Social Media
Feed und Fudder Podcast 66 – Entertainment first! Social Media im Wandel
Entertainment-Shift im Social Marketing: Unterhaltung gewinnt an Bedeutung gegenüber Vernetzung, wenn die User*innen ihre Social Media Apps nur noch zum passiven Konsum von Unterhaltungsformaten nutzen. Wir sprechen im Feed und Fudder Podcast, was dieser Wandel eigentlich für alle Social Media Manager*innen bedeutet?
Die Folgen sind längst absehbar: Es wird immer herausfordernder, Reichweite zu erzielen. Videoinhalte sind das entscheidende Format, und ohne entsprechendes Budget für ansprechenden Content taucht man kaum noch in den Feeds auf.
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Transkript Feed und Fudder Podcast Folge 66 – Entertainment first! Social Media im Wandel
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Hier gibt es das Transkript zu Folge 66 – Entertainment first! Social Media im Wandel
Transkript
Nicola
Hallo und Servus zu einer neuen Folge Feed & Fudder mit Alex und mir, der Nici.
Alexander
Hallo, herzlich willkommen. Schön, wieder da zu sein.
Nicola
Immer wieder freitags. Ja, diese Woche haben wir ein nettes Thema, denn es geht um Unterhaltung und das ist erstmal positiv. Weg von Skandalen, Hass und Hetze, weg von politischen News, weg von Krieg vielleicht. Wir sind im entertainigen Format. Und wir haben dieses Mal auch ein paar Wins mitgebracht. Keine Fails, nur Wins. Deswegen freue ich mich total, dass wir heute über Entertainment reden. Entertainment First im Social Media.
Und warum wir darüber reden, ist erstmal eine Beobachtung, die wir beide unabhängig voneinander schon länger machen. Und zweitens hast du deine Gedanken sehr löblich und vorbildlich zusammengefasst auf dem AllSocial Blog.
Alexander
Da werde ich jetzt ganz rot.
Nicola
Ich bin faul, ich habe es nicht gemacht. Ich lasse mir von dir erzählen, was du dir dabei gedacht hast.
Alexander
Ist auch eine Lösung. Wir haben gestern auf dem AllSocial Blog einen Artikel veröffentlicht mit ein paar Gedanken zu diesem Entertainment Shift. Was ist der Entertainment Shift auf Social Media? Der besagt ganz kurz, dass das “Socia”l in Social Media verschwindet und das “Media” immer wichtiger wird. Früher haben wir uns auf diesen Netzwerken – wer kennt noch StudiVZ oder meinVZ – registriert, weil wir uns mit Leuten aus dem Offline-Leben virtuell verknüpfen und austauschen wollten.
Wenn man sich damals bei Facebook angemeldet hat, war der virtuelle Freundeskreis meist identisch mit dem echten. Man hat gefragt: „Darf ich dich adden?“ Und so hat man sich seine Kontaktliste aufgebaut. Im Feed hat man dann die Leute gesehen, denen man folgt – sortiert nach Interaktion. Da gab es auch Funktionen wie „Anstupsen“. Und dieses “Social” ist auf den Plattformen massiv zurückgegangen.
Stattdessen werden Social-Media-Plattformen zu Entertainment-Plattformen wie YouTube oder Netflix. Es geht mehr und mehr darum, Social Media passiv zu konsumieren, vor allem Unterhaltungsformate, analog zu YouTube-Videos oder Serien auf Netflix. Das ist dieser Entertainment Shift. Und darüber wollen wir heute sprechen: Was bedeutet das für uns als Social Media Managerinnen und Manager, wenn wir künftig Kanäle betreuen?
Nicola
Diese Ankündigung, dass es diesen Shift geben wird, ist schon sehr alt. Ich erinnere mich, dass schon 2019 darüber gesprochen wurde: Video wird wichtiger, Social Media wird mehr entertainig. Und trotzdem hat es relativ lange gedauert. Ich finde, jetzt kann man sagen, dass wir an einem Wendepunkt sind, wo ein Großteil des Contents genau das ist. Es ist unterhaltsam, hat einen seriellen Charakter, ist geskriptet.
Und auch wenn du das Gefühl hast, es wäre real – ist es oft nicht real. Bei vielen Creatoren ist es eine Show. Sie sind Schauspieler ihres Lebens. Im Endeffekt ist es eine große Reality-Show. Das ist ein interessanter Gedanke, denn die Idee ist alt, aber es hat einige Jahre gedauert, bis der Shift wirklich da ist. Es ist eigentlich Entertainment mit Interaktionsfeature, kann man ehrlich so sagen.
Alexander
Und witzigerweise: Die Creator Economy hat schon immer nach diesem Prinzip gelebt. Was wir jetzt mit diesem Shift meinen und was du gesagt hast, dass es jetzt soweit ist, betrifft vor allem die Feeds der Algorithmen. Natürlich können Plattformen ihre Algorithmen jederzeit ändern, aber Stand jetzt sieht man: LinkedIn ist eine Ausnahme. Dort sieht man noch viele direkte Kontakte im Feed. Aber auf Instagram und anderen Plattformen sieht man vermehrt keine persönlichen Kontakte mehr. Die tauchen zwar noch auf, aber das, was von den Algorithmen hochgespült wird, sind Entertainment-Inhalte.
Nicola
Ja, und das eine ist dieses Weggehen von den Followern. Der Feed ist ein endloser Strom unterhaltsamer Videos – unabhängig davon, ob du den Accounts folgst. Das ist das TikTok-Prinzip. Auch bei YouTube merkt man das und Meta setzt ebenfalls darauf. Das andere ist die Entwicklung beim persönlichen Content. Urlaubsfotos auf Instagram kannst du vergessen, die bekommen keine Reichweite mehr.
Früher war das anders: Wenn du etwas aus deinem Leben geteilt hast, hattest du Reichweite. Einerseits ist das plattformgetrieben, weil die Plattformen wissen: Persönlicher Content scheint nicht so beliebt zu sein und funktioniert auf Dauer nicht so gut. Und bei den Creatoren, die ständig produzieren, wenn du jede Woche mehrfach etwas veröffentlichen willst, muss es irgendwann gescriptet sein.
Alexander
Du hast gerade so oft das Wort „Produktion“ gesagt und das ist tatsächlich eine Auswirkung. Der Produktionsaufwand, vor allem bei Entertainment First, betrifft fast ausschließlich Videoformate. Der Aufwand für Videocontent steigt. KI hilft da nur bedingt. Videos müssen trotzdem geschnitten und formatiert werden. Du brauchst ein Drehbuch, eine Struktur. Diese Creators machen nichts zufällig, das ist alles durchgeskriptet. Wenn ihr professionelle Kanäle betreut: Am Thema Video kommt man nicht mehr vorbei.
Nicola
Ja, viele Influencer haben ihre Reichweite mit klassischen Bildposts aufgebaut. Und genau die strugglen jetzt, weil sie nur noch mit Videos Reichweite bekommen. Video ist aufwendig. Du brauchst ein Skript. Bei einem Bild zählt die Visualität. Du kannst inszenieren. Bei einem Video brauchst du Anfang und Ende, einen Hook, einen Abbinder. Das bedingt das Format. Damit bist du automatisch in einer Story-Schleife. Und wenn du das regelmäßig machst, jede Woche, brauchst du irgendwann Inhalt. Und was brauchst du dann? Einen aufeinander aufbauenden medialen Fall. Wenn du seriell arbeitest, brauchst du Formate. Und dann bist du schon wieder in der TV-Logik.
Alexander
Und witzigerweise, ist schon ein bisschen her, Instagram hatte ja mal sein Feature Instagram TV.
Nicola
Ja, total. Ich meine, das hat damals nicht so gut funktioniert, aber im Grunde sind es zwei Aspekte. Was treibt die Plattform? Es ist natürlich die Monetarisierung. Videos lassen sich viel höherpreisig monetarisieren, und dann brauchst du aber recht viel Content. Videocontent ist aufwendiger, und somit bleibt nur ein gewisser Pool an Produzenten übrig. Das sind dann Creator, die es schaffen, regelmäßig zu produzieren.
Ich hatte letztens ein Video gesehen, auf LinkedIn, da wurde das Studio eines Creators aus den USA vorgestellt. Die kapern gerade mehr oder weniger die Hollywood Studios – also dort, wo früher Serien und Filme gedreht wurden. Das sind jetzt komplette Sets für Creator. Da gibt es einen Supermarkt, ein Friseurstudio und alles. Auf einer immensen Fläche komplette Sets, wo Creator ihre seriellen Entertainment-Formate drehen können. Und da dachte ich mir: Das ist einfach die krasse Konsequenz aus der Situation.
Alexander
Ich hatte vor kurzem auch gelesen, dass sich die Plattformen gar nicht mehr so sehr untereinander als Konkurrenten sehen, sondern jetzt vor allem Netflix angreifen wollen und Marktanteile gegenüber YouTube zurückgewinnen möchten. Es geht nur noch um Aufmerksamkeit und um den Faktor Zeit. Also: Wo schaust du dir deinen Videocontent an?
Bei YouTube oder auf Instagram? Darum geht es. Und wichtig ist: Du musst nicht nur viel produzieren, es muss seriell sein. Du musst die Leute bei Laune halten, es darf nicht langweilig sein. Ich glaube, bei dieser Langweile werden viele B2B-Accounts Schwierigkeiten bekommen. Denn ehrlich gesagt: B2B-Content ist oft ziemlich langweilig.
Nicola
Im Verhältnis ist es halt keiner. Der Witz ist: Gehen wir mal historisch zurück. Die Seifenopern, also die Soaps, sind ursprünglich Commercials. Das ist ganz witzig, denn diese klassischen Soaps waren kommerzielle Unterhaltungsformate. Daher auch der Name „Soaps“, weil dort Seifen und Waschmittel beworben wurden. Und irgendwie sind wir jetzt wieder an dieser Stelle.
