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Große Zahlen und kleine, effektive Veränderungen – Fotonews der Woche 43/2025


Dass Canon bei der Kameraproduktion überlegener Marktführer ist, ist nicht neu und wir hatten darüber bereits vor sechs Wochen berichtet. Nun hat der Hersteller nach eigenen Angaben im Oktober 2025 das 170-millionste Objektiv produziert, ein RF 70-200mm F2.8 L IS USM Z. Dieses Modell kam bereits im November 2024 auf den Markt. Die neue Zahl ist ein Meilenstein, den das japanische Unternehmen mit entsprechendem Stolz als weiteren Ausbau seines Weltrekords als Produzent mit der höchsten Gesamtzahl an Wechselobjektiven verkündet.

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Das Titelbild der Ausgabe 06 2025 des Foto-Magazins c't Fotografie

Das Titelbild der Ausgabe 06 2025 des Foto-Magazins c't Fotografie

Kurzer Abriss der immensen Produktionssteigerung der letzten 30 Jahre: 10 Millionen Objektive 1995, 50 Millionen 2009 und 100 Millionen 2014 – als erstes Unternehmen weltweit.

Den langfristigen Erfolg sicherte sich Canon durch technische Innovation und entsprechende Patente. Canon entwickelte den Ultraschallmotor (USM), die Bildstabilisator-Technologie (IS) und mehrlagige Diffractive Optical Elemente und setzte sie als erstes Unternehmen in Spiegelreflexkameras ein. 2018 kam – rund fünf Jahre nach Sony – das spiegellose EOS-R-System mit größerem RF-Bajonettdurchmesser und kürzerem Auflagemaß auf den Markt. Heute umfasst Canons Portfolio 108 Modelle mit Brennweiten von 10 Millimetern im Ultraweitwinkel bis 1200 Millimetern beim Supertele. Die Produktion läuft an fünf Standorten in Japan, Taiwan und Malaysia.

Leica bricht dagegen mit einer jahrzehntelangen Tradition: Die M EV1 ist die erste M-Kamera mit elektronischem Sucher (EVF). Nach Angaben des Herstellers war dies der Wunsch vieler Kunden, die das M-System schätzen, aber das herausfordernde Scharfstellen mit dem Messsucher im Fotoalltag gern vermeiden würden. Der EVF stammt aus der Leica Q3 und bietet 5,76 Millionen Bildpunkte, 0,76-fache Vergrößerung und hundertprozentige Bildfeldabdeckung. Ein Augensensor schaltet wie auch bei anderen Spiegelreflexkameras zwischen Sucher und rückseitigem Monitor um. Die Dioptrienkorrektur lässt sich von -4 bis +2 dpt anpassen.

Anders als beim Messsucher bietet der neue elektronische Sucher den Vorteil, dass Belichtung, Weißabgleich und Schärfentiefe bereits vor der Aufnahme besser beurteilt werden können. Dafür schaut man nun nicht mehr direkt auf das Motiv, sondern muss sich auf die Wiedergabe über das winzige Display verlassen. Dennoch hat letzteres besonders bei Optiken Vorteile, die sich bisher aufgrund des fixen Bildausschnitts kaum mit einem Messsucher vereinbaren ließen, wie Ultraweitwinkel-, Tele- und Makroobjektiven. Allein die Naheinstellgrenze lag dort bisher technisch bedingt bei 70 Zentimetern, völlig unnütz für Aufnahmen von Insekten oder Blüten im Nahbereich.

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Unterstützt wird ein Fotograf durch die Leica-M-EV1 nun auch von den üblichen kleinen Helfern wie Fokus-Peaking oder einer zweistufigen Fokus-Lupe. Der Hebel an der Kameravorderseite, der bei Messsucherkameras der Bildfeldvorwahl dient, kann nun mit Fokussierhilfen oder digitalem Zoom (1,3x und 1,8x) belegt werden. Die weiteren technischen Details finden sich in unserer ausführlichen Meldung zur Leica M EV1. Ein Schnäppchen ist die neue Messsucher-lose M nicht. Mit knapp 8000 Euro für den Body bleibt sie im Luxussegment. Da bleibt sich Leica dann doch wieder treu.

