Datenschutz & Sicherheit
Google stellt Dark Web Report ein
Google beendet seinen Dark Web Report: Die Suche nach neuen Datenpannen im Dark Web endet am 15. Januar 2026. Einen Monat später, am 16. Februar, wird das Tool vollständig abgeschaltet und alle im Monitoring-Profil gespeicherten Daten werden gelöscht.
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Als Grund für die Einstellung nennt Google fehlendes positives Nutzerfeedback. Der Dark Web Report habe zwar allgemeine Informationen geliefert, aber keine hilfreichen nächsten Schritte enthalten. Der Konzern wolle sich stattdessen auf Werkzeuge konzentrieren, „die Ihnen konkrete Maßnahmen zum Schutz Ihrer Daten im Internet bieten“, heißt es in der offiziellen Mitteilung.
Passkeys statt passiver Überwachung
Statt des Dark Web Reports empfiehlt Google seinen Nutzern eine Reihe alternativer Sicherheitsfunktionen. Dazu gehören der Sicherheitscheck, die Passkey-Anmeldung für das Google-Konto sowie verschiedene Authentifizierungstools aus dem Google Sicherheitscenter. Auch der Google Passwortmanager mit integriertem Passwortcheck soll künftig eine zentrale Rolle spielen.
Eine weitere Alternative ist das Tool „Results about you“. Damit können Nutzer prüfen, ob personenbezogene Daten wie Telefonnummern oder Adressen in den Google-Suchergebnissen auftauchen und deren Entfernung beantragen. Anders als der Dark Web Report, der versteckte Tor-Netzwerk-Services nach geleakten Daten durchsuchte, konzentriert sich dieses Werkzeug auf öffentlich indexierte Inhalte.
Daten werden automatisch gelöscht
Nutzer, die den Dark Web Report bisher verwendet haben, müssen nichts unternehmen. Google löscht alle Daten im Monitoring-Profil automatisch am 16. Februar 2026. Wer seine Daten vorzeitig entfernen möchte, kann das über den Menüpunkt „Dark Web Report“ tun. Über „Ergebnisse, die deine Daten enthalten“ und „Monitoring-Profil bearbeiten“ lässt sich mit einem Klick das „Monitoring-Profil löschen“.
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Die Entscheidung passt in Googles aktuelle Sicherheitsstrategie, die verstärkt auf präventive Maßnahmen setzt. Passkeys nutzen kryptografische Public-Key-Authentifizierung nach FIDO2-Standard und sind resistent gegen Phishing-Angriffe. Der Google Passwortmanager gleicht gespeicherte Passwörter mit Datenbanken bekannter Leaks ab und warnt bei kompromittierten Zugangsdaten.
Alternativen verfügbar
Wer auch künftig auf Dark-Web-Monitoring nicht verzichten möchte, findet bei anderen Anbietern entsprechende Dienste. Have I Been Pwned bietet kostenlose Leak-Abfragen an, während kommerzielle Anbieter wie Experian, Mozilla Monitor Plus, NordPass oder Bitwarden umfassendere Scans mit automatisierten Warnmeldungen anbieten. Für Unternehmenskunden integriert Microsoft entsprechende Funktionen in seinen Defender.
Google verspricht in der Ankündigung, Nutzer weiterhin vor Onlinebedrohungen inklusive solcher aus dem Dark Web zu schützen. Etwaige Pläne für ein Nachfolgetool wurden bisher jedoch nicht bekanntgegeben.
(fo)