Es gibt ja gute Beispiele von Brands, die das auf TikTok hinbekommen. Die Schwarzgruppe mit Lidl hatte mal eine serielle Geschichte über Discounter. Die Deutsche Bahn – ich glaube, da haben wir auch drüber geredet – versucht es gerade mit Anke Engelke.
Alexander
Sogar richtig klassisch im Serienformat. Das ist eine Serie, angepasst auf das 9:16-Format, mit kürzeren Spots, abgestimmt auf die Aufmerksamkeitsspanne von Reels und ähnlichen Formaten.
Nicola
Genau. Es ist voll die klassische Seifenoperlogik.
Alexander
Ist eine Seifenoper.
Nicola
Ja, mit Schauspielern. Auch eine Anke Engelke ist natürlich eine bekannte Person, aber sie ist Comedian und Schauspielerin. Und es ist so produziert wie eine Soap – mit Charakteren, mit kleinen Geschichten, die da passieren. Und da merkt man: Okay, warum soll die Deutsche Bahn das machen? Es macht eigentlich keinen Sinn, eine Serie zu drehen. Aber warum sie es jetzt machen und nicht vor fünf Jahren, liegt daran, dass es jetzt funktioniert. Die Feeds belohnen genau das.
Alexander
Spätestens jetzt ist der Moment, wo man aufhören muss, langweiligen Content zu prüfen. Klingt erstmal lustig, aber gerade im B2B: Wie oft kennen wir das klassische Wasserzeichen, 80.000 Freigabeschleifen, es müssen mindestens 30.000 Produktnamen erwähnt werden, jeder will mitreden. Hat eigentlich noch nie funktioniert, aber jetzt funktioniert es erst recht nicht.
Nicola
Krass ist aber, wenn man schaut – wir hatten es gerade über Produktion – was braucht man dafür? Im Social-Bereich, wenn man nochmal guckt: Social-Media-Manager haben den Skill, Serien zu drehen, eigentlich nicht originär. Das ist nicht einfach da. Und das ist schon eine Herausforderung: Brauche ich eine externe Produktionsfirma? Wie teuer ist das? Wie lange will ich das überhaupt machen? Gibt es Episoden? Es ist eine klassische TV-Logik. Und im Prinzip brauchst du jetzt Know-how und Produktionsskills für eine serielle TV-Produktion. Vielleicht ein bisschen günstiger, weil die Technik billiger ist – aber von der Logik her ist es das Gleiche.
Alexander
Das ist auch meine Meinung. Der Entertainment-Shift hat große Auswirkungen. Als Social Media Managerin oder Manager musst du dich mehr mit dieser Videologik auseinandersetzen. Du musst nicht selbst zum Videoexperten werden – du kannst jemanden buchen oder eine Produktionsfirma beauftragen. Aber du musst die Formatlogik verstehen. Du musst dir diese Denkweise aneignen: serielle Formate, Unterhaltung, Dramaturgie. Es bringt nichts, wenn dein erstes Video ein Knaller ist und die restlichen nichts taugen.
Nicola
Es ist eine große Herausforderung. Es ändert viel. Und der schmale Grat ist: Entertainment ist Unterhaltung. Es ist oft humorvoll, laut, oder da steckt eine echte Herzensgeschichte dahinter. Das sind Geschichten. Storytelling wird wichtiger. Aber inwiefern kann ich das als Unternehmen überhaupt abbilden – oder will ich das überhaupt? Wenn ich ein B2B-Unternehmen bin, ist das gar nicht so einfach.
Alexander
Ne, es ist richtig schwer. Aber du musst bedenken: Wenn du es nicht kannst oder nicht willst, tauchst du in den Feeds nicht mehr auf.
Nicola
Es ist super schwer. Was interessant wird – und das merkt man jetzt – ist, warum viele Brands auf Influencer-Marketing setzen oder mit Creatoren kooperieren. Sie sagen: Die Creator haben serielle Formate, die funktionieren. Wir können das nicht – also sneaken wir uns da rein. Oder klassisches Paid. Die klassische Media-Logik: Jemand produziert Inhalt auf einer Plattform – früher TV, heute Streaming, YouTube, TikTok – und ich setze meine Werbung dran.
Alexander
Oder natürlich die klassischen Produktplatzierungen.
Nicola
Oder klassisch, genau. Eigentlich sind wir schon wieder in dieser sehr old-school-Logik.
Alexander
Wir gehen gerade ein paar Jahre zurück.
Nicola
Ja, auch früher war es schon so, dass viele Brands keine eigenen Formate hatten. Abgesehen davon gibt es ja das Medienrecht, also den Staatsvertrag, der regelt, dass Content von Unternehmen als Commercial gekennzeichnet werden muss. Auch wenn es inhaltlich komplett durchgeskriptet ist, muss es als Werbung erkennbar sein. Das ist nochmal ein eigenes Thema. Das müsste im Social-Bereich eigentlich auch gelten. Wenn ich jetzt als Deutsche Bahn etwas poste, ist das offensichtlich. Der Account ist ein Commercial-Account, und damit ist es abgedeckt. Aber letztlich sind es kommerzielle Inhalte. Unterhaltsame Commercials.
Alexander
Solche professionellen oder gewerblichen Accounts wetteifern ja auch darum, dass man nicht nur ihre Inhalte anschaut, sondern auch darüber spricht. Über die Bahnserie mit Anke Engelke wurde viel gesprochen. Das ist ein bisschen wie früher bei „Wetten, dass…“ – da gab es montags danach die Schlagzeilen. Jetzt fangen wir wieder an, über Serien zu sprechen.
Nicola
Absolut. Neuer Wein in alten Schläuchen, sagt man so, oder? Ich sage Sprichwörter immer falsch. Aber wo wir beim Food-Thema sind – der schöne neue Wein, es ist Herbst, wir hier in der Rheinebene. Im Prinzip ist es genauso. Am Ende des Tages lohnt sich für B2B-Unternehmen die Überlegung: Kann ich im Entertainment-Sektor mithalten? Habe ich die Budgets? Habe ich das Know-how oder muss ich es extern einkaufen? Und wenn ja, wie denke ich PR gleich mit?
Denn im Idealfall – und das ist bei anderen Reality-Formaten oder generell bei seriellen Formaten auch so – willst du, dass am Tag der Ausstrahlung und danach darüber gesprochen wird. Wenn ich jetzt „Let’s Dance“ als Beispiel nehme: RTL will ja auch, dass am Tag danach berichtet wird. Das ist die gleiche PR-Logik. Du willst, dass dein Format Gesprächsstoff wird.
Alexander
Aber du hast gerade gefragt: Können wir uns das überhaupt leisten? Wenn du es nicht kannst – und ich will ja auch optimistisch sein – aber ich bin wirklich der Meinung: Wenn du als Unternehmen oder Marke da nicht mithalten kannst, wirst du es schwer haben. Wenn die Algorithmen so bleiben wie sie sind, wird es schwierig, überhaupt noch Reichweite zu bekommen oder in den Feeds aufzutauchen. Die Feeds – Instagram und Co. – wollen verkaufen. Sie zeigen das, was die Mehrheit sehen will. Und das ist Entertainment.
Nicola
Wird schwer.
Alexander
Wir trennen es noch. Wir haben eine YouTube-App auf dem Handy, eine Instagram-App, eine LinkedIn-App. Aber eigentlich sind das alles Unterhaltungskanäle. Kanal 1 ist Instagram, Kanal 2 TikTok und so weiter. Du trennst nicht mehr zwischen TV, YouTube, Twitch, Mediathek und Social Media.
Nicola
Mediathek, Video.
Alexander
Es ist einfach eine Möglichkeit, Videos zu schauen.
Nicola
Die einen sind länger, die anderen kürzer. Dann kommt noch Podcast dazu. Ich habe heute einen Podcast gehört, der komplett als Video produziert war, ein Videopodcast. Ich habe mir also das Video angeschaut. Auch da merkt man: Die Unterhaltungsformate werden visuell. Es verschmilzt alles. Es ist eine spannende Entwicklung.
Ich glaube, als Unternehmen muss man sich strategisch überlegen: Wie will man da stattfinden? Organisch stattzufinden ist jetzt schon unfassbar schwer und wird noch schwerer. Dann ist die Frage: Gehe ich voll auf Paid? Das kann eine Logik sein, wie früher. Ich mache meine Commercial-Spots rund um Content. Oder ich habe ein nischigeres Thema, eine WhatsApp-Gruppe oder etwas, das in der Form einzigartig ist. Alles, was mit E-Commerce zu tun hat, ist nochmal spezieller. Aber ich biete vielleicht etwas an, das so nicht existiert. Ich glaube, das ist richtig schwer.
Alexander
Auch bei Paid musst du überlegen. Wir hatten gerade die Apps wie deine Kanäle damals. Du zapst dich durch deinen Feed, klickst durch die Storys. Und du siehst eigentlich nur noch Creator und Marken, die Entertainment ausstrahlen. Und jetzt kommt da ein Unternehmen, irgendein B2B-Softwareanbieter oder die Böcker Maschinenwerke.
Nicola
Wird spannend.
Alexander
Fällt das dann noch auf? Vielleicht ja. Aber fällt dir klassische Paid-Werbung noch auf? Oder brauchst du ein Budget, damit dein Produkt im Video eines Creators auftaucht? Auch da wird die Budgetfrage kommen.
Nicola
Auf jeden Fall. Unterm Strich bleibt es spannend. Es ist strategisch eine Herausforderung, mit diesem starken Unterhaltungsfokus umzugehen. Ich glaube nicht, dass sich das schnell ändern wird. Die Plattformen werden nicht zurückgehen zu einem super persönlichen Feed. Im Entertainmentmarkt steckt zu viel Werbebudget. Da verdient man einfach mehr Geld als mit privaten Inhalten.
