Alle, die das Web und digitale Services gestalten, sind verantwortlich für zugängliche Inhalte – mit einem konsequenten Inclusive Design Ansatz gelingt das von Anfang an.
Den durchschnittlichen User gibt es nicht, aber diese perfekten Personas mit Behinderung in einer perfekten Welt. Dank KI. Die Realität in Sachen digitale Barrierefreiheit sieht leider ganz anders aus. Ändern wir das!
Ein zugängliches Web für alle? Das Behindertengleichstellungsgesetz (kurz: BGG) gibt es bereits seit 2002 – doch bisher verpflichtete es nur öffentliche Stellen des Bundes zu Barrierefreiheit. In den Bundesländern wiederum gibt es entsprechende Landesgesetze, die für deren öffentliche Institutionen gelten, aber wie sieht es bei der Umsetzung in der Privatwirtschaft aus? Für die gilt seit dem 28. Juni 2025 das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, kurz BFSG. Danach sind die meisten privatwirtschaftlichen Websitebetreiber verpflichtet, Barrierefreiheit umzusetzen.
Der »WebAIM Million«-Report 2025 zeichnet ein trauriges Bild der ersten Million der meistbesuchten Websites weltweit: Rund 95 Prozent der getesteten Homepages vernachlässigen noch immer die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) des World Wide Web Consortiums. Sie erinnern sich? Der weltweite Standard des W3C legt Kriterien für allseits zugängliche Websites fest: Sie müssen – grob gesagt – für wirklich alle User und Userinnen wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und entsprechend robust sein – im Header, im Center und im Footer.
¶Alle Nutzer:innen verstehen Bei der Entwicklung digitaler Produkte gilt es, auch die ausgeschlossenen Gruppen als Forschungs- und Testteilnehmer:innen ins Designteam einzubeziehen. Benötigt man dennoch Personas für Menschen mit Behinderung: Die britische (und inzwischen auch die kanadische) Regierung veröffentlicht auf ihrer Website Nutzer:innenprofile von Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung. Wir haben diese verwendet, um in Midjourney und GPT 4o zu visualisieren, dass die meisten Beeinträchtigung auf den ersten Blick unsichtbar sind – im Designprozess muss man also aktiv daran denken, oder Experten mit Behinderung von Anfang an einbeziehen. https://is.gd/Personas_GovUK https://is.gd/Personas_GovCA https://www.disabledlist.org
Links: Simone ist 41. Vor zwei Jahren wurde bei ihr Legasthenie diagnostiziert. Es macht ihr nichts aus, dass Leute davon wissen, aber sie spricht selbst nicht darüber. Rechts: Saleem ist 22 Jahre alt und wohnt mit seiner Familie in Blackburn. Er ist hochgradig schwerhörig und spricht fließend die britische Gebärdensprache.Links: Christopher ist 53 und lebt mit seiner Ehefrau Helen in Manchester. Die beiden sind gerade zum ersten Mal Großeltern geworden. Vor zehn Jahren erkrankte er an Gelenkrheumatismus. Rechts: Claudia ist 54 und lebt in Huddersfield mit ihrem Ehemann Len und ihrer zwölfjährigen Tochter Dana. Claudia hat Diabetes und ist wegen eines Glaukoms sehbehindert.Links: Pawel ist 24 und lebt mit seinen Eltern in Birmingham. Er hat das Asperger-Syndrom, das seine Wahrnehmung der Welt und seine Interaktion mit anderen beeinflusst. Vor Kurzem wurde zudem eine Angsterkrankung diagnostiziert. Rechts: Ashleigh ist 24 und lebt in Surbiton. Als Teenager verlor sie durch eine genetische Störung den Großteil ihres Sehvermögens. Sie nutzt einen Screenreader, um Webinhalte zu lesen.
Die Personas der kanadischen Regierung listen neben der Behinderung auch die Fähigkeiten, ihre technischen Begabungen und Gewohnheiten auf.
Du möchtest weiterlesen?
3 Monate unbegrenzter Zugriff auf alle PAGE+ Inhalte
PAGE-Update-Newsletter
3 x PAGE Impuls
1 PAGE Magazin frei Haus und digital als E-Paper
Digitales Heftarchiv bis 2012
Zusätzlich mehr als 100 eDossiers zu Spezialthemen