Künstliche Intelligenz
Ecovacs Deebot X11 Omni Cyclone im Test: Saugroboter mit Station ohne Beutel
Der Ecovacs X11 Omni Cyclone setzt auf beutellose Staubentsorgung und Kletterfunktion. Zudem bietet das Flaggschiff wieder eine selbstreinigende Wischwalze.
Ecovacs wirft mit dem Deebot X11 Omni Cyclone dieses Jahr bereits das dritte Flaggschiff-Modell auf den Markt – und löst damit schon nach wenigen Monaten das bisherige Topmodell ab. Der X11 will mit einer beutellosen Reinigungsstation einen neuen Trend setzen. Statt Wegwerf-Staubbeutel nutzt das Gerät einen herausnehmbaren Kunststoffbehälter, den man einfach entleeren und wieder einsetzen kann. Das führt zu einem eigenwilligen Design, das an einen auf dem Boden stehenden Kaffeevollautomaten erinnert. Die Station ist deutlich wuchtiger als bei den Vorgängern X9 und X8 Pro Omni und benötigt entsprechend mehr Stellplatz. Mit 19.500 Pa Saugleistung, ausfahrbarer Seitenbürste und der Tru-Pass-Kletterfunktion für Schwellen bis 2,4 cm ist der X11 klar ein Premium-Gerät. Ob der Saugroboter mit Wischwalze sein Geld wert ist, zeigt unser Test.
Das Testgerät hat uns Ecovacs zur Verfügung gestellt.
Design: Wie gut ist die Verarbeitung des Ecovacs X11 Omni Cyclone?
Die Station des X11 Omni Cyclone fällt sofort durch ihre wuchtige Bauweise auf. Mit Abmessungen von 380 × 465 × 493 mm nimmt sie deutlich mehr Platz ein als die Stationen der Vorgänger X8 und X9 Pro Omni. Tatsächlich erinnert die Station an einen Kaffeevollautomaten, der auf dem Boden steht – ein ungewöhnlicher Anblick im Wohnzimmer. Der zentrale Staubbehälter mit 1,6 Liter Fassungsvermögen dominiert die Front. Sein silberglänzender Griff wirkt hochwertig und lässt sich gut greifen. Beim Entnehmen funktioniert alles problemlos, beim Wiedereinsetzen zeigt sich aber eine Schwäche: Der runde Behälter muss exakt ausgerichtet werden, der Griff muss präzise nach vorn zeigen. Ist er nur leicht verdreht, passt er nicht in die Aufnahme. Das hätte Ecovacs flexibler lösen können.
Ecovacs Deebot X11 Omni Cyclone – Bilderstrecke
Die Wassertanks auf der Oberseite sind ungewöhnlich angeordnet: Schmutzwasser rechts mit 2,7 Litern, Frischwasser links mit 3,2 Litern – bei den meisten Konkurrenten und auch bei Ecovacs’ Vorgängern war das genau andersherum. Warum der Hersteller hier die eigene Logik ändert, bleibt unklar. Die zwei Reinigungsmittelbehälter an der Vorderseite sind clever positioniert und ermöglichen automatisches Wechseln zwischen verschiedenen Mitteln für unterschiedliche Bodentypen oder Verschmutzungsgrade.
Der Roboter selbst misst 353 mm im Durchmesser und 98 mm in der Höhe. Die Bauhöhe von knapp 10 cm ist keine Verbesserung zum Vorgänger: Viele moderne Sofas und Schränke haben eine Bodenfreiheit von 90 bis 95 mm. Mit seinen 98 mm passt der X11 hier nicht immer drunter, das sollte man vor dem Kauf prüfen. Flachere Konkurrenten mit unter 90 mm Höhe haben hier einen klaren Vorteil. Der graue oder schwarze Kunststoff (je nach Modellvariante) fühlt sich solide an, Spaltmaße sind gleichmäßig. Die Verarbeitung liegt auf gutem Niveau, ohne jedoch Premium-Feeling zu vermitteln. Schade: Der Kunststoffdeckel auf der Oberseite wird wieder nur lose aufgelegt, statt magnetisch fixiert. Dreht man den Roboter um, fällt der Deckel sofort herunter.