Gerade in der EU laufen wieder Verfahren gegen Meta, wegen Datenschutz und Transparenz im Feed. Die Plattformen sind gut beraten, zu sagen: Wir machen Entertainment. Wir haben kein Problem mit privaten Daten. Außer bei der Ausspielungsthematik. Aber wir nutzen keine privaten Fotos mehr, brauchen wir gar nicht. Daher glaube ich, dass uns dieses Thema weiter begleiten wird.
Alexander
Und da man jetzt auch an Unternehmen sieht, dass Mut bewiesen wird, ich glaube, du brauchst heute noch viel mehr Mut als früher. Die Zeit der Freigabeschleifen ist vorbei.
Nicola
Ja, und ich habe es ja schon gesagt, jetzt kommen wir auch zu unseren Wins. Böcker Maschinenwerke – was klingelt da bei dir?
Alexander
Ich habe einen neuen Lieblingshit auf Social Media. Und hey, es war ein Bild. Wir haben die ganze Zeit von Video gesprochen, aber die haben ein Bild gepostet.
Nicola
Das war kein Video.
Alexander
Aber ich fand es genial. Da war sicher keine Freigabeschleife im Werk. Da gab es bestimmt nicht 80 Feedback-Gespräche. Und man hat auch nicht lange auf dem C-Level nachfragen müssen. Böcker Maschinenwerke – sage ich das richtig? Und habe ich den Firmennamen korrekt?
Nicola
Hebekranbühnen, oder? Sagst du das so? Böcker Maschinenwerke, glaube ich. Wenn nicht, korrigiert uns – sorry.
Alexander
Da gab es ja diesen Einbruch im Louvre. Die sind über eine Baustelle ins Museum eingedrungen, über einen Hebekran geklettert. Und die Firma, die diese Hebekräne herstellt, hat einfach die Gunst der Stunde genutzt und ein ziemlich lustiges Posting gemacht: Mit ihren Kränen kann man Schätze bis zu 400 Kilogramm sicher hoch und runter heben.
Nicola
Und durch den Elektromotor sehr leise. Ich musste so lachen.
Alexander
Und das ist für mich der Punkt: ich bin ja ein Verfechter der Meinung, dass B2B-Content nicht langweilig sein muss. Die beweisen es. Humor ist ein Klassiker. Und mir gefällt einfach, dass hier einfach gepostet wurde. Man hat die Gunst der Stunde genutzt.
Nicola
Es war mutig. Richtig mutig. Böcker Maschinenwerke – ich kannte die vorher gar nicht. Ich kenne mich mit Hebekranbühnen überhaupt nicht aus. Ich weiß, dass es sie gibt, aber welche Brands dahinterstehen, keine Ahnung. Es ist ein klassisches B2B-Thema, ein klassisches Baugewerbethema. Und sie haben die News-Logik genutzt: Du hast nur ein kleines Zeitfenster, in dem du reagieren kannst.
Du musst ein Risiko eingehen. Der Kunstraub in Paris war ein negatives Erlebnis, aber es kam niemand zu Schaden. Die Hebekranbühne ist nicht schuld daran, dass das passiert ist. Und ich finde, das war mutig. Und ich muss zugeben, das ging wie ein Lauffeuer. Ich habe es privat in einer WhatsApp-Gruppe bekommen, von Menschen, die im Baugewerbe arbeiten. Zielgruppe erreicht, mit Humor und Popkultur.
Alexander
Und es wird jetzt extrem viel darüber gesprochen. Wir haben es als unseren Win ausgewählt.
Nicola
Absolut. Ich kenne die Firma jetzt auf jeden Fall. Vielleicht machen sie danach nie wieder etwas. Ich habe keine Ahnung, ob sie Social weiter ausbauen. Aber trotzdem, das war ein voller Werbecoup. Und organisch. Die Grafik sieht nicht aus, als wäre da ein großes Budget dahinter gewesen.
Muss man ja auch gar nicht. Glückwunsch an der Stelle. Ich habe auch noch einen Win mitgebracht. Der Account ist von Opa Werner. Wahrscheinlich ist das ein alter Hut, und die meisten von euch kennen ihn schon. Aber ich finde Opa Werner mit dem Matsche-Latsche-Test einfach großartig. Er ist 88 Jahre alt, hat einen eigenen Account und zusätzlich die Rentner-WG. Er macht Videos über das Rentner-Dasein und testet Matsche-Latsche. Sehr unterhaltsam.
Alexander
Aber hey: Opa Werner hat es verstanden. Das, was manche Unternehmen nicht verstehen. Die Rentner-WG ist wie eine Serie aufgebaut.
Nicola
Ist eine Serie. Und sehr unterhaltsam gemacht. Nicht hochwertig produziert, aber es hängt stark an den Protagonisten. Opa Werner – Thema 50-plus-Content, in dem Fall 80-plus – sehr unterhaltsam. Das, worüber wir gesprochen haben: Entertainment. Genau das ist Opa Werners Account und die Rentner-WG.
Alexander
Alter ist keine Hürde, um Content zu machen.
Nicola
Und keine Geschichte erzählen zu können oder nicht lustig zu sein. Opa Werner ist einfach lustig.
Alexander
Und es funktioniert gut. Es kommt sehr gut an.
Nicola
Absolut. Ich habe dir auch noch ein paar Sachen geschickt, die uns über den Weg gelaufen sind. Eine Sache hat mein Herz besonders getroffen. Das war ein BBC Radio 4 Ausschnitt aus einem Interview bei Saturday Live. Da gab es ein Video, ein Plädoyer für die deutsche Sprache.
Susie Dent hat sich dafür ausgesprochen, dass sie die deutsche Sprache so schön findet. Das fand ich interessant, denn gerade in UK ist Deutschland nicht immer positiv besetzt. Die deutsche Sprache wird oft als hart und militärisch wahrgenommen. Und sie hat gesagt, dass sie die Sprache faszinierend findet, weil sie so viele Möglichkeiten bietet.
Nicht nur war das Video schön – es ging viral. Ganz viele haben kommentiert. Und das erlebt man selten: ausschließlich positiv. Es war eine Happy-Happy-Bubble. Die Leute haben geschrieben, welche Wörter im Deutschen besonders schön sind. Als Muttersprachlerin hat man natürlich einen anderen Blick als jemand, der die Sprache lernt. Und da waren richtig schöne Wörter dabei.
Wortschatz wurde oft genannt. Kopfkino – das gibt es im Englischen so nicht.
Alexander
Feierabend ist toll. Und Kopfkino ist auch sehr schön.
Nicola
Die Idee des Kopfkinos. Und auch der Feierabend wurde gefeiert. Die Zeit zwischen Arbeit und Schlaf – dass man das feiert. Die Sprache zeigt, wie man denkt. Und das wurde so schön erklärt.
Alexander
Und überhaupt! Ein Social Media Post, bei dem die Reaktionen ausschließlich positiv, nett, happy und fröhlich sind.
Nicola
Ja.
Alexander
Das ist wirklich eine Seltenheit.
Nicola
Total. Und ich muss zugeben, da ist die Magie des Social Dialogs. Ich habe die Kommentare total gern gelesen und gefeiert. Ganz schöne Kommentare. Viele Wörter: Pustekuchen war auch dabei. Ganz, ganz nette Wörter. Fand ich richtig schön.
Alexander
Pustekuchen.
Nicola
Der Pustekuchen. Ja, da waren ein paar richtig witzige Wörter. So welche, bei denen man denkt: Ja klar, aber… Mein Lieblingswort war übrigens „Freiheit, Gleichheit, Frieden“. Ich dachte, okay, hört sich trotzdem hart an, wenn wir es so sagen. Freiheit, Gleichheit, Frieden, das sind schon eher die harten Wörter. Kopfkino ist da ein bisschen lyrischer.
Alexander
Weißt du, was für mich das deutscheste aller deutschen Wörter ist? Umsatzsteuervoranmeldung.
Nicola
Toll, ganz tolles Wort.
Alexander
Da kriege ich auch Kopfkino von.
Nicola
Da kriege ich kein Kopfkino, das ist richtig ernüchternd. In dem Video, ich will da gar nicht zu tief einsteigen, aber der Moderator erklärt, was er so spannend findet an der deutschen Sprache: dass manche Wörter schon durch ihren Klang ausdrücken, was passiert. Das Beispiel war „Auspuff“. Und er meinte, wie schlau eine Sprache ist, die dieses „Puff“ im Wort hat – weil der Laut schon zeigt, worum es geht. Fand ich ganz nett.
Alexander
Es gibt im angloamerikanischen Raum dieses Meme „Is there a German word for…?“ Das gefällt mir total. Ich habe ja im Studium teilweise Linguistik gemacht. Im englischsprachigen Raum denken viele, dass es für jede Lebenssituation ein deutsches Wort gibt. Weil man im Deutschen so leicht Wörter zusammensetzen kann, wie Lego. Das sagen sie auch in dem Video, das du mir geschickt hast. Deswegen glauben sie, dass es für alles ein deutsches Wort gibt. Ich mag das Meme sehr.
Nicola
Das ist ein schöner Gedanke. Und ich muss zugeben – das liebe ich auch an der deutschen Sprache. Wenn es das Wort nicht gibt, kannst du es einfach erfinden.
Alexander
Hatten wir noch einen schönen Ausflug. Follow Happiness in die Linguistik.
Nicola
Ja, und da wir in der Kommunikationsbranche arbeiten, ist da auch ein bisschen Liebe und Leidenschaft, nicht nur für Social Media, sondern vor allem für die Sprache, mit der wir täglich zu tun haben. Und nicht nur Emojis, auch was Schönes.
