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Game Pass vs. Gaming-PC: Kosten und Spielspaß im Vergleich


Preise für „Gaming“-Hardware, Spiele und Game Pass steigen. Sind Videospiele ein Luxus-Hobby geworden? Mitnichten. Zum Preis einer Xbox Series S oder X und einem Jahr Game Pass gibt es nach wie vor eine Menge bezahlbaren Gaming-PC-Spaß mit Zukunftsperspektive. Ring frei für den Gaming-PC vs. die Xbox mit Game Pass.

Doch Gaming-PC-Spaß ist tatsächlich vor allem eine Frage des Blickwinkels. Triple-A-Gaming und allerneueste Spiele auf allerneuester Gaming-Hardware zu spielen ist tatsächlich monetär fordernd, sprich: exorbitant teuer. Zu sparen heißt jedoch nicht notwendigerweise in die Ramschkiste zu greifen oder übermäßigen Verzicht zu üben.

Der Gegenentwurf zu Konsole und Mietmodell ist traditionell in seinen Grundpfeilern: ein PC mitsamt einer Auswahl von Spielen sollen ins Budget passen. Wichtig dabei war Produkte zu finden, die Freude beim Benutzen machen, die Ramschkiste bleibt verschlossen.

Das Budget

Der Preisrahmen ist schnell abgesteckt. Konsole und ein Jahr Game Pass liegen für eine Xbox Series X dank neuer Preis- und Inhaltsstruktur 700 (Game Pass Premium) und 850 Euro (Game Pass Ultimate). Erstere Variante stellt allerdings eher eine Art Demo-Abo mit limitiertem Umfang dar, da sie keinen Zugang zu neuen Spielen am Veröffentlichungstag und eine weit kleinere Bibliothek bietet. Mit einer Series S, die aktuell bei 300 Euro startet, liegt das Spektrum zwischen 450 und 600 Euro.

Das schafft den Bereich, in denen sich Gaming-Hardware und ein paar Spiele bewegen müssen. Der Mehrwert eines PCs kommen als Bonus dazu. Es sind Klassiker: Die Möglichkeit zum Tausch von Komponenten für Reparatur und Upgrades sowie seine Vielseitigkeit und Offenheit. Und natürlich die Option, noch weit mehr zu machen, als nur zu spielen. Nur ein wenig informieren und mit dem Thema auseinandersetzen muss man sich dafür anders als bei einer Konsole.

Der Rechner

Eine Basis für die Hardware-Suche bildet die zentrale Kaufberatungs-Anlaufstelle im ComputerBase-Forum. Im hervorragenden Leserartikel Der Ideale Gaming PC sind seit Jahren stets aktuell gute Spiele-PCs in verschiedenen Preisklassen zusammengestellt. Die (nicht mehr ganz) 600-Euro-Konfiguration bietet eine ordentliche und durchaus zukunfts-, also aufrüstfähige Basis. Dass das Budget je nach Konfiguration nicht ausgeschöpft wird, ist Absicht. So bleibt Luft für Peripherie und Spiele – oder Upgrades nach Wunsch.

Die MSI GeForce RTX 3060 Gaming X

Trotzdem sind etwa 735 Euro, die die CB-Empfehlung mit Neuteilen aktuell kostet, eine Menge Geld. Um auf die anvisierten 600 Euro zu kommen, braucht es einerseits den im aktuellen Marktumfeld grundsätzlich empfehlenswerten Kauf einer gebrauchten Grafikkarte, andererseits die Wahl von Komponenten wie Netzteil und Gehäuse aus der danebengestellten Budget-Empfehlung und die Halbierung des Arbeitsspeichers.

Die Spar-Konfiguration bleibt noch einmal darunter und startet bei etwa 500 Euro, was vor allem der älteren AM4-Plattform geschuldet ist. Ein großes Problem erwächst daraus kaum, im Visier liegen ebenso alte Spiele. Auch hier bleibt die Empfehlung des Forums-FAQ bestehen: Das kleine Risiko beim Kauf einer gebrauchten RTX 3060 zahlt sich in Bezug auf die massiv wachsende Preis-Leistungs-Kalkulation aus. Mit allen Sparoptionen kommt die Sparversion sogar auf nur knapp 450 Euro. Spiele und Eingabegeräte gingen dann extra, sie hält aber den Preis einer Xbox Series S mit Game Pass.

