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Künstliche Intelligenz

Forscher bauen Robotergreifer aus Langustenschwänzen


Ein Wissenschaftsteam des Computational Robot Design and Fabrication Lab (Create Lab) der École Polytechnique Fédérale de Lausanne hat einen alternativen Weg für einen Robotergreifer eingeschlagen und biologische mit synthetischen Komponenten miteinander kombiniert. Die Forscher benutzten die Exoskelette von Langustenschwänzen und verstärkten sie mit synthetischen Bauteilen, um daraus einen Robotergreifer zu erstellen, der Objekte mit bis zu 500 g Gewicht anheben kann.

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Die Exoskelette von Langusten bestehen aus mineralisierten Schalen mit Gelenkmembranen. Sie sind besonders steif und widerstandsfähig bei zugleich hoher Flexibilität. Sie bestehen aus einzelnen Segmenten, die sich unabhängig voneinander bewegen lassen. Dadurch können sich die Langusten im Wasser schnell fortbewegen. Die Wissenschaftler der EPFL haben deshalb angenommen, dass sich die Exoskelette der Krebstiere auch dazu eignen, um sie in der Robotik einzusetzen. Ihre Forschungsergebnisse haben die Wissenschaftler in der Studie „Dead Matter, Living Machines: Repurposing Crustaceans‘ Abdomen Exoskeleton for Bio-Hybrid Robots“ zusammengefasst, die in Advanced Science erschienen ist.

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Das Video zeigt, wie sich unterschiedliche Exoskelette von Langustenschwänzen sauf die Greiffähigkeit auswirken können.

Die Wissenschaftler betteten ein Elastomer in das Exoskelett der Langustenschwänze ein, um darüber jedes einzelne Segment über eine motorisierte Basis ansteuern zu können. Das Exoskelett überzogen die Forscher zusätzlich mit einer Silikonbeschichtung, um es zu verstärken und dessen Lebensdauer zu erhöhen.

Zwei dieser modifizierten motorisierten Exoskelette fügten die Forscher zu einem Robotergreifer mit zwei Fingern zusammen. In dieser Kombination ist der Greifer in der Lage, viele verschiedene Objekte unterschiedlicher Form und Größe bis zu einem Gewicht von 500 g anzuheben, darunter Textmarker und Tomaten.

Eingeschränkt wird das System lediglich durch die einzigartige biologische Form jedes Langustenschwanzes, da sich der Greifer auf jeder Seite etwa anders biegen kann. Die Wissenschaftler sehen jedoch die Möglichkeit, dieses Problem durch den Einsatz weiterer synthetischer Komponenten in den Griff zu bekommen.

„Obwohl die Natur nicht unbedingt die optimale Form liefert, übertrifft sie dennoch viele künstliche Systeme und bietet wertvolle Erkenntnisse für die Konstruktion funktionaler Maschinen, die auf eleganten Prinzipien basieren“, sagt Josie Hughes, Leiterin des Create Lab.

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Die Forscher sind der Ansicht, dass sich mit fortschrittlichen synthetischen Erweiterungsmechanismen für biologische Strukturelemente etwa biomedizinische Implantate oder Plattformen zur Überwachung von Biosystemen herstellen lassen.


(olb)



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Künstliche Intelligenz

KI-Update kompakt: RSL 1.0, Space-Rechenzentrum, Energiequelle, Müllsortierung


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Der neue Web-Standard RSL 1.0 soll die Kontrolle über digitale Inhalte an deren Urheber zurückgeben. Das Protokoll „Really Simple Licensing“ ersetzt die veraltete robots.txt-Datei, die von modernen KI-Crawlern oft ignoriert wird. Webseitenbetreiber können künftig präzise festlegen, wer ihre Daten zu welchem Preis nutzen darf. Dies reagiert auf den Druck von Suchmaschinenbetreibern wie Google, die Sichtbarkeit im Netz zunehmend an die Erlaubnis zur Datennutzung koppeln. Die EU-Kommission prüft dieses Vorgehen bereits auf Wettbewerbsverstöße.