Die ausfahrbare Seitenbürste und die Omzo Roller 2.0 Wischwalze sind gut in die Unterseite integriert. Die Tru-Pass-Kletterhilfen – zwei Gummihebel neben den Antriebsrädern – fallen im eingeklappten Zustand kaum auf.
Einrichtung: Wie schnell ist der Ecovacs X11 Omni Cyclone betriebsbereit?
Die Einrichtung erfolgt über die Ecovacs Home App aus den bekannten App-Stores. Nach Erstellung eines Accounts fügt man den Roboter über den QR-Code hinzu, der sich unter dem Deckel auf der Oberseite befindet. Der X11 benötigt ein 2,4-GHz-WLAN. Nach erfolgreicher Verbindung startet die Kartierung und anstehende Updates werden ausgeführt.
Ecovacs Deebot X11 Omni Cyclone – App & Einrichtung
Die App selbst wirkt übersichtlich und bietet alle wichtigen Funktionen. Die Hauptansicht zeigt ein Bild des Saugroboters und ermöglicht die Auswahl spezieller Reinigungsmodi. Kartenverwaltung, Raumaufteilung, virtuelle Wände und No-Go-Zonen – alles vorhanden. Ecovacs hat an Details geschraubt und bietet nun eine verbesserte Übersicht über aktuelle Reinigungsaufgaben, deren Reihenfolge und die Ergebnisse. Die Wischwassermenge lässt sich zwischen 0 und 50, die Saugleistung zwischen Leise, Standard, Hoch und Max einstellen. Auch eine Live-Videostream-Funktion ist integriert, über die man sich vom Smartphone auf die Kamera des Roboters schalten kann.
Allerdings hat die App noch Fehler, die verwirren: Kartenänderungen speichert man etwa durch „Abbrechen“ statt „Bestätigen“ – das ist kontraintuitiv und sollte längst behoben sein. Die Sprachansagen des Roboters sind teilweise eigenwillig formuliert und sehr ausführlich. Der X11 kommentiert jede Aktion mit einer detaillierten Erklärung – das nervt schnell. Immerhin bietet der Hersteller inzwischen einen Button zum Verkürzen der Ansagen auf das Wesentliche. Wahlweise lassen sie sich komplett deaktivieren, dann verpasst man aber wichtige Meldungen wie leere Wassertanks oder Fehlermeldungen ohne Blick auf die App.
Der integrierte Sprachassistent Yiko lässt sich mit „OK Yiko“ aktivieren und versteht Befehle wie „Reinige die Küche“ oder „Fahre zur Station zurück“. Das funktioniert zuverlässig, ist aber nicht zwingend notwendig, da die App-Steuerung komfortabler ist. Die Integration von Amazon Alexa, Google Assistant und Matter erweitert die Smart-Home-Möglichkeiten. Insgesamt dauert die Ersteinrichtung etwa 30 Minuten – das ist Standard und geht nicht schneller oder langsamer als bei der Konkurrenz.
Navigation: Wie gut erkennt der Ecovacs X11 Omni Cyclone Hindernisse?
Die Navigation des X11 Omni Cyclone funktioniert grundsätzlich zuverlässig, wirkt aber eigenartig und teilweise unlogisch. Der Roboter reinigt alle Bereiche und lässt nichts aus, die Wegplanung erscheint jedoch oft willkürlich. Wo andere Roboter systematisch den ausgewählten Bereich in gleichmäßigen, durchgehenden Bahnen abarbeiten, wählt der X11 manchmal überraschende Routen – springt zwischen Bereichen hin und her oder fährt Zickzack-Kurse, wo gerade Bahnen effizienter wären. Das Endergebnis stimmt, der Weg dorthin wirkt aber unnötig kompliziert.
Die Objekterkennung mit Kamera und Lidar arbeitet bei den meisten Hindernissen solide. Flache Gegenstände, Kabel und größere Objekte werden erkannt und umfahren. Problematisch wird es in unserem Standard-Testszenario mit mehreren unter einen Tisch geschobenen Stühlen. Hier zeigt der X11 echte Schwächen: Er navigiert sich zwischen die Stuhlbeine hinein und kommt dann nicht mehr elegant heraus. Stattdessen beginnt er, die Stühle mit seinem Frontschild durch die Gegend zu schieben und gegen Stuhlbeine anzufahren. Das ist kein komplettes Versagen – er befreit sich letztlich selbst – aber die Methode ist alles andere als intelligent und einem 2025er-Topmodell nicht angemessen.