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Fujifilm hat in dieser Woche die dritte Generation der X-T30 vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Anpassung der Vorgängerin an die aktuelle Marktsituation, kein direktes Nachfolgemodell, das eigentlich eine X-T40 sein müsste. Die X-T30 III richtet sich wie bisher eher an Einsteiger oder an Fotografen, die eine leichte Kamera für unterwegs suchen. Der 26-Megapixel-Sensor im APS-C-Format bleibt unverändert, neu ist der Bildprozessor X-Prozessor 5, den auch schon Schwestermodelle wie die X-T5 nutzen. Fujifilm verspricht doppelt so schnelle Bildverarbeitung, was sich vor allem bei Serienbildern und hochauflösenden Videos bemerkbar macht. Die Energieeffizienz wurde verbessert – der Akku schafft nun bis zu 425 Aufnahmen nach CIPA-Standard.

Das wohl wichtigste neue Merkmal ist die optimierte Motiverkennung beim Autofokus. Er soll nun neben Gesichtern und Augen auch Tiere, Vögel, Fahr- und Flugzeuge und Insekten verfolgen und das schneller und präziser als beim vorigen Modell. Gehäuse und Gewicht bleiben identisch, auf der linken Schulter prangt das Fuji-typische Filmsimulationsrad. Videos gibt es jetzt auch in 6,2K bei 30 Bildern pro Sekunde.

Ein neues Weitwinkelzoom, das Fujinon XC13-33mm F3.5-6.3 OIS, ergänzt die Kamera und zeigt die Ausrichtung auf Einsteiger deutlich am Preis von unter 400 Euro. Es wiegt 125 Gramm und misst im eingefahrenen Zustand 3,8 cm – das kleinste und leichteste Zoomobjektiv für die X-Serie. Es deckt 13 bis 33 mm ab (entspricht 20 bis 50 mm an Vollformat) und fokussiert ab 20 cm mit maximal 0,25-facher Vergrößerung. Der optische Bildstabilisator gleicht bis zu vier Blendenstufen aus. Die Konstruktion umfasst zehn Elemente in neun Gruppen, darunter vier asphärische Linsen und drei ED-Glaselemente.

Bekannt ist es ja, doch aus aktuellem Anlass ein Grund, sich doch noch einmal Gedanken zu machen. Gerade Fotografen, die viele wichtige Bilddaten auf ihren Festplatten sichern, sollten regelmäßig über deren Sicherung auch auf einem zweiten Medium und in der Cloud nachdenken. Falls Sie glücklicher Besitzer älterer Festplatten des Herstellers Western Digital sind, umso mehr. Warum, das erfahren Sie in unserer Empfehlung für einen Long Read zum Wochenende.

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(cbr)



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Gamer-Linux Pop!_OS 24.04 LTS mit neuer Cosmic-Desktop-Umgebung


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Die insbesondere für Spielen optimierte Linux-Distribution Pop!_OS des auf Linux spezialisierten Hardware-Herstellers System76 ist am Donnerstag in Version 24.04 LTS erschienen. Sie bringt als herausstechende Neuerung die Desktopumgebung Cosmic mit, die nun als 1.0-Version (Epoch 1) vorliegt. Die lange Entwicklungsdauer des Cosmic-Desktops, den System76 eigens entwickelt hat, führte zu einer fast zweijährigen Verzögerung der 24.04-Release. Die nutzt als Basis Ubuntu 24.04 LTS, dessen Softwaregrundlage als stabil gilt.

Der Gnome-Desktop musste dafür Cosmic weichen. Der bietet viele Tiling-Features, setzt auf Wayland und stellt mit xwayland X11-Kompatibilität her. Außerdem haben die Entwickler bereits einige Gnome-Apps durch eigene ersetzt, schreiben sie in der Versionsankündigung. Als Dateimanager dient Cosmic Files, Cosmic Terminal liefert Zugriff auf die Kommandozeile. Zudem bringt Cosmic einen eigenen Text-Editor und Media Player mit. Den Pop!_Shop ersetzen die Entwickler mit dem Cosmic Store.