Eigenwerbung Fachdienst heise KI PRO

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Unterstützung erhält die Initiative von Medienhäusern und der Werbebranche, die durch KI-generierte Antworten sinkende Klickzahlen und Werbeeinnahmen fürchten. Cloudflare, ein Infrastrukturanbieter, flankiert den Standard technisch und blockiert unerwünschte Zugriffsversuche. Das Protokoll schafft damit eine rechtliche und technische Grundlage für den Handel mit Trainingsdaten, anstatt sich auf unverbindliche Bitten zu verlassen.

Google hat das Model Context Protocol (MCP) in seine Cloud-Infrastruktur integriert. Der von Anthropic entwickelte offene Standard fungiert als universelle Schnittstelle zwischen KI-Agenten und Datenquellen, vergleichbar mit einem USB-Anschluss für Software. Entwickler sparen sich dadurch das Schreiben individueller Verbindungen für jeden einzelnen Dienst. Google verwaltet die Endpunkte global, was den lokalen Betrieb eigener MCP-Server überflüssig macht.

Die Unterstützung durch Google festigt die Position von MCP als Industriestandard. Auch Microsoft und Amazon Web Services, ein Cloud-Anbieter, fördern das Protokoll über die Agentic AI Foundation. Die breite Akzeptanz ermöglicht es KI-Anwendungen wie ChatGPT oder GitHub Copilot, standardisiert auf externe Informationen zuzugreifen. Dies senkt die Hürden für den Einsatz komplexer KI-Agenten in Unternehmen erheblich.

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OpenAI hat mit GPT-5.2 ein neues Sprachmodell vorgestellt, das spezifisch auf Büroanwendungen zugeschnitten ist. Das System verarbeitet Tabellenkalkulationen, Programmiercode und komplexe Projektstrukturen präziser als seine Vorgänger. Eine reduzierte Rate an fehlerhaften Ausgaben, sogenannten Halluzinationen, soll die Verlässlichkeit im geschäftlichen Alltag erhöhen.

Das Unternehmen positioniert das Modell als Werkzeug für ökonomischen Nutzen. Es bewältigt längere Kontexte und steuert externe Software-Tools sicherer. OpenAI bietet den Zugang über seine bestehenden Abonnement-Strukturen an und zielt damit direkt auf die Integration in bestehende Unternehmensprozesse ab.

Der Unterhaltungskonzern Disney geht juristisch gegen Google vor, während er gleichzeitig eine Partnerschaft mit OpenAI vertieft. Disney-Chef Bob Iger fordert von Google in einer Unterlassungserklärung den sofortigen Stopp der Nutzung geschützter Charaktere in KI-Anwendungen und auf YouTube. Der Konzern verlangt technische Filter, um die Generierung von Disney-Inhalten durch Googles Algorithmen zu unterbinden. Parallel dazu klagt das Unternehmen gegen die Bildgeneratoren von Midjourney und Minimax.

Im Gegensatz dazu kooperiert Disney eng mit OpenAI. Das Unternehmen lizenziert über 200 Figuren für den Videogenerator Sora. Diese selektive Vorgehensweise verdeutlicht Disneys Strategie: Die Nutzung des geistigen Eigentums wird nicht prinzipiell verweigert, sondern an strikte Lizenzverträge und Bezahlung geknüpft. Wer nicht zahlt, muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.

SpaceX, ein Raumfahrtunternehmen, und Google untersuchen die Verlagerung von Rechenkapazitäten in den Weltraum. Die fast ununterbrochene Sonneneinstrahlung im Orbit verspricht eine bis zu achtmal höhere Energieausbeute als auf der Erde. Zudem entfällt der Wasserverbrauch zur Kühlung, da Wärme über Strahlung in das Vakuum abgegeben wird. Google plant für 2027 einen Testlauf mit Satelliten, die mit eigenen KI-Chips bestückt sind.