Gegen Glastüren zwischen Räumen stupst der Roboter gelegentlich, obwohl die Sensorkombination diese eigentlich erkennen sollte. Das passiert nicht durchgehend, aber häufiger als bei Premium-Konkurrenten. Die allgemeine Hinderniserkennung funktioniert bei normalen Möbeln, Wänden und größeren Gegenständen aber zuverlässig.
Sehr positiv ist die Kletterfunktion: Die zwei Gummihebel fahren bei Bedarf aus und drücken den Roboter nach oben. Schwellen bis 2,4 cm werden souverän überwunden, zusammenhängende Stufen sogar bis 4 cm. Das erweitert den Einsatzbereich erheblich – viele Konkurrenten scheitern schon an 2 cm hohen Türschwellen. Die ausfahrbare Seitenbürste verbessert die Kantenreinigung, auch wenn sie keine Wunder vollbringt.
Reinigung: Wie gut saugt und wischt der Ecovacs X11 Omni Cyclone?
Die Reinigungsleistung des X11 Omni Cyclone zeigt ein gespaltenes Bild. Auf Hartböden arbeitet das Gerät grundsätzlich zufriedenstellend. Mit 19.500 Pa Saugleistung und einem Luftdurchsatz von 18 Litern pro Sekunde sammelt der Roboter 85 bis 90 Prozent des ausgebrachten Testschmutzes ein. Krümel, Staub und leichte Verschmutzungen verschwinden meist im ersten Durchgang im 220 ml fassenden Staubbehälter. Die einzelne Bodenbürste arbeitet effektiv, könnte aber bei groben Verschmutzungen an ihre Grenzen stoßen – hier wären zwei Bürsten wie bei manchen Konkurrenten vorteilhaft.
Die Omzo Roller 2.0 Wischwalze wurde gegenüber dem Vorgänger verbessert und arbeitet nun mit höherem Anpressdruck. Sie rotiert während der Reinigung und wird regelmäßig in der Station mit 75 Grad heißem Wasser gewaschen. Das ist solide, aber nicht spitze – der Dreame Aqua Clean 10 Roller (Test folgt demnächst) reinigt seine Walze mit bis zu 100 Grad. Der 110 ml große interne Frischwassertank wird automatisch aus der Station nachgefüllt. Die Wischleistung auf Hartböden ist ordentlich, leichte Flecken werden überwiegend entfernt. Bei hartnäckigen, eingetrockneten Verschmutzungen muss der Roboter aber mehrfach darüberfahren.
Das große Problem zeigt sich bei Teppichen. Hier offenbart der X11 gleich mehrere Schwächen. Zunächst fehlt ihm eine automatische Abdeckhaube für die Wischwalze, wie sie etwa der Mova Z60 Ultra Roller (Testbericht) bietet. Zwar hebt der Roboter die Walze um 10 mm an und deaktiviert sie auf Teppichen, aber allein durch den Kontakt mit der feuchten Walze wird Feuchtigkeit auf den Teppich übertragen. Es ist nicht viel, aber es ist spürbar und bei empfindlichen Teppichen problematisch.
Die Saugleistung auf Teppichen enttäuscht ebenfalls. Bei unserem Test mit eingetretenem, feinem Schmutz (simuliert durch Mehl) bleibt selbst auf kurzflorigen Teppichen deutlich sichtbar Schmutz zurück. Wir mussten von Hand nacharbeiten. Auf längerflorigem Teppich weigert sich der X11 teilweise komplett zu fahren – erkennt er ihn, fährt er drumherum. Schafft er es doch darauf, ist die Saugleistung zu schwach, um Schmutz zwischen den längeren Fasern herauszuziehen. Insgesamt holt der Roboter aus Teppichen nur etwa 65 Prozent des ausgebrachten Testschmutzes – das ist deutlich unterdurchschnittlich.
Für unseren 60 m² großen Testraum benötigt der X11 etwa 75 Minuten bei maximaler Saug- und Wischleistung. Das ist schneller als der X9 mit 94 Minuten. Der Roboter fährt während dieser Zeit dreimal zur Station zurück, um die Wischwalze zu reinigen und nachzuladen. Die Station saugt den Staubbehälter automatisch ab und trocknet die Wischwalze nach der Reinigung mit Heißluft.