In dem Sinne wünsche ich dir eine schöne Woche. Einen schönen Feierabend.
Alexander
Schönen Feierabend.
Nicola
Ciao mit deinem Wortschatz. Ich habe jetzt Kopfkino.
Alexander
Macht’s gut.
Social Media
Prompt statt Bauchgefühl: Wie KI-Content besser wird, wenn Teams strategisch arbeiten
Die Content-Produktion in sozialen Netzwerken hat 2025 eine neue Dynamik erreicht. Mit Tools wie ChatGPT, Gemini oder Copilot entstehen Texte, Captions und Ideen in Sekunden. Für Social Media Manager bedeutet das: nie war Content-Erstellung so effizient und zugleich so herausfordernd. Denn die eigentliche Frage lautet längst nicht mehr, ob KI genutzt wird, sondern wie durchdacht sie eingesetzt wird. Laut der aktuellen Zahlen nutzen 96 Prozent der Social-Media-Verantwortlichen bereits KI, 72 Prozent davon täglich. Doch fast die Hälfte (45 Prozent) äußert Zweifel an der Qualität der Ergebnisse (Quelle: KI-Studie 2025 von Metricool). Der Unterschied zwischen Routine und Relevanz liegt heute nicht in der Tool-Wahl, sondern in der Prompt-Struktur: Darin, wie Teams die KI anleiten, mit ihr denken und auswerten.
Vom Befehl zum Briefing: Prompts sind die neue Content-Strategie
Ein guter Prompt ist kein Befehl, sondern ein Briefing. KI arbeitet nur so präzise, wie sie instruiert wird und das erfordert weit mehr als eine bloße Rollenvergabe. Entscheidend ist, dass Prompts wie strukturierte Redaktionsanweisungen funktionieren: mit klar definiertem Ziel, Publikum, Format und Tonalität.
Wenn KI etwa als Social-Media-Managerin mit B2B-Schwerpunkt agieren soll, reicht die Rollenbeschreibung allein nicht aus. Erst in Kombination mit Zielvorgaben wie „optimiere die Hook-Struktur“ oder „erhöhe die Interaktionsrate“, einer präzisen Zielgruppenbeschreibung und stilistischen Leitplanken entstehen Ergebnisse, die redaktionell nutzbar sind. Auch Format- und Längenangaben helfen, die Output-Qualität zu steuern – ob für ein LinkedIn-Posting, ein Carousel oder eine datenbasierte Auswertung. Die Studie zeigt: 79 Prozent der Marketer arbeiten durch KI effizienter. Nur 32 Prozent dokumentieren ihre Prompts jedoch systematisch. Das ist ein Indikator dafür, dass Struktur zum entscheidenden Erfolgsfaktor wird.
6 Prompts als Kompass: Daten strategisch mit KI nutzen
Während viele Social-Media-Teams KI vor allem für Ideen und Textvorschläge nutzen, liegt der größere Hebel in der Analyse. KI kann helfen, aus Content-Performance echte Muster abzuleiten, vorausgesetzt, sie wird richtig geführt. Hier sind sechs Prompts, mit denen sich KI gezielt für datenbasierte Content-Analysen einsetzen lässt:
- Identifiziere die zehn erfolgreichsten Beiträge anhand der verfügbaren Kennzahlen wie Reichweite, Engagement oder Watchtime.
- Analysiere die Erfolgsfaktoren dieser Beiträge – etwa Hook-Formulierungen, Postingzeiten oder Themenformate.
- Clustere die Inhalte: Welche Content-Kategorien performen konstant gut, welche stagnieren?
- Leite Re-Use-Potenziale ab und definiere Optimierungsmöglichkeiten für schwächere Beiträge.
- Erkenne sprachliche Muster, zum Beispiel in Wording, CTAs oder Tonalität, die künftig gezielt genutzt werden können.
- Ermittle Content-Typen mit geringer Performance, um diese gezielt zu verbessern oder künftig zu vermeiden.
Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie das aussieht: „Ich habe eine CSV-Datei mit meinen Social-Media-Inhalten und Performance-Daten. Identifiziere die zehn erfolgreichsten Beiträge, analysiere ihre Erfolgsfaktoren, schlage Re-Use-Ideen vor und zeige Muster in Ton und Hook-Struktur auf.“ So entsteht ein datengetriebener Workflow, der Intuition ersetzt, ohne sie auszuschalten. Laut der Metricool-Studie verzichten 36 Prozent der Marketer bislang auf Performance-Tracking bei KI-Inhalte, ein deutliches Optimierungspotenzial.
Effizienz trifft Kontext: Skalieren ohne Verwässerung
KI kann Content skalieren, aber nur, wenn sie Plattformlogiken versteht. Ein Beitrag, der auf LinkedIn performt, funktioniert auf TikTok nur dann, wenn Tonalität, Aufbau und Format angepasst werden. Genau hier liegt die Stärke strukturierter Prompts: Sie berücksichtigen nicht nur das Ziel, sondern auch die Feed-Logik und Funnel-Phase. Ein präziser Adaption-Prompt könnte etwa lauten: „Wandle diesen LinkedIn-Beitrag in ein Instagram-Carousel um, optimiere für Save-Trigger und strukturiere den CTA auf der letzten Slide.
Konsistenz als KPI: Markenstimme durch Guardrails sichern
Laut Metricool-Studie sehen 38 Prozent der Befragten die Wahrung von Stil und Tonalität als größte Herausforderung bei KI-generiertem Content. Der Grund: KI schreibt, was sie „lernt“, nicht, was zur Marke passt. Deshalb braucht sie Guardrails, also klare sprachliche Leitplanken. Wer den Stil, den Wortschatz und die Haltung der Marke in Prompts definiert, sichert Wiedererkennbarkeit und Konsistenz. Das bedeutet: präzise Sprache, Fachvokabular statt Floskeln, Verzicht auf Emojis und eine Tonalität, die sich an journalistischen Fachmedien orientiert. Damit wird KI zum Werkzeug, das die Markenidentität stärkt, statt sie zu verwässern.
Strukturierte Prompts als Prozessbaustein
Langfristig entsteht Qualität nicht durch Einzeleingaben, sondern durch Systeme. Erfolgreiche Social-Media-Teams entwickeln eigene Prompt-Vorlagen, die als wiederkehrende Templates im Workflow eingesetzt werden. So werden Aufgaben wie Content-Analyse, Themenentwicklung oder Plattform-Adaption planbar und vergleichbar.
Ein bewährtes Framework folgt dabei einer klaren Logik: Ziel definieren, Kontext liefern, Stil festlegen, Aufbau strukturieren und abschließend eine Qualitätssicherung integrieren. Dieser Ansatz schafft einen messbaren Qualitätsstandard, der sich skalieren lässt, und sorgt dafür, dass KI-Ergebnisse reproduzierbar werden.
KI ist kein Ersatz für Strategie – sie ist der Spiegel davon
KI ist längst Teil des Social-Media-Alltags. Doch während Tools sich ähneln, entscheidet die Prompt-Qualität über den Unterschied. Sie übersetzt Strategie in Sprache, Daten in Entscheidungen und macht Content vom Zufallsprodukt zur planbaren Größe. Teams, die KI nicht als kreative Abkürzung, sondern als strukturierten Sparringspartner nutzen, gewinnen Geschwindigkeit, Präzision und Tiefe. Denn Prompts sind nicht bloß Befehle, sie sind die neue Grammatik strategischer Kommunikation.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag. Es besteht keine bezahlte Kooperation.
Social Media
Die Macht des privaten Teilens: Warum Dark Social der nächste große Wettbewerbsvorteil ist
Es ist eine unbequeme Wahrheit für alle, die im Social-Media-Marketing arbeiten: Der Großteil des Content-Sharings unter der Gen Z findet an Orten statt, die nicht sichtbar sind. Die Rede ist von „Dark Social“ – sprich DMs, Gruppenchats, WhatsApp-Threads und Discord-Servern, in denen über Marken diskutiert, sie empfohlen oder abgelehnt werden, ohne eine einzige nachverfolgbare Spur zu hinterlassen.
Wer Erfolg immer heute noch hauptsächlich an öffentlichen Engagement-Metriken misst, betrachtet also nur einen Bruchteil des Gesamtbildes.
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Der Wandel vom Broadcast zum Intimen
Gen Z hat nicht aufgehört zu teilen – sie haben das Teilen nur verlagert. Laut GWI-Research teilen Konsumenten eher über Dark-Social-Kanäle (63 %) als über offene Social-Media-Plattformen (54 %). Noch aufschlussreicher: Etwa 20 % teilen ausschließlich über diese Kanäle, wobei WhatsApp und Facebook Messenger die bevorzugten Dienste sind. (GWI 2025)
Das ist keine marginale Verhaltensänderung. Es ist eine fundamentale Umstrukturierung der Art und Weise, wie Markenbotschafter funktionieren. Das wirkmächtigste Marketing findet in Räumen statt, die Marken nicht gebaut haben, nicht kontrollieren können und nur schwer messen können.
Die Ogilvy-Studie „For Gen Z“ zeigt: Etwa 80 % des Content-Sharings unter der Gen Z findet über private Social- oder Messenger-Kanäle statt. Messaging-Apps haben mittlerweile 20 % mehr aktive Nutzer pro Monat als traditionelle soziale Netzwerke.
Was das für Markenstrategien bedeutet
Für Influencer Marketing bedeutet das konkret: Wenn ein Creator ein Produkt in einem öffentlichen Post teilt, lassen sich Impressionen, Engagement und Reichweite tracken. Aber was, wenn derselbe Creator eine Empfehlung in seinen engen Freundeskreis-Chat schickt oder einen Produktlink direkt an zwanzig Menschen sendet, die seiner Meinung tatsächlich vertrauen?