Die technischen Hürden bleiben hoch. Kosmische Strahlung verursacht Rechenfehler in den Speichermodulen, was das Training von Modellen gefährdet. Zudem erfordert die Datenübertragung komplexe Lasernetzwerke zwischen eng fliegenden Satellitenschwärmen. Die Wirtschaftlichkeit des Konzepts hängt von drastisch sinkenden Transportkosten ab, wie sie das Starship-System von SpaceX verspricht. Experten rechnen erst in zwei Jahrzehnten mit einem kostendeckenden Betrieb.


KI-Update

KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Deepseek, ein chinesischer KI-Entwickler, trainiert seine Modelle offenbar auf geschmuggelten Hochleistungschips von Nvidia. Berichten zufolge gelangen die Prozessoren der Blackwell-Serie zunächst legal in südostasiatische Rechenzentren. Dort werden sie in Server verbaut, anschließend demontiert und als Einzelteile nach China verbracht. In chinesischen Anlagen erfolgt der Wiederaufbau der Systeme.

Dieser Vorgang untergräbt die Darstellung, China könne seine KI-Industrie zeitnah auf heimische Halbleiter umstellen. Die Abhängigkeit von US-Technologie besteht fort. Nvidia gab an, keine Kenntnis von den Zwischenstationen zu haben, prüft jedoch die Berichte.

Nvidia arbeitet an einer Methode zur geografischen Ortung seiner Blackwell-Chips. Das System nutzt die Verzögerungszeiten in der Datenübertragung zu anderen Servern, um den Standort der Hardware grob zu bestimmen. Diese Technik soll in bestehende Verwaltungssoftware integriert werden.

Der Schritt dient der Einhaltung strengerer US-Exportbestimmungen. Der Gesetzgeber fordert Mechanismen, die den Einsatz von Hochleistungschips in sanktionierten Regionen verhindern. Mit dem Tracking-System könnte Nvidia ferngesteuert überprüfen, ob Prozessoren widerrechtlich in Länder wie China gelangt sind.

Das US-Verteidigungsministerium hat mit GenAI.mil eine zentrale Schnittstelle für generative künstliche Intelligenz in Betrieb genommen. Rund drei Millionen Angestellte und Vertragspartner erhalten darüber Zugang zu KI-Modellen. Den Anfang macht eine für Behörden zertifizierte Version von Google Gemini.

Die Plattform setzt aber auf eine Multi-Vendor-Strategie, Modelle von OpenAI, Anthropic und xAI sollen folgen.

KI-Systeme erleichtern das Auffinden geothermischer Energiequellen, die an der Oberfläche nicht sichtbar sind. Das Startup Sanskar kombiniert regionale geologische Daten mit Satellitenbildern und Simulationen, um sogenannte „blinde Systeme“ tief im Untergrund zu identifizieren. Diese Methode reduziert das finanzielle Risiko teurer Fehlbohrungen erheblich.

Ein Pilotprojekt in der Wüste von Nevada bestätigte den Ansatz. Die Software prognostizierte ein Hitzereservoir in einem Gebiet ohne äußere Anzeichen. Bohrungen stießen in 820 Metern Tiefe tatsächlich auf 121 Grad heißes Gestein. Sanskar plant nun den Bau eines Kraftwerks, um diese emissionsfreie Energiequelle nutzbar zu machen.

Recyclinganlagen setzen verstärkt auf Automatisierung, um die Brandgefahr durch Lithium-Ionen-Akkus zu senken. Das Entsorgungsunternehmen Korn nutzt eine Anlage, die Röntgenstrahlung mit Bilderkennung kombiniert. Die Software identifiziert Batterien und Akkus im laufenden Betrieb, woraufhin Druckluftdüsen die Gefahrenquellen vom Förderband schießen.