Positiv fällt die vergleichsweise niedrige Lautstärke von etwa 55 dB(A) auf. Allerdings stören wie schon bei den Vorgängern die ruckartigen Fahrgeräusche der Elektromotoren etwas. Statt gleichmäßig zu beschleunigen, steuert der X11 die Motoren in Schüben an – das klingt wie billiges Kinderspielzeug und nicht ganz so premium, ist am Ende des Tages aber Meckern auf hohem Niveau.
Der Hersteller bewirbt 150 Tage ohne Wartung, was unrealistisch ist. Nach unserer Erfahrung muss der kleine Schmutzwassertank auf der Rückseite des Roboters, wo das von der Kunststofflippe abgestreifte Schmutzwasser gesammelt wird, je nach Nutzung mindestens einmal pro Woche gereinigt werden. Auch der Abstreifer an der Wischwalze benötigt regelmäßige Reinigung, da sich hier durch die Feuchtigkeit sonst schnell unangenehme Gerüche bilden.
Akkulaufzeit: Wie lange arbeitet der Ecovacs X11 Omni Cyclone?
Bei maximaler Saugleistung und Wischwassermenge verbraucht er in unserem 60 m² großen Testraum knapp 60 Prozent der Akkuladung. Der Roboter fährt dreimal zur Station zurück und lädt währenddessen nach. Stellt man die Einstellungen herunter, verlängert sich die verfügbare Laufzeit.
Die Schnellladefunktion lädt den Akku in unter drei statt vier Stunden vollständig auf. Der Hersteller empfiehlt das Gerät für Räume bis 150 m². Für größere Wohnungen reicht das mit Zwischenladen aus. Die automatische Wiederaufnahme nach dem Laden funktioniert zuverlässig.
Preis: Was kostet der Ecovacs X11 Omni Cyclone?
Mit 1299 Euro UVP greift Ecovacs tief ins Regal. Zum Testzeitpunkt kostet der X11 bei Amazon 1201 Euro. Das ist viel Geld für einen Roboter, dessen größte Neuerungen der beutellose Staubbehälter und die Schnellladefunktion sind. Ja, die Omzo Roller wurde verbessert und bietet höheren Anpressdruck, zudem gibt es eine verbesserte Kletterfunktion. Im Alltag hat sich aber relativ wenig verändert. Zum gleichen Preis bekommt man bessere Modelle wie den Mova Z60 Ultra Roller (Testbericht) oder den Roborock Saros 10R (Testbericht). Letzterer glänzt mit hervorragender Navigation und einer der besten Apps am Markt. Das Vorgänger-Vorgängermodell X8 Pro Omni kostet aktuell nur 684 Euro – ein besserer Deal.
Fazit
Der Ecovacs X11 Omni Cyclone zeigt innovative Ansätze, kann aber nicht in allen Bereichen überzeugen. Die beutellose Staubentsorgung funktioniert einwandfrei und spart langfristig Folgekosten und Müll – ein echter Pluspunkt für umweltbewusste Nutzer. Die Kletterfunktion meistert Schwellen bis 2,4 cm und erweitert damit den Einsatzbereich erheblich. Zudem arbeitet der X11 angenehm leise, die Schnellladefunktion in unter drei Stunden ist praktisch im Alltag.
Die Navigation zeigt allerdings Schwächen. Wo Vorgänger und Konkurrenten eleganter um Hindernisse navigieren, schiebt der X11 manchmal Möbel durch die Gegend. Die Wegplanung wirkt mitunter ineffizient. Auf Hartböden reinigt der Roboter mit 85 bis 90 Prozent Schmutzaufnahme ordentlich, bei Teppichen schwächelt er aber deutlich und lässt einiges liegen. Die fehlende Walzenabdeckung führt zu leicht feuchten Teppichen – hier bieten andere Hersteller durchdachtere Lösungen. Die beworbenen 150 Tage ohne Wartung sind zu optimistisch, wöchentliche Reinigung einzelner Komponenten bleibt notwendig.