Die Software ist in stabilen Versionen integriert und nicht unbedingt auf dem neuesten, aber potenziell fehlerträchtigen Stand. Der Kernel kommt in Version 6.17.9 mit, die 3D-Grafikbibliothek Mesa auf Stand 25.1.5-1. Die Nvidia-Treiber sind bei Build 580.

Einige kleine Problemchen können noch auftauchen. Drag-and-drop zwischen Wayland- und X11-Apps funktioniert noch nicht, soll aber später folgen. Einige Spiele können teilweise außerhalb des sichtbaren Bildschirmbereichs starten. Abhilfe schafft das Drücken von „F11“ oder „Super“-Taste zusammen mit „F11“, um das Spiel in den Vollbildmodus zu versetzen. Das in Cosmic integrierte Screenshot-Werkzeug kann noch keine Anmerkungen hinzufügen.

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Im c’t-Interview im Open-Source-Newsletter „Spotlight“ berichtete Victoria Brekenfeld von der Cosmic-Entwicklung. Demnach handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Pop-Shell aus früheren Pop!_OS-Versionen. Dass die als Erweiterung für den Gnome-Desktop realisiert wurde, stellte sich zunehmend als problematisch dar. Mit jeder neuen Gnome-Version waren dadurch Anpassungen nötig, die das Entwickler-Team wochenlang blockierten. Das lässt sich durch die Eigenentwicklung des Cosmic-Desktops abwenden. Die Umsetzung in Rust sorgt für mehr Sicherheit, hat jedoch an einigen Stellen Mehrarbeit erzeugt, da das Ökosystem an einigen Stellen noch nicht so weit war, wie die Entwickler es gerne gehabt hätten.

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Nutzer von Pop!_OS 22.04 LTS können direkt im Terminal auf den Stand 24.04 LTS migrieren – zuvor empfiehlt sich jedoch, ein Backup anzulegen, sollte etwas in dem Prozess schiefgehen. Der Aufruf von pop-upgrade release upgrade -f im Terminal erledigt dann die Aktualisierung. Die Entwickler weisen darauf hin, dass angepinnte Favoriten im Pop!_OS-22.04-LTS-Dock nicht übernommen werden. Sie lassen sich in Cosmic mit der Rechtsklick-Option „Pin to app tray“ im Doc oder der App-Bibliothek festpinnen.

Es stehen vier ISOs zum Herunterladen bereit. Eines für Systeme mit Intel- , AMD- oder Nvidia-Grafikkarten der 10er-Serie sowie eine Fassung speziell für Rechner mit Nvidia-Grafikkarten der 16er-Serie – beide jeweils für x86_64-Architekturen. Dazu steht ein Image für ARM-Prozessoren und ein weiteres für ARM-PCs mit Nvidia-Grafikkarten. Pop!_OS 22.04 LTS war noch für Raspberry Pi verfügbar, von der 24.04-LTS-Version gibt es kein entsprechendes ISO.

Die Systemvoraussetzungen sind identisch: Mindestens 4 GByte RAM, 16 GByte Speicherplatz und einen 64-Bit-Prozessor will Pop!_OS 24.04 LTS sehen. Zudem muss zur Installation Secure Boot deaktiviert werden – wer eine Windows-Partition hat, sollte zuvor ein Backup der unter Umständen vorhandenen Bitlocker-Schlüssel vornehmen, da Windows die nach dem Start mit dieser Änderung verlangen kann. Die nächste Pop!_OS-Version soll dann wieder parallel zu Ubuntu, also im April 2026, erscheinen, wie System76-Gründer und CEO Carl Richell gegenüber c’t erklärte.


(dmk)



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Linux auf dem Framework Laptop 12 im Test


Schaut man sich auf Linux- und Open-Source-Konferenzen um, dann sieht man allerorten Notebooks von Framework, vor allem den reisetauglichen Laptop 13, aber auch den wuchtigen Laptop 16. Kein Wunder, rennt der Hardwarehersteller aus den USA mit seinem offenen und nachhaltigen Konzept in der Open-Source-Community offene Türen ein.

