Epic-CEO Sweeney auf X: KI-Kennzeichnung für Spiele ist überflüssig

Spiele, deren Inhalte zumindest in Teilen KI-generiert sind, müssen derzeit auf der digitalen Vertriebsplattformen Steam entsprechend gekennzeichnet werden. Tim Sweeney, CEO von Epic Games, hält dies angesichts der Entwicklung der Branche für hinfällig.

KI-Kennzeichnung sei in der Praxis überholt

Sweeney legte diese Ansicht auf der Plattform X offen, als er einem entsprechenden Post des ehemals in der Spieleentwicklung tätigen Matt Workman zustimmte. Workman selbst arbeitete früher in den Bereichen Cinematic Design und Motion Capturing für Videospiele, bezeichnet sich selbst inzwischen aber als „KI-Lobbyist“.

Im Ursprungspost von Workman heißt es, digitale Vertriebsplattformen für Spiele wie zum Beispiel Steam sollten das Label, das die Verwendung generativer KI in einem Spiel kennzeichnet, streichen. Es würde ohnehin keine Rolle mehr spielen.

Sweeney ergänzte, eine solche Kennzeichnung wäre nur in bestimmten Szenarien relevant, beispielsweise in Kunstausstellungen, wenn die Urheberschaft hinter einem Kunstwerk zur Frage steht; oder aber bei lizenzierbaren digitalen Gütern, bei denen rechtliche Fragen geklärt werden müssten.

Sind Videospiele für Sweeney überhaupt Kunst?

Allem Anschein nach stellen sich ebenjene Fragen nach der Urheberschaft eines Werks und dessen Verwertungsrechte in Videospielen nicht – wenn man Tim Sweeney fragt. Laut ihm würden nahezu alle Produktionen der nahen Zukunft generative KI einsetzen, dementsprechend würde ein Hinweis auf dessen Einsatz keinen Sinn mehr ergeben.

Durch die konkrete Differenzierung von Videospielen auf der einen und (in Galerien ausgestellter) Kunst auf der anderen unterminiert Sweeney mit seiner Aussage implizit den Stellenwert von Videospielen als potenziell künstlerisch wertvolles Medium, den sich die Branche über Jahrzehnte abwertender Meinungen erarbeiten musste. Dementsprechend reagierten Spieler in den Kommentaren mit teils harscher Kritik.