Für 1299 Euro UVP erwarten wir mehr Perfektion. Konkurrenten wie der Roborock Saros 10R oder der Mova Z60 Ultra Roller bieten zum gleichen Preis bessere Navigation und durchdachtere Details. Wer die bessere Kletterfunktion und Beutellosigkeit nicht benötigt, fährt mit dem X8 Pro Omni für nur 684 Euro deutlich günstiger. Der X11 Omni Cyclone ist kein schlechter Saugroboter, aber bei diesem Preis gibt es ausgefeiltere Alternativen. Für Nutzer, denen die beutellose Entsorgung und hohe Schwellen wichtig sind, kann er trotzdem die richtige Wahl sein.
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AMS-IX kehrt den USA den Rücken
Es ist ein Ausstieg, der Fragen aufwirft: AMS-IX, einer der größten und ältesten Internet-Knoten weltweit, kehrt den USA den Rücken. Am 5. März 2026 endet das dortige Geschäft, teilte das Unternehmen mit Sitz in Amsterdam mit. AMS-IX unterhält in den USA zwei Internet-Knoten: in Chicago und in der kalifornischen Bay Area. Zur Begründung heißt es, man wolle sich auf Märkte mit einem größeren potenziellen Impact konzentrieren.
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Künftig will AMS-IX seinen Schwerpunkt auf Schwellenländer verlagern. „Wir glauben, dass unsere Bemühungen anderswo besser aufgehoben sind“, sagt CEO Peter van Burgel. Aber es stellt sich natürlich die Frage, warum ein Ausbau an anderer Stelle ausschließt, dass in den USA zumindest der Bestand erhalten bleibt. Hat das Wachstum die Erwartungen nicht erfüllt? Oder sind es die veränderten politischen Rahmenbedingungen, das veränderte Verhältnis der USA zu Europa? AMS-IX geht hierauf nicht näher ein. Kunden in den USA wolle der Betreiber aber bei einem reibungslosen Übergang helfen. Hier arbeitet AMS-IX mit dem australischen Anbieter Megaport zusammen.
USA-Müdigkeit? Beim DE-CIX keine Spur
Insgesamt unterhält AMS-IX derzeit 15 Internet Exchanges weltweit. Die Knotenpunkte verbinden Teilnetze des Internets, etwa die einzelner Provider und Firmen, und gehören zu den Verteilpunkten und Lebensadern des Netzes. AMS-IX stieg im Jahr 2013 in den USA ein. Das Ziel war damals, das europäische Internet-Exchange-Modell, in dessen Mittelpunkt neutrale Knotenpunkte stehen, auch in Nordamerika zu etablieren, sagt das Unternehmen aus den Niederlanden.
Beim deutschen DE-CIX kann hingegen von USA-Müdigkeit keine Rede sein. „Besonders die USA sind für uns strategisch wichtig, da dort eine hohe Nachfrage nach direkten Interconnection-Services, Cloud-Connectivity sowie neuen Technologien wie KI-optimierter Infrastruktur herrscht und der Markt einen stabilen, nachhaltigen Wachstums- und Innovationsmotor darstellt“, sagt DE-CIX-CEO Ivo Ivanov auf Anfrage von heise online. Die Ankündigung von AMS-IX zeige aber einmal mehr, wie dynamisch sich der Markt für Internet-Infrastruktur global entwickle.
Schwellenmärkte bieten Wachstumschancen
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Die Ausgangsbedingungen für DE-CIX und AMS-IX in den USA waren dabei durchaus vergleichbar: Der zuerst in Deutschland entstandene Internet-Knoten DE-CIX ging sogar ein Jahr später als die Niederländer, im Jahr 2014, in den USA an den Start. Inzwischen belegt der DE-CIX laut eigener Aussage in den Märkten mit eigenen Knoten Rang 1 oder 2. Die Firma habe das größte neutrale Interconnection-Ökosystem in Nordamerika aufgebaut. US-Standorte sind in New York, mit dem größten Knoten im Nordosten und dem viertgrößten in Nordamerika, in Chicago, Dallas, Phoenix, Richmond und Houston. Und die Zeichen stehen auf Ausbau, sagt Ivo Ivanov.