Zunächst die gute Nachricht: Links zu Websites zur Empfehlung von Produkten oder Marken rangieren hoch unter den privat geteilten Inhalten und werden von jedem Zweiten geteilt. (GWI 2025) Hinzu kommt: Markenbotschafter existieren und sind aktiv. Sie sind nur nicht sichtbar.
Die Implikationen sind erheblich. Die tatsächliche Reichweite jeder digitalen Kampagne wird wahrscheinlich untererfasst – zumindest in gewisser Weise. Das stellt Marken vor viele Herausforderungen, nicht nur wenn es um die genaue Messung des ROI geht. Aber es gibt hier auch Möglichkeiten für Marketer, diese organische Online-Mundpropaganda für sich zu nutzen, um ihre Botschaft zu verbreiten.
Für private Teilbarkeit designen
Die Marken, die im Dark Social gewinnen, versuchen nicht, private Räume zu infiltrieren – sie kreieren Inhalte, die es wert sind, dort geteilt zu werden. Ein entscheidender Unterschied.
Nutzer aus der Gen-Z verbringen täglich mehrere Stunden damit, zwischen Instagram, TikTok und einer Handvoll anderer Social Apps zu wechseln. Wie viel Zeit sie in sozialen Medien verbringen, wurde über die Jahre gut dokumentiert, aber was sie tatsächlich tun, verändert sich und ist weniger öffentlich als je zuvor. (Adweek 2025)
Schlagzeilen über Tumblrs Wiederauferstehung, wobei die Gen Z 50% der monatlich aktiven Nutzer ausmacht, sind das jüngste Signal dafür, dass Intimität, Anonymität und gemeinsame Interessen dieser Generation mehr bedeuten als Massenvisibilität. (Adweek 2025)
Das sagt etwas Wesentliches aus: Gen Z schätzt echte Verbindung mehr als performative Sichtbarkeit. Sie wollen Dinge teilen, die sie in ihren vertrauten Kreisen nachdenklich, witzig oder informiert erscheinen lassen – nicht Dinge, die aussehen wie Werbung für alle, die sie je getroffen haben.
Die entscheidende Frage lautet also: Ist der Content etwas, das jemand wirklich einem Freund schicken würde? Löst er ein Gespräch aus, löst er ein Problem oder schafft er einen gemeinsamen Moment? Oder sieht er einfach nur gut in einem öffentlichen Feed aus?
Bestehende Creator-Communities anzapfen
Hier liegt der echte Wettbewerbsvorteil für Influencer Marketing. Die wertvollsten Creator-Partnerschaften drehen sich nicht nur um Reichweite, sie drehen sich um Zugang zu bestehenden Dark Communities, in denen Vertrauen bereits etabliert ist.
Discord ist das perfekte Beispiel. Wie ein Kollege es neulich formulierte: Discord funktioniert als eine weitere Form von CRM. Es bringt die engagiertesten Fans in direkte Konversation, was auf Algorithmus-gesteuerten Plattformen wie Instagram zunehmend schwierig ist. Apple, Xbox, Gucci und Kenzo haben alle aktive Communities über private Discord-Server aufgebaut, in denen Markenvertreter direkt mit Mitgliedern interagieren.
Die Beauty-Marke Glossier hat seine gesamte Marke aufgebaut, indem es Community über private Slack-Kanäle nutzbar machte und loyale Kunden einlud, an Produktentwicklungsgesprächen teilzunehmen. Die frühe Einbindung von Loyalisten in Entwicklungsgespräche hat dabei verändert, wie Marken auf bedeutungsvolle, langfristige Weise mit ihren Kunden zusammenarbeiten können.
Drei konkrete Handlungsempfehlungen für Dark Social Channels
1. Für Teilbarkeit in intimen Kontexten designen: Content kreieren, den Menschen in ihren Gruppenchat weiterleiten wollen, nicht nur öffentlich liken. Das heißt: nützlich, überraschend, unterhaltsam oder so spezifisch für ein Nischeninteresse, dass es zur sozialen Währung innerhalb dieser Community wird.
2. Mit Creators zusammenarbeiten, die echten Einfluss in privaten Communities haben – nicht nur große öffentliche Followerzahlen. Ein Creator mit bescheidenen öffentlichen Zahlen, aber starken DM-Beziehungen und aktiven Gruppenchats kann mehr tatsächliche Käufe generieren als jemand mit Millionen Followern, aber oberflächlichem Engagement.
3. Eigene private Räume bauen: Der Dark-Social-Raum bietet einen natürlicheren Kommunikationskanal, um Konsumenten zu erreichen. Und die meisten Konsumenten stimmen zu, dass sie sich wohler fühlen, sie selbst zu sein, wenn sie privat teilen, verglichen mit öffentlichen Teilen an einen Feed von Followern. (GWI 2025) Hier entwickeln sich echte Markenbeziehungen.
Fazit
Dark Social ist keine Bedrohung, die gemanagt werden muss. Es ist eine Chance, die es zu ergreifen gilt. Konsumenten werden immer eine Präferenz dafür haben, privat mit Freunden und Familie zu teilen. (GWI 2025)
Die Marken, die bei Gen Z gewinnen werden, sind diejenigen, die verstehen, dass Teilen sich vom Broadcasting zum intimen Austausch verlagert hat. Die Frage ist nicht mehr nur „Wie werden wir gesehen?“ sondern „Wie werden wir es wert, privat geteilt zu werden?“
Wenn ein Produkt zu dem wird, worüber jemand unaufgefordert seinem besten Freund schreibt, ist etwas erreicht, das keine noch so große bezahlte Reichweite replizieren kann. Das ist die Macht von Dark Social – und es ist Zeit, dafür zu designen.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag. Es besteht keine bezahlte Kooperation.
Social Media
Feed und Fudder Podcast 72 – Unsere Erfahrungen mit KI-Tools & Social Media
KI-Ära wurde jüngst zum Wort des Jahres gekürt. Wie passend, ist doch KI für uns im Social Media Marketing ebenso kaum noch wegzudenken. Doch nach dem anfänglichen Hype um die ganzen Tools machte sich auch Ernüchterung breit: Komme ich überhaupt noch mit?
Gefühlt sind alle anderen weiter und absolute KI-Profis. Keine Sorge, damit seid ihr nicht allein, und wir nehmen euch in der neuesten Folge des Feed und Fudder Podcasts mit auf unseren Erfahrungen mit KI-Tools. Was hilft unserem Workflow, welche KI-Tools* finden wir besonders hilfreich und wann sollte man besser auf KI verzichten und sich lieber rein menschlichen Inhalten widmen?
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Feed und Fudder Podcast 65 – KI & Social Media: Was kann der Mensch besser?
KI im Social Media Marketing: Fünf Tipps für den Einstieg
Transkript Feed und Fudder Podcast Folge 72 – Unsere Erfahrungen mit KI-Tools
Du bist grad irgendwo, wo es still sein muss, schmöckerst lieber in Texten oder möchtest unsere Folge barrierefrei mit deinem Screenreader lesen? Kein Problem!
Hier gibt es das Transkript zu Folge 72 – Unsere Erfahrungen mit KI-Tools
Transkript
Nicola
Hallo und Servus zu einer neuen Folge Feed & Fudder mit Alex und mir, der Nici. Schön, dass du da bist. Schön, dass ihr alle da seid. Momentan sind viele Leute kränklich, wir halten noch die Stellung.
Alexander
Hallo, herzlich willkommen. Schön, dass du da bist. Schön, dass ihr alle da seid, die uns zuhören. Ich glaube, bei mir macht sich auch eine Erkältung breit – aber erst nach der Aufnahme.
Nicola
Oh nein. Ingwer, Ingwer, Ingwer, schnell wie es geht.
Alexander
Aber ich habe eine News. KI-Ära wurde genau heute, ein paar Minuten vor unserer Aufnahme, zum Wort des Jahres erklärt.
Nicola
KI-Ära. Wow. Das hat uns schon krass beschäftigt dieses Jahr. AI, KI, ChatGPT, Gemini, Llama – lauter Wörter, die wir vor zwei, drei Jahren nicht kannten. Mein Wortschatz ist gewachsen.
Alexander
Wie ein LLM. Ein Zungenbrecher, den ich nie aussprechen kann. Wir dachten uns: Es gibt so viele KI-Learnings, wir sind beide ein bisschen genervt davon. Aber wir nutzen die Tools ja auch. Wir lassen euch heute teilhaben: unsere Erfahrungen, welche Tools wir nutzen, was uns geholfen hat.
Nicola
Warnung: Es ist nicht systematisch, nicht vollständig, super subjektiv. Ich beschäftige mich mittelmäßig viel damit.
Alexander
Es ist kein Praxistest, kein Tool-Vergleich. Es geht um den Weg, den wir genommen haben. KI prägt immer mehr den Alltag von Social-Media-Managern. Wir wollten einfach mal sagen, wie es uns raffnet. Ich habe ja gesagt, ich bin genervt von diesen Learnings. Mein Tipp: Vergesst FOMO bei KI-Tools.
Nicola
Ganz ehrlich, FOMO ist ein schlechter Berater im Social Business. Man kann ständig Trends oder Tools verpassen. Ich habe mir über Jahre angewöhnt, FOMO keinen Raum zu geben. Das ist eine mentale Haltung. „Gib dem FOMO keinen Raum“ – das wäre ein Thema für die Jutetaschen auf der Social Marketing Konferenz.