Entwickelt wurde das System gemeinsam mit WeSort AI, einem Softwareanbieter. Es filtert Objekte wie E-Zigaretten und elektrische Zahnbürsten aus bis zu 25 Tonnen Müll pro Stunde. Da rund 80 Prozent der Brände in Sortieranlagen durch beschädigte Akkus entstehen, schützt die Technik nicht nur Anlagenwerte, sondern erhöht auch die Reinheit der recycelten Rohstoffe.

Das Time Magazine aus den USA hat die „KI-Architekten“ zur „Person des Jahres“ ernannt und mit einem von zwei Titelbildern deutlich gemacht, wer damit gemeint ist. In Anlehnung an das fast 100 Jahre alte, weltberühmte Foto „Lunch atop a Skyscraper“ zeigt es Meta-Chef Mark Zuckerberg, AMD-Chefin Lisa Su, Elon Musk, Nvidia-Chef Jensen Huang, OpenAI-Chef Sam Altman und andere Verantwortliche aus der KI-Industrie auf einem Stahlträger über New York. Das zweite Cover zeigt die zwei riesigen Buchstaben AI aus Computerteilen und umhüllt von einem Baugerüst. 2025 sei das Jahr gewesen, „in dem das volle Potenzial von KI deutlich geworden ist und klar wurde, dass es kein Zurück und keinen Ausstieg gibt“, begründet die Redaktion die Entscheidung.


Eigenwerbung Fachdienst heise KI PRO

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(igr)



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Proaktive IT-Security mit Pentesting: Ethical Hacking für Admins


Um die eigenen IT-Systeme effektiv vor Angriffen zu schützen, müssen Admins und IT-Sicherheitsverantwortliche die Techniken und Tools der Hacker kennen. Genau das lernen sie in unserem fünfteiligen Classroom Ethical Hacking für Admins – Pentesting für eine sichere IT. Mithilfe von Penetrationstests (Pentesting) schlüpfen die Teilnehmer in die Rolle von ethischen Hackern und scannen ihre Systeme auf potenzielle Schwachstellen. Starten Sie mit der aktuellen Neuauflage unseres Classrooms sicher in das Jahr 2025!

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Unser erfahrener Security-Experte Frank Ully zeigt, wie Angreifer bei der Informationsbeschaffung über Zielsysteme vorgehen (Open Source Intelligence, OSINT) und welche Werkzeuge sie dabei nutzen. Die Teilnehmenden lernen leistungsstarke Tools wie Nmap und Kali Linux kennen, um Sicherheitslücken in der eigenen Infrastruktur aufzuspüren. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Exploit-Framework Metasploit, mit dem Hacker identifizierte Schwachstellen gezielt ausnutzen.

In den weiteren Sessions behandelt unser Experte, wie Admins ihre internen Netzwerke mit Fokus auf Active Directory härten und öffentlich erreichbare Systeme absichern, etwa Webanwendungen und APIs. Anhand der OWASP Top 10 erläutert er die häufigsten Sicherheitsrisiken. Zudem widmet sich ein Termin der Härtung von Cloud-Umgebungen, insbesondere von AWS, Azure und der Google Cloud Platform (GCP). Dabei kommen auch spezialisierte Tools zum Einsatz, etwa ScubaGear oder ScoutSuite.

Anhand vieler Praxisbeispiele lernen die Teilnehmenden die einzelnen Phasen eines Hacker-Angriffs kennen – vom initialen Eindringen über Privilegieneskalation bis zum Erreichen des eigentlichen Ziels. Mit diesem Wissen sind Admins in der Lage, Angriffe frühzeitig zu erkennen und bereits im Vorhinein zu erschweren. Nach dem Classroom können sie Schwachstellen proaktiv identifizieren und beheben, um die Widerstandsfähigkeit ihrer IT-Systeme deutlich zu erhöhen. Die Termine sind:

