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EU-Parlament: China setzt Ausfuhrschranken für seltene Erden als Waffe ein
Das Europäische Parlament hat die EU-Kommission aufgefordert, möglichst rasch auf die von China verhängten Ausfuhrbeschränkungen für seltene Erden zu reagieren. Sie folgten im April als Reaktion auf erhöhte US-Zölle auf chinesische Produkte. In einer Resolution verurteilen die EU-Abgeordneten diese Entscheidung Pekings am Donnerstag „aufs Schärfste“. Sie wurde der großen Mehrheit von 523 zu 75 Stimmen angenommen. Durch die Exporthürden für sieben kritische Rohstoffe und Magnete würden Lieferketten erheblich gestört, „die für die Automobilindustrie, Hersteller von Rüstungsgütern, Halbleiterunternehmen, grüne Technologien, Anwendungen im Gesundheitswesen und viele weitere Wirtschaftszweige in der EU sowie weltweit unerlässlich sind“.
In der Entschließung moniert das Parlament, dass das Vorgehen Chinas ungerechtfertigt sei und das Reich der Mitte seine Versorgungsketten für seltene Erden „als Waffe“ einsetze. Die Volksvertreter zeigen sich „zutiefst besorgt“ über die von den chinesischen Staatsorganen auferlegten Anforderungen, nach denen Antragsteller sensible Daten offenlegen müssen, wenn sie Ausfuhrgenehmigungen beantragen. Damit verbunden sei ein erhebliches Risiko des Abflusses sicherheitsrelevanter Geschäfts- und Staatsgeheimnisse im Technologiesektor.
Rohstoffabbau in der EU vorantreiben
An die Kommission und die Mitgliedsstaaten appelliert das Parlament, die Umsetzung der EU-Verordnung zu kritischen Rohstoffen zu beschleunigen. Mit ihr soll sichergestellt werden, dass die EU einen sicheren, diversifizierten und nachhaltigen Zugang zu Rohstoffen hat. Die EU müsse Bereiche ermitteln, in denen sie entscheidende Vorteile gegenüber China bei wesentlichen Gütern und Technologien hat, sowie diese nutzen und ausbauen. Berichten zufolge stehen einige europäische Hersteller wegen eines Mangels an seltenen Erden vor einem Produktionsstopp. Zudem haben sich die entsprechenden Metalle stark verteuert.
Die Abgeordneten unterstreichen, dass die EU im eigenen Hoheitsgebiet Abbau kritischer Rohstoffe betreiben und einschlägige Verarbeitungskapazitäten wiederherstellen müsse. Ebenso verlangen sie den Abschluss bilateraler strategischer Partnerschaften für seltene Erden, die auf echten, für beide Seiten vorteilhaften Partnerschaften beruhen und hohen Nachhaltigkeits- und Menschenrechtsstandards gerecht werden. Die Kommission und die EU-Länder müssten zudem das Mindestniveau für Bestände an strategischen Rohstoffen und die entsprechenden Endanwendungen bewerten. Der gesamte Komplex soll dem Parlament zufolge auf dem bevorstehenden Gipfeltreffen zwischen der EU und China, das für den 24. und 25. Juli geplant ist, zur Sprache kommen.
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(nen)
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30 Jahre MP3: Als die Musik ins Internet kam
Dieser Artikel erschien zuerst 2020 auf heise online. Wir veröffentlichen ihn in leicht aktualisierter Form zum 30. Jubiläum von MP3 erneut.
Das mit den Jubiläen in der Technik ist knifflig – denn meist gibt es gleich mehrere Termine, die als Geburtstag in Frage kommen. So ist es auch bei MP3: Für nach ihrem Verfahren eingedampfte Audiodateien legten die Projektbeteiligten beim federführenden Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) am 14. Juli 1995 nach interner Abstimmung „.mp3“ als Dateiendung fest. Im Hause hießen die Files bis zu diesem Zeitpunkt „.bit“. Aber fixiert wurde das ausgefuchste und von einigen gar als überkomplex gescholtene System schon auf dem MPEG-Meeting vom 2. bis 6. November 1992 in London. Die Entwicklungsgeschichte reicht gar bis in die 1970er zurück – die „Schwangerschaft“ währte also mehr als ein Jahrzehnt.