Alexander
Ja. Und ihr kennt es sicher: Man loggt sich bei LinkedIn ein, und jeder Beitrag ist High-Skill-Level, fantastisch, was jemand mit KI macht. Da denkt man: Da komme ich nicht ran. Ich versuche nur, meine Prompts halbwegs gut zu machen. Mein Ansatz: Nicht vergleichen, sondern schauen, was sind meine Aufgaben, wo unterstützt mich KI und wo nicht.
Nicola
Absolut. Status ist: Wir nutzen KI im beruflichen Alltag. Das hat sich radikal verändert im Vergleich zum letzten Jahr. Damals habe ich viele Tools getestet. Dieses Jahr ist es angekommen – wir nutzen es regelmäßig.
Alexander
Genau.
Nicola
Wir nutzen KI für Content-Erstellung, Planung, Automatisierung, Analyse. Content-Erstellung heißt auch Texte. Hast du noch ein Feld, wo man KI gut nutzen kann?
Alexander
Da fällt mir Canva ein, mit seinen KI-Features.
Nicola
Noch mal einen Schritt zurück: Kategorien sind Content-Erstellung, Planung, Automatisierung, Analyse.
Alexander
Das deckt alles ab.
Nicola
Dann springen wir da durch. Typische KI-Tools für Social-Media-Menschen sind Texte, Captions, Ideen, Bilder, Videos.
Alexander
Fürs Texten hilft mir KI sehr – allerdings nur bedingt. Ich nutze trotzdem Hand und Kopf. Man darf das Denken nicht auslagern. Schreiben ist mehr als Buchstaben aneinanderreihen.
Nicola
Zitat: „Man darf das Denken nicht auslagern.“ Bist du Germanist zufällig?
Alexander
Ja.
Nicola
Natürlich weiß ich das, wir haben zusammen studiert. Aber es ist schön, das mal zu sagen: Du bist offiziell Germanist.
Alexander
Ich breche eine Lanze für die Geisteswissenschaften. Wir werden oft belächelt – „Was wird man da, Taxifahrer?“ Aber man lernt kritisches Denken. Gerade in der KI-Ära halte ich das für eine der wichtigsten Fähigkeiten überhaupt.
Nicola
Es wird wichtiger in der Zukunft. Der Germanist sagt: Buchstaben aneinanderreihen reicht nicht, Kopfarbeit bleibt wichtig.
Alexander
Ich habe ein KI-Tool, das sich an meinen Stil gewöhnt – super hilfreich. KI ist gut, wenn man Alternativen braucht: zehn Headlines, einen Absatz freundlicher oder lustiger schreiben. Man hat schnell Varianten, für die man sonst lange bräuchte. Wichtig ist, unterschiedliche Prompts zu geben, sonst sind die Antworten ähnlich.
Ich bin nicht so begabt im Überschriften schreiben, eher Long-Copy-Mensch. Da hilft mir KI, Headlines knackiger zu machen. Ich habe meinen Schreibprozess unterteilt: Absätze, Headlines. Den vollen Text schreibe ich selbst – mein Stil, meine Gedanken. Kolumnen und Kommentare kann KI nicht gut. Aber Headlines oder CTAs – da hilft sie ungemein.
Ich habe meinen Schreibprozess aufgegliedert und geschaut: Wo ist KI gut, wo nicht. Das kann man mit jedem Prozess im Social-Media-Management machen.
Nicola
Da würde ich total einsteigen. Genauso ähnlich mache ich es auch. Ich schreibe nicht den perfekten Prompt und erwarte, dass das Ergebnis perfekt ist. Das brauche ich auch gar nicht. Ganz oft kommen Tipps wie „so hast du den perfekten Prompt“. Das ist gar nicht mein Ansatz. Ich weiß ungefähr, was ich möchte, und frage mich: Was erleichtert mir den Zwischenschritt?
Aus meiner Erfahrung dauert die Arbeit an einem perfekten Prompt oft lang, und das Ergebnis ist nicht zufriedenstellend. Also mache ich die einzelnen Schritte gesondert. Ich schreibe nicht: „Bitte erstelle mir eine SEO-Meta-Description, einen LinkedIn-Post und dies und jenes“ in einem Prompt, sondern ich mache die Befehle einzeln. Die Ergebnisse sind besser, und ich kann sie anpassen.
So schreibe ich mir zum Beispiel einen Abstract für einen Blog. Der ist nicht perfekt, aber eine gute Basis, um ihn zu verfeinern. Dann sage ich: „Bitte füge noch Gedanke XY hinzu und formatiere mir das.“ Den Text übernehme ich nicht Copy-Paste, sondern schreibe ihn um. Das spart mir viel Zeit, es bleibt mein Text, und Schreibblockaden sind einfacher weg. Manchmal habe ich viele Gedanken im Kopf, und mir hilft es, wenn die KI diese Gedanken sortiert oder besser formuliert.
Alexander
Das finde ich auch gut – zum Sortieren und Zusammenfassen. Ich bin ein Verfechter, dass man Social-Media-Posts von Hand schreiben sollte, weil das menschliche Kommunikation ist. Auf LinkedIn gibt es so viele KI-Posts – wer hat da Lust zu interagieren? Persönlich geschrieben bleibt wichtig.
Aber was mir hilft: Ich habe einen ganzen Blog-Beitrag und sage der KI: „Nenn mir die wichtigsten Punkte für den Social-Media-Beitrag.“ Oder: „Mach mir eine optimierte Meta-Description.“ Dann bekomme ich Bullet Points mit den wichtigsten Punkten und mache daraus selbst einen Post.
Nicola
Ja, ähnlich mache ich es auch. Ich nutze KI sehr viel für Text, liegt auch an den Sprachmodellen. Zum einen, um Gedanken zu ordnen. Oft habe ich einen Mix aus Ideen und Fakten, und es hilft brutal, das in eine Ordnung zu bringen. Oder ich sage: „Schreibe mir diesen Body-Text in Bullet Points.“ Das sind simple Sachen.
Und Thema Alternativen: Ich lasse mir gerne alternative Headlines geben. Ich übernehme sie nicht direkt, aber baue mir aus den Ideen meine eigene. Das ist sehr hilfreich.
Alexander
Wo es mir am meisten hilft: Wir haben auf der All-Social-Website immer das Transkript vom Podcast. Früher musste ich das von Hand machen – ein Riesengeschäft. Jetzt nutze ich KI, den Copilot. Er ordnet es nach den Speakern, Nikola und mich, alles geklettet, Reinschrift, Füllwörter draußen.
Meine vier Prompt-Tipps: Erstens, unterschiedliche Prompts geben – das hilft. Zweitens, klare Anweisungen geben, nicht vage sein. Zum Beispiel: „Das ist das Transkript von einem Podcast, fass es bitte so zusammen.“ Drittens, den Befehl „bitte ohne Markup“ nutzen – dann kann man es einfach rauskopieren ohne Sonderzeichen oder Emojis. Viertens, wissen, dass KI-Tools so trainiert sind, dass ihr dranbleiben sollt. Sie antworten immer positiv. Man muss manchmal sagen: „Bitte sei kritisch.“
Sie sind programmiert, immer zu antworten, egal, was man eingibt. Wir hatten das Beispiel „byzantinische Brückenarchitektur“ – es kommt immer etwas raus. Deswegen ist kritisches Denken wichtig. Gerade bei Kommunikation nach außen: Social-Media-Posts lieber selbst schreiben. Da ist kritisches Denken und persönliche Ansprache dabei.
Nicola
Gehen wir mal da rein. Das Transkript war ein Punkt, an dem wir beide sehr geknabbert haben. Jetzt einen Schritt zurück: Wir nennen Tools, die wir nutzen, völlig subjektiv. Wir verdienen nichts damit. Wir nutzen Zencaster zum Aufnehmen. Auch da gibt es Alternativen. Zencaster hat ein KI-Feature, das Transkripte erstellt.
Dieses Transkript können wir runterladen. Aber die Überarbeitung ist unfassbar viel Arbeit. Da sind wir an Grenzen gestoßen – ich auf jeden Fall – mit ChatGPT. Ich nutze es sehr oft, aber es hat krasse Schwächen. Beim Transkript, wo klare Befehle nötig wären, waren die Ergebnisse schlecht. Ich habe lange an den Prompts gefeilt. Aber nichts dazu zu erfinden war schwer für ChatGPT. Nichts wegzulassen, was wichtig ist, auch. Ein Transkript muss echt sein, man kann keine Sätze weglassen oder umschreiben. Die Qualitätskontrolle war so aufwendig, dass es sich nicht lohnt.
Alexander
Dann sind wir auf den Co-Piloten umgestiegen.
Nicola
Das war schwierig. Und da sind wir auf den Co-Piloten umgestiegen, genau. Der Witz war: Aus deiner Erfahrung war der Co-Pilot deutlich besser, weil er weniger erfindet und weniger eigenständig ändert. Wobei ich bei den Prompts auch immer ganz explizit gesagt habe: Bitte ändere nichts. Bleib bei der Quelle, bleib beim echten Geschriebenen. Die Prompts waren super simpel, teilweise nur Anweisungen, was er nicht machen soll. Zum Beispiel: „Bitte ändere den Namen von Alex zu Alexander.“ Es waren keine krassen Prompts – und trotzdem hat er den Text verfälscht.
Übrigens: Wenn ihr Interviews führt und Transkripte habt, genau das gleiche Problem. Das ist oft mühselig, weil man beim Wort bleiben muss. Ein Punkt, den ich gerne als Prompt nutze, ist: „Zieh mir die fünf besten Zitate raus.“ Das klingt simpel, weil das Transkript ja eins zu eins der Wortlaut ist. Aber ChatGPT zieht zwar Zitate raus – ob die stimmen, ist fraglich. Ganz oft stimmten sie nicht.
Alexander
Da war viel Halluzination dabei. Es wurden einfach Sachen erfunden, die wir im Podcast nicht gesagt haben. Wir haben es gleich nach der Aufnahme getestet, weil da das Gedächtnis am frischesten ist.