  • 03.02.26: Von Hackern lernen: Pentesting-Grundlagen und OSINT für proaktive IT-Sicherheit
  • 10.02.26: Sicherheitslücken aufdecken: Portscans, Schwachstellenscanner und Kali Linux im Einsatz
  • 17.02.26: Interne Netzwerke absichern: Active Directory und Co. vor Angreifern schützen
  • 24.02.26: OWASP Top 10: Sicherheitslücken in Webanwendungen und Web-APIs aufdecken
  • 03.03.26: Cloud-Umgebungen härten: Audit-Tools für AWS, Azure und Google Cloud

Die Sessions haben eine Laufzeit von jeweils vier Stunden und finden von 9 bis 13 Uhr statt. Alle Teilnehmenden können sich nicht nur auf viel Praxis und Interaktion freuen, sondern haben auch die Möglichkeit, das Gelernte mit allen Aufzeichnungen und Materialien im Nachgang zu wiederholen und zu vertiefen. Fragen werden direkt im Live-Chat beantwortet und Teilnehmer können sich ebenfalls untereinander zum Thema austauschen. Der nachträgliche Zugang zu den Videos und Übungsmaterialien ist inklusive.

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Weitere Informationen und Tickets finden Interessierte auf der Website des Classrooms.

E-Mail-Adresse

Ausführliche Informationen zum Versandverfahren und zu Ihren Widerrufsmöglichkeiten erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.


(lomo)



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Künstliche Intelligenz

Fahrbericht Peugeot e-308 SW Facelift: Ganz okay und chancenlos


Lange wurde es gefordert, der Stellantis-Verbund, zu dem Marken wie Peugeot und Opel gehören, kann es seit Jahren liefern – doch kaum einer greift zu. Die Rede ist von der Kombination aus geräumigem Kombi und batterieelektrischem Antrieb. Opel und Peugeot bieten das an. Mit einer leichten Modellpflege der Baureihe 308 will Peugeot das Interesse in der Zielgruppe neu entfachen. Die Aussicht auf einen Erfolg dieses Vorhabens sind allerdings recht übersichtlich, und die Ursachen dafür legt der Hersteller selbst.

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Natürlich wird auch diese Überarbeitung von etwas Umformungen der Kunststoffteile begleitet. Vielleicht gelingt es Peugeot tatsächlich, den 308 in den Augen der Zielgruppe dynamischer erscheinen zu lassen. Ob ein nun beleuchtetes Markenlogo an der Front und ein „raffiniertes Heck“ zur weiteren Verschönerung des Modells beitragen, mag jeder allein beurteilen. Unverändert bietet der Kombi deutlich mehr Platz als die Limousine. Der Radstand ist im Kombi 6 cm länger. In der Ausführung mit E-Motor fasst der Kofferraum 548 Liter. Das ist erheblich mehr als im Plug-in-Hybrid, der nur bis zu 467 Liter Gepäck aufnimmt.


Im Cockpit, hier ein 308-PHEV im Bild, hat sich nicht viel verändert. Die Verarbeitung erscheint solide, die Auskleidung in den teuren Ausstattungslinien hochwertig. (Bild:

Peugeot

)

Die kleine Modellpflege hat den 308 innen nur behutsam verändert. Android Auto und Apple CarPlay können nun ohne Kabel eingebunden werden, das Kombiinstrument bekam eine veränderte 3D-Ansicht. Nicht angetastet hat Peugeot die Möglichkeit, fünf Flächen unter dem Bildschirm in der Mitte mit dem direkten Zugang zu Favoriten-Funktionen zu belegen. Die Idee ist nicht neu, aber gut, denn sie verkürzt die Wege zu den Dingen, die der Fahrer im Alltag oft nutzt. Das Infotainmentsystem ist weiterhin diesseits jeglicher Rasanz, arbeitete im Testwagen aber störungsfrei. Das Armaturenbrett ist sauber verarbeitet und der Innenraum weitgehend hochwertig ausgekleidet – zumindest in den teuren Ausstattungslinien. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das kleine Lenkrad.