Aerocool DA301A (Bild: Aerocool)
Deepcool CH270 (Bild: Deepcool)
Jonsbo C6 (Bild: Jonsbo)

Beim Gehäuse besteht in allen Fällen Raum für Individualisierung. Das Sharkoon VK4 bietet Platz, vier Lüfter und Fan Hub, aber auch ein Standarddesign. Zwischen 40 und 80 Euro gibt es aber vom Glaskasten über klassische Tower bis hin zu Kompaktgehäusen eine riesige Auswahl Formfaktoren, Formen und Farben. Mit Jonsbo C6 (Max) oder Deepcool CH270 sind auch Modelle dabei, die sich neben den Fernseher oder auf einen TV-Schrank stellen lassen.

Zwei Rechnerkonfigurationen

Betriebssystem: Windows oder Linux

Will man alle Spiele und insbesondere jeden Multiplayer-Titel ohne Probleme spielen, führt nach wie vor kein Weg um Windows 11 herum. Rund 110 Euro werden aktuell für die Lizenz fällig.

Diese wird zunehmend unnötiger. Dank Valves Bemühungen und der Beliebtheit des Steam Deck gewinnt Linux stetig an Attraktivität für Entwickler, während parallel das Kompatibilitäts-Layer Proton stetig verbessert wird. SteamOS wird, eine AMD-GPU vorausgesetzt, so eine echte Option. Es kostet nichts und liefert eine Konsolen-Oberfläche, mit der der Linux-Desktop aus dem Alltag verschwindet.

Alternativ und für Besitzer einer Nvidia-Grafikkarte steht ansonsten Bazzite bereit. Die Distribution verspricht Spiele-Optimierungen, vorinstallierte Gaming-Apps wie Lutris und die Integration verschiedener Launcher in den Spiele-Modus von Steam. Evergreen Ubuntu beziehungsweise dessen Derivate mit alternativen Desktops erleichtern als letzte Option dank zahlreicher Anleitungen den Einstieg in die Linux-Welt enorm und versprechen langfristigen Support.

Peripherie: Eingabegeräte und Monitor

Was es sonst noch braucht sind Maus, Tastatur und ein Gamepad. Für die Tastatur braucht es nicht viel. Seit dem großen Budget-Roundup ist Logitechs K120 für unter 10 Euro eine Empfehlung; auch spielen kann man darauf. Mechanisch gibt es günstige Produkte nach Marktlage bei Amazon und dort auch in größeren Formaten deutlich unter 40 Euro. Mit mehr Budget lohnt sich auch die leise Sharkoon Skiller SGK50 S3 PBT für knapp 60 Euro noch. Mit kleinem Geldbeutel kann individuell zudem durch Rückgriff auf ein ANSI-Layout oder Abverkäufe durchschnittlicher Tastaturen, etwa der NZXT Function oder Cooler Masters grauem Lineup, ordentliches für wenig Geld erworben werden.

Diese Taktik hilft bei der Maus. Die NZXT Lift 2 in ergonomischer oder symmetrischer Form ist leicht, aber ansonsten ein „08/15“-Produkt mit gutem Sensor, das es aktuell für 20 Euro gibt. Damit steht es auf dem Papier deutlich besser dar als die Logitech G203 oder die technisch aufgewertete Funkmaus G305. Auch die G502 mit bewährtem Hero-Sensor ist immer mal wieder unter 30 Euro zu haben.

Den 8BitDo 2C Ultimate Wireless gibt es in Schwarz, Weiß oder knallbunt (Bild: 8BitDo)

Beim Gamepad präsentiert sich die Sache recht einfach. Das Xbox-Gamepad bleibt, allen Luxus-Gamepads zum Trotz, der Goldstandard: Ausgewogen, bezahlbar, ergonomisch. Mit Funkempfänger allerdings auch etwas teurer. Die GameSir-Alternative arbeitet nur mit Kabel, hat dafür aber Hall-Effect-Sticks und Zusatztasten, bei 8BitDo gibt es Hall-Effect-Technik und Kabellosigkeit zum Dumping-Kurs in etwas anderer Form.

Peripherie im Überblick

Selbst beim Monitor kann man ein volles Datenblatt für wenig Geld bekommen. 1440p, 27 Zoll, FreeSync Premium und mindestens 120 Hz starten ab 120 Euro, also in bezahlbaren Bereichen. Wie das Headset laufen sie aber außer Konkurrenz, denn bei der Konsole gehört ein TV ebenfalls nicht zum Lieferumfang. Ist ein solcher hingegen vorhanden, kann er auch mit dem Rechner zum Spielen genutzt werden.

