Künstliche Intelligenz
EZB arbeitet weiter an digitalem Euro: Rahmenabkommen für fünf Komponenten
Die Vorbereitungen der Europäischen Zentralbank für den digitalen Euro gehen weiter, jetzt wurden Vergabeverfahren für fünf Teilkomponenten abgeschlossen und jeweils Rahmenvereinbarungen unterzeichnet. Einen Zuschlag hat sich dabei das Münchener Unternehmen Giesecke+Devrient gesichert, das im Fall der Realisierung Technik entwickeln soll, die Offline-Zahlungen mit dem digitalen Euro in ganz Europa ermöglichen soll. Das hat die EZB jetzt mitgeteilt und auch ausgeführt, wer für das Zahlungsprojekt Aliasnamen, den Betrugsschutz, ein Software Development Kit (SDK) und einen sicheren Weg zum Austausch von Bezahlinformationen entwickeln soll. Mit der eigentlichen Arbeit soll jetzt aber nicht begonnen werden, auch Geld bekommen die jeweils ausgewählten Firmen deshalb nicht.
Einführung erst Jahre nach der Alternative Wero
An dem digitalen Euro wird seit Jahren getüftelt, erst vor wenigen Tagen wurde eine zweite Runde von Experimenten angekündigt. Ziel ist, den vor allem aus den USA stammenden privaten Anbietern digitaler Zahlungsdienste – also etwa PayPal, Mastercard und Visa – ein europäisches digitales Bezahlangebot entgegenzusetzen. Der digitale Euro soll dann über eine Wallet-Anwendung der EZB für Menschen in Europa verfügbar sein. Als realistisches Datum für die Einführung wurde zuletzt auf 2029 verwiesen. Gleichzeitig gibt es aber noch gar keine finale Entscheidung über die Einführung, vor zwei Jahren wurde zwar ein Rechtsrahmen vorgeschlagen, die finale Gesetzgebung ist aber noch in Arbeit. Darauf weist die EZB auch bei der Bekanntmachung der Rahmenvereinbarungen hin.
Während der digitale Europa nach Jahren auf sich warten lässt, wächst mit Wero ein von europäischen Banken und Zahlungsdienstleistern entwickelter digitaler Bezahldienst immer weiter und kann längst genutzt werden. Die äußerst langsame Vorbereitung des digitalen Euros behindere den flächendeckenden Ausbau von Wero aber „kolossal“, „weil in Europa manche Banken keine Parallelstrukturen aufbauen möchten und deshalb abwarten“, hat Hessens Sparkassen-Präsident Stefan Reuß erst vor wenigen Tagen beklagt. Deshalb wäre es aus der Sicht der Sparkassen, auf den digitalen Euro komplett zu verzichten und Wero als einziges europaweites Bezahlverfahren entschieden vorzutreiben. Darum müsse man etwa in der Politik „auch mit sanftem Druck für das bereits einsatzfähige Wero werben“.
(mho)
Künstliche Intelligenz
Leichter Debuggen: Python 3.14 beseitigt unklare Fehlermeldungen
Nach dem dritten und finalen Release Candidate will die Python Software Foundation am 7. Oktober die stabile Version 3.14 der Programmiersprache veröffentlichen. Sie erhält Support bis Oktober 2027 und wird bis Oktober 2030 mit Sicherheitspatches versorgt.
Version 3.14 der Open-Source-Sprache wartet mit Neuerungen wie Template Strings (T-Strings) und Lazy Annotations auf. Dazu kommen zahlreiche in der Verständlichkeit verbesserte Fehlermeldungen. Diese fokussieren sich auf die häufigsten Fehler der Python-Entwicklerinnen und -Entwickler. Das soll verhindern, dass das Debugging in Detektivarbeit ausartet.
Außerdem ist der in Version 3.13 eingeführte Free-Threaded-Modus mit der neuen Version nun offiziell freigegeben.
Error: Konkrete Verbesserungsvorschläge
Die verbesserten Fehlermeldungen von Python 3.14 berücksichtigen die Fehlermeldungstypen SyntaxError
, ValueError
sowie TypeError
, erklären jeweils genauer als zuvor, was falsch ist, und machen darüber hinaus gleich Verbesserungsvorschläge.
Ein Beispiel dafür sind die neuen elif
-nach-else
-Fehlermeldungen: Folgt ein elif
-Block nach einem else
-Block, meldet Python jetzt explizit, dass dies nicht erlaubt ist. Die Fehlermeldung weist zudem auf die korrekte Reihenfolge von if
, elif
und else
hin.
