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Für etwa 122 Millionen Euro: Chinesische Firma kauft Beyerdynamic


Beyerdynamic steht vor dem Verkauf an den chinesischen Hersteller Cosonic. Entsprechende Berichte aus dem chinesischen Raum hat Beyerdynamic-Geschäftsführer Andreas Rapp heise online bestätigt. Als Verkaufssumme stehen 122 Millionen Euro im Raum, die laut Rapp allerdings von mehreren Faktoren abhängig ist.

Beyerdynamic ist ein traditionsreicher Audio-Spezialist aus Deutschland, der 1924 in Berlin gegründet wurde und heute Standorte in Heilbronn sowie in den USA und China hält. Beyerdynamic ist hauptsächlich für seine Studio-Kopfhörer der DT-Reihe und Konferenztechnik bekannt. Cosonic trat dagegen bislang lediglich als Auftragsfertiger für verschiedene Audiomarken in Erscheinung.

Die Übernahme von Beyerdynamic soll Cosonic eigenen Angaben zufolge beim Aufbau einer eigenen Marke helfen sowie die Präsenz in Europa und Nordamerika stärken. Zudem plant das chinesische Unternehmen, das globale Vertriebsnetz von Beyerdynamic für die internationale Expansion zu nutzen.

Für Beyerdynamic hat der Deal finanzielle Anreize: „Die Gesellschafter haben erkannt, dass die zukünftigen Investitionen mit der aktuellen Struktur nicht finanzierbar sind“, teilte Geschäftsführer Andreas Rapp heise online mit. „Sie haben sich deshalb dazu entschieden, das Unternehmen an einen Interessenten zu verkaufen, der die 100-jährige Geschichte von Beyerdynamic nicht nur weiterführen, sondern auch voranbringen wird, um in den internationalen Märkten weiterhin bestehen zu können.“ Nach der Coronakrise sei der Umsatz eingebrochen, sodass Restrukturierungsmaßnahmen notwendig gewesen seien.

Für die Mitarbeiter soll sich durch den Schritt nichts ändern, verspricht Rapp. Alle Verträge und Vereinbarungen sollen ihre Gültigkeit behalten. Cosonic habe zudem besonderes Interesse daran, den Produktionsstandort in Heilbronn aufrechtzuerhalten, um Beyerdynamic-Produkte weiter mit dem Qualitätsmerkmal „Hand made in Heilbronn“ schmücken zu können. Gegenüber der Heilbronner Stimme äußerten Gewerkschafter und Mitglieder des Betriebsrats trotzdem Sorgen. Sie verlangen ein schriftliches Bekenntnis zum Standort Heilbronn. Weltweit hat Beyerdynamic eigenen Angaben zufolge 375 Angestellte.

Die Geschäftsleitung und das Management von Beyerdynamic sollen im Amt bleiben. „Beyerdynamic wird auch in Zukunft als selbstständiges Unternehmen agieren“, sagte Rapp. Der Kaufvertrag für alle Unternehmensanteile sei am 5. Juni unterzeichnet worden, Genehmigungen durch Behörden stehen allerdings noch aus. Beyerdynamic rechnet damit, dass die Übernahme in drei bis fünf Monaten abgeschlossen ist.

Die in Berichten aus China kolportierte Summe von 122 Millionen Euro sei mit Vorsicht zu genießen, erklärt Rapp. Es gebe mehrere Variablen, die den finalen Kaufpreis reduzieren können. Zudem werde ein „beachtlicher Teil“ der Summe für die Ablösung von Darlehen eingesetzt.


(dahe)



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