Spiele: Im Sale kostet Spaß fast nichts

70 bis 80 Euro für ein neues Spiel kann man zahlen. Ihren vollen Preis halten aber nur Evergreens, etwa Baldurs Gate 3, oder die Ableger großer und erfolgreicher Marken wie Call of Duty oder auch Titel aus dem Hause From Software. Fast alles gibt es mit genug Geduld zum Spottpreis ohne schlechter zu werden – und bei der mittlerweile riesigen Anzahl Neuerscheinungen zwischen Indie- und Blockbuster-Produktion gibt es immer etwas Ungespieltes, selbst wenn täglich ein paar Stunden in das Hobby gesteckt werden.

Sales liefern schier endlose Angebote

Beispiele springen förmlich ins Gesicht. Doom Eternal ist immer noch so großartig wie vor 5 Jahren, kostete im jüngsten Steam-Sale aber nur 4 Euro. Der Shooter läuft auf einem günstigen Rechner hervorragend, sagen alte Benchmarks. Far Cry und Assassins Creed lassen sich für einen 10er kaufen; welches ist aufgrund der Ähnlichkeit innerhalb einer Serie fast schon egal. Wer Indiespiele oder weniger breitentaugliche Genres mag, kann sogar mit noch höheren Nachlässen rechnen. Die Schleich-Taktik Desperados 3 etwa kostete nur noch knapp 4 Euro.

Muss man so auf Battlefield und Call of Duty verzichten? Nicht einmal das. SteamChats verrät, welche älteren Serienteile noch gespielt werden. Battlefield V, Battlefield 1 oder Call of Dutys ab 2020 sind alt, aber gut. Sie bieten ebenfalls stundenlangen Spaß ohne Serverprobleme und mit optimiertem Balancing. Genug Spieler haben sie noch.

Auswahl an Angebotspreisen

  • Age of Empires 4 – 14 Euro
  • Control Ultimate Edition – 4 Euro
  • Cyberpunk 2077 – 21 Euro
  • Desperados 3 – 4 Euro
  • Disco Elysium – 10 Euro
  • Dead Space Remake – 12 Euro
  • Deathloop – 12 Euro
  • God of War – 20 Euro
  • Hades – 6,12 Euro
  • Iron Harvest – 6 Euro
  • Metro: Exodus – 6 Euro
  • Psychonauts 2 – 12 Euro
  • Resident Evil 8 – 10 Euro
  • Resident Evil 4 Remake – 20 Euro
  • Red Dead Redemption 2 – 15 Euro
  • Sniper Elite 5 – 5 Euro
  • Tomb-Raider-Trilogie – 10 Euro
  • Two Point Campus – 3 Euro
  • The Witcher 3 Complete – 10 Euro

Bei den genannten Spielen handelt es sich nur um eine Auswahl toller Titel aus einem schier unüberschaubaren Angebot, das alle paar Monate wiederkommt. Nebenbei heißt noch älter noch spaßig. Dishonored 2 oder Skyrim unterhalten ebenso wie Alan Wake und viele Oldies. Wer nicht bis zum Winter-Sale kurz vor Weihnachten warten möchte, kann Preise zudem mit Seiten wie Isthereanydeal prüfen, die den Preisverlauf anhand seriöser Spiele-Shops und aktuell günstigste Kurse ermitteln. Für einen Monat Game Pass gibt es alternativ also eine ganze Menge Spiele und zwar nach eigenem Wunsch und zum Kauf statt zur Miete.

Fazit

Günstiges Gaming funktioniert. Es gibt nur eine Bedingung, die Lösung vom „Allerneuesten“. Ein wenig ältere Spielen und Mittelklasse-Hardware liefern auch und weit mehr als eine billige Resterampe, je nach Zusammenstellung sogar im wohnzimmertauglichen Formaten. Schon weniger als 600 Euro reichen so für ein paar Spiele und Hardware zum Start. Beim teuren Game Pass kann man auf der Konsole hingegen immer die aktuellen Microsoft-Titel sofort spielen – das muss man ihm gutheißen. Spaß bei der Suche nach Schnäppchen und Geheimtipps – sowohl bei Hard- als auch Software – gehört hingegen beim günstigen PC mit zum Programm.

Gibt es weitere heiße Tipps, günstige Hardware oder tolle Alternativen? Die Redaktion freut sich auf Diskussionen und angeregten Austausch im Forum.

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