Das Codebeispiel:
>>> if x > 0:
... print("positiv")
... else:
... print("nicht positiv")
... elif x == 0: # ungültig!
... print("zero")
...
liefert in Version 3.13 die wenig aussagekräftige Fehlermeldung
SyntaxError: invalid syntax
in Version 3.14 hingegen:
SyntaxError: 'elif' block follows an 'else' block
Ein weiteres Beispiel: Fehlende oder falsch gesetzte Anführungszeichen in Strings führen bei Python 3.14 jetzt zu einer gezielten Frage. Anstatt sich auf „invalid syntax“ zu beschränken, folgt in der Fehlermeldung nun noch der Zusatz „Is this intended to be part of the string?“
String-Platzhalter und komfortablere REPL
Mit Python 3.14 halten auch neue Funktionen wie Template Strings (T-Strings), Lazy Annotations sowie REPL-Autovervollständigung und -Syntax-Highlighting Einzug.
- Template Strings: Die neue String-Präfix-Option
't'
erlaubt es, einen Platzhalter zu definieren, der später mit.substitute()
oder.format_map()
ersetzt werden kann. Nützlich sind die T-Strings zum Beispiel für Konfigurationsdateien und Templates. Außerdem erlauben sie eine sichere Verarbeitung von Nutzereingaben - Lazy Annotations: Damit wertet Python 3.14 Typ-Annotationen nicht mehr sofort beim Laden eines Moduls aus. Stattdessen werden sie als Strings gespeichert und erst bei Bedarf analysiert, was unter anderem Importproblemen entgegenwirken kann.
- REPL-Autovervollständigung und -Syntax-Highlighting: Diese beiden Funktionen sind bei Version 3.14 in der REPL-Konsole (Read-Evaluate-Print-Loop) standardmäßig aktiviert und sollen es ermöglichen, den Code leichter zu lesen und in der interaktiven Shell effizienter zu programmieren.
Einen Überblick über sämtliche Neuerungen von Python 3.14 liefert die Seite zum Release Candidate.
(who)
Künstliche Intelligenz
Mega-Deal: OpenAI kauft AMD-GPUs für Milliarden – Börse begeistert
AMD zieht seinen bislang größten Deal zum Verkauf von KI-Beschleunigern an Land: OpenAI will über die nächsten fünf Jahre hinweg AMD-GPUs mit einer Kapazität von insgesamt sechs Gigawatt kaufen. Los geht es in der zweiten Jahreshälfte 2026 mit einer Tranche von AMDs nächster Beschleunigergeneration Instinct MI450, die insgesamt ein Gigawatt ausmachen soll.
Nach heutigem Standard entsprächen sechs Gigawatt fast 4,3 Millionen GPUs vom Typ Instinct MI355X, die eine Thermal Design Power (TDP) von 1400 Watt hat. Bis 2030 soll die elektrische Leistungsaufnahme pro Beschleuniger weiter hochgehen: Bei 2000 Watt wären es drei Millionen GPUs, bei 3000 Watt zwei Millionen.
So oder so ist das Abkommen für AMD enorm. In einem Interview mit dem Wall Street Journal sagt AMD-Chefin Lisa Su, dass jedes Gigawatt Kapazität Dutzende Milliarden US-Dollar kostet. AMDs Data-Center-Sparte dürfte damit enorm wachsen – zuletzt lag deren Quartalsumsatz bei 3,2 Milliarden Dollar.
OpenAI setzt gleichzeitig auf AMD und Nvidia
OpenAI fährt mit dem Kauf von AMD-Beschleunigern für seine Rechenzentren zweigleisig: Die Firma will die GPUs für sogenannte KI-Inferenz einsetzen, also für die Ausführung fertig trainierter KI-Algorithmen. Stellt ein Nutzer etwa ChatGPT eine Frage, könnte sich AMD-Hardware künftig um die Antwort kümmern.
Die elektrische Leistungsaufnahme scheint derweil der wichtigste Kennwert für die Rechenkapazität zu werden. Erst im September kündigte OpenAI eine Kooperation mit Nvidia in einem Umfang von zehn Gigawatt an. Auf Nvidias KI-Beschleunigern läuft das Training von OpenAIs KI-Modellen.
