht das Galaxy A36 bei PCmark Work rund 13.500 Punkte. Bei grafikintensiven Tests wie 3Dmark Wild Life erzielt es 3500 Punkte, im Wild Life Extreme sind es 900 Punkte. Damit liegt die GPU-Leistung etwa ein Drittel unterhalb des A56. Für alltägliche Aufgaben, Social Media, Streaming und gelegentliches Gaming reicht die Leistung dennoch aus. Anspruchsvollere 3D-Spiele geraten allerdings an ihre Grenzen.

Das A36 wird mit 8 GB RAM ausgeliefert, wahlweise mit 128 oder 256 GB internem Speicher. Eine Speichererweiterung via microSD-Karte ist nicht mehr vorgesehen – der Schacht bietet nur Platz für zwei Nano-SIMs. Support für Dual-SIM ist auch via eSIM möglich. Wer viele Fotos, Videos oder Apps speichert, sollte daher direkt zur größeren Variante greifen.

Zur Konnektivität sind beim Galaxy A36 etwa Wi-Fi 6, Bluetooth 5.4, NFC und 5G an Bord. Der USB-C-Anschluss arbeitet allerdings nur nach dem 2.0-Standard, was maximale Datenübertragungsraten von 480 Mbit/s bedeutet – für diese Preisklasse noch üblich, aber beim Übertragen größerer Datenmengen spürbar langsamer.

Die Standortbestimmung funktioniert zuverlässig, auch wenn die Genauigkeit im Vergleich zu höherklassigen Geräten etwas geringer ausfallen kann. Die Sprachqualität beim Telefonieren ist ordentlich, die Stereolautsprecher liefern einen soliden Klang, wirken allerdings etwas flach. Der Fingerabdrucksensor ist direkt im Display verbaut und reagiert zuverlässig auf Eingaben.

Software

Auf dem Galaxy A36 läuft ab Werk Android 15 mit One UI 7.0, Samsungs hauseigener Bedienoberfläche. Wer bereits ein Galaxy-Gerät genutzt hat, wird sich sofort zurechtfinden. Nutzer anderer Hersteller – etwa von Google Pixel oder Xiaomi – müssen sich zunächst an die umfangreichen Menüs und vorinstallierten Apps gewöhnen. Samsung installiert wie gewohnt eine Reihe eigener Anwendungen sowie einige Drittanbieter-Apps vor.

Im Gegensatz zur Galaxy-S-Serie und dem A56 bietet das Galaxy A36 nicht das vollständige Galaxy-AI-Paket. Einige ausgewählte Funktionen sind dennoch enthalten – Samsung nennt sie „Awesome Intelligence“. Dazu zählen etwa der Objektradierer für Fotos, Circle to Search oder Musikerkennung für Songs in der Umgebung. KI-gestützte Übersetzungsfunktionen oder Live-Transkription fehlen hingegen.

Positiv: Samsung garantiert auch für das Galaxy A36 sechs Jahre lang Sicherheitsupdates und Android-Upgrades – ein in dieser Preisklasse außergewöhnlich langer Zeitraum. Theoretisch wird das Gerät also bis 2031 mit neuen Funktionen und Patches versorgt. Zum Testzeitpunkt Anfang April lief das Gerät allerdings noch mit dem Sicherheitspatch vom Januar 2025 – ein Update steht also bald an.

Akku

Der 5000-mAh-Akku des Galaxy A36 liefert eine ziemlich gute Laufzeit. Im PCmark Battery Test erreicht das Gerät etwa 13 Stunden – damit liegt es knapp hinter dem Galaxy A56, übertritt aber den Vorgänger. Verantwortlich dafür dürfte vor der Snapdragon 6 Gen 3 sein, der im Vergleich zum Exynos-Chip weniger effizient zu sein scheint.

Im Alltag kommt man gut durch den Tag, bei zurückhaltender Nutzung sind auch zwei Tage ohne Netzteil denkbar. Wer jedoch viel streamt oder spielt, benötigt zwischendurch ein Ladegerät (Bestenlisten).

Auch das A36 unterstützt nun schnelleres Laden mit bis zu 45 Watt – ein Fortschritt gegenüber dem Galaxy A35. In rund einer Stunde ist der Akku vollständig geladen. Drahtloses Laden bleibt wie bei allen Modellen der A-Serie aber nicht möglich.

Preis

Das Samsung Galaxy A36 gibt es mit 128 GB oder 256 GB Speicher, jeweils mit 8 GB RAM. Zur Auswahl stehen vier Farben: Awesome Black, Awesome White, Awesome Lavender und Awesome Lime.

Zum Marktstart lag die UVP bei 379 Euro für das Modell mit 128 GB Speicher sowie 449 Euro für 256 GB Speicher. Inzwischen ist das Galaxy A36 aber deutlich günstiger. Die 128-GB-Version startet aktuell bei etwa 240 Euro, die 256-GB-Variante kostet 278 Euro. Damit bietet das A36 ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis in der Mittelklasse.

Fazit

Das Samsung Galaxy A36 punktet mit einem hellen AMOLED-Display, guter Alltagsleistung, IP67-Zertifizierung und langfristigen Software-Updates – in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. Auch die Verarbeitung wirkt hochwertig, trotz Kunststoffrahmen. Praktisch sind Features wie Wi-Fi 6, NFC und das schnellere Laden mit 45 Watt.

Abstriche gibt es bei der Ultraweitwinkelkamera sowie bei Nachtaufnahmen. Die Leistung ist zudem schwächer als beim A56 – gerade im Grafikbereich merkt man das. Das A36 eignet sich besonders für Nutzerinnen und Nutzer, die ein preiswertes Smartphone für den Alltag suchen: zum Surfen, Streamen, Messaging und gelegentlichen Fotos. Wer auf einen Metallrahmen und stärkeren Prozessor verzichten kann, bekommt mit dem Galaxy A36 einen preiswerten und guten Kompromiss.



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