Apps & Mobile Entwicklung

Firefox: Suchleiste soll künftig direkt Antworten liefern


Firefox: Suchleiste soll künftig direkt Antworten liefern

Bild: Mozilla

Mozilla arbeitet weiter an Firefox und plant, Anwendern künftig bei Eingaben in die Suchleiste nicht nur Vorschläge, sondern direkt erste Antworten zu ihren Anfragen zu liefern. Auf diese Weise sollen Nutzer schneller und direkter zu den gewünschten Antworten gelangen.

Traditionelle Suche soll aufgebrochen werden

Bisher verlief eine Suchanfrage in Browsern stets nach dem gleichen Prinzip: Der Nutzer gibt seine Suchbegriffe ein und erhält eine Liste von Web-Seiten, die die gesuchten Informationen enthalten sollen. Schon seit einiger Zeit bieten viele Suchmaschinen ergänzend KI-generierte Zusammenfassungen an, die jedoch nicht immer verlässlich oder faktisch korrekt sind.

Kurze Antworten direkt bei der Eingabe

Mit der geplanten Neuerung wollen die Entwickler einen Schritt weiter gehen und bereits während der Eingabe kurze Antworten direkt in der Suchleiste anzeigen. Damit soll der Zugang zu Informationen schneller und unmittelbar erfolgen. Aufgrund des begrenzten Platzes in der Adresszeile werden die Antworten allerdings knapp ausfallen, weshalb sich die Funktion nicht für komplexe Anfragen eignet. Als typische Beispiele nennt Mozilla die Statusabfrage eines Fluges oder die Suche nach der URL einer bestimmten Website, doch auch Empfehlungen könnten künftig darüber ausgegeben werden.

Wahrung des Datenschutzes bisher nicht gewährleistet

Eine der größten Herausforderungen sieht Mozilla darin, dass Browser-Adressleisten in der Regel in direkter Verbindung zu einer bestimmten Suchmaschine stehen. Eine zentrale Anlaufstelle für alle Internetanfragen entspreche jedoch nicht dem Ideal eines offenen und dezentralen Webs, das die Firefox-Entwickler anstreben. Bei der Suche nach einer Lösung fand Mozilla bislang jedoch keinen Ansatz, der mit den eigenen Vorstellungen von Datenschutz vereinbar gewesen wäre. Firefox folgt dem Grundsatz, dass selbst Mozilla nicht wissen darf, was Nutzer online tun.

Neues Protokoll als Lösung

Abhilfe soll ein neues Protokoll namens „Oblivious HTTP“ schaffen, das technisch so konzipiert ist, dass es den Datenschutzanforderungen Mozillas gerecht wird. Die verschlüsselte Suchanfrage wird an ein von dem US-Unternehmen Fastly, das unter anderem auch Spotify, The New York Times und Ticketmaster zu seinen Kunden zählt, betriebenes Relay weitergeleitet. Der Relay-Server kennt zwar die IP-Adresse des Nutzers, nicht jedoch den eigentlichen Text der Anfrage. Mozilla wiederum erhält nur den Text, ohne zu wissen, von wem er stammt. Auf diese Weise kann ein Ergebnis entweder direkt oder über einen spezialisierten Suchdienst zurückgegeben werden, ohne dass eine der beteiligten Parteien die Anfrage einer bestimmten Person zuordnen kann.

Einführung ab 2026, aber zunächst nur in den USA

Der technische Aufwand für die Umsetzung der neuen Funktion ist beträchtlich. Hohe Kapazitäten sind notwendig, um die anfallenden Datenmengen zu verarbeiten und Server möglichst standortnah zu betreiben, um Verzögerungen in der Auslieferung zu vermeiden. Um einen stabilen Start sicherzustellen, will Mozilla die neue Funktion zunächst in den USA einführen und anschließend schrittweise auf weitere Regionen ausweiten. Da sich das Projekt derzeit aber noch in der Testphase befindet, ist mit einer breiteren Einführung frühestens 2026 zu rechnen.

Auch Werbung ein Thema

Wie bei klassischen Suchmaschinen sollen auch in Firefox künftig einige Ergebnisse gesponsert werden, um den Browser finanziell zu unterstützen. Weder Mozilla noch die Werbepartner erfahren jedoch, welcher Nutzer welche Antwort erhält. Die Entwickler betonen, dass dieses Verfahren einen Mehrwert für die Anwender bietet und zu mehr Chancengleichheit im Suchumfeld beitragen soll.



Source link

Beliebt

Die mobile Version verlassen