Beim Co-Pilot ist es jetzt eine fortlaufende Unterhaltung. Jeden Freitag machen wir das Transkript, immer das Gleiche. Ich habe ihm beigebracht: Wenn ich sage „Bist du bereit für ein neues Transkript“, dann entfernt er sämtliche Timestamps, ordnet die Sätze den jeweiligen Sprechern zu und fasst sie als zusammenhängende Absätze. Unser Zencaster schreibt sonst jeden Satz mit „Alexander“ davor, auch wenn ich fünf Minuten am Stück rede. Der Co-Pilot fasst das zusammen: Einmal mein Name, dann der ganze Block. Und natürlich ohne Fettung, ohne Markups und ohne Gedankenstriche.
Nicola
Ja, das ist auch ein nerviges Ding. Mache ich übrigens auch immer: „Bitte ohne Gedankenstrich.“ Eine Sache, wo ChatGPT und auch Jasper AI – übrigens auch ein gutes Tool – Probleme hatten, war das Thema Sprecherblöcke. Ich kam mit Jasper AI nicht so gut klar vom Handling, kenne aber einige, die damit arbeiten. Qualitativ ist es ähnlich wie ChatGPT. Aber es ist auch Typsache, was einem liegt.
Ich habe getestet, wie die Tools mit Sprecherblöcken umgehen. Ich weiß nicht, warum das so schwierig ist. Beim Co-Pilot war es viel besser. Im Transkript hast du jeden Satz mit Timecode – sinnvoll. Wenn du sagst „Bitte entferne die Timecodes“, hast du trotzdem Namen und Doppelpunkt. ChatGPT hat es nicht hinbekommen, die Sprecherblöcke sinnvoll zusammenzufassen. Ich habe alles Mögliche probiert, es hat nicht gestimmt. Am Ende habe ich es händisch gemacht – nervig.
Das sind Punkte, wo man denkt: Der Befehl ist klar und einfach, aber es hakt. Unsere Erfahrung: Gerade beim Transkript war der Co-Pilot, obwohl oft gesagt wird, er sei nicht so gut, viel besser.
Alexander
Genau. Das ist die wichtigste Erfahrung, das Learning, das wir heute teilen können: Schaut euch genau an, was eure Aufgaben und Arbeitsschritte sind, und testet einfach. Für uns ist das Transkript durch den Podcast ein wichtiger Prozessschritt. Wir haben verschiedene Tools getestet. Zwei Punkte gebe ich mit: Kennt eure Arbeitsschritte und testet.
Nicola
Ja, und manche Tools sind im Ergebnis nicht so gut, auch wenn man denkt, der Arbeitsschritt wäre klein und klar definiert. Wo ich nicht so viel mache, aber viel getestet habe, ist Video. Ich finde die neuen KI-Features in der Adobe Cloud sehr gut. Adobe hat generell super Produkte – keine Werbung, einfach aus Erfahrung. Die neuen KI-Features verändern den Arbeitsprozess nicht komplett, aber verbessern ihn. Das finde ich persönlich sehr gut.
Und du hast Canva schon angesprochen. Viele Social-Media-Managerinnen arbeiten mit Canva. Da gibt es viele neue KI-Features – manche besser, manche schlechter. Ich bin nicht überzeugt, dass alles besser ist. Mich nervt, dass Canva durch die vielen Updates ständig das Overlay und Design ändert und ich Dinge nicht mehr finde.
Alexander
Das stimmt. Canva ist so wichtig bei uns im Beruf und es ändert sich ständig. Was mir noch fehlt, wenn ich schon so viel KI mache – beim Co-Pilot ist das so gut – ist eine bessere Integration direkt im Arbeitsprozess.
Nicola
Du kommst mit dem Co-Pilot gut klar. Ich glaube, das ist der Punkt. Jeder muss subjektiv für sich rausfinden, mit welchem Tool er arbeiten kann. Jasper AI ist ein super Tool, aber ich kam damit nicht klar.
Alexander
Genau, ich arbeite voll gern mit dem Co-Piloten. Wenn jemand anderes sagt, er findet den nicht gut, dann ist das so. Ich kann einfach gut damit arbeiten. Bei Canva hätte ich gern, dass die KI-Funktionen direkter eingebunden sind. Zum Beispiel eine KI-Sprechblase neben dem, was man gerade bearbeitet: „Mach den Hintergrund grün“ oder „ändere das Layout“. Es geht schon ein bisschen, aber die Bearbeitung mit KI ist nicht so ausgereift wie händisch.
Nicola
Ja, das Handling ist nicht optimal. Bei Adobe-Produkten gefällt mir das besser. Das Handling bleibt gleich, aber einzelne Optimierungen laufen über KI, oft im Hintergrund, ohne dass ich es merke. Oder ich kann gezielt sagen: „Optimier mir das mit KI-Feature XY.“ Bei Canva ist das Handling schlechter geworden. Dabei war der USP von Canva das einfache Handling. Vielleicht ändern sie es wieder. Grundsätzlich gibt es nette Features wie den Background-Remover.
Alexander
Manchmal sind die simpelsten Tools die wichtigsten. Mir geht es auch so mit dem Background-Remover. Ich bekomme viele Bilder von Gastautorinnen und Autoren. Ohne den Background-Remover wäre ich aufgeschmissen.
Nicola
Früher war das mühselig. Jetzt ist es ein Klick, zack, und das Ergebnis ist super. Das spart wahnsinnig viel Zeit. Bei Videotools kommt es darauf an, wie viel man damit machen muss. Ein Tool, das ich gerne nutze, ist Clap. Das gibt es schon seit Jahren, jetzt mit KI-Optimierung. Es ist für Shorts und YouTube. Ich liebe es, weil es aus einem großen Video viele kleine Shorts macht. Das ist sonst unfassbar nervig.
Früher war es einfach eine Software, jetzt ist es eine KI-Software. Das hat sich richtig gelohnt. Wahrscheinlich gibt es auch tolle Automatisierungs- und Planungstools. Wir arbeiten viel mit Trello. Da sind auch KI-Features drin. Ich habe den Mehrwert noch nicht gespürt. Wie geht es dir damit?
Alexander
Wir schieben Karten hin und her bei Trello – genauso wie immer. Ich weiß nicht, wo da die KI ist.
Nicola
Vielleicht passiert etwas im Hintergrund. Aber nicht alles ist Gold, nur weil KI draufsteht. Das ist ein Learning dieses Jahr: Wo macht es Sinn, wo nicht? Es gibt viele Features, die ich nicht kenne, die vielleicht hilfreich sind. Ich bin dankbar für kleine Hacks. Es sind nicht immer die großen, sondern kleine Features, die das Leben erleichtern.
Alexander
Da ist was Wahres dran.
Nicola
Das reicht mir manchmal auch. Ich kann nicht immer das Rad neu erfinden. Aber manchmal entdecke ich ein Feature bei Trello und denke: „Krass, mega, habe ich noch nicht genutzt.“
Alexander
Ich habe bei Trello nie einen KI-Button gesehen. Bei Canva kommt immer „Magic AI“ mit Effekten, Sternchen, blinkend: „Drück mich.“
Nicola
Stimmt. „Drück mich.“ Das nervt mich auch. Ich will es nicht. „Drück mich, ich bin KI.“
Alexander
Bei Trello gibt es das nicht. Es kommt nicht mal ein Hinweis, wo die KI-Features sind. Falls jemand von Trello mithört: Bitte erklärt uns, wo wir die KI finden.
Nicola
Was kann die überhaupt? Keine Ahnung. Ich glaube, es gibt KI-Plugins für Automatisierung. Aber das ist wahrscheinlich nicht Teil unseres Prozesses. Deswegen ist die Frage: Was ist dein Prozess? Wie beim Background-Remover – klein, simpel, aber wertvoll.
Und zum Thema: Wo nutzen wir KI viel? Ich google unfassbar viel. Zu allem. Ich google eigentlich alles. Und da erwische ich mich, dass ich die Gemini-Zusammenfassung lese. Ich hasse es – und mache es trotzdem.
Alexander
Das ist halt so ein guilty pleasure.
Nicola
It’s a guilty pleasure, ja. Ich hasse es, weil ich weiß, dass es uns auch Reichweite nimmt. Das nimmt dem Blog AllSocial.de Reichweite, es nimmt allen Publishern Reichweite. Es ist blöd, aber es funktioniert leider.
Alexander
Ihr dürft die Gemini-Zusammenfassung nutzen, ohne Wenn und Aber, aber bitte klickt auch unseren AllSocial Blog an.
Nicola
Ja, genau. Aber geht es dir nicht auch so? In dem Moment, wo ich mich erwische, dass ich die Gemini-Zusammenfassung nutze, ist es wohl doch ganz gut. Offensichtlich funktioniert es.
Alexander
Ja. Gut, manchmal muss es schnell gehen, dann ist es nicht schlimm.
Nicola
Und ich will es gar nicht und mache es trotzdem. Bei der Vorbereitung auf die Folge habe ich gemerkt, dass ich es inzwischen nutze. Dann muss man sagen: Die Tools funktionieren. So wie bei Trello, wo ich die KI-Features nicht merke, ist es bei Gemini so, dass ich sie indirekt nutze.
Die Erfahrungen hier sind sehr subjektiv und nicht vollständig. Es gibt unfassbar viele Tools mit KI. Irgendwann wird die Frage sein: Gibt es überhaupt Tools ohne KI? Wahrscheinlich nicht.
Alexander
Stimmt. Irgendwann ist es wie ein Label. Früher war jedes Tool Blockchain-basiert. Bei KI muss man aufpassen.
Nicola
Da müssen wir abwarten.
