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Europol-Aktionstag gegen Radikalisierung auf Spieleplattformen


Europol hat zusammen mit einigen Partnerländern einen „Referral Action Day“ am vergangenen Donnerstag veranstaltet. In dessen Rahmen haben die Strafermittler tausende URLs gemeldet, die auf Gaming-Plattformen geteilt wurden und auf dschihadistische oder gewalttätige und terroristische, rechtsextreme sowie auf rassistische und fremdenfeindliche Inhalte wiesen.

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An der Europol-Aktion vom 13. November 2025 waren Beamte aus Dänemark, Deutschland, Finnland, Luxemburg, die Niederlande, Portugal, Spanien und das Vereinigte Königreich beteiligt. Es handelte sich um gefährliche und illegale Inhalte, wie Europol in der Meldung zum Aktionstag erörtert. Insgesamt führten 5408 von den gemeldeten Links zu dschihadistischen Inhalten, 1070 zu gewalttätigen rechtsextremen und terroristischen Seiten und schließlich 105 zu xenophoben und rassistischen Inhalten.

Die Aktion verdeutliche die Komplexität der Bekämpfung terroristischer, rassistischer und fremdenfeindlicher Inhalte auf Online-Gaming-Plattformen. „Die Prozesse zur Erstellung und Verbreitung sind vielschichtig und betreffen oft mehrere Plattformen. So können beispielsweise Inhalte innerhalb eines Online-Spiels oder dessen Chat-Funktion aufgezeichnet, mit gewalttätigem extremistischem Jargon, anzüglichen Emojis, Gesang oder Musik verändert und dann auf einer gängigen Social-Media-Plattform verbreitet werden“, erklärt Europol.

Zuvor haben teilnehmende Experten eine Vielzahl von Plattformen durchforstet, auf denen junge Menschen und Erwachsene gleichermaßen unterwegs waren. Nutzer dieser Plattformen können auf eine Menge von gefährlichen und gewalttätigen Inhalten stoßen. „Die Täter stellen Terroranschläge, Amokläufe an Schulen oder Hinrichtungsszenen in 3D-Spielen nach, bearbeiten die Videos mit Gesang oder anzüglichen Emojis und verbreiten sie auf verschiedenen gängigen Social-Media-Plattformen, um eine noch größere Reichweite zu erzielen“, so die Ermittler. „Andere Gaming-Plattformen, die für das Streaming von Gameplay gedacht sind, werden missbraucht, um Minderjährige für verschiedene gewalttätige, extremistische und terroristische Gruppen zu rekrutieren oder um echte Angriffe und sogar Selbstmorde live zu streamen“, führen sie weiter aus.

Die Links haben die Ermittler auf unterschiedlichen Plattformen entdeckt. Dazu gehören solche, auf denen Spieler Livestreams verbreiten und mit ihrer Community in Echtzeit kommunizieren, oder etwa Video-on-Demand-Plattformen. Illegale Inhalte haben sie zudem auf Plattformen zum Austausch von Spiele-Tipps, -News und Diskussionen gefunden. Schließlich gibt es dazu noch Hybridformen, die Streaming, Community-Funktionen und Spielkaufmöglichkeiten kombinieren. Viele der Konten seien nicht unmittelbar als mit problematischen Inhalten in Verbindung stehend erkennbar – andere nutzten hingegen unverblümt Profilbilder und Namen von bekannten Terroristen.

Die Rekrutierung und Radikalisierung Minderjähriger stellen ein anhaltendes Problem dar. Bereits im Juli hatte Europol bei einem ähnlichen Aktionstag tausende derartiger URLs gemeldet.

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(dmk)



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