Die Schwellenmärkte, die AMS-IX jetzt erklärtermaßen in den Fokus rückt, sind gleichwohl auch beim DE-CIX ein großes Thema. Während Europa und Nordamerika strategisch wichtig seien, da dort viel Internet-Datenverkehr herrscht und die Nachfrage stark sei, ergänzten die Schwellenmärkte dies durch ihr hohes Wachstumspotenzial und neue Anwendungsfälle. „Unsere jüngsten Markteintritte in Brasilien und die weitere Expansion in Südostasien und Indien zeigen, dass wir diese Chancen nutzen“, so Ivanov.
(mki)
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Schweiz: Kartellbehörde prüft Apples NFC-Zugangsbedingungen
Die Schweizer Wettbewerbskommission WEKO hat Ermittlungen aufgenommen, ob Apple mit seinem beschränkten Zugang zur NFC-Technik des iPhones den Wettbewerb behindert. Per Near Field Communication (NFC) können Apps im Nahbereich zum Beispiel mit Zahlungsterminals kommunizieren. Wie das WEKO-Sekretariat mitteilt, soll geprüft werden, ob Apple mit seiner Plattform-Politik gegen das Kartellgesetz verstößt. Im Fokus steht die Frage, ob Drittanbieter von mobilen Zahlungsdiensten wirksam mit Apple Pay konkurrieren können.
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Apple gewährt auf iOS-Geräten Zugang zur NFC-Schnittstelle ausschließlich über die sogenannte Plattform NFC & SE. Diese kontrolliert den Zugriff auf den NFC-Chip und das Secure Element, eine Sicherheits-Enklave für sensible Daten wie Zahlungsschlüssel. Anders als bei Android, wo Entwickler direkteren Zugriff auf die Hardware haben, müssen Drittanbieter unter iOS Apples proprietäre Schnittstelle nutzen und sich entsprechend zertifizieren lassen.
Öffnung in der EU weiterreichend
Die Schweizer Behörde steht seit Frühjahr 2024 im Austausch mit Apple. Ende 2024 öffnete der Konzern die NFC-Plattform für Schweizer App-Anbieter – allerdings unter Bedingungen, die sich von jenen im Europäischen Wirtschaftsraum unterscheiden. Die Europäische Kommission hatte am 11. Juli 2024 Apples freiwillige Zusagen für einen kostenlosen, nicht diskriminierenden NFC-Zugang im EU- und EWR-Raum für bindend erklärt. In der Schweiz gelten jedoch abweichende Bedingungen, deren Wettbewerbskonformität nun geprüft wird.
Parallel zu den Schweizer Ermittlungen nutzen deutsche Banken bereits die durch EU-Druck erzwungene Öffnung. Volksbanken und Raiffeisenbanken testen seit 12. Dezember 2025 NFC-Zahlungen mit der Girocard über die VR-Banking-App – unabhängig von Apple Pay.
Technisch verlangt Apple von Drittanbietern die Reservierung von Slots im Secure Element, die Integration des iOS-SDK sowie die Einhaltung von Payment Card Industry Data Security Standards (PCI DSS). Zudem müssen Apps Apples Tokenisierung für die Authentifizierung von Zahlungen nutzen. Diese Anforderungen gehen deutlich über das hinaus, was Android-Entwickler erfüllen müssen.
Prüfung nach Kartellrecht
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Die WEKO-Vorabklärung ist ein informelles Verfahren, bei dem die Behörde Markterkenntnisse sammelt. Geprüft wird, ob Apple durch die Zugangsbedingungen eine marktbeherrschende Stellung missbraucht und den Wettbewerb behindert. Solche Vorabklärungen dauern typischerweise drei bis zwölf Monate und können zu einem formellen Verfahren führen, das Bußgelder oder Auflagen nach sich ziehen kann.
Unklar ist bisher, welche konkreten Gebühren oder wirtschaftlichen Bedingungen Apple Schweizer Drittanbietern auferlegt. Während im EWR kostenloser Zugang zugesagt wurde, könnten in der Schweiz zusätzliche Hürden existieren. Die WEKO sammelt derzeit Daten, um zu bewerten, ob die Bedingungen faire Wettbewerbschancen ermöglichen oder ob sie faktisch den Markt für Apple Pay reservieren.
Das Ergebnis der Untersuchung könnte erhebliche Auswirkungen auf den Schweizer Zahlungsmarkt haben. Sollte die WEKO zu dem Schluss kommen, dass Apple den Wettbewerb einschränkt, müsste der Konzern seine Zugangsbedingungen lockern. Dies würde lokalen Zahlungsdiensten wie Twint oder Banken-Apps neue Möglichkeiten eröffnen und könnte die Dominanz von Apple Pay zurückdrängen.
