Künstliche Intelligenz
E-Commerce: Bundesrat will Haftung von Amazon & Co. verschärfen
Der Bundesrat hat am Freitag auf Antrag von Baden-Württemberg eine Entschließung gefasst, um Verbraucher beim Online-Einkauf besser zu schützen. Onlineplattformen sollen demnach für nicht konforme Produkte haften, es sei denn, sie könnten einen in der EU ansässigen Wirtschaftsakteur nachweisen, der für das Produkt verantwortlich ist. Um den Online-Handel aus Drittstaaten effektiver zu kontrollieren, sei „die volle Haftung“ der Betreiber von Shopping-Seiten und Online-Marktplätzen wie Amazon, Shein oder Temu erforderlich.
Als letztes Mittel käme auch die Sperrung einer gesamten Plattform infrage, bis nicht konforme Angebote gelöscht werden, betont die Länderkammer. Online-Marktplätze sollen zudem verpflichtet werden, Verbraucher klar und gut sichtbar über den Sitz des Unternehmens, eine Rücksendeadresse und eventuell anfallende Kosten zu informieren. Diese Angaben müssten für die Kunden vor Vertragsschluss deutlich erkennbar sein, um eine informierte Kaufentscheidung zu ermöglichen. Aktuell müssen Produkte, die nicht den europäischen Vorgaben entsprechen, oft vom Zoll vernichtet werden, weil sie etwa Umwelt- und Gesundheitsstandards nicht einhalten.
Der Online-Handel müsse ebenso effektiv kontrolliert werden, wie der stationäre, heißt es weiter. Die Bundesregierung soll sich für eine schnelle Aufhebung der EU-Zollfreigrenze von 150 Euro einsetzen. Der Ausbau von Zoll- und Sicherheitskontrollen sei ein Mittel, um für faire Wettbewerbsbedingungen zwischen europäischen Anbietern und Verkäufern aus Drittstaaten zu sorgen.
Keine Mehrheit für Ruf nach Retouren-Steuer
Aus Sicht des Bundesrats ist es auch problematisch, dass Verbraucher bei mangelhaften Produkten ihre Gewährleistungsrechte kaum wahrnehmen. Es erschiene ihnen geradezu aussichtslos, den eigentlichen Anbieter zu ermitteln oder zu erreichen. Da die Plattformen häufig nur als Vermittler agierten, sei es derzeit kaum möglich, sie in Mithaftung zu nehmen. Die Regierung soll daher ausloten, ob die Sorgfaltspflichten der Betreiber nachgeschärft werden könnten. Dafür würde sich der geplante Digital Fairness Act eignen.
Der ursprüngliche Antrag aus Baden-Württemberg sah noch verschärfte Auflagen wie eine Retouren-Steuer bei einem aus rechtlichen Gründen nötigen Rückversand und einen pauschalen Warnhinweis auf einschlägigen Plattformen vor, dass die europäischen Vorgaben zu Produktsicherheit und Verbraucherschutz teils nicht durchgesetzt werden könnten. Das ging der Mehrheit der Länder aber zu weit.
(nen)
Künstliche Intelligenz
SpaceX soll zwei Milliarden US-Dollar in xAI investieren
Elon Musk verschiebt erneut Kapital zwischen zwei seiner Firmen. Wie das Wall Street Journal unter Berufung an den Transaktionen beteiligte Personen berichtet, soll SpaceX zwei Milliarden US-Dollar in xAI investieren. Insgesamt soll das KI-Unternehmen, das auch die Social-Media-Plattform X betreibt, noch in diesem Jahr mit fünf Milliarden US-Dollar ausgestattet werden.
Dabei handelt es sich um eine neue Finanzierungsrunde, die laut dem Bericht im Juni 2025 begonnen wurde. In der vorherigen vom Ende des Jahres 2024 hatte xAI sechs Milliarden eingesammelt. Damit sollte unter anderem der Supercomputer „Colossus“ von xAI im US-amerikanischen Memphis auf 200.000 H100-GPUs von Nvidia aufgerüstet werden. Colossus ist der zentrale Rechner, auf dem die Künstliche Intelligenz „Grok“ von xAI trainiert wird. Welche Ausgaben mit dem frischen Geld geplant sind, geht aus dem Bericht nicht hervor.
SpaceX ist hochliquide
Die Investitionen sollen aus dem Barvermögen von SpaceX stammen, die mit bisher drei Milliarden US-Dollar angegeben werden. Das Raumfahrtunternehmen hat als wichtigster Partner der NASA konstante Einnahmen durch Regierungsaufträge. Zudem betreibt es mit Starlink das größte Satelliten-Netz für Internetzugang aus dem All.
Erst in dieser Woche hatte xAI die Version 4 von Grok vorgestellt, das leistungsfähiges Reasoning mitbringen soll. Bei der Untersuchung der Abfolge dieser Schlussfolgerungen, alias Reasoning-Ketten, war jedoch aufgefallen, dass sie sich häufig an Aussagen von Elon Musk orientieren. Generell stammen viele der Quellen, die Grok angibt, aus dem, was früher Twitter war. Kurz zuvor war das Sprachmodell, das auf X unter @Grok verfügbar ist, durch antisemitische Aussagen aufgefallen, und wurde für einige Tage bei X offline genommen. Grok ist jedoch auch auf einer eigenen Webseite und als App verfügbar. Für alle Funktionen des neuen Grok 4 ist ein Abo nötig, das bis zu 300 US-Dollar kostet.