MP3 ist die Kurzform von MPEG 1/Layer III – die Abkürzung MPEG (Empeg gesprochen) steht für „Moving Picture Experts Group“. MPEG befasste sich mit Verfahren zur Datenreduktion von Bildern und musste sich daher auch für den Ton etwas einfallen lassen. Ziel: Die vergleichsweise hohe Datenrate von per PCM (Pulse Code Modulation) digitalisierten Audiosignalen auf Mengen eindampfen, die digitalen Hörfunk ermöglichen oder den Einsatz auf Datenträgern, die weniger Kapazität haben als die CD.
Daran forschte man an vielen Stellen der Welt – Sony tüftelte für seine MiniDisc an Atrac, Dolby an AC-1, dem Vorläufer des später als Dolby Digital vermarkteten AC-3. Alleine in Deutschland und den Niederlanden gab es anfangs drei Lager: Die erste Gruppe entstand um Philips und das Münchner Institut für Rundfunktechnik (IRT) und werkelte an einem „Musicam“ genannten System. Zunächst als Einzelkämpfer war Karlheinz Brandenburg unterwegs, der an der Universität Erlangen Möglichkeiten erforschte, subjektiv klangneutral die Datenflut digitaler Tonsignale zu bändigen. „Wir wollten das Signal so speichern, dass es alles enthält, was vom Innenohr an die Nervenbahnen weitergegeben wird“, sagt Brandenburg im Gespräch mit heise online. Team Drei bildete sich mit Detlef Krahé an der Universität Duisburg und Ernst F. Schröder von Thomson (damals Telefunken, heute Technicolor). Letztlich waren es Team 2 und 3, deren Arbeit in MP3 mündete.
Patent verweigert – „Das kann nicht funktionieren!“
Brandenburg handelte im Auftrag: Sein Doktorvater, Professor Dieter Seitzer, später Gründer des Fraunhofer IIS, hatte in den 1970ern den Gedanken, Musik übers aufkommende ISDN-Telefonnetz in Hi-Fi-Qualität zu verbreiten. Er wollte sich erste Ideen schützen lassen – das Patent wurde aber zunächst nicht erteilt, weil die Prüfer der Ansicht waren, nach dem Stand der Technik könne man mit den angepeilten Bitraten keine Musik übertragen. Daraufhin fand Seitzer in Karlheinz Brandenburg den Doktoranden, der sich des Themas annahm. Recht bald wechselte Brandenburg ans gerade gegründete IIS, wo eine Gruppe unter Leitung von Professor Heinz Gerhäuser weiterforschte.

(Bild: K. Fuchs/Fraunhofer IIS)
Anfangs bremste alle Forscher die verfügbare Rechenleistung – unter Umständen dauerte es Stunden, bis man ein Klangbeispiel mit den jeweils geforderten Parametern codiert hatte. In Europa nahm die Technik mit der Vergabe des EU-Projekts 147 („Eureka“) Fahrt auf, das dem digitalen Rundfunk in der EU zum Durchbruch verhelfen sollte. Gleichzeitig waren die ersten Echtzeitsysteme verfügbar, die die Forschung wesentlich beschleunigten. 1988 gründete sich MPEG, nach diversen Hörtests kam zuerst MPEG 1/Layer I als abgespeckte Musicam-Variante auf der längst vergessenen digitalen Compactcassette (DCC) kurzzeitig zum Einsatz.