(mki)
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iOS 26.2 & Co zum Download bereit: Updates für alle Apple-Betriebssysteme
Für jedes Apple-Betriebssystem liegt ein größeres Update vor: Der Hersteller hat am Freitagabend die Version 26.2 für iOS, iPadOS, macOS, watchOS, tvOS, visionOS und HomePods für die Allgemeinheit zum Download freigegeben – ein höchst ungewöhnlicher Wochentag für Apple-Updates, womöglich mussten in den letzten Vorabversionen noch kritische Bugs ausgeräumt werden. Für bestimmte ältere Versionen gibt es obendrein Patches zur Installation. Auf iPhones, iPads und Macs liefert die Aktualisierung auch Funktionsneuerungen, darunter einen optionalen iPhone-Alarm für fällige To-Dos und automatisch erstellte Kapitel in der Podcasts-App. Für das neue Liquid-Glass-Design integriert Apple einen weiteren Schalter respektive Schieberegler: Nutzer können damit feinjustieren, wie durchsichtig die Uhrzeitanzeige auf dem Sperrbildschirm ist.
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Neuerungen in iPadOS und Live-Übersetzung mit AirPods
In iPadOS 26.2 reicht Apple die zwischenzeitlich gestrichene Slide-Over-Ansicht nach, wenn auch in abgeänderter Form. macOS Tahoe kann in Version 26.2 den Bildschirm als Ringlicht für Videokonferenzen zweckentfremden und unterstützt zudem Cluster zur Ausführung großer lokaler KI-Modelle über Thunderbolt 5 und Apples MLX-Schnittstelle.
iOS 26.2 schaltet auf aktuellen AirPods mit aktiver Geräuschunterdrückung (AirPods 4 mit ANC, AirPods Pro ab Generation 2) innerhalb der EU die Live-Übersetzungsfunktion frei. Deren Einführung hatte Apple hierzulande verzögert, um Anpassungen vorzunehmen, welche die Funktion konform zu den Interoperabilitätsvorgaben des Digital Markets Acts gestalten sollen.
Änderungen auf Druck von Regulierungsbehörden
Die Updates für iOS und iPadOS enthalten offensichtlich weitere Änderungen, die Apple auf Druck von Regulierungsbehörden in EU und Japan umsetzen muss. Dazu gehört, anderen Herstellern ähnliche Funktionalitäten im Zusammenspiel mit iPhones zu ermöglichen, wie sie bislang nur Apple Watch & Co erhalten. Daher gibt es auch ein neues Framework für das Teilen von WLAN-Informationen. Zugleich wird die Funktion offenbar im Zusammenspiel für watchOS beschnitten, um anderen Herstellern keinen vollen Zugriff auf die WLAN-Historie zu geben. Klar dokumentiert sind die Änderungen bislang nicht, entsprechend bleibt vorerst offen, was davon genau umgesetzt wurde.
In Japan können Nutzer erstmals die Seitentaste umbelegen und statt Siri darüber einen fähigeren Chatbot starten. Diese Option fehlt vorerst noch in der EU und anderen Regionen.
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Patches auch für ältere Systemversionen
Die Updates sollen auch Fehler beseitigen, unter anderem eine fehlerhafte in den Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen, wie Apple aufführt. Dort konnte eine Funktion fälschlich als durch eine Organisation verwaltet markiert werden – und ließ sich vom Nutzer nicht mehr ändern. Zudem stopft Apple bei dieser Gelegenheit eine Reihe an Sicherheitslücken. Erste Details dazu folgen gewöhnlich im weiteren Verlauf des Abends. Für ältere Betriebssystemversionen liegen ebenfalls Patches vor, die zumindest einen Teil der bekannten Schwachstellen beseitigen dürften.
Update
12.12.2025,
19:46
Uhr
Für neuere iPhones mit iOS 18.7.2 stand zum Redaktionsschluss kein Patch zur Verfügung. Möglicherweise folgt dieser noch – oder Apple pflegt die alte Betriebssystemversion ab jetzt nur noch für Hardware weiter, die iOS 26 nicht unterstützt.
(lbe)
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