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Größte ChatGPT-Studie aller Zeiten: Wer nutzt die KI wofür?
Schreiben, Anleitungen oder Informationssuche – die bislang größte Studie zur ChatGPT-Nutzung deckt auf, für welche Aufgaben das Tool im Arbeits- und Privatkontext zum Einsatz kommt und liefert aktuelle Einblicke in Alter und Geschlecht der User.
ChatGPT bleibt auch 2025 auf Wachstumskurs – doch die Konkurrenz wird zunehmend stärker. Erst kürzlich hat Gemini ChatGPT in den App Store Charts überholt. Das dürfte nicht zuletzt mit dem Launch von Googles neuem Tool Nano Banana zusammenhängen.
Gemini toppt ChatGPT in App Store Charts:
Der Aufstieg der Google-KI

Der Aufstieg neuer Tools ändert jedoch nichts daran, dass ChatGPT inzwischen zu einem unverzichtbaren Bestandteil des (Arbeits-)Alltags zahlreicher Menschen geworden ist. Das verdeutlichen auch die Ergebnisse der bislang umfassendsten Analyse zur Nutzung von ChatGPT, welche OpenAI kürzlich geteilt hat. Die Studie basiert auf 1,5 Millionen anonymisierten ChatGPT Chats und den Nutzungsmustern von 700 Millionen wöchentlichen Usern. Diese wurden automatisiert ausgewertet und zeigen unter anderem den deutlichen Anstieg der wöchentlichen User im Verlauf der vergangenen 2,5 Jahre.
User-Basis: So jung sind die ChatGPT-Nutzer:innen
Laut der Studie spiegelt die User-Gruppe von ChatGPT mittlerweile die allgemeine erwachsene Bevölkerung wider. Der anfänglich beobachtete Gender Gap schrumpft: Während im Januar 2024 erst 37 Prozent der User typisch feminine Namen hatten, waren es im Juli 2025 schon über die Hälfte (52 Prozent). Während weibliche User ChatGPT häufig für Schreibaufgaben und praktische Anleitungen nutzen, kommt das Tool bei männlichen Nutzern oft bei der technischen Hilfe und der Informationssuche zum Einsatz.
Weniger ausgeglichen als beim Geschlecht sieht es beim Alter aus: Ganze 46 Prozent aller User, die ihr Alter angaben, sind zwischen 18 und 25 Jahren alt. Ältere User nutzen ChatGPT zudem häufiger im Arbeitskontext. Bei der Nutzung im globalen Vergleich findet derweil ein Wandel statt: Insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen lässt sich ein rasantes Wachstum feststellen, welches jenes in Ländern mit höherem Einkommen deutlich übersteigt.
Anwendungsfälle im Vergleich
Neben den Merkmalen der User von ChatGPT wurden im Rahmen der Studie auch die häufigsten Anwendungsfälle untersucht. Insgesamt lassen sich ganze drei Viertel der Konversationen auf alltägliche Aufgaben zurückführen. Darunter fallen die folgenden Tätigkeiten:
- Praktische Anleitungen: How-To-Ratschläge, Nachhilfe, Ideenfindung, Gesundheit
- Informationssuche: Spezifische Informationen, Produktsuche, Kochrezepte
- Schreiben: Text bearbeiten oder korrigieren, persönliche Kommunikation, Zusammenfassungen, Übersetzungen
Während praktische Anleitungen bei der persönlichen Nutzung am häufigsten zum Einsatz kommen, ist Schreiben mit 42 Prozent die mit Abstand häufigste Aufgabe im Arbeitskontext. Die Anwendungsfälle Coding und Selbstausdruck spielen laut der Studie bislang nur eine untergeordnete Rolle.
Auch die Zufriedenheit der User mit ihren ChatGPT-Interaktionen wurde untersucht. Schon Ende 2024 waren als gut bewertete Interaktionen drei Mal häufiger als negativ eingeschätzte Konversationen, im Juli 2025 stieg das Verhältnis auf vier zu eins.
Fragen, Machen, Ausdrücken
Die Nutzungsmuster lassen sich laut der Studie in drei Kategorien aufteilen: Fragen, Machen und Ausdrücken. Fast die Hälfte aller Nachrichten (49 Prozent) entfallen auf die Kategorie Fragen, ChatGPT wird also für Ratschläge und Informationen genutzt. 40 Prozent nutzen das Tool für den Bereich Machen, darunter fallen Aufgaben wie die Erstellung von Textentwürfen, Planen oder Programming. Nur 11 Prozent der Anwendungsfälle liegen in der Kategorie Ausdrücken, also beispielsweise persönliche Reflektion.
Im Rahmen der Studie wurden nur die Chats von Verbraucher:innen, nicht aber von Unternehmen analysiert. Nichtsdestotrotz waren immerhin 30 Prozent aller Konversationen arbeitsbezogen. Die Autor:innen betonen den Wert von ChatGPT bei der Produktivitätssteigerung am Arbeitsplatz und für die globale Wirtschaft. Trotz dieser positiven Auswirkungen steht ChatGPT an anderer Stelle zunehmend in der Kritik: Die FTC will anhand einer umfassenden Untersuchung klären, wie es wirklich um den Jugendschutz bei OpenAI und Co. steht.