Lange Durststrecke
MPEG 1/Layer II ist die etwas komplexere Musicam-Variante. Sie ist bei SD-Digital-TV und -Radio via Kabel und Satellit der Standard und wird fürs terrestrische Digitalradio DAB (Digital Audio Broadcast) genutzt. In Deutschland konnte sich das erste DAB aber nicht durchsetzen. Das gelang erst ab 2011 mit DAB+, dessen Codec auf AAC basiert (Advanced Audio Coding). MPEG 1/Layer III – eben MP3 – fußt auf der Thomson-/Fraunhofer-Entwicklung ASPEC (Adaptive Spectral Perceptual Entropy Coding) und der modifizierten diskreten Cosinustransformation (MDCT). Letztere ist eine der MP3-Schlüsseltechnologien – sie kam ins System, nachdem 1988 die Uni Hannover mit Hans-Georg Musmann und Bernd Edler zum Projekt gestoßen war.
Während Layer II im Rundfunk das Rennen machte, hatten die Teams um Thomson und Fraunhofer erst das Nachsehen. Doch die Geduld zahlte sich aus. Thomson-Mann Schröder sagte heise online: „Brandenburg hatte Weitsicht und Durchhaltevermögen.“ Er suchte nach Anwendungen abseits des klassischen Rundfunks und setzte auf die schnell wachsende Rechenleistung von PC-Prozessoren.
Dann passierten mehrere Dinge nahezu gleichzeitig: ITT-Intermetall (heute Micronas) lieferte mit dem MASC 3500 den ersten Einchip-Signalprozessor, der sich als MP3-Decoder programmieren ließ. Das – gescheiterte – digitale Satellitenradio „Worldspace“ setzte auf MP3 als Codec, die US-Firma Telos Systems baute auf MP3-Basis Technik für die Zuspielung von Außenübertragungen zu Rundfunkstudios. Brandenburg: „Deren Gründer Steve Church, hat uns Tipps gegeben, wir wir MP3 vermarkten können. Unter anderem sagte er uns: ‘Schaut Euch das Internet an!’‟
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Android-Canary-Channel: Google kündigt neuen „Spielplatz“ für Entwickler an
Entwickler sollen mit dem neuen Canary-Preview-Kanal „einen früheren, konsistenteren Zugang zu den in der Entwicklung befindlichen Funktionen“ erhalten. Laut Google handelt es sich bei diesem Programm um eine „bedeutende Weiterentwicklung“ des Pre-Release-Programms. Der Canary-Kanal wird die Developer-Previews von Android ersetzen und parallel zum bestehenden Beta-Programm laufen.
Android-Canary-Channel als permanente Developer-Preview
Wie Google im Android-Developer-Blog ergänzt, soll diese Änderung Entwicklern die Möglichkeit geben, „neue Funktionen der Plattform zu testen und das ganze Jahr über Feedback zu geben, nicht nur in den ersten Monaten eines neuen Release-Zyklus“. Die Idee dahinter ist, dass Teilnehmer des Canary-Channels das ganze Jahr über eine Vorschau auf Googles Arbeiten an neuen Android-Funktionen verfolgen können, und nicht nur im bisher praktizierten halbjährlichen Zyklus.
Die erste Installation der Canary-Version erfolgt über das Android-Flash-Tool.
(Bild: Google)
Um die Android-Canary-Version auf einem Pixel-Gerät zu installieren, müssen Entwickler zunächst das Android-Flash-Tool verwenden. Danach erhalten Nutzer einen „kontinuierlichen, rollenden Strom der neuesten Platform-Builds über Over-the-Air (OTA) Updates“, so Google.
Android-Canary-Builds nichts für Hauptgeräte
Der Konzern macht deutlich, dass diese „Bleeding-Edge“-Builds absolut nicht auf einem primären oder einzigem Gerät eingesetzt werden sollen. „Der Canary-Channel ist für Entwickler gedacht, die die frühesten Vorabversionen der Android-APIs und mögliche Verhaltensänderungen erkunden und testen möchten“, erklärt Google. Die Builds des Canary-Channels haben lediglich automatisierte Tests und einen kurzen Testzyklus mit internen Benutzern durchlaufen. Entwickler müssten mit „Fehlern und Änderungen rechnen“.