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(nie)
Künstliche Intelligenz
Fair produziertes und reparierbares Fairphone 6 im Test
Das Fairphone 6 bleibt seinen Wurzeln treu: fair produzierte Rohstoffe, wo immer es geht, ein modularer Aufbau, damit Kunden defekte Bauteile in wenigen Minuten selbst tauschen können, und dazu lange Support- und Garantiezeiten. Damit trifft das niederländische Unternehmen bei vielen potenziellen Kunden ins Schwarze.
Wer diese Werte wünscht und teilt, musste bislang an anderen Stellen Abstriche in Kauf nehmen, denn vorherige Fairphone-Modelle waren weder besonders flott und schick, noch glänzten sie mit brillanten Fotos. Diesen wichtigen Baustellen haben die Niederländer sich nun gewidmet und wollen beim Fairphone 6 einige Makel behoben haben. Wir haben das neue Modell auf den Prüfstand gestellt.
Wie schon bei den Vorgängermodellen legt der Hersteller auch beim Fairphone 6 großen Wert darauf, das Gerät umwelt- und arbeitnehmerfreundlich herzustellen. Es besteht zu über 50 Prozent – bezogen auf das Gesamtgewicht – aus fair geförderten oder recycelten Materialien und stellt eine Verbesserung gegenüber den 42 Prozent beim Fairphone 5 dar.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Fair produziertes und reparierbares Fairphone 6 im Test“.
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Künstliche Intelligenz
Mobilfunknetz mit teils deutlichen regionalen Lücken
Im deutschen Mobilfunknetz ist die Abdeckung insgesamt hoch, es zeigen sich aber weiterhin regionale Lücken. Das ist das Ergebnis der ersten bundesweiten Mobilfunkmesswoche. Demnach lagen rund 98 Prozent der Messpunkte in den beiden modernsten Netztechnologien 4G und 5G. Funklöcher hätten in weniger als einem Prozent der erfassten Messpunkte vorgelegen, teilte die Bundesnetzagentur auf Anfrage mit. In einigen Gebieten zeigten sich aber noch größere Versorgungslücken.
Bei der Mobilfunkmesswoche sei es darum gegangen, den Daten der Netzbetreiber die Nutzerperspektive gegenüberzustellen, sagte René Henn von der Bundesnetzagentur im Rahmen einer Tagung der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) in Naumburg. Mehr als 150.000 Menschen beteiligten sich nach Angaben der Bundesnetzagentur an der Messwoche im Mai. Per Funkloch-App auf den Handys der Nutzer wurden Daten anonymisiert gespeichert und an die Bundesnetzagentur weitergegeben. Die Daten würden jetzt genutzt, um die von den Netzbetreibern gemeldete Versorgung zu überprüfen und sie mit strukturellen oder auffallenden lokalen Diskrepanzen zu konfrontieren, so ein Sprecher der Bundesnetzagentur.
Regionale Unterschiede in Sachsen-Anhalt deutlich sichtbar
Vor allem in einigen Teilbereichen des Harz, von Stendal und Wittenberg zeigten sich den Daten zufolge noch größere Versorgungslücken. So wurde etwa bei 2,4 Prozent der Messpunkte im Harz kein Netz festgestellt. Und bei 3,4 Prozent der Messfläche lag nur eine 2G-Technologie vor, die aufgrund der Übertragungsraten nur für Telefonie und SMS-Versand geeignet ist. In einigen Landkreisen, wie dem Altmarkkreis Salzwedel, dem Harz und dem Salzlandkreis, sei 2G weiterhin spürbar im Einsatz, so das Fazit der Mobilfunkwoche. Zwar dominierten moderne Netze, regionale Unterschiede seien aber deutlich sichtbar.
Die größten Lücken zeigten sich laut Auswertung in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Hier wurde jeweils bei 1,12 Prozent der Messpunkte kein verfügbares Netz festgestellt. Deutschlandweit war dies bei 0,76 Prozent der Messpunkte der Fall. In 1,27 Prozent der Messungen war nur ein 2G-Netz verfügbar. Hier zeigten sich in Mecklenburg-Vorpommern mit 2,25 Prozent die größten Gebiete.
Diskussion mit Mobilfunkbetreibern
Das Bundesministerium für Digitales bewertet die Ergebnisse der Messwoche als Erfolg. Es seien rund 145 Millionen valide Messpunkte erfasst worden, sodass das Konzept der Messwoche ausgeweitet werden solle, teilte ein Sprecher des Ministeriums mit. Durch die gemeldeten Daten seien rund 16 Prozent der Bundesfläche erfasst worden. Zwar könnten auf dieser Basis keine generellen Aussagen zur Versorgungslage in Deutschland getroffen werden, aber die Messungen böten Aufschluss, in welchen Gebieten die Herausforderungen des Netzausbaus besonders groß seien.
(nen)
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