Framework bietet zwar kein Gerät mit vorinstalliertem Linux an, aber stellt zu jedem Modell bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitungen für mehrere Distributionen bereit. Manche Distributionen bezeichnet Framework als „offiziell unterstützt“, andere als „kompatibel Community unterstützt“. Der Unterschied: Mit den offiziell unterstützten Distributionen arbeitet Framework zusammen und leistet bei vermuteten Hardwarefehlern sofort Support, also akzeptiert Fehleranalysen, ohne dass man zunächst Windows installieren muss. Verwendet man eine nicht unterstützte Linux-Distributionen, bittet der Support zunächst, den Fehler mit einem unterstützten Betriebssystem zu reproduzieren.

Für den Laptop 12 unterstützt Framework die aktuellen Versionen Fedora Workstation 43 und Ubuntu Desktop 25.10 sowie – eher ungewöhnlich – Bazzite, eine auf Gaming spezialisierte Distribution auf Basis von Fedora Silverblue. Zudem gibt es unter dem Community-Label Anleitungen für Arch Linux, Linux Mint und NixOS 25.10. Wir haben den Framework Laptop 12 samt Stift mit Fedora Workstation und Bazzite mit dem KDE Plasma Desktop ausprobiert sowie mit Ubuntu Desktop 25.10 zusätzlich für einen ausführlichen Test auf den c’t-Prüfstand geschickt. Aber auch ohne Stift ist der Framework 12 als Linux-Laptop nützlich.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Linux auf dem Framework Laptop 12 im Test“.
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Gar keine Eisriesen? Neptun und Uranus Im Innern womöglich doch eher felsig


Anders als gemeinhin angenommen, könnten die beiden äußersten Planeten des Sonnensystems eher felsig statt eisig sein: Uranus und Neptun wären dann keine Eisriesen, sondern Gesteinsriesen. Das jedenfalls legt eine Untersuchung von zwei Forschenden der Universität Zürich nahe, die jetzt vorgestellt wurde. Luca Morf und Ravit Helled schließen daraus, dass bisherige physikalische Modelle zum Aufbau der beiden Himmelskörper zu vereinfachend waren, ihr Inneres sei keineswegs auf Eis beschränkt. Das hätten sie bereits vermutet, aber erst jetzt habe man rechnerische Belege dafür. Der Befund würde demnach auch dazu passen, dass der nicht so weit von beiden entfernte Zwergplanet Pluto ebenfalls überwiegend aus Gestein bestehe.

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Wie die beiden Forschenden erläutern, haben sie für ihre Analyse physikalische und empirische Modelle zu den beiden Planeten kombiniert. Das Ergebnis seien „neue, neutrale und physikalisch konsistente Modelle“ gewesen. Ausgehend von einem zufälligen Dichteprofil haben sie dann ein Gravitationsfeld errechnet, das mit den Beobachtungen übereinstimmte. Daraus haben sie eine mögliche Zusammensetzung abgeleitet. Das haben sie oft genug wiederholt, um die bestmögliche Übereinstimmung zwischen Modell und Messdaten zu erreichen. Herausgekommen sei, dass die mögliche Zusammensetzung von Uranus und Neptun keineswegs auf Eis beschränkt sei.

Herausgekommen sei bei der Arbeit obendrein, dass das Magnetfeld des Uranus tiefer liegen könnte, als das von Neptun. Bei beiden unterscheiden sie sich enorm von dem der Erde, weil sie nicht nur chaotischer sind, sondern auch mehr als zwei Pole hätten. Ihre Vermutung zur Zusammensetzung der beiden Planeten schränken sie derweil ein. Die Ergebnisse seien vielversprechend, aber es bleibe „eine gewisse Unsicherheit“. Man verstehe noch nicht gut genug, wie sich Materialien im Inneren von Planeten verhalten und das könne die Ergebnisse beeinflussen. Ihre Arbeit könnte aber den Weg für ein grundlegendes neues Bild des Sonnensystems ebnen. Neben den Gesteinsplaneten und den Gasriesen würde das dann nicht aus Eisriesen bestehen. Die Arbeit ist in Astronomy & Astrophysics erschienen.


(mho)



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