Nur für die beiden Spitzen-Varianten hat Peugeot eine Massagefunktion im Angebot, die mit zahlreichen Programmen mehr als nur eine Spielerei ist. Zahlreiche Elemente bewegen sich in der Lehne, und das ziemlich gekonnt. Ohnehin sitzt man vorn wie hinten überdurchschnittlich gut im 308. Das Elektroauto ist zudem angenehm leise, ein Umstand, der gerade dann ganz besonders auffällt, wenn man von einem Verbrenner direkt umsteigt. Wenn Peugeot die Dämpfer noch etwas nachgiebiger auslegen würde, wäre der komfortable Eindruck vervollständigt.

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Mit einer Modellpflege ergibt sich die Chance, an Schwächen zu arbeiten. Der bisherige e-308 fuhr nicht außergewöhnlich schnell und weit, lud vergleichsweise zäh und war geradezu erstaunlich teuer. Unterwegs gefällt der spontane Antritt des 115-kW-Motors bis hinauf zu einem Tempo, das der Fahrer auf Landstraßen nicht überschreiten darf. Auf der Autobahn beschleunigt er oberhalb von 130 km/h etwas weniger wuchtig als manch ein Konkurrent. Für sich betrachtet aber ist der e-308 für viele Ansprüche in dieser Hinsicht mehr als nur ordentlich ausstaffiert.

Die Traktionsbatterie wurde von 54 auf 58 kWh vergrößert. Im WLTP steigt die Reichweite des Kombis auf 410 km. An der Reichweite, die wir mit dem Testwagen im Sommer 2024 ermittelt haben, ändert sich damit bestenfalls marginal etwas. Rechnen Sie auf der Autobahn im Jahresmittel mit unter 300 km Reichweite. Unter realen Bedingungen sind es mit der leicht vergrößerten Batterie vielleicht 20 bis 25 km mehr.

Beim Laden geht es keinen Schritt vorwärts. Es bleibt bei 11 kW an Wechselstrom und 100 kW an Gleichstrom. Für die Aufladung von 20 auf 80 Prozent nennt Peugeot eine Zeit von 32 Minuten. Das ergibt in diesem Fenster eine durchschnittliche Nettoladeleistung von 65 kW. Eine Empfehlung für sehr lange Strecken ist das unverändert nicht.

Das ist nun wahrlich auch nicht in jedem Fahrprofil entscheidend. Sicher gibt es in der Zielgruppe einige Interessenten, die über eine solche Schwäche hinwegsehen würden, wenn der Preis stimmt. Doch was Peugeot aufruft, erinnert eher an ein Abwehrangebot, als dass es den Eindruck vermittelt, hier soll ein Auto tatsächlich eine größere Käuferschaft erreichen. Der elektrische Kombi kostet in der Basisausstattung bereits 43.425 Euro. Wer die gehobene Version „GT“ haben möchte, kommt der Marke von 50.000 Euro bereits ohne weitere Extras sehr nah.


Peugeot 308 SW

Peugeot 308 SW

Für einen gut ausgestatteten e-308 SW ruft Peugeot offiziell rund 50.000 Euro auf. Die Akzeptanz dieser Vorstellungen lässt sich an der Nachfrage ablesen: Der 308 wird nur sehr selten mit batterieelektrischem Antrieb bestellt.

(Bild: Peugeot)

Auch wenn die Straßenpreise darunter lagen, näherten sie sich offenkundig in der Vergangenheit den Vorstellungen der Zielgruppe nur im Ausnahmefall an. Will Stellantis an diesem Umstand tatsächlich etwas ändern, müssen die Preise runter. Der e-308 fährt diesseits von Langstrecken so angenehm, dass er eine weitere Verbreitung als bisher durchaus verdient hätte. Ändert Peugeot an Listenpreisen nichts, bleibt der e-308 ein Exot.

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(mfz)



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