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Finanzen: Microsoft wächst im Schlussquartal noch schneller als im Gesamtjahr


Microsoft hat in einem Finanzjahr erstmals mehr als 100 Milliarden Dollar Nettogewinn geschrieben. Das geht aus den am Mittwochabend veröffentlichten Zahlen über das vierte Quartal sowie das volle Finanzjahr 2025 hervor. Das Finanzjahr 2025 des Softwarekonzerns ist am 30. Juni zu Ende gegangen. Wie sich zeigt, ist das vierte Quartal noch besser gelaufen als die drei Quartale davor.

In den drei Monaten bis Ende Juni hat Microsoft 76,4 Milliarden US-Dollar umgesetzt, ein Zuwachs von 18 Prozent im Vergleich zum selben Quartal des Vorjahres. Von den drei Konzernteilen Productivity and Business Processes (insbesondere Office-Software, Dynamics 365, Linkedin), Intelligent Cloud (Azure, SQL-Server, Github, diverse KI-Dienste) und More Personal Computing (Windows, Werbung, Hardware, Computerspiele) ist die Cloud-Sparte am stärksten gewachsen: Sie hat 29,9 Milliarden Dollar umgesetzt, ein Zuwachs von 16 Prozent.

Damit rückt sie der derzeit noch größten Sparte Productivity and Business Processes nahe, die es mit plus 16 Prozent auf 33,1 Milliarden Dollar Quartalsumsatz gebracht hat. Vor allem der Privatkundenumsatz mit Microsoft 365 samt Clouddiensten treibt das Geschäft (+21%). Zum Stichtag zählte das Unternehmen 89 Millionen Privatkundenabos für MS 365 (+8%). Der vergleichbare Umsatz mit Geschäftskunden hat 16 Prozent zugelegt. Dynamics 365 bringt es auf plus 18 Prozent, wobei sich auch hier die Cloudifizierung auswirkt: Der Umsatz mit On-Premise-Lizenzen schrumpft, dafür regnet es aus der Cloud umso mehr Geld. Linkedin meldet sieben Prozent mehr Sitzungen und neun Prozent höheren Umsatz.

Die Abteilung More PC liegt mit 13,5 Milliarden (+9%) deutlich hinter den beiden anderen Konzernteilen. Unter anderem wirkt sich aus, dass der Umsatz mit Xbox-Hardware um 22 Prozent gefallen ist. Immerhin haben die genutzten Xboxen aus Inhalten und Dienstleistungen 13 Prozent mehr Geld eingespielt. Windows-Lizenzen und -Hardware haben drei Prozent zugelegt, Computerspiele zehn Prozent.

Im vierten Quartal ist der Betriebsgewinn um 23 Prozent auf 34,3 Milliarden Dollar gestiegen – und damit stärker als der Umsatz (wie erwähnt +18%). Der operative Cashflow ist um rund 15 Prozent auf 42,6 Milliarden Dollar gestiegen. Der geringere Anstieg im Vergleich zum Betriebsgewinn liegt unter anderem daran, dass Microsoft größenordnungsmäßig fünf Milliarden Dollar weniger offene Rechnungen zu zahlen hatte als vor einem Jahr. Das wirkt sich nicht auf den Gewinn, wohl aber auf den Cashflow aus.

Der Posten Sonstige Gewinne ist nicht nur negativ, sondern mit minus 1,7 Milliarden Dollar auch deutlich negativer als vor einem Jahr (+153%). Diese Zeile in den Finanzdaten beinhaltet unter anderem jenen Anteil der Verluste OpenAIs, der Microsoft entsprechend dessen Aktienanteil zugeschlagen wird. Es ergibt sich ein Vorsteuergewinn von 32,6 Milliarden Dollar (+20%), von dem nach Abzug von rund 16,5 Prozent Steuerrückstellung ein Reingewinn von 27,2 Milliarden Dollar verbleibt (+24%).

Damit ist Microsoft im vierten Quartal relativ gesehen stärker gewachsen als im gesamten Finanzjahr 2025. „Wir haben das Finanzjahr mit einem starken vierten Quartal abgeschlossen“, formuliert es Microsofts Finanzchefin Amy Hood.

In den zwölf Monaten bis Ende Juni hat der Datenkonzern 282 Milliarden US-Dollar umgesetzt (+15%) und davon 129 Milliarden Dollar als Betriebsgewinn lukriert (+17%). Der operative Cashflow ist um 15 Prozent auf 136 Milliarden Dollar gewachsen.

Die Sonstigen Gewinne sind, dank OpenAI, rund fünf Milliarden Dollar negativ – fast das Dreifache des Microsoft-Finanzjahres 2025. Von den 124 Milliarden Dollar Vorsteuergewinn (+15%) bleiben nach Abzug von rund 18 Prozent Steuerrückstellung 102 Milliarden Dollar Reingewinn, exakt 101.832 Millionen Dollar. Damit ist dieser Profit erstmals zwölfstellig.

Nach Bekanntgabe der Finanzzahlen haben Microsoft-Aktien im nachbörslichen Handel rund neun Prozent zugelegt. Bestätigt sich das im regulären Handel, liegt Microsoft Börsenbewertung erstmals über vier Billionen Dollar. In diese Sphäre ist bislang nur Nvidia vorgedrungen.


(ds)



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