OpenAI beteiligt sich an AMD
Um den Kaufabsichten Gewicht zu verleihen, koppeln AMD und OpenAI mehrere Meilensteine an eine Firmenbeteiligung: Bei Erreichen der Meilensteine erhält OpenAI die Option, insgesamt 160 Millionen AMD-Stammaktien für je einen symbolischen Cent zu kaufen. Das entspräche momentan einer AMD-Beteiligung von etwa zehn Prozent.
Die Meilensteine enthalten zwei Komponenten: Zum einen muss OpenAI die Instinct-Beschleuniger tatsächlich kaufen, zum anderen muss AMDs Aktie definierte (aber nicht öffentlich gemachte) Ziele erreichen. Die erste Tranche von AMD-Aktien soll mit der Bereitstellung der Instinct-MI450-Beschleuniger an OpenAI gehen.
AMDs Aktie ist seit der Ankündigung um über 30 Prozent hochgeschossen und befindet sich nahe dem Allzeithoch vom März 2024. Nvidias Aktie hat nur leicht nachgegeben.
(mma)
Künstliche Intelligenz
Interstellarer Komet 3I/ATLAS: Jetzt sind die Weltraumsonden dran
Der interstellare Komet 3I/ATLAS hat den Mars passiert und weil der Himmelskörper gegenwärtig nicht von der Erde aus beobachtet werden kann, sind inzwischen verschiedene Raumsonden und andere Forschungsgeräte dran. Das geht aus Mitteilungen der Weltraumagenturen ESA und NASA hervor, in denen die anstehenden Beobachtungskampagnen zusammengefasst werden. So sollten am 3. Oktober unter anderem die ESA-Orbiter Mars Express und TGO den interstellaren Kometen ins Visier nehmen, die US-Weltraumagentur wollte ihn sogar mit den beiden Rovern Perseverance und Curiosity beobachten. Ende des Monats folgt dann die größte Annäherung von 3I/ATLAS an die Sonne (Perihel), die dann unter anderem Beobachtungen die Jupitersonde Juice der ESA mitverfolgen soll.
Zeitplan der ESA für die Erforschung von 3I/ATLAS
(Bild: ESA)
Insgesamt sind demnach Beobachtungen mit mehr als einem Dutzend Missionen geplant, die ESA versichert, das meiste aus ihren Geräten machen zu wollen. Die NASA plant laut eigener Aussage Beobachtungen mit den Weltraumteleskopen Hubble, James Webb und TESS, sowie zahlreichen weiteren Sonden. Wann genau die anstehen, teilte die US-Weltraumagentur aber nicht mit. Unklar ist auch, welche Auswirkungen die gegenwärtig geltende Haushaltssperre der US-Regierung auf die Arbeit der Organisation und die vorgesehenen Beobachtungen von 3I/ATLAS haben wird. Die Weltraummissionen sind dafür aktuell besonders wichtig, weil der interstellare Komet aus Sicht der Erde hinter der Sonne steht und deshalb von hier aus nicht beobachtet werden kann.
Für die Forschung von besonderem Interesse
3I/ATLAS wurde Anfang Juli mit dem Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS) in Chile entdeckt, daher sein Name. Der interstellare Komet ist überhaupt nur der dritte Besucher in unserem Sonnensystem, der während des Durchflugs entdeckt wurde. Für die Beobachtungen mit den überall im Sonnensystem verteilten Sonden haben Forscher und Forscherinnen schon länger plädiert, jetzt wird klar, dass ihr Ruf gehört wurde. Der Durchflug des interstellaren Kometen durchs Sonnensystem könnte jetzt auch als Anlass dienen, eine Mission vorzubereiten, die einen ähnlichen Himmelskörper in der Zukunft besuchen könnte. Möglich wäre das jedenfalls.
Der interstellare Komet kommt wohl aus den Randbereichen der Milchstraße – der sogenannten dicken Scheibe – und ist vermutlich deutlich älter als die Erde, die Sonne und das gesamte Sonnensystem. Das haben erste Analysen schon im Juli ergeben. Darauf deutet unter anderem seine Geschwindigkeit hin, denn 3I/ATLAS rast deutlich schneller durchs Sonnensystem als die anderen beiden interstellaren Besucher, 1I/ʻOumuamua und 2I/Borisov. Von den Beobachtungen erhoffen sich die Verantwortlichen unter anderem Einblicke in die Zusammensetzung des Himmelskörpers, denn vor allem in Sonnennähe wird der besonders viel Material verlieren, das den immer größer werdenden Schweif ausmacht und so analysiert werden kann.
(mho)
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