Die Canary-Versionen können auch in Android-Studio verwendet werden.
(Bild: Google)
Für neugierige Pixel-Nutzer, die kommende Funktionen ausprobieren wollen, ist das Android-Beta-Programm weiterhin die bessere und sicherere Wahl. Wichtig zu wissen: Um den Kanal zu verlassen, müssen Nutzer einen Beta- oder Public-Build auf das Gerät flashen. Dies erfordert eine Löschung der Datenpartition.
Die Canary-Builds können auch im Android-Emulator über den Gerätemanager im Android-Studio (im Canary-Kanal) ausprobiert werden. Die Canary-SDKs werden über den SDK-Manager bereitgestellt.
(afl)
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MacBook Air und MacBook Pro: M5-Modelle erst 2026?
Apple plant offenbar in diesem Jahr außer der Reihe keine neuen MacBook-Modelle. Eigentlich war erwartet worden, dass der Konzern im Herbst – vermutlich im Oktober oder November – erstmals neue MacBook-Pro-Maschinen mit dem bislang noch nicht veröffentlichten Apple-Silicon-Prozessor M5 vorstellt. Die Maschinen erscheinen üblicherweise im Jahrestakt. Allerdings klappt das angeblich in diesem Jahr nicht, schreibt der üblicherweise gut informierte Bloomberg-Journalist Mark Gurman.
M5 kommt vorab im iPad Pro
Demnach wird es 2025 nur ein einziges Gerät mit M5 geben: Ein neues iPad Pro. Dieses könnte laut Gurman im Oktober erscheinen, Apples interne Codenamen seien J817, J818, J820 und J821. Geplant wären demnach 11- und 13-Zoll-Modelle. Apple hatte 2024 erstmals in einem iPad Pro einen ganz neuen Apple-Silicon-Chip debütiert – mit dem iPad Pro M4, das jedoch bereits im Mai erschienen war. M4-Macs folgten dann im Herbst, in Form des MacBook Pro M4 mit 14 und 16 Zoll in Varianten mit M4, M4 Pro und M4 Max sowie iMac M4 und Mac mini M4.
Nun scheint es Apple jedoch nicht zu gelingen, beim MacBook Pro den Jahrestakt zu halten. Stattdessen will der Konzern, so Gurman, mit den neuen MacBook-Pro-Modellen in das erste Halbjahr 2026 wechseln, angeblich zusammen mit neuen MacBook-Air-Maschinen. Alle sollen den neuen M5-Chip erhalten. Weitere Frühjahrsmodelle sind laut dem Bericht ein iPhone 17e als Nachfolger des iPhone 16e (mit A19-SoC aus dem iPhone 17, sonst ähnlich wie der Vorgänger) sowie ein neues iPad Air mit M4-Chip und ein neues, beschleunigtes Standard-iPad. Apple plant angeblich außerdem einen neuen Monitor als Nachfolger des Studio Display.
MacBook Pro mit OLED erst 2027?
Die M5-Verschiebungen könnten dazu führen, dass sich ein Redesign von Apples MacBook-Pro-Modellen verzögert. Ursprünglich hatten Marktbeobachter vorhergesagt, dass 2025 die M5-Geräte erscheinen, die sich optisch nicht von den M4-Varianten unterscheiden, 2027 dann im Herbst umgebaute OLED-Modelle erscheinen. Diese sollen stromsparender sein, eventuell (wieder) dünner und dem Line-up wieder mehr Pep verpassen, nachdem Apple den aktuellen Look seit Jahren pflegt.
Apple nutzt aktuell genau zwei OLED-Screens größeren Ausmaßes: beide im iPad Pro M4 mit 11 und 13 Zoll. Sonst werden im iPhone seit dem iPhone X OLED-Bildschirme verbaut. Nun ist denkbar, dass Apple mit dem Redesign des MacBook Pro bis 2027 wartet. Bestätigt ist dies aber noch nicht, auch Gurmans neue Aussagen bleiben zunächst Gerüchte.
(bsc)
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