Alexander
Es macht nur Sinn, wenn KI einen Mehrwert bietet. Wir haben nichts gegen Trello. Tut uns leid, wenn wir da was falsch darstellen.
Nicola
Wir arbeiten ja mit Trello, wirklich täglich und wöchentlich.
Alexander
Aber ich sehe da keinen KI-Mehrwert im Unterschied zu vorher.
Nicola
Aktuell, in unserem Prozess. Es gibt bestimmt andere Prozesse, wo das anders ist. Aber bei uns spielt es keine Rolle. Dann ist es auch okay.
Alexander
Falls jemand unter unseren Zuhörerinnen und Zuhörern viel mit Trello-KI arbeitet, bitte schreibt uns und erzählt, was ihr da macht.
Nicola
Ja, wäre interessant.
Alexander
Das wäre mega interessant. Aber anscheinend ist es kein Problem, das wir dringend lösen müssen wie beim Transkript.
Nicola
Das Transkript war ein nerviges Thema, weil es viel Zeit gekostet hat. Aber wir sehen den Mehrwert, wenn wir es machen.
Alexander
Wir haben pro Woche eins gebraucht, also mussten wir es schnell lösen.
Nicola
Genau. Bei Videos oder Grafikthemen ist es ähnlich: Da, wo der Schuh am meisten drückt, sollte man ansetzen.
Alexander
Das ist ein gutes KI-Fazit – Menschen gemacht, von dir.
Nicola
Die KI-Ära: Da, wo der Schuh drückt. Am Ende des Tages noch eine Kleinigkeit, dann kommen wir zu den Wins und Fails. Ideengenerierung nutze ich sehr viel. Unabhängig von Text oder Content-Bearbeitung stelle ich einfach eine Frage. Auf Basis der Antwort denke ich weiter. Das funktioniert für mich wahnsinnig gut.
Es heißt nicht, dass die Antworten immer gut sind. Aber es ist wie ein Sparring-Partner. Man stellt eine Frage, bekommt eine Antwort, und denkt weiter. Das ist toll, vor allem weil wir beide im Homeoffice arbeiten. Es ist angenehm, wenn das Gehirn angeregt wird.
Alexander
Das ist wichtig.
Nicola
Ja, schon. Es bringt neuen Input.
Alexander
Wir verteufeln KI nicht, aber man sollte sie kritisch nutzen. Am hilfreichsten ist es, wenn man selbst herausfindet, wo sie unterstützt.
Nicola
Wir nutzen sie ja jeden Tag.
Alexander
Wir wollen keine Blaupause geben wie diese Super-Prompts auf LinkedIn. Wir sagen: Findet für euch heraus, wo KI am meisten hilft.
Nicola
Ja, und wo die Grenzen sind. In diesem Rausfinden merkt man auch, wo man selbst gut ist. Manchmal denkt man: Das mache ich lieber selber.
Alexander
Das stimmt.
Nicola
Oder nicht?
Alexander
Nein, ich bin begeistert. Das ist ein guter Einwand.
Nicola
Und was auch richtig gut ist – da kommen wir zu unseren Schmankerl der Woche. Ich habe nur Schmankerl dabei.
Alexander
Ich auch tatsächlich.
Nicola
So gut kann Werbung sein. Ich habe etwas von Iceland Air mitgebracht. Die Airline hat sehr witzige Videos gepostet. Im American-Sitcom-Style geht es darum, dass die Bilder von Island nur AI-generated sein können, weil sie zu schön sind, um echt zu sein.
Im nächsten Video ist er dann in Island und wird von einer Einheimischen überzeugt, dass es echtes Wasser ist, kein Blue Screen. Wie bei der Truman Show sagt er immer: „Das kann nicht sein.“ Am Ende wird er gezwungen zuzugeben: Es ist echt.
Alexander
Das ist mega passend zur heutigen Folge und echt lustig.
Nicola
Mega unterhaltsam.
Alexander
Wir sagen so oft: Werbung muss nicht langweilig sein. Oft gibt es viele Entscheidungsebenen, viel Geld wird ausgegeben, und dann soll es ernst wirken. Aber Humor ist einfach lustig.
Nicola
Es spielt auch mit Klischees. Man merkt die amerikanische Perspektive auf Island. Gleichzeitig ist es kreativ und passt zum heutigen Tag, wenn KI-Ära Wort des Jahres ist. Es spielt mit dem Trend. In ein paar Jahren wird man sagen: Zeitgeist, aber jetzt passt es.
Alexander
Ich habe auch was mitgebracht. Es geht um User-Generated-Content. Jemand hat auf X ein historisches Bild der Habsburger gepostet – Maximilian III. von 1580, mit großem Kragen und aufgeplusterten Hosen. Der Kommentar war: „Die Habsburger hatten Stil.“
Nicola
Sieht super bequem aus, was er anhat.
Alexander
Eduard von Habsburg, ein Nachfahre, hat es geshared mit dem Kommentar: „Was meinst du, hatten?“ Genau das ist der Punkt: Humor, Augenzwinkern, eigene Marke aufgegriffen. So simpel und clever kann man mit User-Generated-Content umgehen.
Nicola
Es ist so simpel. Ein historisches Bild wird mit einem kleinen Satz in die Neuzeit gebracht. Sehr schönes Beispiel.
Alexander
Charmant und clever.
Nicola
Ich habe zwei Food-Beispiele. Du darfst entscheiden: California Land oder The Länd, unsere Hometown Baden-Württemberg.
Alexander
Natürlich The Land.
Nicola
Viele wissen vielleicht nicht: Bald ist Landtagswahl. Cem Özdemir ist im Wahlkampfmodus. Nicht aggressiv, eher sympathisch. Er veröffentlicht viele Videos – sehr lustig. Ein Video: Er überlebt einen Tag ohne Butterbrezel. Kommentare: „Ein Leben ohne Butterbrezel ist möglich, aber sinnlos.“ Super sympathisch, trifft einen Nerv.
Alexander
Wir sind Fans von Lokalkolorit im Social-Media-Content.
Nicola
Total. Er spielt bewusst mit Klischees. Clever. In NRW würde es nicht funktionieren, muss es auch nicht. Er will ja hier gewählt werden. KI hilft da nicht – man muss die Trigger der Menschen verstehen. Erfahrung zählt.
Alexander
Genau, Erfahrung.
Nicola
In Interviews spricht er auch so. Bei Caren Miosga sagte er: „Das ist wie ein Trollinger, der zu lang steht.“ Das versteht nur im Ländle jemand – und lacht.
Alexander
Super.
Nicola
Subtil, aber clever. Und zum Thema Schwaben: Ein deutscher Schwabe in Kalifornien hat ein Weingut, backt jeden Tag einen Kuchen. Glass Rose Farm. Sie haben erst vor wenigen Wochen angefangen, jetzt 112.000 Follower. Videos wie „My Dad Bakes a Cake a Day“ haben über eine Million Views. Sehr sympathisch, schwäbisch und kalifornisch zugleich.
Alexander
Das ist super. Muss ich mir anschauen.
Nicola
Ja, guck es dir an. Ein Video hatte über sechs Millionen Views. Respekt. Gut gemacht.
Alexander
Macht mehr schwäbischen Content – bringt Millionen Reichweite.
Nicola
Der Bienenstich hatte zwei Millionen Aufrufe. Mein Lieblingskuchen übrigens. Falls ihr mal mit mir Kuchen essen wollt – Bienenstich geht immer.
Alexander
Ich mag Bienenstich auch.
Nicola
Food Content ist immer noch ein Thema, sehr persönlich gestaltbar. Zum Abschluss: Heute ist eine lange Folge. Warum haben wir so viel geredet?
Alexander
Wir sind bei 40 Minuten. Alle reden über Spotify Wrapped. Es gibt auch Wrapped für Podcasts. Wir haben sehr gute Werte. 40 Follower haben uns als Top-Podcast, Nummer 1. Danke an euch. Wir würden euch gern kennenlernen.
Nicola
Großen Dank. 40 Personen haben uns auf Platz 1. Habt ihr kein anderes Leben? Wenn ihr bis hierher gehört habt, seid ihr wahrscheinlich noch da. Wir freuen uns sehr. Vielleicht packen wir euch alle mal in einen Raum und gehen essen. Und weil ihr so lange zugehört habt: Das Kabuto-Thema steht im Raum. Update, Alex.
Alexander
Unsere 40 Top-Fans wissen: Es geht um eine wertlose Pokémon-Karte. Letzte Woche unter 10 Dollar, jetzt über 10 Dollar. Es gibt eBay-Auktionen im vierstelligen Bereich. Seine Reichweite ist extrem gewachsen, auch Presseberichte. Er versteigert gerade eine Kabuto-Karte bei eBay – über 10.000 Dollar – zugunsten eines Kinderkrebskrankenhauses in Tennessee.
Nicola
Sehr schön. Richtig gut, ein Beispiel für den guten Zweck.
Alexander
Genau. Reichweite aufgebaut und sinnvoll genutzt.
Nicola
Mega interessant, dieses Kabuto-Thema. Bleiben wir dran. Es gibt Wetten auf Kabuto-Karten von 1999, schon bei 2.000 Dollar. Vielleicht hat jemand von euch noch Karten. Schaut mal im Keller. Behaltet sie – vielleicht eine Geldanlage.
Alexander
Genau.
Nicola
Spannendes Thema. Vielen Dank, Alex. Wir hören uns nächste Woche.
Alexander
Ich wünsche dir, dass du dir jetzt einen Bienenstich gönnst.
Nicola
Ja, ich habe jetzt den Druck. Wo finde ich Bienenstich? Danke.
Alexander
Frag die KI.
Nicola
Mach’s gut, wir hören uns. Ciao.
Alexander
Macht’s gut, ciao.
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